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Rautenberg ist der Name von drei Adelsgeschlechtern deren Verwandtschaft angenommen wird 1 Inhaltsverzeichnis 1 Rautenberg Hildesheim 1 1 Geschichte 1 2 Wappen 2 Rautenberg Klinski Pommerellen 3 Rautenberg Garczynski Pommerellen 4 Personlichkeiten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseRautenberg Hildesheim Bearbeiten nbsp Wappen der Familie von Rautenberg aus dem Stift HildesheimRautenberg hochdeutsch oder Rutenberg plattdeutsch niederdeutsch ist der Name eines alten aus Hildesheim stammenden Adelsgeschlechts Geschichte Bearbeiten nbsp Burghugel der Burg Rautenberg in Rautenberg nbsp Schloss Rethmar Westflugel aus dem 16 JahrhundertBereits im Jahr 1249 war die Familie in Rautenberg Gemeinde Harsum nordlich von Hildesheim urkundlich als Vasallen der Grafen zu Stolberg belegt Die Burg Rautenberg im Ort als Turmhugelburg erbaut wurde im Rahmen einer verloren gegangenen Fehde gegen den Bischof von Hildesheim zerstort Die Familie siedelte daraufhin in das einige Kilometer weiter nordlich gelegene Dorf Rethmar uber wo sie ein erstmals 1332 urkundlich erwahntes Festes Haus den Kern des heutigen Schlosses Rethmar wohl bereits um 1200 errichtet hatte Rethmar unterstand nicht dem Hildesheimer Furstbischof sondern gehorte bereits zum Furstentum Luneburg Vom Hochstift Hildesheim trug die Familie allerdings das nahegelegene Rittergut Bolzum zu Lehen Ausserdem besass sie in Hildesheim den um 1509 errichteten Rautenberg schen Hof an der Ecke Michaelisplatz Langer Hagen einen hochgestaffelten Fachwerkbau der 1945 bei den Luftangriffen auf Hildesheim zerstort wurde Ferner behielt die Familie ihren Landbesitz in Rautenberg Sie gehorte damit weiterhin zu den einflussreichen Familien des Hildesheimer Stiftsadels Im Jahr 1530 reiste Heinrich von Rautenberg im Gefolge des Erzbischofs von Mainz Kardinal Albrecht IV von Brandenburg zum Reichstag nach Augsburg Von etwa 1530 bis 1575 bauten die Rautenberg die Burg in Rethmar zum Renaissanceschloss um 1608 verkauften sie das Rittergut Bolzum an Statius von Munchhausen Mit Barthold von Rautenberg auf Rethmar furstlich braunschweigischem Statthalter Geheimrat und Oberberghauptmann starb am 11 Februar 1647 der Mannesstamm aus Er diente unter Herzog Friedrich Ulrich und war 1617 bis 1622 in die Machenschaften des sogenannten Regiments der ungetreuen Drosten 2 um Anton von der Streithorst und Arndt von Wopersnow verwickelt Die Rate betrieben Bereicherung Betrug und Munzverschlechterung siehe Kipper und Wipperzeit und fuhrten durch eine Intrige den Bankrott des Grossunternehmers Statius von Munchhausen herbei den Rautenberg zwangsweise aus dem Schloss Grohnde raumte Durch Bestechung der Rate Barthold von Rautenberg und Johann Eberhard zu Eltz gelang es dem danischen Konig Christian IV Anfang 1626 die Festung Wolfenbuttel in Besitz zu nehmen Barthold von Rautenberg hinterliess zwei Tochter von denen die Altere Amalie Eltz Bruder Philipp Samson Edler Herr zu Eltz heiratete und das Rittergut Rethmar erbte wahrend die Jungere Agnes verheiratet mit Gebhard XXV von Alvensleben mit anderen Liegenschaften abgefunden wurde einer ihrer Sohne war der spatere hannoversche Minister Johann Friedrich II von Alvensleben 1657 1728 der das barocke Schloss Hundisburg erbaute Da Amalie jung starb zog Agnes