www.wikidata.de-de.nina.az
Der Raub der Persephone in der griechischen Mythologie bzw der Raub der Proserpina in der romischen Mythologie ist die Erzahlung von der Entfuhrung von Kore der Tochter Demeters lateinisch Ceres durch Hades lateinisch Pluto den Herrscher der Unterwelt von der verzweifelten Suche der Mutter und der gefundenen Losung nach der Kore als Persephone Konigin der Toten nur einen Teil des Jahres in der Unterwelt weilt Dieser Mythos fungiert als Aition dafur dass die Natur nur zu einem Teil des Jahres Fruchte bringt Raub der Persephone Simone Pignoni ca 1650 Die Entfuhrung der Persephone Rembrandt van Rijn ca 1631 Proserpina ruft nach ihren Gefahrtinnen Nicolo dell Abbate 16 Jahrhundert Raub der Proserpina Albrecht Durer Radierung 1516 Raub der Persephone Unten Hades und Persephone auf der Quadriga rechts davon Hermes Persephone Krater Antikensammlung Berlin Raub der Proserpina romischer Grabaltar 2 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Mythos 1 1 Homerischer Hymnus 1 1 1 Vorgeschichte 1 1 2 Raub 1 1 3 Demeters Suche 1 1 4 Demeter in Eleusis 1 1 5 Kores Ruckkehr 1 2 Metamorphosen des Ovid 1 2 1 Raub 1 2 2 Suche der Ceres 1 2 3 Proserpinas Ruckkehr 1 3 Fasti des Ovid 1 3 1 Ceres in Sizilien 1 3 2 Ceres in Eleusis Triptolemos 1 4 Ort der Entfuhrung 2 Bildnerische Darstellungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMythos BearbeitenDer Mythos vom Raub der Persephone liegt in mehreren Versionen in unterschiedlichen Quellen vor Er findet bereits eine kurze Erwahnung in der Theogonie Vers 914 die Hesiod um 700 v Chr verfasste Eines der fruhesten Textzeugnisse ein Chorlied in der Helena des Euripides 412 v Chr nennt die Bergmutter vom kleinasiatischen Idagebirge als Mutter des geraubten Madchens 1 Im vierten Jahrhundert nach Christi Geburt schrieb Claudius Claudianus De raptu Proserpinae ein Epos in drei Buchern Es soll zunachst die wohl alteste nahezu vollstandige Erzahlung namlich der homerische Hymnus 2 An Demeter wiedergegeben werden und anschliessend die fur die Nachwirkung und die Kunstgeschichte der Neuzeit wichtigste Version namlich die des romischen Dichters Ovid Homerischer Hymnus Bearbeiten Vorgeschichte Bearbeiten Hades der Gott der Unterwelt und Bruder des Zeus verliebt sich in Kore Er bittet daher Zeus um Kore als Frau Wissend dass Kore nicht freiwillig in die sonnenlose Unterwelt gehen wurde stimmt Zeus weder zu noch lehnt er ab Hades interpretiert dies als Zustimmung Raub Bearbeiten An diesem Punkt setzt der homerische Hymnus ein Er zeichnet eine Idylle die jah unterbrochen wird Fern von Demeter der Herrin der Ernte die mit goldener Sichel schneidet spielte sie und pfluckte Blumen mit den Tochtern des Okeanos Rosen Krokus und schone Veilchen Iris Hyazinthen und Narzissen Die Erde brachte die Narzisse hervor als wundervolle Falle fur das schone Madchen nach Zeus Plan um Hades der alle empfangt zu gefallen Sie war fur alle unsterbliche Gotter und sterbliche Menschen ein wundervoller Anblick aus ihren Wurzeln wuchsen einhundert Kopfchen die einen so sussen Duft verstromten dass der ganze weite Himmel droben und die ganze Erde lachten und die salzige Flut des Meeres Das Madchen war bezaubert und streckte beide Hande aus die Pracht zu greifen Doch als sie es tat offnete sich die Erde und der Herrscher Hades dem wir alle begegnen werden brach hervor mit seinen unsterblichen Pferden auf der Ebene von