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51 2105 9 9364 Koordinaten 51 12 38 N 9 56 11 OPropstei Abbetesrode Die Propstei Abbetesrode war ein um 1077 als Tochterkloster der Abtei Fulda gegrundetes Benediktinerkloster im heutigen Dorf Abterode Verwaltungssitz der Gemeinde Meissner im nordhessischen Werra Meissner Kreis Die Geschichte des Konvents und insbesondere die Dauer seines Bestehens ist anhand der bisher bekannten Quellenlage weitgehend ungeklart Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Propstei 1 2 Reformation 1 3 Kirche und Propsteigebaude 2 Totenkirche 3 Fussnoten 4 Weblinks 5 LiteraturGeschichte BearbeitenPropstei Bearbeiten Abt Ruthard von Fulda grundete um 1077 im ostlichen Vorland des Hohen Meissners die kleine dem Heiligen Vinzenz von Valencia geweihte Benediktiner Propstei Abbetesrode um die sich dann eine kleine Siedlung bildete Die Propstei verfugte zwar uber betrachtlichen Landbesitz aus dem fuldischen Besitz im weiteren Umfeld der Ortschaft 1 erfreute sich aber offenbar keiner langen Blutezeit Die von den Fuldaer Abten als Vogte eingesetzten Grafen von Bilstein bedrangten das Kloster mehr als dass sie es schutzten und insbesondere die Grundung des nur vier Kilometer entfernten Pramonstratenser Doppelklosters Germerode 1144 45 durch Graf Rugger II als Hauskloster der Bilsteiner wirkte sich nachteilig aus Der Konvent in Abettesrode verlor seine Bedeutung wurde daher schliesslich aufgelost das Datum ist bisher nicht bekannt 2 3 und dann 1544 mit der Ortspfarrei von Abterode verbunden 4 Die Propstei blieb als reichlich beguterte Pfrunde bestehen deren Inhaber haufig auch andere kirchliche Amter und Benefizien innehatten Ob der Konvent als solcher im Jahre 1421 noch bestand ist unklar in diesem Jahre stifteten der Propst ein Herr von Bischofferode 5 und sein Bruder Johannes Kastellan auf der Burg Spangenberg eine Vikarie am Altar Johannes des Taufers behielten sich dazu aber das Prasentationsrecht vor 6 Reformation Bearbeiten Mit der Einfuhrung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen wurde das Dorf Abterode 1527 protestantisch 7 Die Propstei selbst folgte jedoch erst 1544 als der Furstabt von Fulda Philipp Schenk zu Schweinsberg seinen Vetter Rudolf Schenk zu Schweinsberg landgraflicher Rat und Landvogt an der Werra mit ihr belehnte und dieser sie mit dem Einverstandnis des Abtes und des hessischen Landgrafen Philipp 8 in eine Pfarrei und Schule umwandelte und die Propstei mit der Ortspfarrei vereinigte 2 Bis zu diesem Zeitpunkt war die Ortspfarrei nur eine Vikarie des von der Abtei Fulda mit den Einkunften der ehemaligen Propstei belehnten Grundherrn Als solcher verfugte Rudolf Schenk zu Schweinsberg 1544 auch dass der Propst und Pfarrer das gesamte Propsteieinkommen beziehen sollte davon aber jahrlich 20 Viertel Roggen an das Cyriakusstift in Eschwege zu liefern hatte 9 Erster protestantischer Pfarrer wurde Burkard Waldis 1490 1556 der sich 1544 als Verwalter der Propstei und Pfarrei und 1545 als Propst und Pfarherr zu Abterode bezeichnete 10 und der auch als Dichter literarische Bedeutung erlangte 11 Auch die auf ihn folgenden Pfarrer bezeichneten sich noch bis zum Siebenjahrigen Krieg als Propste 12 2 Kirche und Propsteigebaude Bearbeiten Die Kirche des Konvents war eine dreischiffige Saulenbasilika zu sechs Arkaden mit rechteckigem walmbedachtem Turm Sie war dem Heiligen Bonifatius geweiht und wurde nach dem Ende des Konvents bis in die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts als Pfarrkirche des Dorfs genutzt Sie war die alteste romanische Kirche im Meissnervorland aber das Kasseler Konsistorium verfugte dann wegen irreparabler Schaden ihren