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Der Rimatararohrsanger Acrocephalus rimitarae ist ein braunlich weiss gefarbter Singvogel aus der Gattung der Rohrsanger Acrocephalus innerhalb der Familie der Rohrsangerartigen Acrocephalidae Er ist endemisch auf der franzosisch polynesischen Insel Rimatara wo er bevorzugt mit Buschen oder Baumen bestandene storungsfreie Habitate bewohnt Wegen seines beschrankten Vorkommens gilt dieser wenig erforschte Vogel als vom Aussterben bedroht Fruher wurde er als Unterart des Pitcairnrohrsangers A vaughani betrachtet RimatararohrsangerSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Rohrsangerartige Acrocephalidae Gattung Rohrsanger Acrocephalus Art RimatararohrsangerWissenschaftlicher NameAcrocephalus rimitarae Murphy amp Mathews 1929 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Aussehen 1 2 Artabgrenzung 1 3 Stimme 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Verhalten 3 1 Ernahrungsverhalten 3 2 Gesangsaktivitat 3 3 Territorialverhalten 3 4 Fortpflanzungsverhalten 4 Gefahrdungssituation und Bestand 5 Systematik und Forschungsgeschichte 6 Stammesgeschichte 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenAussehen Bearbeiten Mit einer Grosse von etwa 17 cm und einem Gewicht von etwa 23 bis 29 g ist der Rimatararohrsanger ein recht grosser Vertreter seiner Gattung es besteht kein Sexualdimorphismus Er ist oberseits dunkelbraun gefleckt und unterseits weisslich gefarbt wobei er anfallig fur Leuzismus bzw Teilalbinismus ist 1 Der verhaltnismassig lange Schnabel ist oben dunkelgrau und unten insbesondere an der Basis blassrosa Zur Spitze hin wird der Unterschnabel dunkler Der recht schwach ausgepragte Uberaugenstreif ist von gelblicher Farbe und reicht von der Schnabelbasis bis auf Augenhohe aber nicht weiter Klar erkennbar ist hingegen der schwarze Zugelstreif Auch hinter dem von einem weisslichen Ring umgebenen Auge dessen Iris dumpf braun ist ist eine gut erkennbare sich fortsetzende Linie sichtbar weswegen man von einem dunklen Augenstreif sprechen kann Die Ohrdecken sind blass aschgrau und haben cremefarbene Federspitzen nach unten hin werden sie blasser Kinn und Kehle sind weiss gefarbt oft mit hellgrauer Tonung Auf der langlichen Stirn und dem runden Scheitel ist der Vogel im Normalfall aschgrau bis dumpf olivbraun gefarbt wobei die Federn schmale weisse Spitzen aufweisen Der Nacken ist etwas dunkler als der Oberkopf und ublicherweise nicht mit hellen Federsaumen versehen Mantel und Schultern sind duster olivbraun wobei durch blasse aschgraue Federumrandungen ein fleckiges Aussehen erzeugt wird Die Federn des Burzels und der Oberschwanzdecken sind innen braun und aussen von breiten blass aschgrauen Randern umgeben wodurch sie insgesamt heller als die Mantelfedern wirken Der Schwanz ist normalerweise dunkelbraun bis schwarz gefarbt Die Unterschwanzdecken sowie die Flanken sind cremeweiss bis blassgelb letztere teilweise auch mit blassem braunlichem Anflug Bauch und Brust sind hellgelb getont wobei vor der Handwurzel an der Seite der oberen Brust eine dunklere graubraune Farbung erkennbar ist Nicht leuzistische Individuen haben dunkelgraubraune Rand und mittlere Armdecken mit schmalen blass braunlichweissen Federspitzen Die grossen Armdecken haben deutlich breitere Federsaume und spitzen derselben Farbung Die Handdecken sind dunkelbraun ohne umrandete