Nysa Der Herr Hades Sohn des Kronos der mit vielen Namen genannte Um Erbarmen flehend wurde sie in den goldenen Wagen gezerrt 2 Demeters Suche Bearbeiten Keiner horte Kores Schreie ausser Helios dem Sonnengott der sich von Vorgangen auf der Erde jedoch niemals beirren lasst und Hekate in ihrer Hohle Schliesslich aber drang Kores Not auch an das Ohr der Mutter die sich sofort aufmachte die Tochter zu suchen sie aber nicht finden konnte Neun Tage lang irrte sie uber die Erde weder Ambrosia noch Nektar zu sich nehmend neun Nachte lang suchte sie eine Fackel in Handen nach einer Spur ihrer Tochter Am zehnten Tag schliesslich traf sie Hekate die ebenfalls eine Fackel trug und ihr uber die Entfuhrung berichtete den Entfuhrer jedoch nicht benennen konnte Darauf stiegen Demeter und Hekate beide flammende Fackeln in Handen auf zum Palast des Helios der Demeter auf ihr eindringliches Flehen hin eroffnete dass Hades die Tochter geraubt habe Sie solle sich aber daruber nicht allzu sehr bekummern er sei ja ein Gott zudem ihr Bruder und Herrscher uber ein Drittel der Welt Demeter in Eleusis Bearbeiten Demeter jedoch war uber den Raub entsetzt und fern davon sich zu beruhigen Sie wollte mit den Gottern nichts mehr zu tun haben und verliess den Olymp verwandelte ihre Gestalt in die einer alten Frau und wanderte so unter den Menschen die sie nicht erkannten So kam sie nach Eleusis zum Jungfrauenbrunnen wo sie sich unter einem Olivenbaum niederliess Zu diesem Brunnen kamen die Tochter des Konigs Keleos von Eleusis Kallidike Kleisidike Demo und Kallithoe Sie fragen die vermeintliche Alte woher sie denn komme und wieso sie so fern ihrer Heimat sei Demeter antwortete ihr Name sei Doso sie komme aus Kreta und sei von Piraten geraubt worden diesen jedoch schliesslich entkommen Daraufhin luden die Tochter des Keleos Demeter in das Haus ihres Vaters ein wo sie freundlich von dessen Frau Metaneira empfangen wurde Doch die Gottin war still und voll Trauer wollte nichts essen und nichts trinken bis die Dienerin Iambe sie durch lose Scherze zum Lacheln brachte Den angebotenen Wein wies sie ab verlangte aber stattdessen Kykeon als Trank Die Gottin ubernahm dann die Pflege des Demophon des spatgeborenen Sohnes von Keleos und Metaneira Sie salbte den Knaben mit Ambrosia wodurch er wunderbar gedieh und eher einem Gott als einem Menschen glich als sie ihn aber eines Nachts in das Feuer hielt um ihn so unsterblich zu machen wurde sie von Metaneira uberrascht die ein grosses Geschrei erhob da sie meinte eine verruckte alte Amme wolle ihren Sohn verbrennen Dadurch war die Gottin sehr erzurnt und riss den Knaben aus dem Feuer wodurch dieser dem Tod verfallen blieb Dann zeigte sie sich in ihrer wahren Gestalt und verlangte dass man ihr in Eleusis einen Tempel errichte was auch geschah Als Demeter schliesslich die Mysterien von Eleusis stiftete wurde Keleos der erste der Hohepriester Kores Ruckkehr Bearbeiten Zuvor aber liess sie ihrem Zorn und ihrer Verzweiflung freien Lauf Sie befahl den Pflanzen nicht mehr zu spriessen und schon bald war alles Land verodet so dass die Gefahr bestand dass alle Menschen an Hunger sterben und die Gotter allein im Olymp bleiben ohne die ihnen bislang so angenehmen Opferrauchwolken Zeus sandte daher den Hermes zu Hades er moge um des allgemeinen Gotterwohls willen Kore freigeben Hades schien sich dem Willen des Zeus widerstrebend zu beugen zwang Persephone