Abbruch und einen Neubau Sie wurde 1867 abgebrochen und von 1867 bis 1868 durch die heutige Abteroder Dorfkirche ersetzt Ein Modell der einstigen Klosterkirche befindet sich im Seitenschiff der heutigen Kirche Die anderen Gebaude der ehemaligen Propstei befanden sich im Osten des Dorfs im noch heute Alter Hof genannten Bereich wo sich auch der Friedhof des Orts befindet Bei der Sakularisation wurde dieses Gebiet den Bergleuten des Kupferbergwerks Grube Gustav in Erbpacht gegeben und wird seitdem die Bergfreiheit genannt 13 14 Totenkirche BearbeitenDas Dorf hatte ab dem 14 Jahrhundert eine zweite Kirche unweit ostlich ausserhalb des Dorfs auf einer Anhohe nordlich des Barensteins gelegen die die eigentliche Pfarrkirche des Dorfs war Dieser einschiffige Bau wurde nach der Auflosung des Konvents als dessen Kirche zur Dorfkirche wurde weiterhin fur Leichenpredigten daher auch Totenkirche genannt und im Sommer auch noch zu gewohnlichen Gottesdiensten gebraucht Ihr Inneres wurde 1809 von einer Rauberbande verwustet und ausgeplundert und die Kirche wurde danach vernachlassigt und dem Verfall preisgegeben 15 Die denkmalgeschutzte Ruine dieser ehemaligen Kirche steht noch heute Fussnoten Bearbeiten Darunter auch 53 slawische Familien im Eichsfeld Johann Wolf Politische Geschichte des Eichsfeldes mit Urkunden erlautert Erster Band Rosenbusch Gottingen 1792 S 35 a b c Benediktinerkloster Abterode Gemeinde Meissner Kloster und Orden In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Wilhelm Bach Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfurstenthum Hessen Kassel 1835 S 269 Noch heute besteht ein grosser Teil der Abteroder Gemarkung aus Pfarreiland Die von Bischofferode waren ein 1280 erstmals erwahntes und 1608 erloschenes niederadeliges Geschlecht Wilhelm Bach Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfurstenthum Hessen Kassel 1835 S 268 Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer im Dorf war Christoph Thiele 1542 1544 aber die Reformation wurde wohl bereits zur Zeit des Pfarrers Nikolaus Junghans Pfarrer von ca 1499 bis 1537 eingefuhrt Abterode Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Die hessischen Landgrafen hatten 1301 den gesamten Allodial und Lehensbesitz der Bilsteiner kauflich erworben Wilhelm Bach Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfurstenthum Hessen Kassel 1835 S 269 270 Wilhelm Bach Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfurstenthum Hessen Kassel 1835 S 269 Abterode auf der Webseite der Gemeinde Meissner Wilhelm Bach Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfurstenthum Hessen Kassel 1835 S 270 Wilhelm Bach Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfurstenthum Hessen Kassel 1835 S 270 F Pfister Kleines Handbuch der Landeskunde von Kurhessen Hotop Kassel 1840 S 173 Wilhelm Bach Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfurstenthum Hessen Kassel 1835 S 270Weblinks BearbeitenBenediktinerkloster Abterode Gemeinde Meissner Kloster und Orden In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Benediktinerkloster Abterode in der Datenbank Kloster und Stifte des Alten Reiches und angrenzender Gebiete des Forschungsprojekts Germania SacraLiteratur BearbeitenJohannes Burkhardt Abterode in Germania Benedictina Band VII Die benediktinischen Monchs und Nonnenkloster in Hessen EOS Verlag Eresing St Ottilien 2004 ISBN 3 8306 7199 7 S 45 49 Dieter Grossmann St Vinzenz und Bonifatius zu Abterode Eine Verschwundene Basilika des 11 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Kunstgeschichte 22 Band Heft 2 1959 S 112 118 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Propstei Abbetesrode amp oldid 216753190