Federn Die ebenfalls dunkelbraune Alula hat hingegen schmale blassbraune Federsaume Die Schirmfedern Armschwingen und Handschwingen sind dunkelbraun gefarbt und mit blassbraunen Randern und Spitzen versehen Im geschlossenen Zustand wird die Flugelspitze von der vierten oft zusammen mit der dritten und funften Handschwinge gebildet Dabei ist bei der dritten und vierten Handschwinge eine deutliche Ausbuchtung zu erkennen Die geschlossenen Flugel sind zudem recht kurz und erreichen gerade einmal die Spitzen der kurzesten Federn der Oberschwanzdecken Die Unterflugeldecken sind von cremeweisser Farbe Die verhaltnismassig langen Beine sowie die Fusse und Krallen sind dunkelgrau 1 Immature Vogel Jungvogel sind oberseits durchschnittlich einfarbiger braun gefarbt Auf den weisslichen Flanken und der Brust ist eine zimtbraune Tonung auszumachen 2 Die Vollmauser der Altvogel findet vermutlich im Anschluss an die Brutzeit also ab Dezember statt da im Oktober und November gefangene Individuen uber ein stark abgetragenes Gefieder verfugten wahrend ein Grossteil der im Marz gefangenen Individuen gerade die Schwungfedern mauserte und ein kleinerer Teil bereits fertig gemausert hatte Bei einem Grossteil der gefangenen immaturen Vogeln war das Gefieder hingegen sowohl im Oktober und November als auch im Marz frisch gemausert 2 Genau wie beim Pitcairnrohrsanger A vaughani und beim Hendersonrohrsanger A taiti tritt wie bereits erwahnt haufig Leuzismus auf Dies aussert sich in der weissen Farbung zufallig verteilter Federn auf dem Oberkopf dem Rucken dem Schwanz und den Flugeln Insbesondere bei den Schwung und Steuerfedern wechseln sich normale dunkelbraune bis schwarze und leuzistische weisse Federn ohne erkennbares Muster ab 1 Artabgrenzung Bearbeiten Die Abgrenzung vom Pitcairnrohrsanger A vaughani und vom Hendersonrohrsanger A taiti mit denen der Rimatararohrsanger fruher als konspezifisch betrachtet wurde ist nicht sicher moglich da das Gefieder bei allen drei Arten sehr ahnlich ist Sogar Teilleuzismus tritt bei allen drei Arten haufig auf Im Durchschnitt ist der Rimatararohrsanger etwas grosser und langschwanziger als die beiden Arten es besteht jedoch eine grosse Variation weswegen dies kein verlassliches Merkmal ist Im Vergleich zum Langschnabel Rohrsanger A caffer sowie zu Nord A percernis und Sudmarquesas Rohrsanger A mendanae ist er hingegen etwas kleiner und ausserdem kurzschnabeliger Die Unterscheidung von ahnlichen Arten erubrigt sich allerdings in freier Natur da der Rimatararohrsanger nur auf Rimatara und nicht auf Nachbarinseln vorkommt und auch auf Rimatara keine ahnlichen Arten angetroffen werden konnen 1 Ahnliche Arten nbsp Zwei Pitcairnrohrsanger A vaughani rechts ein teilleuzistischer Vogel im Flug nbsp Langschnabel Rohrsanger A caffer VogelbalgStimme Bearbeiten Der Gesang des Mannchens besteht aus aneinandergereihten variierten Pfeiflauten von geringer Lautstarke Tonhohe und Komplexitat Im Vergleich zum Langschnabel Rohrsanger A caffer zum Tuamoturohrsanger A atyphus und zum Sudmarquesas Rohrsanger A mendanae ist er schwacher kurzer und weniger kompliziert Von den beiden Arten mit denen der Rimatararohrsanger fruher als konspezifisch betrachtet wurde dem Pitcairnrohrsanger A vaughani und dem Hendersonrohrsanger A taiti ist abgesehen von wiederholten langen und dunnen Tonen die vermutlich eine Gesangsfunktion einnehmen gar kein