aber bevor sie den Wagen des Hermes bestieg einige Granatapfelkerne 3 als Speise auf Als Kore nun zu Demeter zuruckgekehrt war fragte die Mutter sie ob sie in der Unterwelt auch nichts gegessen habe worauf Kore bekennt sie sei von Hades genotigt worden einige Granatapfelkerne zu essen Da das geschehen ist und niemand der von der Speise der Toten gekostet hat auf Dauer in der Oberwelt bleiben kann musste Persephone vier Monate in der Unterwelt mit Hades leben die restlichen acht Monate durfte sie auf der Erde bei ihrer Mutter verbringen 4 Demeter fand sich schliesslich mit dieser Regelung ab und willigte ein die Fruchtbarkeit der Erde wiederherzustellen Sie stieg auf die Erde hinab wo sie auf dem Feld des Rharos bei Eleusis das erste Korn spriessen liess und die Eleusinischen Mysterien stiftete Die vier Monate in der Unterwelt stellen die unfruchtbare Zeit auf der Erde dar Demeter ist traurig und daher bluht keine Pflanze aber wenn ihre Tochter bei ihr ist bluht und gedeiht alles Metamorphosen des Ovid Bearbeiten Von Ovid wurde der Stoff des Raubs der Proserpina zweimal behandelt namlich in seinem bekanntesten Werk den Metamorphosen 5 und in den Fasti 6 Raub Bearbeiten Die Metamorphosen beginnen mit einer etwas anderen Schilderung Bei der Gigantomachie wurde der Gigant Typhon unter Sizilien begraben wo er immer noch ruhelos gegen seine Bande ankampft und die Erde zum Beben bringt Pluto in der Unterwelt furchtet um sich und sein Reich und vor allem dass die Erde bersten und die Sonne in sein Schattenreich scheinen konnte Der furchtsame Hades hat Tradition In der Theogonie des Hesiod heisst es dass Hades zitternd in der Unterwelt blieb wahrend sein Bruder Zeus tapfer eine Schlacht mit Typhon auskampfte und ihn schliesslich bezwang 7 Um sich zu beruhigen besteigt Pluto seinen von vier schwarzen Rossen gezogenen Wagen um die Fundamente Siziliens zu inspizieren nbsp Venus und Amor sehen Pluto in seinem Wagen Virgil Solis 1581 nbsp Pluto fahrt durch die Quelle der Cyane hinab in die Unterwelt Virgil Solis 1581 Auf dieser Fahrt bemerkt ihn Venus die in Gesellschaft des Amors hoch auf den Bergen thront Sie meint dass nachdem kein Teil der Welt von den Pfeilen Amors verschont bleiben solle auch die Unterwelt nun ihr Teil an der Macht der Liebe zu spuren bekommen solle Und ausserdem sei ihr die bislang immer noch jungfrauliche Proserpina ohnehin schon ein Dorn im Auge Minerva und Diana hatten sich schon der Jungfraulichkeit verschworen und sich ihrer Macht entzogen sie konne es nicht weiter hinnehmen wenn sich das ausbreite Amor solle unverzuglich den stirnrunzelnd Inselfundamente begutachtenden Pluto mit seinem Pfeil treffen Die Entfuhrung findet bei Ovid am See Pergusa in der Nahe von Enna auf Sizilien statt Mit tiefgehender Flut liegt nahe den Mauern von Henna Pergus genannt ein See Mehr Sange von Schwanen als dieser Hort selbst nicht in dem Strom hingleitender Wellen Caystros Rings das Ufer entlang kranzt Wald die Gewasser und wehretPhobus gluhendem Stich mit dem Laub wie mit schutzendem Vorhang Kuhlung beut das Gezweig und die Au nahrt tyrische Blumen Standiger Fruhling herrscht 8 Pluto von Amors Pfeil getroffen sieht die dort mit ihren Gefahrtinnen spielende und Blumen pfluckende Proserpina entbrennt in Liebe packt sie und rast davon so ist die Hast der plotzlichen Liebe 9 uber Stock Stein und den in Schwefeldunsten brodelnden Palicorum Lacus 10 