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Burkard Waldis um 1490 in Allendorf 1556 in Abterode zeitgenossisch Burcard Waldis war ein deutscher Fabeldichter Dramatiker Zinngiesser Franziskaner und Fastnachtsautor Er verfasste neben Fabeln auch das Fastnachtspiel Vom verlorenen Sohn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Franziskaner in Riga und Romreise 1 3 Erste Kerkerhaft Zinngiesser und Konversion zum Protestantismus 1 4 Zweite Kerkerhaft 1 5 Theologiestudium in Wittenberg 1 6 Pfarrer in Hofgeismar und in Abterode 2 Werke 3 Forschungsgeschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Waldis ist ein Herkunftsname Das Dorf aus dem seine Familie stammte ist Wahlhausen am Waldisbach im Eichsfeld Die Familie gehorte zum Patriziergeschlecht Allendorfs und war Mitglied der Pfannerschaft Die Beteiligung an der Salzgewinnung und am Salzhandel sicherte der Familie das Auskommen Vater Hermann Waldis war Ratsmitglied in Allendorf und 1512 Kammerer Er wird zudem als Pfanner Zinngiesser und als Spitalvormund erwahnt Burkard Waldis wuchs mit vier Brudern auf Er erlernte das Handwerk des Zinngiessers vermutlich von seinem Vater in Allendorf Franziskaner in Riga und Romreise Bearbeiten Waldis wurde 1522 Franziskaner in Riga 1523 sandte ihn Erzbischof Jasper Linde begleitet von Antonius Boemhover und Augustin Ulfelt zu Kaiser Karl V nach Rom und erbat die Unterstutzung gegen die erstarkende Reformation in Livland Die Gesandten sollten eine Verfugung von Kaiser Karl V und dem Nachfolger von Papst Hadrian VI Papst Clemens VII gegen die reformatorischen Bestrebungen erhalten Seine Reise fuhrte ihn wie aus seinen Werken zu erfahren ist uber Nurnberg Schwabach ubers Lechfeld bei Augsburg und Landsberg am Lech nach Rom Burkard Waldis erhielt nicht das papstliche Breve er wurde nur an Kardinal Campeggio verwiesen Erfolglos reiste er wieder zuruck nach Riga Erste Kerkerhaft Zinngiesser und Konversion zum Protestantismus Bearbeiten Burkhard Waldis entschloss sich nicht langer Franziskaner zu bleiben Daraufhin kam er 1524 in Riga durch die Protestanten in den Kerker Waldis verliess den katholischen geistlichen Stand konvertierte zum Protestantismus und liess sich als Zinngiesser mit eigener Werkstatt und Zinngiessermarke in Riga nieder Ausserdem wurde er Munzgutachter fur den Rat der Stadt Riga Fur den Statthalter des Deutschen Ordens Wolter von Plettenberg verfasste er eine umfangreiche Denkschrift uber die Goldwahrung Als Zinngiesser unternahm er ausgedehnte Handelsreisen Diese fuhrten ihn u a nach Antwerpen Worms Mainz Breslau und Lissabon Am 12 Februar 1527 wurde in der Fastnachtszeit seine Parabel Vom verloren Sohn uraufgefuhrt Burkard Waldis heiratet die Witwe Barbara Schulthe aus Konigsberg Die Ehe verlief unglucklich Zweite Kerkerhaft Bearbeiten Stadtsyndikus Lohmuller betrieb 1532 eine livlandische Konfoderation deren Ziel es war das Erzstift Riga unter einem Coadjuto von Wilhelm von Brandenburg zu sakularisieren Dieses Vorhaben scheiterte und veranlasste Lohmuller nach Konigsberg zu fliehen 1526 wurde daraufhin Burkard Waldis verhaftet da er geheime Botschaften fur Lohmuller nach Konigsberg uberbrachte Von 1536 bis 1540 war er wegen haretischer Umtriebe gegen den Deutschen Orden wiederum in Haft Burkhard Waldis wurde drei Jahre eingekerkert und der Tortur unterworfen um Gestandnisse zu erpressen Seine Bruder baten Landgraf Philipp den Grossmutigen um Vermittlung die aber von ihm zunachst abgelehnt wurde Zwei seiner Bruder reisten nach Livland um ihm zu helfen Am 4 Mai 1540 schrieb Landgraf Philipp der Grossmutige nochmals auf Bitte der Bruder an die Ordensmeister in Riga Die massiven Bemuhungen waren erfolgreich und Burkard Waldis wurde am 21 Juli 1540 aus dem Kerker freigelassen Theologiestudium in Wittenberg Bearbeiten Gesundheitlich geschwacht und durch die erlittene Folter gebrochen kehrte Waldis in seine hessische Heimat nach Allendorf zuruck 1541 42 studierte er Theologie in Wittenberg und horte Luthers Vorlesungen Er wurde daraufhin Feldprediger Landgraf Philipps des Grossmutigen im Schmalkaldischen Krieg Pfarrer in Hofgeismar