Gesang bekannt Dass diese beiden Arten und der Rimatararohrsanger uber einen wenig entwickelten Gesang verfugen liegt vermutlich nicht an ihrer hohen Siedlungsdichte da beispielsweise beim Sudmarquesas Rohrsanger der einen komplexen Gesang hat ahnlich hohe Dichten nachgewiesen wurden 2 Die Alarm und Kontaktrufe ahneln denen anderer polynesischer Rohrsangerarten und werden von Vogeln beiderlei Geschlechts abgegeben 2 Der haufigste Ruf ist ein lautes grelles scarp das entweder im Abstand von mehreren Sekunden oder unmittelbar aufeinanderfolgend wiederholt wird in letzterem Fall ergibt sich ein unmelodisches Quietschen das an ein Kinderspielzeug erinnert Es ist davon auszugehen dass andere seltener zu horende Rufe wie ein hohes chirp oder chack Variationen des Hauptrufs darstellen und keine abweichende Funktion einnehmen 1 Bettelrufe werden sowohl von Jungvogeln als auch von Weibchen abgegeben und sind ebenfalls typisch fur Rohrsanger der pazifischen Inseln 2 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Satellitenaufnahme Rimataras nbsp die Lage Rimataras innerhalb der Austral Inseln nbsp und die Lage der Austral Inseln im ostlichen Polynesien Dieser Endemit kommt nur auf Rimatara vor einer 8 6 km grossen Insel im zentralen Sudpazifik die als Teil der Austral Inseln zum franzosischen Uberseegebiet Franzosisch Polynesien zahlt und sich bis zu 83 m aus dem Meer erhebt Die Art ist auf der gesamten Insel verbreitet und wird als haufig beschrieben Ausserhalb Rimataras ist bislang kein Nachweis erbracht worden weswegen es sich wohl um einen Standvogel handelt Die Art kommt in einer Vielzahl verschiedener Habitate vor Neben dem bevorzugten Wald und Buschland bewohnt sie auch Plantagen Rohrichte mit Farn bewachsene Flachen und andere Vegetationsarten in Feuchtgebieten Zur Brutzeit werden insbesondere Garten Unterholz von Kokosplantagen sowie kustennaher Primarwald mit Kalkboden praferiert Die unmittelbare Nahe menschlicher Siedlungen wird jedoch eher gemieden 1 2 Verhalten BearbeitenErnahrungsverhalten Bearbeiten Die Nahrungssuche erfolgt in Buschen und Baumen oder unter diesen am Boden Dabei sammeln diese insektivoren Vogel Beutetiere von Pflanzenbestandteilen auf wie es von den meisten polynesischen Rohrsangern bekannt ist 1 Gesangsaktivitat Bearbeiten Der Gesang wird nicht ganzjahrig vorgetragen 1 Zur Brutzeit ist die Gesangsaktivitat am fruhen Morgen abends und bei hellem Mondschein nachts am hochsten wahrend mittags fast kein Gesang zu vernehmen ist Im Gegensatz dazu singen nah verwandte Arten wie der Langschnabel Rohrsanger A caffer der Tuamoturohrsanger A atyphus und der Sudmarquesas Rohrsanger A mendanae vorwiegend tagsuber 2 Territorialverhalten Bearbeiten Mannchen des Rimatararohrsangers verteidigen ihr Brutrevier durch Gesang Die durchschnittliche Reviergrosse betragt 0 72 ha was sich aus einer durchschnittlichen Entfernung singender Mannchen von 96 m zueinander und dem daraus resultierenden Radius jedes Reviers von durchschnittlich 48 m ergibt wobei angenommen wird dass die Reviere ungefahr kreisformig sind 2 Fortpflanzungsverhalten Bearbeiten Die Brutzeit ist eindeutig eingrenzbar und dauert etwa von Mitte September bis Ende Dezember somit deckt sie sich mit der des Hendersonrohrsangers A taiti Das becherformige Nest ist durchschnittlich 12 5 cm hoch und etwa 5 cm tief ausgehohlt wobei sein Aussendurchmesser ungefahr 