auch deren Sohn Friedrich Casimir zu Eltz auf der Rethmar geerbt hatte dessen Sohn Philipp Adam zu Eltz erweiterte das Rautenberg sche Renaissanceschloss um 1710 zur heutigen barocken Dreiflugelanlage Diverse Grabsteine mit Figurenreliefs darunter der Bartholds befinden sich in der Katharinenkirche in Rethmar Mit dem Deutschen Orden kamen Mitglieder der Familie von Rautenberg bereits fruh ins Culmer Land Ermland und nach Pommerellen und beteiligten sich rege an der Ostkolonisation Grundungen von gleichlautenden Orten Rautenberg bzw Rutenberg von der Uckermark heute Rutenberg Ortsteil von Lychen bis in das Ermland hier die Guter Gross und Klein Rautenberg werden ihnen zugeschrieben 3 Im Jahr 1285 ist Bartholomeus von Rautenberg urkundlich erwahnt 4 des Weiteren 1347 Tylo de Rutenberg 1348 A 14 15 Jh Tylo de Rutenberg Tilone de Rutenberg 1357 Tilo von Rutenberg 5 Am 14 Marz 1297 erhalt Martin von Rautenberg eine Verschreibung des Bischofs von Ermland Heinrich I Fleming uber 90 Hufen 6 Im Jahr 1311 ist Bartholomeus v R Domherr zu Frauenburg Ein Johannes Lener Leonard de Rathemberg wird fur das Jahr 1477 als Student in Krakau erwahnt Wappen Bearbeiten Im Schild in Gold schwarze Rauten in zwei Reihen Die Zahl der Rauten variiert so 8 Rauten 5 und 3 7 Rauten 4 und 3 oder 5 Rauten 3 und 2 Die Helmzier variiert ebenfalls ist in einem Fall ein spitzer roter Hut mit Pfauenfedern besteckt 7 Acht schwarze Rauten auf goldenem Grund befinden sich auch in den Wappen der niedersachsischen Gemeinden Rautenberg Harsum und Rethmar Es besteht eine Ahnlichkeit mit dem Wappen den baltischen Orgies Rutenberg das in Gold drei schwarze Rauten im Schild und drei im Helmschmuck zeigt 8 und dem Wappen der burgerlichen Familie Rautenberg Haus Wehmingen 9 Eine genealogische Verbindung ist jedoch unbelegt Rautenberg Klinski Pommerellen Bearbeiten nbsp Wappen derer von KlinskiDie Familie Klinski tragt den Beinamen Rautenberg Im Jahr 1526 als der polnische Konig die Lehnsguter der Adeligen in Pommerellen in erbliche Guter umwandelte legte Leonardo Klynski der Stammvater der Familie von Rautenberg Klinski dessen Nachkommen im Mannesstamm luckenlos belegt sind ein Besitzprivileg in deutscher Sprache uber das Rittergut Rautenberg vor das noch aus der Zeit des Deutschen Ordens stammte 10 Das Gut Rautenberg wurde nicht vor 1430 urkundlich erwahnt 11 In den Jahren nach der verlorenen Schlacht von Tannenberg war der Deutsche Orden finanziell nicht in der Lage seine Soldner zu entlohnen Im Ausgleich verlieh der Deutsche Orden neue Lehnsguter Die Familie Rautenberg Hildesheim grundete im Verlauf der Ostkolonisation eine Vielzahl von neuen Siedlungen und benannte diese nach ihrem Stammgut Rautenberg 12 Noch im Jahr 1587 wird Georg von Klinski in einem Dokument als George Klinski sonst Rautenberg genandt bezeichnet 13 Des Weiteren ist die Familie von Rautenberg Klinski eines Stammes mit der Familie Rautenberg Garczinski 14 deren Abkunft von der Familie Rautenberg anerkannt ist siehe unten die Ausfuhrungen zur Familie Rautenberg Garczinski mit Nachweisen 15 Zu den ublichen Namens oder Wappenwechseln im polnischen Adel siehe Szlachta Aus diesen Grunden ist die Herkunft aus der Familie von Rautenberg Hildesheim anzunehmen 16 Naheres zur Familie siehe im Artikel Klinski Adelsgeschlecht Rautenberg Garczynski Pommerellen