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Der Radebeuler Johannisberg ist die westliche der drei Einzelweinlagen der Grosslage Lossnitz Sie liegt in den Stadtteilen Niederlossnitz Naundorf und Zitzschewig der Stadt Radebeul im Weinbaugebiet Sachsen Die Weinlage Johannisberg heisst nach dem Weinberg Johannisberg innerhalb dieser Weinlage Herrenhaus Johannisberg rechts im Hintergrund der Weinberg JohannisbergDie die Landschaft Lossnitz pragenden Steillagen aus Granit Porphyr und Syenitverwitterungsboden mit ihren trockengesetzten Syenit Weinbergsmauern sind nicht nur als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sondern auch seit 1999 insgesamt als Denkmalschutzgebiet Historische Weinberglandschaft Radebeul geschutzt worden Der Wein in der Einzellage Johannisberg wird von mehreren Weinbaubetrieben angebaut hauptsachlich vom Sachsischen Staatsweingut auf Schloss Wackerbarth aber auch von den gemeinschaftlich organisierten Steillagenwinzern der Weinbau Gemeinschaft Zitzschewig und der Weinbau Gemeinschaft Niederlossnitz Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Weinberge 2 Klima und Geologie 3 Rebsorten im Johannisberg 4 Geschichte der Kulturdenkmaler 5 Ortsansassige Weinguter und Winzereien 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Weinberge Bearbeiten nbsp Der Johannisberg liegt im westlichen Teil von Niederlossnitz und von dort bis zur westlichen Stadtgrenze braun Die Hangkante mit den Steillagen nach Suden Die Lage Radebeuler Johannisberg befindet sich in Niederlossnitz Naundorf und Zitzschewig Sie reicht von der Moritzburger Strasse der Verbindung vom Anger von Kotzschenbroda an Lindenau vorbei nach Friedewald westwarts bis uber die Stadtgrenze hinaus Sie umfasst ca 31 ha Zu den zusammen ca 6 7 ha Steillagen gehoren die folgenden Weinberge Talkenberg Paulsberg Krapenberg Zechstein Wettinhohe Wackerbarth JacobsteinDas fur die Einzellage namensgebende ehemalige Weingut mit dem Weinberg Johannisberg liegt auf Naundorfer Flur nordlich der Meissner Strasse und westlich der Kottenleite der Weinberg ist eher flachgeneigt Klima und Geologie BearbeitenDie Lossnitz liegt im Elbtal im Norden der Elbe und profitiert damit vom mildernden Einfluss dieses Flusses Aufgrund der klimatischen Bedingungen auf der Sudseite des Steilanstiegs des Elbhangs ist in Radebeul Edelobst und Weinanbau moglich Die jahrliche Durchschnittstemperatur liegt bei 9 2 C Die durchschnittliche jahrliche Sonnenscheindauer gemessen am Klimadiagramm der ehemaligen Wetterwarte Wahnsdorf liegt mit 1634 Stunden uber dem bundesdeutschen Schnitt von 1541 Stunden 1 Da Radebeul im Elbtal das mildeste Klima von Sachsen hat wird es auch Sachsisches Nizza genannt zuruckgehend auf einen Ausspruch des sachsischen Konigs Johann um 1860 2 Die Lossnitz steigt von der Elbaue uber die Elbterrasse bis zum Steilanstieg des Elbhangs der als Teil der Lausitzer Verwerfung aus Syenitverwitterungsboden besteht und in die Hochflache der Lausitzer Platte ubergeht Sie wird durch mehrere Kerbtaler zerschnitten von denen der Lossnitzgrund mit dem Lossnitzbach dauerhaft Wasser fuhrt wahrend die anderen Taler der Fiedlergrund der Kroatengrund und der Rietzschkegrund durch sogenanntes Verlorenes Wasser gebildet werden das nach Erreichen des wasserdurchlassigen Sandbodens der Elbterrassen versickert und wieder ins Grundwasser ubergeht Wegen der Steilheit vieler Lagen oberhalb der Elbmittelterrasse mit ihren 30 bis maximal uber 100 Steigung ist die Bodenschicht aus Verwitterungsprodukten des Unterbodens recht dunn Die Reben mussen deshalb haufig im Terrassenbau mit Trockenmauern angebaut werden Rebsorten im Johannisberg