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Das Poseidon Heiligtum von Kalaureia griechisch Iero toy Poseidwna sthn Kalayreia war das zentrale Heiligtum der Amphiktyonie von Kalaureia Blick von Osten auf den TempelbezirkDer Strand von Vagonia der ehemalige Hafen von Kalaureia Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Erforschung 4 Beschreibung 4 1 Gebaude I 4 2 Bouleuterion 4 3 Propylaion 4 4 Agora 4 5 Mykenische Mauern 4 6 Tempelbezirk 5 Ausserhalb des Ausgrabungsgelandes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie archaologische Statte des Poseidon Heiligtums von Kalaureia liegt auf dem etwa 190 m hohen Plateau Palatia griechisch palatia Palaste auf der Insel Poros Der antike Ort Kalaureia nach dem der Nordteil der Insel heute auch Kalavria genannt wird erstreckte sich sudlich des Heiligtums Von dem Ort der zwischen den beiden hochsten Erhebungen Vigla und Profitis Ilias lag konnte der Saronische Golf uberblickt werden Der Hafen von Kalaureia lag etwa 900 m nordlich an dem Strand von Vagionia Geschichte BearbeitenDie ersten Siedler kamen zur spatmykenischen Zeit um 1200 v Chr SH III C Moglicherweise flohen sie wahrend unruhiger Zeit an diesen abgelegenen Ort Sie lebten wahrscheinlich von Ackerbau und Viehzucht Doch schon nach einer oder zwei Generationen wurde die Siedlung wieder aufgegeben Sparliche Funde aus Protogeometrischer und Fruhgeometrischer Zeit deuten darauf hin dass es zu dieser Zeit hier keine Siedlung gab 1 Ab 750 v Chr entstand eine neue Siedlung wie zahlreiche und weitverstreute spatgeometrische Tonscherben belegen Auch ein Mauerzug und ein Lehmboden aus dieser Zeit kamen im Sudwesten des Heiligtums zum Vorschein Ende des 8 Jahrhunderts entstand wohl das erste Heiligtum und schon in archaischer Zeit gab es am Ort des spateren Tempels keine Wohnhauser mehr Aus dieser Zeit fanden sich bisher keine Wohnhauser aber vermutlich lag die Siedlung in unmittelbarer Umgebung Wahrscheinlich um 650 v Chr wurden ein erster Tempel mit Umfassungsmauer und der Vorgangerbau des Propylaions errichtet Von diesem wurden jedoch nur Dachziegel entdeckt Zeitgleich wurde auch die Amphiktyonie von Kalaureia ein Stadtebund zwischen Athen Agina Epidauros Hermione Nauplia das boiotische Orchomenos und Prasiai gegrundet 2 Um 520 v Chr wurde der spatarchaische Tempel mit Umfassungsmauer errichtet Aus etwa der gleichen Zeit stammt das Propylaion E der Agora und die benachbarte Stoa D Im 5 Jahrhundert v Chr zur klassischen Zeit wurden Stoa A und B und Ende des folgenden Jahrhunderts Stoa C und der dreieckige Anbau an Stoa D erbaut Wahrend die Stadt meist unter der Hegemonie von Troizen stand war Kalaureia ab 322 v Chr eine unabhangige Polis und pragte eigene Munzen Die Munzen zeigten auf der Vorderseite den Kopf des Poseidon und auf der Ruckseite seinen Sohn Triton und den Schriftzug KAL oder KA fur Kalaureia 322 v Chr floh Demosthenes vor Antipatros nach Kalaureia und begab sich ins Poseidonheiligtum das Fluchtlingen und Schiffbruchigen Asyl gewahrte Er nahm sich jedoch das Leben um der Ergreifung durch Archias der offenbar das Asyl missachtete zu entgehen Er soll an der Umfassungsmauer des Tempels bestattet worden und noch spater von den Kalauriern geehrt worden sein 3 Gebaude F das sogenannte Buleuterion stammt aus der hellenistischen Zeit In dieser Periode wurden auch