Bearbeiten nbsp Wappen derer von GarczynskiDie Familie Garczynski tragt den Beinamen Rautenberg Die Familie von Rautenberg Garczynski fuhrte ursprunglich als Wappen in Rot einen weissen Schafbock Wappenfamilie Junosza 17 Erst spater nahm die Familie das Wappen umgedrehter Sas Sas Pruski an In der Quelle vom Ende des 16 Jahrhunderts wird davon ausgegangen dass es zwei Stamme Klinski gibt Den einen schreibt man Rautenberg mit dem Familienwappen Widder Junosza der andere nennt sich Garczynski mit dem Familienwappen umgedrehter Sas 18 Des Weiteren besteht uber das Gut Garczyn ein Privileg aus der Ordenszeit fur die Familie von Rautenberg Klinski Der Guterbesitz geht ohne erkennbaren Ubergang auf Trager des zuvor in dieser Region nicht nachgewiesenen Familiennamens von Garczynski uber Es wird daher vermutet dass Trager der Familie von Rautenberg Klinski das Stammgut als neuen Familiennamen annahmen 19 Die Herkunft vom Geschlecht von Rautenberg Hildesheim wurde vom koniglich preussischen Heroldsamt im Jahr 1894 anerkannt 20 Das baltische Adelsgeschlecht Orgies Rutenberg ist jedoch anderen Stammes die Familie von Orghys Orgas Orgies hat sich nachweislich erst ab 1598 vermutlich aufgrund der Ahnlichkeit ihres Wappens mit dem der hildesheimischen R a utenberg in Orgies Rutenberg umbenannt Personlichkeiten BearbeitenGeorg Vladislav von Klinski genannt Rautemberg 1560 1631 Mitglied der Preussischen Stande seit 1590 Steuereinnehmer fur Pommerellen Michael Klinski von Rautenberg 1625 1653 Mitglied der Preussischen Stande Konigswahler Adalbert von Rautenberg Klinski 1759 1831 Domherr im Bistum Ermland Domherr zu Culm 21 Prosynodalrichter 3 Instanz fur Pommerellen 22 Michael von Rautenberg Klinski 1808 1884 von 1849 bis 1855 Deputierter fur Danzig im Preussischen Abgeordnetenhaus in Berlin Paul von Rautenberg Garczynski Weltreisender und AutorSiehe auch BearbeitenListe deutscher Adelsgeschlechter RLiteratur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Bd 7 Friedrich Voigt Leipzig 1867 Rautenberg Gottfried Lengnich Geschichte der preussischen Lande Koniglich Polnischen Antheils seit dem Jahre 1526 bis zum Jahr 1733 Bd 1 9 Danzig 1722 bis 1755 Jurgen Udolph Zogen die Hamelner Aussiedler nach Mahren In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 69 1997 S 125 183 Hans H Gotting sen Stammtafel des Adeligen Geschlechtes derer von Rutenberg auf Rethmar sowie der Rutenberge von Wehmingen Rautenberg 1 2 3a und 3b Roddensen 2002 Privatdruck 38 Seiten Emil Freiherr von Orgies Rutenberg Die Familie von Rutenberg in ihrer Stammheimath Braunschweig mit einer Stammtafel In Jahrbuch fur Genealogie Heraldik und Sphragistik 1897 Mitau 1898 S 45 f Emil Freiherr von Orgies Rutenberg Das Wappen der von Rutenberg und von Orgies gen Rutenberg mit einer Siegeltafel In Jahrbuch fur Genealogie Heraldik und Sphragistik 1897 Mitau 1898 S 47 ff Emil Freiherr von Orgies Rutenberg Die Geschichte der von Rutenberg und von Orgies gen Rutenberg Als Manuskript gedruckt Dobern 1899 356 Seiten 23 Einzelnachweise Bearbeiten Akten des Heroldsamtes jetzt im Preussischen Geheimen Staatsarchiv in Berlin Akte Garczinski Zum Regiment der ungetreuen Drosten Wilhelm Havemann Geschichte der Lande Braunschweig und Luneburg Band 2 Gottingen 1855 S 582ff Jurgen Udolph Zogen die Hamelner Aussiedler nach Mahren in Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 69 1997 125 183 Krollmann C Die Herkunft der deutschen Ansiedler in Preussen in Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins Heft 54 Danzig 1912 S 76 f Jurgen Udolph Zogen die Hamelner Aussiedler nach Mahren in Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 69 1997 125 183 Carl Peter Woelky Johann Martin Saage Hrsg Codex Diplomaticus Warmiensis oder Regesten und Urkunden zur Geschichte Ermlands Bd 1 S 170 Nr 98 Johann Siebmacher Wappenbuch 1605 Tafel 182 Braunschweigische v Ruttenberg Siehe auch von Orgies Rutenberg Lit 1898 Carl Arvid von Klingspor Baltisches Wappenbuch Stockholm 1882 mit Zeichnungen von Adolf Matthias Hildebrandt Digitalisat VII S 84 88 Anhang Den Ritterschaften von Livland Estland Burland und Oesel S 80 Bild 3 http www familie greve de wappeneintrag file display amp wid 102175 Lothar Weber Preussen vor 500 Jahren Danzig 1878 S 411 412 Karl Kasiske Das deutsche Siedelwerk des Mittelalters in Pommerellen Einzelschrift der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung Konigsberg 1938 S 121 Gottfried Lengnich Geschichte der Preussischen Lande Koniglich Polnischen Antheils seit dem Jahre 1526 Bd 1 9 Danzig 1722 1755 im Bd I Documenta S 136 Matricularum Regni Poloniae summaria Th Wierzbowski Hrsg Warschau 1905 1919 Bd II Nr 532 Bd IV Nr 4985 4992 und 13349 M Perlbach Das Totenbuch des Pramonstratenserinnenklosters Zuckau bei Danzig Danzig 1906 S 58 99 und 141 Lothar Weber Preussen vor 500 Jahren Danzig 1878 S 411 412 Karl Kasiske Das deutsche Siedelwerk des Mittelalters in Pommerellen Einzelschrift der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung Konigsberg 1938 S 121 Jurgen Udolph Zogen die Hamelner Aussiedler nach Mahren in Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 69 1997 125 183 Lengnich Geschichte der Preussischen Lande Band 3 S 9 Dachnowski Jan Karol Herbarz Szlachty Prus Krolewskich z XVII Wieku Das Wappenbuch des Adels im Koniglichen Preussen im 17 Jahrhundert Poznan 1632 1641 S 491 f Akten des Preussischen Heroldsamtes jetzt im Preussischen Geheimen Staatsarchiv in Berlin Akte Garczynski 1894 so auch G Kratz L Quandt von Mulverstedt Wilhelm Stettin Geschichte des Geschlechts v Kleist 2 Teil Allgemeine Geschichte 2 Auflage Bergisch Gladbach 2007 S 92 201 Otto v Bismarck in seiner Rede Uber die nationalen Bestrebungen Polens bei der Beratung des Verfassungsentwurfs am 18 03 1867 in Otto Lyon Hrsg Bismarcks Reden und Briefe 1895 S 109 Dachnowski Jan Karol Herbarz Szlachty Prus Krolewskich z XVII Wieku Das Wappenbuch des Adels im Koniglichen Preussen im 17 Jahrhundert Poznan 1632 1641 S 196 f Dachnowski Jan Karol Herbarz Szlachty Prus Krolewskich z XVII Wieku Das Wappenbuch des Adels im Koniglichen Preussen im 17 Jahrhundert Poznan 1632 1641 S 491 f Genealogie Klinski Akten des Preussischen Heroldsamtes jetzt im Preussischen Geheimen Staatsarchiv in Berlin Akte Garczynski 1894 Handbuch des Adels Reihe B 1938 S 157 Preussische Provinzialblatter Band 1 Konigsberg 1829 S 164 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1800 Berlin 1800 S 276 Im Bestand der Bereichsbibliothek Kulturwissenschaften der Niedersachsischen Staats und Universitatsbibliothek Gottingen L DK 46 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rautenberg Adelsgeschlecht amp oldid 226804329