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Jack Joseph Dongarra 18 Juli 1950 in Chicago 1 2 ist ein US amerikanischer Mathematiker und Informatiker der sich mit numerischer linearer Algebra parallelem Rechnen und Algorithmen und Programmierwerkzeugen fur Hochleistungsrechner beschaftigt und auf diesen Gebieten als ein international fuhrender Experte gilt Jack Dongarra 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDongarra ist der Sohn sizilianischer Einwanderer und der Erste in seiner Familie der aufs College ging 3 Als Kind und Jugendlicher litt er an unerkannter Dyslexie es machte ihm aber Spass Maschinen auseinanderzunehmen und mit ihnen zu spielen Er studierte an der Chicago State University Bachelor in Mathematik 1972 ursprunglich um Mathematiklehrer zu werden wobei er sich sein Studium durch Arbeit in einer Pizzeria verdiente 3 und dem Illinois Institute of Technology Master Abschluss in Informatik 1973 1980 wurde er in angewandter Mathematik an der University of New Mexico bei Cleve Barry Moler promoviert Improving the Accuracy of computed Matrix Eigenvalues 4 Ab 1980 war er Senior Scientist und ab 1989 Distinguished Scientist des Argonne National Laboratory Ab 1989 war er Professor fur Informatik ab 1990 Distinguished Professor an der University of Tennessee und Distinguished Scientist am nahe gelegenen Oak Ridge National Laboratory Er grundete dort ein Innovative Computing Laboratory Ausserdem ist er Adjunct Professor an der Rice University und an deren Zentrum fur Hochleistungscomputer und war Turing Fellow an der University of Manchester Werk BearbeitenDongarra trug unter anderem zu den Programmpaketen EISPACK LINPACK BLAS LAPACK ScaLAPACK Netlib Parallel Virtual Machine PVM Message Passing Interface MPI NetSolve Benchmarks der Top500 Automatically Tuned Linear Algebra Software ATLAS und Performance Application Programming Interface PAPI bei An Eispack einem Programmpaket insbesondere zur Eigenwert und Eigenvektorberechnung war er schon als Student 1972 am Argonne Labor beteiligt unter Brian Smith Dort wurden neuere Algorithmen implementiert als die klassischen Lehrbuchalgorithmen unter anderem entwickelt vom Turing Preistrager James H Wilkinson und Christian Reinsch 3 Als Eispack 1974 veroffentlicht wurde war er am Argonne Labor voll angestellt unterbrach aber die Arbeit um zu promovieren und so bessere Karrierechancen zu haben Er arbeitete dort aber wahrend der Arbeit an der Dissertation in Teilzeit an der Implementierung von Algorithmen am Cray 1 Supercomputer im Los Alamos National Laboratory Nach Eispack arbeitete er an Linpack ein Programmpaket fur die Losung von linearen Gleichungssystemen und der Methode kleinster Quadrate initiiert von G W Pete Stewart Clive Moler und Jim Bunch die sich dazu regelmassig jahrlich im Argonne Laboratory trafen Dongarra sollte zunachst eine Testumgebung fur das Paket entwerfen stieg aber bald zu einem der Hauptautoren auf Linpack wurde eines der erfolgreichsten mathematischen Softwarepakete der 1980er Jahre und lief auf fast allen Systemen vom Supercomputer uber Workstations zu PCs Die Flexibilitat beruhte auf der Verwendung von Unterroutinen fur einfache Operationen in der linearen Algebra genannt BLAS Basic Linear Algebra Subprograms ursprunglich 1971 von Charles Lawson und Richard Hanson am Jet Propulsion Laboratory der NASA eingefuhrt was hier erstmals in einem grosseren Softwareprojekt implementiert wurde Dongarra fuhrte fur Linpack auch Benchmark Tests aus der numerischen linearen Algebra fur Hochleistungscomputer ein die auch heute noch im Top500 Projekt verwendet werden Nach Linpack entwickelte er mit James Demmel Lapack einer Bibliothek in der die Software