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Unter Riesenresonanz versteht man in der Kernphysik eine Schwingungs Anregung von Atomkernen Der Name stammt von den relativ grossen Wirkungsquerschnitten die in den sie anregenden Streuexperimenten beobachtet wurden Die elektrische Dipol Riesenresonanz GDR wurde 1947 von G C Baldwin und G S Klaiber 1 bei der Untersuchung der Photodesintegration und spater bei g displaystyle gamma n Reaktionen an Uran Kernen entdeckt 2 In einem einfachen makroskopischen Bild das von Maurice Goldhaber und Edward Teller stammt 3 wird die Riesenresonanz als kollektive Schwingung der Protonen gegen die Neutronen beschrieben 1950 wurde sie von Helmut Steinwedel und J Hans D Jensen durch ein Zweiflussigkeitsmodell Protonen und Neutronen Flussigkeit beschrieben 4 Die mikroskopische Deutung sieht in Riesenresonanzen eine koharente Anregung von Einteilchen Einloch Ubergangen im Schalenmodell Riesenresonanzen konnen z B durch Anregung des Kerns mit Photonen 5 Elektronen oder Schwerionen entstehen und zerfallen durch Nukleonen Kernemission Photon Neutron a Teilchen Die GDR zeigt sich in den Anregungsenergien schwerer Kerne oberhalb der Ablosungsenergie eines Nukleons bei etwa 8 MeV und variiert mit der dritten Wurzel der Massenzahl A was im Modell von Jensen und Steinwedel auch vorhergesagt wurde Bei schweren Kernen mit Massenzahlen uber 60 ist die Breite der Resonanz typisch einige MeV bei leichten Kernen spaltet sich die Resonanz typischerweise in mehrere Peaks auf Bei deformierten Kernen gibt es typischerweise zwei Peaks je nach Schwingung langs der Symmetrieachse oder senkrecht dazu Man kann die Resonanzen nach Drehimpuls Eigenzustanden entwickeln und spricht dann von Monopol GMR 1977 entdeckt Dipol GDR Quadrupol GQR 1972 entdeckt oder allgemein Multipol Riesenresonanzen Neben elektrischen gibt es in Kernen auch magnetische Dipolresonanzen siehe Scherenmode Typischerweise schopfen die Riesenresonanzen die Summenregeln fur die jeweiligen elektrischen magnetischen Multipolubergange aus Der Anteil den Neutronen und Protonen an der Schwingung haben druckt sich im Isospin Charakter aus Die GDR hat Isovektor Charakter Protonen schwingen gegen Neutronen es gibt auch isoskalare Riesenresonanzen Protonen und Neutronen schwingen in dieselbe Richtung Neben der GDR Riesenresonanz ruckte ab den 1990er Jahren auch ein kleinerer Resonanzpeak in neutronenreichen Kernen die Pygmy Resonanz PDR in die Aufmerksamkeit der Forschung der sich deutlich vom Schwanz der Riesenresonanz abhob Siehe auch BearbeitenAngeregter ZustandLiteratur BearbeitenB L Berman F C Fultz In Reviews of Modern Physics Band 47 1975 S 713 Ubersichtsartikel zur GDR Einzelnachweise Bearbeiten Baldwin Klaiber In Physical Review Band 71 1947 S 3 Im Kernphotoeffekt fanden sich Hinweise schon von Walther Bothe und Wolfgang Gentner In Zeitschrift fur Physik Band 71 1936 S 236 Die genauere Untersuchung durch Baldwin und Klaiber gelang mittels energiereicher Photonen in der Bremsstrahlung aus einem Betatron Goldhaber Teller In Physical Review Band 74 1948 S 1048 Steinwedel Jensen In Physical Review Band 79 1950 S 1019 Unterhalb der Neutronenschwelle Abloseenergie fur Neutronen wurde die GDR mit Kern Resonanzfluoreszenz und mit Bremsstrahlung aus Beschleunigern untersucht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riesenresonanz amp oldid 225345416