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Die Oberschanke ist ein uber 500 Jahre altes meist gastronomisch genutztes Anwesen am Anger Altkotzschenbroda des Radebeuler Stadtteils Kotzschenbroda Das heute denkmalgeschutzte 1 Gebaude bildet den ostlichen Abschluss sowohl des Angers als auch des Kirchvorplatzes der Friedenskirche Die sudlichen Nebengebaude der Oberschanke bilden eine Grenzwand des Kirchhofs Oberschanke vom Anger Altkotzschen broda aus Links der Hauptbau rechts mehrere Nebengebaude die die Ostseite des Kirchhofs einfassen Oberschanke vom Turm der Friedens kirche ausOberschanke Der Hauptbau von der Ostseite ausOberschanke Ruckseite vom Innenhof aus Hinter dem Fotografen erstreckt sich nach Osten ein noch grosserer Innenhofteil eines Kfz Betriebs der die Ausmasse des ehemaligen Gutshofs erganzt Die Oberschanke stand bereits zu DDR Zeiten ab 1979 im Zusammenhang mit der Friedenskirche und dem Pfarrhaus als Denkmal der Architektur unter Denkmalschutz Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer markante zweigeschossige Putzbau mit hohem Ziegel Walmdach und vier Fensterachsen steht mit der Giebelseite zum Anger wahrend die Traufseite mit acht Achsen an einem Strassendurchgang zum alten Dorfkern von Furstenhain steht Die an das Hauptgebaude sudlich angrenzenden Nebengebaude in denen fruher die Brauerei die Darre sowie weitere Wirtschaftsraume untergebracht waren stehen mit der Traufseite zum Anger und schliessen diesen nach Osten ab Im Suden grenzen sie direkt an den Kirchhof wo sie diesen nach Norden abschliessen Geschichte BearbeitenKotzschenbroda wurde 1226 als Schozebro erstmals erwahnt dort befand sich der Herrensitz von Zisimo de Schozebro Dieser Rittersitz befand sich an der Stelle der Oberschanke an der hochsten Stelle des Gelandes wie dort im Luftbild durch die Stellung von Scheunen deutlich erkennbar ist 2 1497 wurden in den altesten erhaltenen Kotzschenbrodaer Dorfrugen nach dem Schreiber auch Thanneberger Rugen genannt zwei bereits bestehende Kretzscham Brauschenkenguter erwahnt die Oberschanke am Markt bei der Friedenskirche sowie die Niederschanke heute Goldener Anker Die Lage der Oberschanke am alten Marktplatz direkt neben der Kirche fuhrt zu der Schlussfolgerung dass die Geschichte des Oberschankenguts als des alteren der beiden Kretzschams bis in die Grundungszeit des Dorfes zuruckgeht 3 1508 wurde Gregor Vogt als altester namentlich bekannter Oberkretzschmar Brauschankwirt genannt Die Dorfbrande von 1598 und 1672 vernichteten Schankwirtschaft und Brauerei 1693 war es ein selbstverschuldeter Brand der die Stalle die Scheune ein Auszugshaus sowie eine Weinpresse zerstorte Die danach wieder aufgebauten Gebaude bilden den Kern des heutigen Gasthauses Am 29 Juli 1694 wird im Heiratsregister Kotzschenbrodas die Heirat von Martin Trache und Regina Finck vermerkt Ihr Vater Martin Finck wird als Pachtschankens der Oberschanke genannt 4 Im Geburten und Taufeintrag Von Christina Franz Tochter von Hannss Franz des Niederen zu Kotzschenbroda wird im Kirchenbuch Kotzschenbrodas am 29 Dezember 1700 als Pathe Christina Franz Tochter des Pachtschankens der Oberschanke Martin Franz genannt 4 Egidius Schliesser Sohn von Martin Schliesser und Ursula Petzolt wird am 8 Januar 1699 und am 25 Februar 1704 als Schank und Gastwirt der Oberschenke im Kirchenbuch Kotzschenbrodas belegt Er war verheiratet mit Maria Frietzsche Ihre gemeinsame Tochter Anna Maria Schliesser heiratete in erster Ehe am 25 November 1716 einen Martinus Kunze Sohn von Hannss Kunze Hannss war auch Schank und Gastwirt jedoch in Zitzschewig Martinus Kunze wird am 13 April 1727 und am 10 Mai 1730 als 4 Schank und Gastwirt der Oberschenke im Kirchenbuch Kotzschenbrodas belegt Martinus Kunze wurde jedoch nicht sehr alt und starb am 13 April 1727 Anna Maria Schliesser heiratete daraufhin am 10 Mai 1730 Johann Adam SEYFFERT auch andere Schreibweisen des Nachnamen liegen vor Dessen Vater war Christoph Seiffert ein Salfuhrmann aus Lichtenberg wahrscheinlich bei Pulsnitz Johann Adam SEYFFERT hat in die Gastronomiefamilie Schliesser eingeheiratet und war fortan der Neu Schank und Gastwirt des Brauschankguts 4 Bis 1847 besass die Familie Seifert das Brauschankgut Das barocke Familiengrab von Karl August Seifert 1799 1843 steht auf dem benachbarten Kirchhof 1742 verklagten die Brauwirte der Oberschanke der Niederschanke und des Gasthofs in Naundorf den Schankwirt der Winkelschanke auf dem nordlich gelegenen Weinberg Liborius in seinem Weinausschank unerlaubt Bier aus Cossebaude und Oberwartha auszuschenken Die Klage wurde jedoch abschlagig beschieden da die Kotzschenbrodaer Richter und Gerichtsschoppen das Bier der eigenen Schenken als schlecht und untrinkbar bezeichneten 5 1857 wurde das Gut in Teilen an verschiedene Besitzer verkauft 1858 beantragte der Gemeindevorstand beim Gerichtsamt in Dresden den Umbau des Hauptgebaudes Dabei wurde es als massives Untergeschoss mit einem Fachwerk Obergeschoss mit Saal beschrieben Die Brauerei mit der Gaststatte ging 1869 an den Braumeister Julius Hermann Grosse in dessen Familie der Besitz bis 1965 verblieb Der Braubetrieb der Brauerei Kotzschenbroda Julius H Grosse wurde 1915 eingestellt und ab spatestens 1920 wieder als Brauerei Paul Grosse aufgenommen 6 spater unter dem Namen Martha Grosse bis in den Zweiten Weltkrieg weitergefuhrt Im Jahr 1952 wurde die Gaststatte aufgegeben Nach umfangreicher Sanierung wurde 1996 die Gaststatte wieder eroffnet Literatur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberschanke Sammlung von Bildern Gasthaus OberschankeEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 08951203 PDF inklusive Kartenausschnitt Abgerufen am 10 April 2021 Heinrich Magirius Dorfkerne in der Lossnitz ihre historische und stadtebauliche Bedeutung und Probleme ihrer Erhaltung als Denkmale In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Kulturlandschaft Lossnitz Radebeul Dresdner Hefte Nr 54 Verlag Dresdner Geschichtsverein Dresden 1998 ISBN 3 910055 44 3 S 62 68 Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 146 a b c d Evangelische Kirche Kirchenbucher Kotzschenbroda Auszuge aus den Kotzschenbroda Kirchenbuchern In Evangelische Kirche Knapper historischer Uberblick und Chronologie der Niederschanke auf der Seite des heutigen Betreibers Brauerei Kotzschenbroda Julius H Grosse51 104305555556 13 634166666667 Koordinaten 51 6 15 5 N 13 38 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberschanke amp oldid 236132786