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Pyridazin ist eine heterocyclische aromatische organische Verbindung Sie besteht aus einem sechsgliedrigen Ring der zwei benachbarte Stickstoffatome besitzt Die systematische Bezeichnung lautet 1 2 Diazin die Verbindung besitzt die Summenformel C4H4N2 Pyridazin gehort zur Gruppe der Diazine und bildet den Grundkorper der Pyridazine die isomer zu den Pyrimidinen und Pyrazinen sind 7 StrukturformelAllgemeinesName PyridazinAndere Namen 1 2 Diazin 1 2 DiazabenzolSummenformel C4H4N2Kurzbeschreibung dunkelgelbe Flussigkeit 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 289 80 5EG Nummer 206 025 5ECHA InfoCard 100 005 478PubChem 9259Wikidata Q420238EigenschaftenMolare Masse 80 09 g mol 1Aggregatzustand flussigDichte 1 10535 g cm 3 20 0 C 2 Schmelzpunkt 8 C 1 Siedepunkt 208 C 3 Loslichkeit vollstandig mischbar mit Wasser Dioxan und Ethanol 4 5 loslich in Benzol und Diethylether 4 fast unloslich in Cyclohexan 2 und Ligroin 4 Brechungsindex 1 52311 23 5 C 4 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 3 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P SatzeThermodynamische EigenschaftenDHf0 224 9 kJ mol 6 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Brechungsindex Na D Linie 20 CEigenschaften BearbeitenPyridazin ist eine farblose bis gelb braune mit Wasser mischbare Flussigkeit Ihr Hydrochlorid ist ein gelber Feststoff der bei 161 163 C schmilzt Ihr Monopikrat und Chloraurat sind ebenfalls gelbe Feststoffe die sich bei 170 C bzw 110 C zersetzen 4 Pyridazin ist eine huckelaromatische Verbindung die sechs p Elektronen besitzt Beide Stickstoffatome besitzen daruber hinaus noch je ein freies Elektronenpaar 8 Dieses ermoglicht die Bindung eines Protons sowie die Komplexbildung mit Metallen und Metallionen Stickstoffatome sind elektronegativer als Kohlenstoffatome weshalb die Elektronendichte im Aromaten im Gegensatz zu Benzol verringert und zudem ungleich verteilt ist Die hochste Elektronendichte befindet sich an den Stickstoffatomen Im Vergleich zu Pyridin besitzen Diazine ein weiteres elektronenziehendes Stickstoffatom wodurch die Elektronendichte im Aromaten noch geringer im Pyridin ist 8 7 Aufgrund der Konkurrenz der beiden Stickstoffatome um die verfugbaren Elektronen weist Pyridazin eine geringere Basizitat als Pyridin auf pKs Werte der konjugierten Sauren Pyridin 5 23 Pyridazin 2 24 8 Darstellung BearbeitenNach der ursprunglich 1901 von R Marquis 9 beschriebenen und 1942 durch Huckel und Jahnentz uberarbeiteten Synthese 2 wird Furan mit einem Gemisch aus Salpetersaure und Acetanhydrid nitriert das intermediar erhaltene Nitroacetofuran wird sofort weiter mit Hydrazinhydrat mit massiger Ausbeute von 20 umgesetzt nbsp Pyridazin Synthese aus FuranBessere Ausbeuten werden erzielt bei der Umsetzung von Maleinsaurederivaten So lasst sich Maleinsaureanhydrid erfolgreich einer Hydrazinolyse unterziehen Das daraufhin entstehende 1 2 Dihydropyridazine 3 6 dion kann nach Chlorierung mit Phosphoroxychlorid mit H2 Pd C mit bis zu 62 Ausbeute zu Pyridazin umgesetzt werden 10 11 12 nbsp Pyridazin Synthese aus Maleinsaureanhydrid und HydrazinDie Reaktion von Maleindialdehyd mit Hydrazin fuhrt ebenfalls zu Pyridazin Aufgrund des labilen Charakters des Dialdehyds wird dieser zumeist in situ aus einem seiner korrespondierenden Diacetale freigesetzt 13 Die Ausbeute dieser Methode konnte in einem Verfahren der BASF durch geringfugige Modifikationen der Originalvorschrift insbesondere einer geanderten Reihenfolge der Arbeitsschritte auf uber 80 gesteigert werden 14 nbsp Pyridazin Synthese aus Maleindialdehyd und HydrazinEinzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag zu Pyridazine bei Thermo Fisher Scientific abgerufen am 13 Oktober 2023 a b c Walter Huckel Walter Jahnentz Die Assoziation von Pyrazol und Pyridazin In Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft Band 75 Nr 12 1942 S 1438 1446 a b Datenblatt Pyridazine bei Sigma Aldrich abgerufen am 22 April 2011 PDF a b c d e Raymond Nielson Castle The Chemistry of Heterocyclic Compounds Band 28 Pyridazines John Wiley amp Sons 1973 ISBN 978 0 471 38213 3 Seite 6 in der Google Buchsuche Robert Cooley Elderfield Heterocyclic Compounds Six membered heterocycles containing two hetero atoms and their benzo derivatives Wiley 1957 S 110 David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances S 5 25 a b J A Joule K Mills Heterocyclic Chemistry S 249 288 5 Auflage S 7 Blackwell Publishing Chichester 2010 ISBN 1 4051 3300 7 a b c D T Davies Basistexte Chemie Aromatische Heterocyclen 1 Auflage Wiley VCH Weinheim 1995 ISBN 3 527 29289 6 S 73 R Marquis Compt rend Acad Sciences 132 1901 S 140 R H Mizzoni und Paul E Spoerri Synthesis in the Pyridazine Series I Pyridazine and 3 6 Dichloropyridazine In Journal of the American Chemical Society 73 1951 S 1873 1874 C M Atkinson und C J Sharpe The Phenylation of Some Diazines In Journal of the Chemical Society 1959 S 3040 3046 Dong bo Fan Li yan Dai Xiao zhong Wang und Ying qi Chen Improved Synthesis Process of Pyridazine In Huaxue Shijie Chemical World 48 9 2007 S 549 552 A Wohl und E Bernreuther Uber Derivate des Asparaginaldehyds I In Liebigs Annalen der Chemie 481 1930 S 1 29 M Bruggemann und K Ebel BASF AG Verfahren zur Herstellung von Pyridazin DE 102005029094 A1 2007 Normdaten Sachbegriff GND 4327062 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pyridazin amp oldid 238119509