10 cm betragt Es besteht aus Pflanzenfasern und Blattern beispielsweise von Kokospalmen Cocos nucifera vom Schraubenbaum Pandanus tectorius von Kapokbaumen Ceiba pentandra und von der Passionsblume Passiflora maliformis zur Auskleidung werden feinere Fasern derselben Pflanzen verwendet 2 Das Nest liegt in einer Astgabel oder zwischen senkrechten Asten in einer Hohe von durchschnittlich 4 bis 7 m 1 in verschiedenen grosstenteils neophytischen Baumarten so zum Beispiel in Lindenblattrigem Eibisch Talipariti tiliaceum in Arabica Kaffee Coffea arabica in der Fiederaralie Polyscias guilfoylei in Portiabaumen Thespesia populnea in Syzygium jambos in Falcataria moluccana und in Echter Limette Citrus aurantiifolia Sowohl im Aussehen als auch im Standort des Nests bestehen keine Unterschiede zu anderen polynesischen Rohrsangerarten Das Gelege umfasst meist nur ein Ei manchmal auch zwei und ist damit durchschnittlich kleiner als das des Hendersonrohrsangers 2 Manchmal tritt eine Verhaltensweise auf bei dem ein dritter adulter Vogel die beiden Elternteile als Bruthelfer bei der Aufzucht der Jungen unterstutzt was auch bei anderen pazifischen Rohrsangerarten wie etwa beim Hendersonrohrsanger nicht aber beim Pitcairnrohrsanger A vaughani beobachtet werden konnte Durch dieses Phanomen beteiligen sich durchschnittlich 2 37 Altvogel bei einer Brut 2 Weitere Details zum Fortpflanzungsverhalten sind nicht bekannt 1 2 Gefahrdungssituation und Bestand BearbeitenDie Art wird wegen des sehr kleinen Verbreitungsgebietes und der pro Jahrzehnt um 30 49 sinkenden Bestande von im Jahr 2020 noch etwa 600 bis 1900 adulten Individuen in der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht Critically Endangered eingestuft Noch bis 2017 wurde sie als gefahrdet Vulnerable gelistet Als eine der Hauptbedrohungen wird Habitatverlust durch Abholzung genannt 3 Beim Bau eines Flughafens im Jahr 2002 wurde beispielsweise eine Flache von etwa 60 ha also etwa 40 des verbleibenden Urwalds abgeholzt der ohnehin nur noch eine Flache von etwa 160 ha also etwa 21 der gesamten Inselflache umfasste Die zugunsten des Flughafenbaus abgeholzte Flache beherbergte wohl mehrere Dutzend Rimatararohrsanger 2 Eine weitere Gefahr stellen invasive Neozoen dar 3 Aus der Gattung der Ratten Rattus die mogliche Pradatoren der Vogel und ihrer Eier darstellen wurden auf Rimatara die Pazifische Ratte R exulans und die Wanderratte R norvegicus eingefuhrt Erstere gelangte bereits vor mehreren Jahrhunderten auf die Insel und stellt soweit bekannt fur polynesische Rohrsanger keine Gefahr dar Letztere ist erst seit dem spaten zwanzigsten Jahrhundert auf der Insel vertreten da sie jedoch nicht auf Baume klettert handelt es sich bei ihr wohl ebenfalls nicht um eine grosse Bedrohung 2 Anders verhalt sich dies mit der Hausratte R rattus deren Einfuhrung bei zahlreichen anderen pazifischen Rohrsangern zu massiven Bestandseinbussen oder sogar zum Aussterben gefuhrt hat Sie kommt allerdings bislang nicht auf Rimatara vor 3 Ein weiteres Neozoon ist die Hauskatze Felis catus die auf der Insel als freilaufendes Haustier oder verwildert in grosser Zahl vorkommt Sie gilt als Bedrohung da Rimatararohrsanger haufig auf dem Boden und somit in Erreichbarkeit von Katzen nach Nahrung suchen Zuletzt wird die Hirtenmaina Acridotheris tristis ein aggressiver Starenvogel als potenzielle Bedrohung aufgefuhrt die