von Linpack und Eispack sowie BLAS fur die damalig vorherrschenden Supercomputer Cray 1 Cray MP also Vektorrechner und Parallelrechner mit gemeinsamem Speicher fur wenige parallel rechnende Prozessoren optimiert wurde Die erste Veroffentlichung war 1992 gefolgt von weiteren 1994 und 1999 Da nicht alle Hersteller das unterstutzten entwickelte er mit seinen Studenten das ATLAS Projekt 5 zur Implementierung von BLAS fur spezielle Computerarchitekturen Mit der Weiterentwicklung der Hardware zu massiv parallelen Computern und Clustern von Prozessoren widmete sich Dongarra auch der Anpassung der Software fur numerische lineare Algebra an diese Architekturen mit verteiltem Speicher ScaLAPACK fur Scalable LAPACK 1993 veroffentlicht Dabei benutzten sie um die Portierbarkeit zu erleichtern PVM Parallel Virtual Machine was auch bei anderen Projekten Verbreitung fand Er war auch an der Entwicklung des Message Passing Interface MPI beteiligt das 1994 standardisiert wurde Mit der weiteren Hardware Entwicklung zu hoherer Leistung insbesondere fur Graphikanwendungen in den 2010er Jahren wobei Supercomputer teilweise tausende Hochleistungs Graphikchips parallel benutzten schlug er 2016 eine neue Herangehensweise vor 6 Dazu wurden Rechnungen mit grossen Matrizen automatisch in kleinere Blocke zerlegt implementiert in den Bibliotheken Magma und Slate und im Batched BLAS Standart 2006 schlug er vor wie man Gleitkomma Rechnungen auf Basis von praziseren 64 Bit Zahlen mit der schnelleren auf Basis von 32 Bit Zahlen kombinieren kann um Vorteile aus beiden Darstellungen zu ziehen und die Rechengeschwindigkeit zu optimieren 7 Die Methode setzte sich schnell durch zum Beispiel beim Maschinenlernen Mitte der 1980er Jahre grundete er mit Gene Golub und Eric Grosse wahrend eines Aufenthalts an der Stanford University Netlib 8 mit der Motivation Software zu sammeln die Doktoranden und andere wahrend ihrer Arbeit entwickelten und sie uber E Mail anderen zuganglich zu machen Als Dongarra und Grosse 1985 an den Bell Laboratories waren setzten sie die Idee in die Tat um wobei beide die Auswahl der Software trafen Spater wurden bereits existierende Sammlungen wie die der ACM Zeitschrift Transactions on Mathematical Software integriert Von Dongarra entwickelter oder in seinen Bibliotheken gesammelter Code fand Eingang in kommerzielle mathematische Softwarepakete wie Mathematica Matlab Maple oder die R Programmiersprache Er ist seit 1992 Herausgeber des International Journal of High Performance Computing Applications und Grunder der Interessengruppe Supercomputing bei der SIAM Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenEr ist Fellow der IEEE der Association for Computing Machinery der American Association for the Advancement of Science der National Academy of Engineering und der Royal Society 2016 wurde er zum auswartigen Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 9 2003 erhielt er den Sidney Fernbach Award 2020 den Computer Pioneer Award Ausserdem erhielt er den SIAM ACM Prize in Computational Science and Engineering und den ACM IEEE Ken Kennedy Award Fur das Jahr 2021 wurde Dongarra der Turing Award eine der hochsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Informatik zugesprochen 10 3 fur seine Pionierbeitrage zu numerischen Algorithmen und Bibliotheken die es Hochleistungs Software ermoglichten uber vier Jahrzehnte mit der exponentiellen Entwicklung der Hardware Schritt zu halten Laudatio For his pioneering contributions to numerical algorithms and libraries that enabled high performance computational software to keep pace with exponential hardware improvements for over four decades 2023 wurde Dongarra zum Mitglied der National Academy