BearbeitenWahrend der sachsische Anbau im Mittelalter hauptsachlich vom Gemischten Satz gepragt war dominiert seit Anfang des 17 Jahrhunderts der sortenreine Anbau nach wurttemberger Art Hauptsachlich verbreitet sind Muller Thurgau Riesling Weissburgunder Rulander Traminer Kerner Spatburgunder und Scheurebe Der Goldriesling wird in Deutschland lediglich in Sachsen angebaut nbsp Angebaute weisse und rote Rebsorten Hauptsorten fett dargestellt nbsp Gewurztraminer Traminer Goldriesling Grauburgunder Rulander Kerner Morio Muskat Muller Thurgau Rivaner Riesling Scheurebe Weisser BurgunderDomina Dornfelder Lemberger Portugieser SpatburgunderDer unterhalb des Zechsteins in Zitzschewig langfuhrende Zechsteinweg ist der Lehrpfad des sachsischen Weinbaus mit allen im oberen Elbtal angebauten Rebsorten jede mit kurz gefasster Charakteristik und ihren Anbauanspruchen Geschichte der Kulturdenkmaler BearbeitenSiehe auch Geschichte des Weinbaus in der Lossnitz nbsp Oeder Tafel IX Karte verkehrt herum Suden oben nbsp Haus Fliegenwedel mit Jacobstein oben nbsp Schloss Wackerbarths Ruh vor eigenem Weinberg Wackerbarth nbsp Hohenhaus Radebeul nbsp KrapenburgDer erste Automobilbauer in Sachsen Emil Nacke 1843 1933 erwarb 1897 das Weingut Johannisberg in Naundorf nordlich der Meissner Strasse an der Kottenleite in dem er bis zu seinem Lebensende auch wohnte Der namensgleiche Weinberg der inzwischen zu Schloss Wackerbarth gehort ist Namensgeber fur die Weinlage Radebeuler Johannisberg Nacke war ein erfolgreicher Winzer Im Kotzschenbrodaer General Anzeiger vom 3 September 1903 bestatigte ihm die Kommission zur Reblauskontrolle dieser wirklich mit vielen Geldopfern prachtig angelegte Weinberg verdient die hochste Anerkennung und zeichnen sich die Reben durch ausserst uppigen kraftigen Wuchs aus Der Johannisberg war einer der wenigen Weinberge in der Lossnitz der von der Reblauskatastrophe verschont blieb 3 Westlich des Johannisbergs befindet sich die Bischofspresse die bis zur Sakularisation 1539 den Meissner Bischofen gehorte bei Matthias Oeder hiess sie Simon Claus Press Wahrend das erste Gebaude vermutlich um 1680 errichtet wurde bekam es 1773 eine Verlangerung um vier Meter auf die heutigen Abmessungen Um 1800 stellte der damalige Besitzer der Dresdner Stadtchirurg M Elz im Garten einen klassizistischen Rundtempel auf der 1970 abgebaut und Mitte der 1990er Jahre wieder aufgebaut wurde Ebenfalls bereits im 15 Jahrhundert im Besitz der Meissner Bischofe war die als Landeskrone 2 bezeichnete Bergkuppe auf Zitzschewiger Flur Seit 1758 ist der Name Wettins Hohe belegt Auf dem dazugehorigen Weingut entstand 1858 der Mittelbau der dortigen Villa Haus Wettinhohe die 1879 1880 durch die Gebruder Ziller zum heutigen reprasentativen sogenannten Schloss Wettinhohe erweitert wurde Der erste urkundlich bekannte Besitzer des Mohrenhauses war 1544 Hans Hutter aus Leipzig 1819 wurde es von Ludwig Pilgrim einem Leipziger Kaufmann gekauft der Mitbegrunder der Sektkellerei Bussard auf der gegenuberliegenden Hangkante in der Lage Steinrucken war Er nutzte seinen Besitz zur Lagerung von Wein Das ehemalige Weingut Zechstein mit Weinbergs und Waldbesitz existierte bereits im 17 Jahrhundert es liegt auf Zitzschewiger Flur westlich der Barkengasse in der Nahe des Hohenhauses Ab 1795 war es im Besitz des Reichsgrafen Friedrich Magnus I zu Solms Wildenfels 1743 1801 Das heutige zweistockige Herrenhaus entstand 1852 anstelle eines bereits 1706 erwahnten Vorgangergebaudes 1675 entstand das barocke Haus Fliegenwedel zu dem der Weinberg Fliegenwedel gehorte Wahrend und nach der Regierungszeit Augusts des Starken wurden vermehrt