Die Nymphe Cyane hatte den Mut sich Hades in den Weg zu stellen der aber liess die Erde sich auftun und fuhr mit dem Wagen und der sich straubenden Braut hinab in die Unterwelt Cyane war uber ihr Versagen so untrostlich dass sie sich buchstablich in Tranen aufloste und in die Cianequelle verwandelt wurde Suche der Ceres Bearbeiten nbsp Ceres wird von Askalabos verspottet Gemalde von Adam Elsheimer 1562 Auch bei Ovid machte sich nun die Ceres auf die verlorene Tochter zu suchen Auch sie tragt Fackeln bei ihrer nachtlichen Suche freilich sind es jetzt ganze Fichtenstamme die sie am Atna entzundet 11 Als sie bei ihrer rastlosen Suche durstig wird und von Misme einem alten Weib freundlich empfangen wird die ihr Kykeon zu trinken gibt den sie einem Zug austrinkt wird sie von Askalabos verspottet der sich lustig macht uber ihr gieriges Trinken Zur Strafe wird er von Ceres in eine Sterneidechse verwandelt Als Ceres auf der Suche nach ihrer Tochter den ganzen Erdkreis durchsucht hatte kam sie nach Sizilien zuruck und schliesslich zur Quelle der Cyane Die hatte ihr sagen konnen was mit Proserpina geschehen war aber in ihrem verwandelten Zustand hatte sie weder Zunge noch Lippen So liess die den verlorenen Gurtel der Persephone auf der Oberflache des Wassers treiben Als Ceres den Gurtel nun sah wurde ihr klar was geschehen war Der Gurtel einer Frau gilt ja allgemein als Symbol der Jungfraulichkeit bei den Romern war er das in besonderem Mass Bei der romischen Hochzeit wurde der Gurtel mit einem besonderen Knoten dem Nodus Herculaneus gebunden den der Brautigam in der Hochzeitsnacht losen musste bevor es zur ersten Vereinigung der Brautleute kommen konnte Ceres war nun vollig verzweifelt Sie verfluchte die Umgebung und die ganze Welt entzog der Erde die Fruchtbarkeit verdarb allen Samen und totete Vieh und Bauern in einem Angesichts dieses hemmungslosen Vernichtungswillens steigt die Nymphe Arethusa aus ihrer Quelle die durch ihre weit reichenden unterirdischen Verbindungen vom Verbleib der Proserpina wusste Sie bat Ceres die unschuldige Erde zu schonen und eroffnete ihr dass ihre Tochter nun Konigin unter den Toten sei Ceres nun nicht nur verzweifelt sondern auch ausserst emport trat darauf vor Jupiter und forderte von ihm die Ruckkehr der Tochter Der willigte ein unter der Bedingung dass Proserpina unten im Hades noch keinerlei Speise zu sich genommen habe Proserpinas Ruckkehr Bearbeiten Ceres macht sich auf die Tochter zu holen doch das sollte nicht sein Proserpina hatte lustwandelnd in einem Garten der Unterwelt einen Granatapfelbaum gesehen und von seiner Frucht gekostet nur sieben Kerne Niemand hatte es gesehen ausser Ascalaphus einem Geschopf der Unterwelt das zur Strafe von Proserpina in einen Uhu verwandelt wurde indem sie ihn mit dem Wasser des Phlegeton bespritzte nbsp Verwandlung der Gefahrtinnen in Sirenen 1885 Aber auch die Gefahrtinnen der Proserpina werden verwandelt Nachdem sie alle Lande der Welt nach ihr durchsucht hatten wollten schliesslich ihre sehnsuchtigen Rufe nach der geraubten Gespielin auch uber die Meere tragen und wurden daher von den Gottern in die gefiederten Sirenen verwandelt die nur noch der menschliche Kopf von den Vogeln des Meers unterscheidet Schliesslich finden sich alle damit ab sechs Monate lang muss Proserpina in der Unterwelt bleiben und sechs Monate lang ist sie bei ihrer Mutter 12 Es folgt in der Erzahlung Ovids