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Radvanice deutsch Radwanitz polnisch Radwanice ist ein ostlicher Stadtteil von Ostrava in Tschechien am rechten Ufer der Lucina nahe der Mundung in die Ostravice gelegen RadvaniceHilfe zu Wappen Radvanice Ostrava Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Ostrava mestoGemeinde OstravaFlache 814 haGeographische Lage 49 49 N 18 20 O 49 815833333333 18 340833333333 Koordinaten 49 48 57 N 18 20 27 OEinwohner 4 657 2011 Kfz Kennzeichen TVerkehrNachster int Flughafen Flughafen Ostrava Ehemaliges RathausGeschichte BearbeitenDer Ort im 1290 gegrundeten Herzogtum Teschen wurde circa 1305 im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis Zehntregister des Bistums Breslau unter ungefahr 70 neuen Dorfern als Item in Radwanowitz erstmals urkundlich erwahnt 1 2 3 Die Zahl der Hufe war noch nicht im Zehntregister prazisiert Der patronymische Name ist vom Personennamen Radwan Radowan Radoslaw Radomil und dergleichen mit dem typischen westslawischen Suffix ov ice abgeleitet 4 Bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts gehorte Radwanicze zur Herrschaft von Polnisch Ostrau dann bis 1738 gehorte ein Teil des Dorfs 1710 wurde Radwanicze zunachst mit dem Zusatz dolni Nieder erwahnt mit Bartovice zu den Sedlnitzky von Choltitz spater fiel es an die Familie Skrbensti z Hriste die Besitzer von Senov in deren Besitz bis 1848 blieb Die Skrbensti grundeten die Siedlung Lipina und zeitweise gliederten sie die Guter von Bartovice und Radvanice aus Schonhof aus um spater Radvanice und Lipina mit Gross Kunzendorf zu vereinen In der Beschreibung Teschener Schlesiens von Reginald Kneifl im Jahr 1804 war Radwanitz ein theils zur Herrschaft Pohlnisch Ostrau theils zur Herrschaft Gross Kuntschitz bei Rattimow gehoriges Dorf im Teschner Kreis am Wasser Luczina und an der Strasse nach Teschen Der kleinere Teil der Herrschaft Polnisch Ostrau hatte 67 Einwohner der grossere 157 Bewohner in beiden waren sie schlesisch mahrischer Mundart und in die Pfarrei in Polnisch Ostrau eingepfarrt 5 1850 wurde es teilweise von Terezia Kneissel an Josef und Karolina Neumann und an den Grafen Wilczek verkauft Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Radwanitz mit den Ortsteilen Podlesi Lipina und Krivec zu einer Gemeinde in Osterreichisch Schlesien Bezirk Friedek dann Teschen ab 1868 im neu gegrundeten Bezirk Freistadt Zu dieser Zeit folgte die Industrialisierung in der Umgebung die Familie Neumann grundete 1858 eine Brauerei und 1863 eine Brennerei von Ethanol 1850 1870 wurde die erste Arbeitersiedlung gebaut andere folgten in den Jahren 1882 1909 1900 1910 1921 1925 1896 wurde Steinkohle gefunden die erste Zeche namens Ludwig wurde 1912 eroffnet Die Zahl der Einwohner stieg bis 1869 auf 1528 dann bis 1880 auf 1755 1740 mit Anmeldung und 1910 auf 7139 7096 In den 1880er Jahren begann ein grosser Zuzug in das Ostrau Karwiner Kohle und Industriegebiet hauptsachlich Billigkrafte aus Galizien Die Polen nannten den Ort Radwanice aber auch Radwance im Jahr 1880 machten sie 2 2 38 Personen der Ortsbewohner aus aber ihre Anzahl stieg weiter durch 15 8 im Jahr 1890 362 bis 20 6 994 in 1900 danach sank auf 17 1202 in 1910 6 Am 1 Januar 1904 wurden im Zusammenhang mit dem damals entflammten nationalen Konflikt zwischen Polen und Tschechen 7 traditionell tschechischsprachige Gemeinden des Gerichtsbezirks Oderberg im Bezirk Freistadt abgetrennt um den neuen Gerichtsbezirk Polnisch Ostrau im Bezirk Friedek zu schaffen 1907 wurde eine tschechische Volksschule in Lipina eroffnet 1904 bis 1907 wurde die gemauerte Marienkirche erbaut ab 1906 Sitz einer neuen tschechischsprachigen Pfarrei im Dekanat Karwin Der erste Pfarrer wurde Ferdinand Stibor aus Repiste 1910 hatte die Gemeinde eine Flache von 590 Hektar 364 Gebaude mit 7139 Einwohnern davon 