und in Abterode Bearbeiten 1543 44 war er Diakon in Hofgeismar und nach dem Tod von Johannes Westermann Verwalter der dortigen Pfarrstelle 1544 ubernahm er die Pfarrstelle und die damit verbundene Propstei in Abterode in Nordhessen 1556 erlitt er einen Schlaganfall und verstarb an dessen Folgen Werke BearbeitenSein Fastnachtsspiel Die Parabel vom verlorenen Sohn das 1527 in Riga aufgefuhrt wurde gehort zu den fruhesten und bedeutendsten Leistungen des Reformationsschauspiels Waldis wichtigstes Werk war die umfangreiche Fabelsammlung Esopus Ganz neugemacht und in Reime gefasst die 1548 erschien und grosse Wirkung auf zeitgenossische Dichter und Schriftsteller der Fruhaufklarung wie Hagedorn und Gellert hatte De parabell vam vorlorn Szohn 1527 Digitalisat 1851 Streitgedicht gegen den Herzog Heinrich von Braunschweig 1542 Herzog Heinrich von Braunschweigs Klagelied 1542 Wie der Lykaon von Wolfenbuttel jeztt neulich in einen Monch verwandelt ist 1542 Wahrhaftige Historie von zweien Mausen 1543 Ursprung und Herkommen der zwolf ersten alten Konige und Fursten Deutscher Nation 1543 der ganz neuw gemachte und in reimen gefasste Esopus 1548 Der Psalter in neue Gesangsweise gebracht 1553 Taten des streutbaren Theuerdank 1553 Regnum papisticum Ubersetzung des Werkes von Thomas Naogeorg 1555 Summarien uber die gantz Bibel Ubersetzung des Werkes von Rudolf Gualtherus 1556Er hat auch Kirchenlieder geschrieben beispielsweise finden sich in der 5 Auflage von Martin Bucers Gesangbuch Strassburg 1566 12 mit Burkh Waldis ausgewiesene Lieder Forschungsgeschichte BearbeitenEine bedeutende Biographie von Waldis stammt von Gustav Milchsack Im 20 Jahrhundert wurden in Deutschland funf Promotionen uber Burkard Waldis angefertigt 1907 1910 1911 1922 und 1995 Ein Forschungsprojekt an der Universitat Kiel beschaftigt sich mit dem Esopus von Burkard Waldis 1 Literatur BearbeitenGeorg Buchenau Leben und Schriften des Burcard Waldis N G Elwert Marburg 1858 Digitalisat MDZ http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10050191 SZ 3D7 doppelseitig 3D LT 3DDigitalisat 20MDZ PUR 3D abgerufen am 23 Marz 2023 Waldemar Kawerau Waldis Burkard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 701 709 Burkard Krug Burkard Waldis In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 200 201 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Leonid Arbusow Einfuhrung der Reformation in Liv Est und Kurland Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 3 Heinsius Leipzig 1921 Neudruck Scientia Verlag Aalen 1964 Otto Pohrt Reformationsgeschichte Livlands Ein Uberblick Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Nr 145 Heinsius Nachf Eger amp Sievers Leipzig 1928 bsb muenchen de abgerufen am 23 Marz 2023 Oskar Hutteroth Waldis In Althessische Pfarrer der Reformationszeit 2 O Z Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck Nr 22 2 Elwert Marburg 1966 S 385 dfg viewer de abgerufen am 23 Marz 2023 Gunther E Th Bezzenberg Burkard Waldis Omega Verlag Kassel 1994 S 7 51 ISBN 3 88556 009 7 Carola L Gottzmann Petra Horner Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs De Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019338 1 S 1384 1391 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Burkard Waldis Zitate Literatur von und uber Burkard Waldis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Burkard Waldis in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von Burkard Waldis bei Zeno org Fabeln und Erzahlungen von Burkard Waldis Werke von Burkhard Waldis im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Archivierte Kopie Memento des Originals vom 12 August 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www fzwissen uni kiel de Normdaten Person GND 118628666 lobid OGND AKS LCCN n91000751 VIAF 61684790 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waldis BurkardALTERNATIVNAMEN Waldis BurcardKURZBESCHREIBUNG deutscher Fabeldichter Dramatiker und FastnachtsautorGEBURTSDATUM um 1490GEBURTSORT Allendorf HessenSTERBEDATUM 1556STERBEORT Abterode Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burkard Waldis amp oldid 232115435