of Sciences gewahlt Er ist seit 1980 mit Susan Sauer verheiratet Das Paar hat drei Kinder Schriften BearbeitenBucher mit Ian Foster Geoffrey Fox Sourcebook of parallel computing Morgan Kaufmann 2003 mit Enricos Kontoghiorges Parallel numerical linear algebra Nova Science 2001 mit Alexey Lastovetsky High performance heterogeneous computing Wiley 2009 mit Iain S Duff Danny C Sorensen Hank A van der Vorst Numerical linear algebra for high performance computing SIAM 1987 1998 mit anderen Solving linear systems on vector and shared memory computers SIAM 1991 mit Al Geist Adam Beguelin PVM a users guide and tutorial for network parallel computing MIT Press 1994 mit William Gropp Marc Snir u a MPI the complete reference 2 Bande MIT Press 1998 Herausgeber mit David Bader Jakub Kurzak Scientific computing with multicore and accelerators CRC Press 2010 mit Zhaojun Bai James Demmel Axel Ruhe Templates for the solution of algebraic eigenvalue problems SIAM 1987Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jack Dongarra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage von Jack Dongarra Oral History Interview mit Thomas Haigh fur SIAMEinzelnachweise Bearbeiten Karrieredaten nach American Men and Women of Science Thomson Gale 2005 Dort ist als Geburtsdatum 1951 angegeben Auf der Seite des Turing Award ist 1950 als Geburtsdatum angegeben a b c d Offizielle Seite des Turing Award Mathematics Genealogy Project R C Whaley A Petitet J J Dongarra Automated Empirical Optimization of Software and the Atlas Project Parallel Computing Band 27 2001 Nr 1 2 S 3 35 A Abdelfattah J J Dongarra u a Performance design and autotuning of batched GEMM for GPUs in J Kunkel SC High Performance 2016 Lecture Notes in Computer Science 9697 Springer 2016 S 21 38 Julie Langou Julien Langou Piotr Luszczek Jakub Kurzak Alfredo Buttari J J Dongarra Exploiting the Performance of 32 bit Floating Point Arithmetic in Obtaining 64 bit Accuracy SC 06 Proceedings of the 2006 ACM IEEE conference on Supercomputing November 2006 J J Dongarra E Grosse Distribution of Mathematical Software by Electronic Mail Communications of the ACM Band 30 Nr 5 1987 S 403 407 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften Dongarra Dzhek Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 29 Marz 2021 russisch Open Graph Title University of Tennessee s Jack Dongarra receives 2021 ACM A M Turing Award Abgerufen am 3 April 2022 englisch Trager des Turing Awards 1966 Perlis 1967 Wilkes 1968 Hamming 1969 Minsky 1970 Wilkinson 1971 McCarthy 1972 Dijkstra 1973 Bachman 1974 Knuth 1975 Newell Simon 1976 Rabin Scott 1977 Backus 1978 Floyd 1979 Iverson 1980 Hoare 1981 Codd 1982 Cook 1983 Thompson Ritchie 1984 Wirth 1985 Karp 1986 Hopcroft Tarjan 1987 Cocke 1988 Sutherland 1989 Kahan 1990 Corbato 1991 Milner 1992 Lampson 1993 Hartmanis Stearns 1994 Feigenbaum Reddy 1995 Blum 1996 Pnueli 1997 Engelbart 1998 Gray 1999 Brooks 2000 Yao 2001 Dahl Nygaard 2002 Rivest Shamir Adleman 2003 Kay 2004 Cerf Kahn 2005 Naur 2006 Allen 2007 Clarke Emerson Sifakis 2008 Liskov 2009 Thacker 2010 Valiant 2011 Pearl 2012 Micali Goldwasser 2013 Lamport 2014 Stonebraker 2015 Diffie Hellman 2016 Berners Lee 2017 Hennessy Patterson 2018 Hinton LeCun Bengio 2019 Catmull Hanrahan 2020 Aho Ullman 2021 Dongarra 2022 Metcalfe Normdaten Person GND 136831621 lobid OGND AKS LCCN n79058186 NDL 00465704 VIAF 19933343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dongarra JackALTERNATIVNAMEN Dongarra Jack Joseph vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Mathematiker und InformatikerGEBURTSDATUM 18 Juli 1950GEBURTSORT Chicago Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jack Dongarra amp oldid 233466021