7096 mit einer Anmeldung nur diese wurden nach ihrer Umgangssprache gefragt 5772 81 3 waren tschechisch 1202 17 polnisch und 116 1 6 deutschsprachig 6595 92 4 der gesamten Dorfbevolkerung waren Romisch Katholiken 388 5 4 Protestanten und 113 1 6 Juden 7 1910 wurde auch der erste Verband der osterreichisch schlesischen Esperantisten in Radwanitz gegrundet der in den 1930er Jahren eine Zeitung veroffentlichte Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie war das Gebiet Teschener Schlesiens umstritten Am 5 November 1918 verstandigten sich der Polnische Nationalrat des Herzogtums Teschen Rada Narodowa Kiestwa Cieszynskiego RNKC und das tschechische Gebietskomitee Zemsky narodni vybor ZNV darauf dass Hermanice wie der ganze Bezirk Friedek an die Tschechoslowakei fallen sollte Auf der tschechischen Seite auch hinter der Ostrawitza in Mahren blieben einige zehntausend Polen mehrheitlich galizische Einwanderer davon uber 20 der Bevolkerung des Gerichtsbezirks Polnisch Ostrau Im Gegensatz zu den altansassigen Wasserpolaken aus dem Gebiet der Teschener Mundarten waren sie zum grossen Teil noch analphabetisch und im Vergleich zu den aufgeklarten Polen in der nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg entstanden Region Olsagebiet tschechisierten sie sich in der Zwischenkriegszeit relativ schnell in der Volkszahlung im Jahr 1921 schon nur 877 oder 1 9 Angaben polnischer Nationalitat im ganzen Gerichtsbezirk Eine Spur von ihnen sind die zahlreichen Nachnamen in der polnischen Schreibweise nbsp Marienkirche aus 1907 nbsp Hussitenkirche Am 15 Januar 1920 wurde die erste Pfarrei der ganzen Tschechoslowakei der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche errichtet und ab dem spaten 1922 war Radvanice Sitz der Ostrauer Diozese dieser Kirche Der Leiter der kirchlichen Spaltung war der ortliche Priester Ferdinand Stibor der fruher ein tschechischer Nationalaktivist war und sich nach dem Krieg mit dem katholischen Modernismus verband Unter Stibor der als der hussitische Bischof von Ostrau bis 1956 die Kirche im ganzen Revier leitete wurde bis 1925 ein separates Bethaus erbaut Ausser den Hussiten entwickelte sich dort auch die Kardec Bewegung des Spiritismus mit einer Zeitung Spiritisticka revue ab 1920 ab 1938 Ceskoslovenska revue psychicka Ab 1939 befand sich der Ort im Protektorat Bohmen und Mahren Noch im Jahr 1919 wurde die Eingemeindung an Mahrisch Ostrau erwogen um Gross Ostrau zu schaffen sowie die Eingemeindung von 4 Gemeinden ostlich der Ostravice an Schlesisch Ostrau um eine Konkurrenzstadt zu Mahrisch Ostrau zu machen aber es wurde von Muglinau und Radwanitz abgelehnt Es wurde erst am 1 Juli 1941 wahrend der deutschen Besatzung an Ostrau eingemeindet Im Jahr 1950 erreichte die Bewohnerzahl 9069 dann sank sie auf 4915 im Jahr 1980 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Radvanice Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Idzi Panic Slask Cieszynski w sredniowieczu do 1528 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2010 ISBN 978 83 926929 3 5 S 297 299 polnisch Wilhelm Schulte Codex Diplomaticus Silesiae T 14 Liber Fundationis Episcopatus Vratislaviensis Breslau 1889 ISBN 978 83 926929 3 5 S 110 112 online Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis Abgerufen am 24 August 2014 Latein Robert Mrozek Nazwy miejscowe dawnego Slaska Cieszynskiego Uniwersytet Slaski w Katowicach 1984 ISSN 0208 6336 S 149 polnisch Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 296 Digitalisat Kazimierz Piatkowski Stosunki narodowosciowe w Ksiestwie Cieszynskiem Macierz Szkolna Ksiestwa Cieszynskiego Cieszyn 1918 S 288 polnisch Online Ludwig Patryn ed Die Ergebnisse der Volkszahlung vom 31 Dezember 1910 in Schlesien Troppau 1912 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radvanice Ostrava amp oldid 219394206