die Verwandlung der Arethusa und anschliessend der ebenfalls mit den Mysterien von Eleusis zusammenhangende Mythos von Triptolemos Illustrationen zu Ovid von Johann Ulrich Krauss 1690 nbsp Pluto zieht Proserpina auf seinen Wagen nbsp Cyane lost sich in Tranen auf nbsp Ascalaphus wird in eine Eule verwandelt nbsp Die Gefahrtinnen der Proserpina werden in Sirenen verwandelt nbsp Proserpina ist heimgekehrt Fasti des Ovid Bearbeiten Ceres in Sizilien Bearbeiten Den Raub der Proserpina behandelt Ovid ein weiteres Mal in den Fasti 4 417 620 ein romischer Festtagskalender in Gedichtform und dort unter dem Datum des 12 April dem Tag an dem im romischen Festkalender die Ludi Cereris beginnen die Spiele zu Ehren der Ceres Ovid zugelt hier seine dichterische Phantasie daher ist seine Erzahlung etwas konventioneller Arethusa hat die Matronen nach Sizilien zur heiligen Feier geladen und auch Ceres kommt von Proserpina begleitet die sich derweil auf einer Wiese mit Blumenpflucken vergnugt Da sieht sie ihr Onkel Pluto und raubt sie Als ihre Gefahrtinnen bemerken dass Proserpina verschwunden ist brechen sie in laute Klage aus Ceres hort das als sie nach Enna kommt und macht sich sofort auf die Suche nach ihrer Tochter folgt ihrer Spur aber verliert sie dann Ovid zahlt die Stationen der Suche auf 13 Leontini an der Ostkuste 50 km nordlich von Syrakus der Uberlieferung nach Heimstatt der menschenfressenden Laistrygonen den Fluss Amenanus spater Amenas ein kleiner Fluss der einst von Leontini nach Catania floss den Fluss Akis in der Nahe des heutigen Acireale mundend die Quellen von Ciane etwa 7 km sudwestlich des Stadtzentrums von Syrakus und die Quelle des Anapus in den Ciane mundet der auf dem Monte Lauro bei Palazzolo Acreide entspringt Gelas ein Fluss der bei Gela an der Sudkuste mundete Ortygia eine kleine Insel vor Syrakus und deren historisches Zentrum Megara Hyblaea eine antike Stadt 10 km sudlich von Augusta Sizilien Pantagias der in die Bucht von Megara Hyblaea mundet die Mundung des Symaethus ein Fluss bei Hybla Major die Hohlen der Kyklopen moglicherweise Hohlen am Meer am Fuss des Atna 14 den Ort der nach der gekrummten Sichel benannt ist entweder Messina das fruher Zancle hiess von griechisch zagklh Winzermesser Sichel oder Drepanum von griechisch drepanon Sichel 15 Himera eine antike Stadt an der Nordkuste zwischen Panormus heute Palermo and Cephaloedium modern Cefalu Dydime das heutige Salina eine der Liparischen Inseln das antike Akragas sudlich des heutigen Agrigent Tauromenium das heutige Taormina Mylae heute Milazzo Camerina 16 km sudwestlich von Vittoria an der Sudkuste Thapsus auf der Halbinsel Magnisi bei Priolo Gargallo 18 km nordostlich von Syrakus der schluchtartige Oberlauf des Helorus des heutigen Tellaro und der Eryx ein Berg nah dem Nordwestkap Siziliens Zuletzt heisst es sie habe ganz Sizilien durchsucht von allen drei Enden her wobei als die drei Landspitzen Siziliens genannt werden angefangen mit dem ihrer letzten Station am nachsten gelegenen Pelorias heute Punta del Faro das Kap im Nordosten Siziliens hier wurden von Strabon 16 die Sirenen verortet Lilybaeum das heutige Marsala das Kap im Nordwesten und Pachynum heute Capo Passero das Kap an der Sudostspitze Siziliens genannt werden Zuletzt ist Ceres wieder am Atna und entzundet zwei Fichten als Fackeln an dessen Feuerschlund dem Maul des Typhon wobei Ovid ausdrucklich darauf