Landhauser in der Niederlossnitz gebaut so beispielsweise ab 1727 Wackerbarths Ruh Oberhalb von Schloss Wackerbarth und Fliegenwedel steht auf der Kante des Elbhangs den Lossnitzhohen der Jacobstein ein Weinbergspavillon von 1742 Zwischen 1679 und 1750 wurden auf Zitzschewiger Flur acht selbststandige Bergteile zu dem Weinbergsbesitz Paulsberg zusammengefugt Einer davon Sydenberg beziehungsweise Seydenberg genannt war bereit 1436 als Weinberg bekannt Das am Eingang des Rietzschkegrunds gelegene Herrenhaus wurde Anfang des 19 Jahrhunderts klassizistisch umgebaut 1913 erhielt das Herrenhaus einen Erweiterungsbau von dem Hellerauer Jugendstil Architekten Richard Riemerschmid 1742 verklagten die Brauwirte der Niederschanke der Oberschanke und des Gasthofs in Naundorf den Schankwirt der Winkelschanke auf dem Weinberg Liborius ostlich vom Jacobstein in seinem Weinausschank unerlaubt Bier aus Cossebaude und Oberwartha auszuschenken Die Klage wurde jedoch abschlagig beschieden da die Kotzschenbrodaer Richter und Schoppen das Bier der eigenen Schenken als schlecht und untrinkbar bezeichneten 1743 entstand das Gebaude auf dem Rooseschen Weinberg einem grossen Weinbergsbesitz welchen der ehemalige sachsische Premierminister Heinrich von Bruhl 1763 Friedstein kurz vor seinem Tod erwarb und in Mon Repos umbenannte Spater wurde daraus erst Friedstein und dann Altfriedstein 1771 entstand auf dem westlichen Teil von Friedstein Neufriedstein mit seinem Berghaus Matressenschlosschen Weiter westlich in Zitzschewig hielt sich zwischen 1881 und 1885 der Dramatiker Gerhart Hauptmann haufig im Hohenhaus auf der Hang wurde bereits im 13 Jahrhundert als Weinberg erwahnt wurde Hier entstand im 15 Jahrhundert die Sommerresidenz der Meissner Bischofe die bis Mitte des 16 Jahrhunderts in deren Besitz verblieb Wahrend des 17 Jahrhunderts erfolgte der Umbau eines Winzerhauses zum Hohenhaus das allerdings erst Ende des 19 Jahrhunderts sein heutiges Aussehen erhielt Die Krapenburg liegt auf dem Weinberg Krapenberg der auch heute noch zu den genutzten Weinbergen gehort Dort wurde vermutlich schon vor 800 Jahren Weinbau betrieben Zu DDR Zeiten befand sich auf dem Krapenberg die Staatliche Rebenversuchsstation der DDR Ortsansassige Weinguter und Winzereien BearbeitenKastler Wein Kastler Friedland Winzer Winzerhof RosslerLiteratur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Christian Gerber Die Unerkannten Wohltaten GOTTES in dem Churfurstentum Sachsen Und desselben vornehmsten Stadten 1717 Matthias Oeder Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen Auf Befehl Des Kurfursten Christian I ausgefuhrt von Matthias Oeder 1586 1607 Zum 800Jahrigen Regierungs Jubilaum Des Hauses Wettin Stengel amp Markert Dresden 1889 Georg Wulff et al Red Winzerhauser in Radebeul In verein fur denkmalpflege und neues bauen radebeul Hrsg Beitrage zur Stadtkultur der Stadt Radebeul Radebeul 2003 Online Version Deckblatt und Inhaltsverzeichnis Weblinks BearbeitenDie Steillagenwinzer von Zitzschewig stellen sich vorEinzelnachweise Bearbeiten Sonnenscheindauer Mittelwerte der Periode 1961 bis 1990 Memento des Originals vom 23 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dwd de ZIP Datei 41 kB a b Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Petra Hamann Auf den Spuren von Emil Hermann Nacke Teil 2 Spurensuche in Radebeul Naundorf Memento vom 10 Januar 2016 im Webarchiv archive today Veroffentlichung des Stadtarchivs in Coswiger Anzeiger 20 November 2003 51 116277777778 13 614222222222 Koordinaten 51 6 58 6 N 13 36 51 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radebeuler Johannisberg amp oldid 229366522