zwar bislang nicht auf Rimatara eingefuhrt wurde allerdings auf zahlreichen Nachbarinseln Dort trug sie zu Bestandseinbruchen der dort beheimateten Rohrsangerarten bei Die Hirtenmaina wurde fur den Rimatararohrsanger bei ihrer Einfuhrung einen Nahrungs und Brutplatzkonkurrenten darstellen und ihn somit ebenfalls gefahrden 2 3 Um weitere Bestandsruckgange durch die Einfuhrung der Hausratte zu verhindern werden verschiedene Schutzmassnahmen durchgefuhrt Einerseits werden einlaufende Schiffe am Hafen genauer auf mogliche Beladung mit Ratten untersucht und ein auf Ratten ausgebildeter Spurhund wurde auf die Insel gebracht andererseits wird die einheimische Bevolkerung durch verschiedene Kampagnen insbesondere in der Schule auf die okologischen Gefahren die von invasiven Arten wie Ratten ausgehen aufmerksam gemacht Davon abgesehen fordert BirdLife International im Namen der IUCN das Fortfuhren eines regelmassigen Bestandsmonitorings und die Einfuhrung eines Schutzgebiets um der Habitatzerstorung entgegenzuwirken 3 Systematik und Forschungsgeschichte BearbeitenKladogramm der pazifischen Rohrsanger Acrocephalus nach Cibois et al 2011 4 pazifische Klade mikronesische Klade A aequinoctialis A rehsei A yamashinae A mendanae A syrinx A australis A hiwae polynesische Klade A astrolabii A atyphus A percernis A longirostris A kerearako A rimitarae A taiti A vaughani A familiaris A lusciniusNicht vollstandig geklart sind die Positionen der nah miteinander verwandten Arten A caffer und A musae innerhalb der polynesischen Klade daher sind sie hier nicht enthalten Die Art wurde von Robert Cushman Murphy und Gregory Mathews im Jahr 1929 als Conopoderas vaughani rimitarae erstbeschrieben also als Unterart des Pitcairnrohrsangers A vaughani 5 der auf der ca 2500 km entfernten Pitcairn Insel vorkommt 2 Das Typusexemplar ist ein adultes Mannchen das am 29 Mai 1921 von E H Quayle gesammelt wurde 5 Das Artepitheton bezieht sich auf die Insel Rimatara 6 Murphy und Mathews begrundeten die systematische Stellung als Unterart des Pitcairnrohrsangers mit einer grossen Ahnlichkeit zwischen den Populationen Pitcairns und Rimataras wenngleich geringfugige morphologische Unterschiede insbesondere die Korpergrosse und die Flugellange betreffend eine Einstufung als eigene Unterart rechtfertigen Als moglichen Grund warum sich Pitcairn und Rimatararohrsanger mehr ahneln als die geografisch gesehen naher zueinander vorkommenden Arten Pitcairn und Hendersonrohrsanger spekulierten sie dass der Rimatararohrsanger durch indigene Volker Polynesiens von Pitcairn nach Rimatara gelangt sein konnte 5 Lange wurde der Vogel ebenso wie der Hendersonrohrsanger A taiti weiterhin als Unterart des Pitcairnrohrsangers betrachtet und die drei Arten somit als konspezifisch angesehen Seit den 1990er Jahren gelten beide fruheren Unterarten jedoch als eigene Arten was damit begrundet wurde dass aufgrund der grossen Entfernung der Inseln zueinander und aufgrund morphologischer Differenzen auch deutliche genetische Unterschiede bestehen mussen 1 2 Im Jahr 2011 ergab eine von Alice Cibois et al durchgefuhrte Analyse der mitochondrialen DNA der Rohrsangerarten des Pazifiks dass der Rimatararohrsanger zusammen mit dem Tuamoturohrsanger A atyphus dem Nordmarquesas Rohrsanger A percernis dem Cookinsel Rohrsanger A kerearako dem Hendersonrohrsanger A taiti dem Pitcairnrohrsanger A vaughani dem