Gebaude G und Haus I errichtet Um 150 v Chr verfiel Stoa A und erst in romischer Zeit wurden Gebaude innerhalb der Stoa gebaut Auch Haus I wurde wieder errichtet Wahrend des Dritten Mithridatischen Kriegs wurde das Heiligtum durch kilikische Seerauber geplundert 4 Im 2 Jahrhundert n Chr wurde vermutlich das Heiligtum aufgegeben Die Stadt die etwa bis ins 6 oder 7 Jahrhundert bestand wurde 396 von den Goten geplundert und zerstort 5 nbsp Der 1956 entdeckte romische Fuss nbsp Plan der Ausgrabungsstatte nbsp Gebaude I nbsp In Stoa F aufgefundene Statuenbase mit Inschrift IG IV 846 nbsp Exedra vor Gebaude E nbsp Stoa C nbsp Stoa A nbsp Geison der Stoa A nbsp Grundmauern der mykenischen Siedlung nbsp Hier stand einst der antike Tempel nbsp Die drei Saulentrommeln der unfertigen Votivsaule und andere Architekturteile nbsp Tenne ausserhalb des Grabungsgelandes nbsp Asklepiosstatue aus Gebaude GErforschung BearbeitenRichard Chandler kam 1786 nach Kalavria Er berichtete dass der Tempel nur noch aus einem Schutthaufen bestand da Handwerker die Steine abgebaut hatten und als Baumaterial fur den Bau von Hausern in Hydra verwendet hatten Die letzten verbliebenen Steine waren nun zum Bau eines Klosters auf Hydra bestimmt 6 Im 19 Jahrhundert besuchten viele Reisende den Tempel wie 1805 der englische Archaologe William Martin Leake 7 und im Mai 1841 Ludwig Ross 8 Vom 11 Juni bis 19 August 1894 fuhrten die schwedischen Archaologen Sam Wide und Lennart Kjellberg erste Ausgrabungen durch 9 Sie legten den grossten des heute bekannten Teils der archaologischen Statte frei 1938 vermass Gabriel Welter die ausgegrabenen Gebaude neu 10 1956 entdeckte ein Junge auf dem Gelande des Heiligtums den rechten Fuss einer uberlebensgrossen Marmorstatue aus romischer Zeit vermutlich stammte er von einer Kolossalstatue eines romischen Kaisers Sie wurde von seinem Lehrer Chr Fourniades nach Poros Stadt geschafft und bildete das erste Ausstellungsstuck seiner archaologischen Sammlung Der Griechische Archaologische Service fuhrte 1979 begrenzte Ausgrabungen durch 1997 nahm das Schwedische Institut in Athen unter Leitung von Berit Wells die Grabungen wieder auf Ab 2009 ubernahm Arto Penttinen die Leitung Die Hauptforschungsprojekte waren das Kalaureia Excavation Project 2003 2005 und The Sea the City and the God 2007 2012 Ab 2015 wurde auch 200 m sudwestlich des Heiligtums gegraben Die Funde befinden sich im Archaologischen Museum von Poros Beschreibung BearbeitenGebaude I Bearbeiten Wenn man das Ausgrabungsgelande betritt so liegt gleich zur Linken das Gebaude I Hierbei handelt es sich um einen grossen privaten Gebaudekomplex der von der klassischen 5 Jahrhundert v Chr bis in die romische Zeit 2 Jahrhundert n Chr bewohnt war Es wurden mindestens vier Bauphasen nachgewiesen Um 150 v Chr wurde ein grosses zweistockiges Wohnhaus mit Innenhof der an drei Seiten von Raumen und im Osten von einer Mauer umgeben war gebaut Anhand der Funde vermutet man dass es sich bei dem zentralen Raum im Westen um ein Andron handelte Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr wurde das Haus zerstort In romischer Zeit wurde das Haus mit einem etwas anderen Grundriss wiedererrichtet Es diente wohl nun nicht mehr ausschliesslich als Wohnhaus sondern wahrscheinlich auch zur Verpflegung der Pilger die das Heiligtum besuchten Das Andron wurde durch