hinweist dass deshalb die Initianden der Mysterien von Eleusis bei der Einweihung Fackeln trugen Dort sei eine Hohle ein raues Gekluft fremd den Menschen und den Tieren ein Abscheu dort nimmt die Ceres sich zwei Schlangen spannt sie vor ihren Wagen und fahrt durch die Lufte nach Attika Ceres in Eleusis Triptolemos Bearbeiten Dort lasst sie sich nieder sitzt auf einem Stein dem traurigsten Stein oder dem Stein der Trauer dort bleibt sie tagelang sitzend unbewegt von Regen noch Mond aber das Land auf dem der Stein liegt ist Eigentum eines alten Mannes des Celeus Der hat Waldfruchte Eicheln und Brombeeren und Gestrupp zum Feuern gesammelt und kommt auf dem Heimweg vorbei an der Stelle wo Ceres in Gestalt einer alten Frau traurig auf ihrem Stein sitzt das Haar unter einer Haube verborgen Die Tochter des Alten die zwei Ziegen heimtreibt fragt Ceres was mit ihr ist und der Alte bittet sie unter seinem Dach sich zu erholen doch Ceres lehnt ab und wunscht dem Alten dass er sich auf immer seiner Kinder erfreuen moge sie aber sei untrostlich denn man habe ihr die Tochter geraubt Gotter konnen nicht weinen aber ihr Schmerz ist so gross dass aus ihrem Auge ein kristallener Tropfen gepresst wird Der Alte und seine Tochter vom Mitleid geruhrt vergiessen nun Tranen und der Alte bittet Ceres erneut sie moge doch seine bescheidene Hutte nicht verachten Da willigt Ceres ein und erhebt sich Auf dem Weg erzahlt ihr der Alte dass sein kleiner Sohn Triptolemos sehr krank sei und keinen Schlaf finde da ihn die Schmerzen zu sehr qualten Da pfluckt Demeter etwas Schlafmohn kostet davon und bricht so ihr Fasten weshalb auch die Einweihungsuchenden in Eleusis in gleicher Weise ihr Fasten brachen Als sie in der Hutte des Celeus ankommen sind alle in Trauer da keiner mehr an die Rettung des Knaben glaubt Als aber die Gottin ihn mitleidig kusst kehrt er ins Leben zuruck und gesundet zusehends Man setzt sich zum Essen Es gibt Quark in Molke mit Apfeln und Honig Ceres aber will nichts essen und gibt nur dem Knaben Mohn in warmer Milch zu trinken Spater mitten in der Nacht nimmt sie ihn auf den Schoss spricht drei geheime Spruche uber ihn und bedeckt ihn dann mit Glut aus dem Herd um alles Sterbliche aus ihm wegzubrennen und ihn so unsterblich zu machen Da erwacht Metaneira erhebt ein Geschrei und reisst das Kind aus der Glut Darauf spricht die Gottin Unversehns hast Du gesundigt Mutterfurcht wendet die Gabe ab und der Knabe bleibt dem Tode verfallen doch zuvor wird er ackern und saen und ernten 17 Darauf besteigt sie den Drachenwagen erhebt sich in die Luft und fliegt uber Griechenland und entlang der Grenzen des Erdkreises der damals 18 u a entlang Rhein und Rhone verlief sucht weiter nach ihrer Tochter doch immer vergeblich Sie steigt bis zu den zirkumpolaren Sternen auf und wird von denen an die alles sehende Sonne verwiesen Von Helios erhalt sie dann die bekannte Auskunft Auch hier gestattet Jupiter schliesslich die Ruckkehr sofern Proserpina in der Unterwelt nichts gegessen hat aber der daraufhin ausgesandte Mercurius berichtet sie habe drei Granatapfelkerne gegessen Darauf fallt Ceres in Trauer und ware selbst auf immer hinabgestiegen in die Unterwelt zu ihrer Tochter hatte nicht Jupiter zugegeben dass Proserpina die Halfte des Jahres in der Oberwelt weilt Ort der Entfuhrung Bearbeiten Der Ort der Entfuhrung wechselt mit der Version des Mythos aber nicht nur beilaufig