Hawaiirohrsanger A familiaris und dem Langschnabel Rohrsanger A caffer sowie den ausgestorbenen Arten Mangarevarohrsanger A astrolabii Moorearohrsanger A longirostris und Forsterrohrsanger A musae eine monophyletische Klade bildet die als polynesische Klade bezeichnet wurde Kladogramm siehe rechts Am nachsten ist er dabei mit dem Cookinsel Rohrsanger verwandt Durch diese Erkenntnisse bestatigte die Untersuchung auch den Artstatus des Rimatararohrsangers 4 Die Art gilt als monotypisch da keine Unterarten anerkannt werden 7 Stammesgeschichte BearbeitenAufgrund der oben genannten Ergebnisse der mtDNA Analyse von Alice Cibois et al von 2011 wird vermutet dass alle Rohrsanger des tropischen Pazifiks ausser dem Guamrohrsanger A luscinius der bis zu seinem Aussterben auf Guam der grossten und altesten Insel der Marianen vorkam einen gemeinsamen Vorfahren hatten Die Besiedlung der pazifischen Inseln durch Radiation erfolgte wohl nicht Insel fur Insel von West nach Ost sondern verlief anscheinend deutlich komplexer sodass teilweise ostlicher gelegene Inseln zuerst besiedelt und die dazwischen liegenden also westlicheren somit zunachst ubersprungen wurden Der Zeitpunkt der Besiedlung Rimataras ist nicht genau geklart jedoch erfolgte sie wahrscheinlich im mittleren bis spaten Pleistozan 4 also vor etwa 781 000 bis 11 700 Jahren 8 und somit erst deutlich spater als die Entstehung der Insel vor etwa 15 Millionen Jahren 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rimatararohrsanger Acrocephalus rimitarae Sammlung von Bildern Aufzeichnungen der Stimme des Rimatararohrsangers auf https www xeno canto org abgerufen am 25 Februar 2023 Rimatararohrsanger inkl Fotos Audios und Videos auf https ebird org abgerufen am 25 Februar 2023Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Peter Kennerley David J Pearson Reed and Bush Warblers A amp C Black London 2010 ISBN 978 0 7136 6022 7 S 439 f a b c d e f g h i j k l m n o p q Jean Claude Tibault amp Alice Cibois The natural history and conservation of Acrocephalus rimitarae the endemic reed warbler of Rimatara Island Oceania In Bulletin of the British Ornithologists Club Band 126 Nr 3 2006 S 201 207 BHL a b c d e Acrocephalus rimitarae in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 Eingestellt von BirdLife International 2020 Abgerufen am 20 Januar 2023 a b c d Alice Cibois Jon S Beadell Gary R Graves Eric Pasquet Beth Slikas Sarah A Sonsthagen Jean Claude Thibault amp Robert C Fleischer Charting the course of reed warblers across the Pacific islands In Journal of Biogeography Nr 38 2011 S 1963 1975 doi 10 1111 j 1365 2699 2011 02542 x a b c Robert Cushman Murphy amp Gregory M Mathews Birds collected during the Whitney South Sea Expedition VI Conopoderas vaughani rimitarae In American Museum Novitates Nr 350 1929 S 20 f digitallibrary amnh org James A Jobling A Dictionary of Scientific Bird Names A amp C Black London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 S 336 Bushtits leaf warblers reed warblers In IOC World Bird List abgerufen von https www worldbirdnames org am 20 Januar 2023 K M Cohen S C Finney P L Gibbard amp J X Fan The ICS International Chronostratigraphic Chart In Episodes Band 36 2013 S 199 204 stratigraphy org PDF 297 kB nbsp Dieser Artikel wurde am 14 Marz 2023 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rimatararohrsanger amp oldid 239593671