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Der Mangarevarohrsanger Acrocephalus astrolabii fruher als Yaprohrsanger 1 oder Astrolabe Rohrsanger 2 bezeichnet ist eine ausgestorbene Sperlingsvogelart aus der Familie der Rohrsangerartigen Acrocephalidae Er galt ursprunglich als Unterart des Guamrohrsangers Acrocephalus luscinius wurde jedoch 2011 als eigenstandige Art anerkannt 3 4 Das Artepitheton bezieht sich auf die Expedition des Forschungsschiffs Astrolabe wahrenddessen der Mangarevarohrsanger zwischen 1838 und 1839 entdeckt wurde Der Mangarevarohrsanger ist nur von zwei Exemplaren bekannt deren Herkunft jedoch unbekannt ist Vermutungen beziehen sich entweder auf Yap in den Carolinen oder auf Mangareva in den Gambierinseln MangarevarohrsangerSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Rohrsangerartige Acrocephalidae Gattung Rohrsanger Acrocephalus Art MangarevarohrsangerWissenschaftlicher NameAcrocephalus astrolabiiHolyoak amp Thibault 1978 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum und Lebensweise 3 Herkunft 4 Status 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betrug etwa 17 bis 18 cm Beim Holotypus misst die Flugellange 100 mm die Schwanzlange 83 mm die Schnabelfirstlange 29 5 mm und die Lauflange 33 mm Beim Paratypus betragt die Flugellange 99 mm die Schwanzlange 86 5 mm die Schnabelfirstlange 29 5 mm und die Lauflange 31 5 mm Die Oberseite ist allgemein stumpf graulich oliv Die Augenbrauen und die Unterseite sind hellgelblich Durch das Auge verlauft ein dunkler Streif Der Oberschnabel ist dunkelbraun der Unterschnabel ockerbraunlich Die Iris ist dunkelbraun Die Beine und Fusse sind grau Der Mangarevarohrsanger ahnelte dem Sprosserrohrsanger Er war jedoch grosser und hatte einen verhaltnismassig kurzeren Schnabel Weitere Unterscheidungsmerkmale waren die aussergewohnlich kraftigen Fusse Laufe und Klauen sowie die nahezu einfarbige Oberseite bei der die hellen Federsaume fehlen Lebensraum und Lebensweise BearbeitenLebensraum Lautausserungen und Lebensweise wurden nie studiert Herkunft BearbeitenDie genaue Herkunft der beiden Exemplare ist bis heute nicht hinreichend geklart Sie wurden zwischen 1838 und 1839 auf der zweiten Astrolabe Expedition unter Jules Dumont d Urville gesammelt und 1978 von David T Holyoak und Jean Claude Thibault als Unterart des Sprosserrohrsangers beschrieben 5 Der Holotypus soll von der Insel Mangareva in den Gambierinseln und der Paratypus von Nouheva heute Nuku Hiva in den Marquesas stammen Beides wurde jedoch von Holyoak und Thibault angezweifelt Sie argumentieren dass die Grosse der Vogel eher gegen eine Herkunft von Mangareva spricht und vermuten dass die Exemplare aus Mikronesien stammen konnten 5 Zum anderen halten sie es fur unwahrscheinlich dass beide Exemplare von so weit entfernten Inseln wie Mangareva und Nuku Hiva stammen 5 Dumont d Urville besuchte die Inseln Losap Truk Guam Yap und Peleliu in Mikronesien Holyoak und Thibault bemerkten im Jahr 1978 Die hohe vulkanische Insel Yap von der kein Rohrsanger bekannt ist konnte die Herkunft der Astrolabe Balge sein Die erste echte ornithologische Expedition fand viele Jahre spater statt als Hartlaub und Finsch 1872 einige endemische Landvogel beschrieben Ein Rohrsanger konnte bereits davor ausgestorben sein 5 Vermutungen uber eine Herkunft von Mangareva wurden erneut im Jahr 2011 genahrt nachdem Alice Cibois und ihre Kollegen eine DNA Studie uber die pazifischen Rohrsanger vorstellten 3 4 Cibois et al argumentieren dass der Mangarevarohrsanger nur entfernt mit dem Sprosserrohrsanger verwandt ist dafur aber eng mit dem Nordmarquesas Rohrsanger Acrocephalus percernis 3 4 Ferner bemerkten sie dass eine Anzahl von Reisebeschreibungen existieren in denen von verlorengegangen Rohrsangerbalgen von den Gambierinseln berichtet wird 1934 soll der einheimische Name komako der fur die Rohrsanger der Marquesas verwendet wird noch auf den Gambierinseln im Gebrauch fur eine ausgestorbene Vogelart gewesen sein 3 4 Status BearbeitenDer Mangarevarohrsanger wurde 2016 von der IUCN in die Liste der ausgestorbenen Vogelarten aufgenommen Die genaue Aussterbeursache und der Aussterbezeitpunkt sind nicht bekannt Vermutlich haben die Entwaldung und die Nachstellung durch eingefuhrte Beutegreifer eine Rolle bei seinem Verschwinden gespielt Literatur BearbeitenDavid T Holyoak amp Jean Claude Thibault Undescribed Acrocephalus Warblers from Pacific Ocean Islands In Bulletin of the British Ornithologists Club Vol 98 1978 S 125 127 Peter Kennerley David Pearson Reed and Bush Warblers Christopher Helm 2010 ISBN 978 0 7136 6022 7 S 458 Michael P Walters amp Julian Pender Hume Extinct Birds Poyser Monographes A amp C Black 2012 ISBN 978 1 4081 5725 1 S 256Weblinks BearbeitenAcrocephalus astrolabii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 3 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 3 April 2017 Factsheet auf BirdLife International Holotypus des MangarevarohrsangersEinzelnachweise Bearbeiten Josep del Hoyo Nigel Collar David A Christie Andrew Elliott Lincoln D C Fishpool Guy M Kirwan und Peter Boesman HBW and BirdLife International Illustrated Checklist of the Birds of the World Volume 2 Passerines Lynx Edicions Barcelona 2016 ISBN 978 84 96553 98 9 Avibase Acrocephalus astrolabii a b c d Alice Cibois Jon S Beadell Gary R Graves Eric Pasquet Beth Slikas Sarah A Sonsthagen amp Robert C Fleischer Charting the course of reed warblers across the Pacific islands Journal of Biogeography 38 10 2011 1963 1975 a b c d Alice Cibois Jean Claude Thibault amp Eric Pasquet Molecular and morphological analysis of Pacific reed warbler specimens of dubious origin including Acrocephalus luscinius astrolabii In Bulletin of the British Ornithologists Club Volume 131 No 1 March 2011 a b c d David T Holyoak amp Jean Claude Thibault Undescribed Acrocephalus Warblers from Pacific Ocean Islands In Bulletin of the British Ornithologists Club Vol 98 1978 S 125 127 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mangarevarohrsanger amp oldid 233235541