Teilweise wird dem Ort des Geschehens namlich dem Ort des Raubes besondere Bedeutung beigemessen Im homerischen Hymnus ist es die Ebene von Nysa ein sonst nicht lokalisierter Ort Es gibt zwar den Berg Nysa als Geburtsort des Dionysos bzw die nysaischen Nymphen als Betreuerinnen des Dionysoskindes bzw Nysa als Amme des Dionysos wo aber die Ebene Nysa zu lokalisieren ware ist ungewiss Cicero nennt das sizilische Henna 19 ihm folgen Diodor 20 und Ovid 21 Hyginus nennt Sizilien 22 Bildnerische Darstellungen BearbeitenEine der bekanntesten bildnerischen Darstellungen ist die Marmorgruppe Raub der Proserpina von Gian Lorenzo Bernini in der Villa Borghese in Rom Literatur BearbeitenLeo Bloch Der Mythus vom Raube und der Ruckkehr der Persephone In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 2 1 Leipzig 1894 Sp 1311 1320 Digitalisat Christiane Brehm Der Raub der Proserpina Studien zur Ikonographie und Ikonologie eines Ovidmythos von der Antike bis zur fruhen Neuzeit Dissertation Munster Westf 1996 Online PDF Richard Forster Der Raub und die Ruckkehr der Persephone in ihrer Bedeutung fur die Mythologie Litteratur und Kunstgeschichte Heitz Stuttgart 1874 auch in den Jahrbuchern fur Philologie 1876 S 804 ff Ruth Lindner Der Raub der Persephone in der antiken Kunst Triltsch Wurzburg 1984 Zugleich Dissertation Wurzburg 1983 u d T Die Giebelgruppe von Eleusis mit dem Raub der Persephone Anselm Weyer Stirb und Werde in Goethes Proserpina In Arcadia Internationale Zeitschrift fur Literaturwissenschaft International Journal for Literary Studies Band 46 Heft 1 2011 S 27 42 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raub der Persephone Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Claudian De raptu Proserpinae Der Raub der Proserpina Latein and Englisch Ausgabe der Loeb Classical Library auf LacusCurtius Raub der Persephone im Theoi Project Teil 1 griechische Quellen Teil 2 lateinische QuellenEinzelnachweise Bearbeiten Martin Hose Studien zum Chor bei Euripides Teil 2 Beitrage zur Altertumskunde Band 20 Teubner Stuttgart 1991 S 29 33 Bernhard Gallistl Schmerz und Freude der Mutter Zum 2 Stasimon der euripideischen Helena In Wurzburger Jahrbucher fur die Altertumswissenschaft Neue Folge Band 41 2017 S 145 18 Homerische Hymnen 2 Fur Demeter 4ff Zitiert nach Marianne Beuchert Symbolik der Pflanzen Von Akelei bis Zypresse Frankfurt a M 1995 S 233f Bibliotheke des Apollodor 1 5 3 einen Kern Homerischer Hymnos an Demeter 399 400 Ovid Metamorphosen 5 341 571 Ovid Fasti 4 417 620 Hesiod Theogonie 820ff Metamorphosen 5 385 391 Ubersetzung von Reinhart Suchier Ovid Metamorphosen 5 396 usque adeo est properatus amor See beim Heiligtum der chthonischen Palikoi heute der Lago di Naftia bei Palagonia Ovid Metamorphosen 5 441ff Ovid Metamorphosen 5 567 Fasti 4 614 Hyginus Fabulae 146 Ovid Fasti 4 467 ff vgl Euripides Der Kyklop Siehe James George Frazer Ovid s Fasti Heinemann London 1959 Fn S 222 Strabon 1 22f und 5 247 Ovid Fasti 4 457 460 cui dea dum non es dixit scelerata fuisti inrita materno sunt mea dona metu iste quidem mortalis erit sed primus arabit et seret et culta praemia tollet humo Nicht mehr zur Zeit des Ovid aber zur Zeit von Ovids Quelle Cicero In Verrem 4 106 Diodor Historische Bibliothek 5 3 1 Ovid Metamorphosen 5 385 Fasti 4 422 Hyginus Fabulae 146 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raub der Persephone amp oldid 231843750