eine Mauer in zwei Raume geteilt und ein Herd an der westlichen Aussenmauer installiert Einige Raume wurden zum Lagern von Lebensmitteln genutzt Hinweise auf die Herkunft der Besucher geben die aufgefundenen Munzen So entdeckte man Munzen aus Aigina Hermione Sikyon und aus der Romischen Kaiserzeit Eine Munze des byzantinischen Kaisers Konstans II stammt jedoch aus einer Zeit als das Gebaude schon ein halbes Jahrtausend endgultig aufgegeben worden war Bouleuterion Bearbeiten Wenn man sich nun ganz in den Westen des Ausgrabungsgelandes begibt kommt man an einer Gedenktafel unter einem Baum fur die schwedische Archaologin Berit Wells vorbei Im Westen steht ein kleines rechteckiges Gebaude von etwa 2 2 m Es wurde aus antikem Baumaterial errichtet und war vermutlich ein Brunnenhaus In hellenistischer Zeit stand hier eine grosse Stoa von der jedoch nur wenig Baureste erhalten sind Der 48 20 m lange Bau aus dem 3 Jahrhundert v Chr erstreckte sich von Sudwesten nach Nordosten mit der Front nach Sudosten Er bestand aus einer 32 m langen Doppelstoa die 10 m breit war Sie wurde auf beiden Seiten von 8 20 m breiten Anbauten die 2 30 m paraskenienartig hervorsprangen flankiert Das Gebalk der Doppelstoa wurde von zwei Reihen zu je funf Saulen getragen Unter dem nordlichen Anbau fanden die Ausgraber eine kleine Zisterne und eine Wasserleitung aus Tonrohren Vor dem Vorsprung lagen drei Statuenbasen Die Ahnlichkeit mit einem Gebaude in Mantineia das man fur das Bouleuterion hielt fuhrte dazu dass die Ausgraber diese Stoa ebenfalls als Bouleuterion bezeichneten Propylaion Bearbeiten Die Strasse vom Hafen fuhrte von Westen vorbei an dem antiken Friedhof der die Strasse flankierte ans sudliche Ende des Bouleuterions bog nach Nordosten ab und fuhrte an dessen Front vorbei und erreichte nach weiteren 4 m den Torbau Vor dem Propylaion befand sich eine Exedra aus blaugrauem Kalkstein Der unsymmetrische Torbau war 17 90 m breit und 11 70 m tief Der doppelantenformige Durchgang mit zwei Saulen in antis war 5 30 m breit und befand sich im sudlichen etwa 0 60 m hervorspringenden Teil des Bauwerks und hatte eine etwa 2 m breite Offnung in der Mitte der Torwand Der nordliche Teil des Gebaudes bestand aus einer kurzen Saulenhalle die sich zur Agora offnete und zwei dahinterliegenden Raumen Das Propylaion diente vermutlich als Bouleuterion oder als Sitz der Amphiktyonie Nordlich des Propylaions gibt es einen neuzeitlichen Brunnen Agora Bearbeiten Nach heutiger Lesart handelt es sich bei der sogenannten Agora um einen Teil des Temenos des Heiligtums Die eigentliche Agora von Kalaureia lag vermutlich in der Stadt die sich weiter sudlich erstreckte Die trapezformige Freiflache war etwa 65 m lang und erweitert sich vom Torbau von etwa 20 auf 30 m Sie wurde im Sudosten und Nordwesten von jeweils zwei Saulenhallen flankiert Die alteste Stoa D aus der archaischen Zeit Ende 6 Jahrhundert v Chr schloss sudlich an den Torbau an Sie war 32 m lang und hatte 11 Saulen Ende 4 Jahrhundert v Chr wurde an die Ruckwand der Halle der trapezformige Komplex Gebaude D bestehend aus funf Raumen und einem dahinterliegenden Hof angebaut Der grosse zentrale Raum hatte vermutlich in der Mitte eine Saule und an den Wanden standen wahrscheinlich Klinen An der westlichen Wand war der Boden fur ein Herdfeuer gepflastert Die Aussenmauer wurde aus grossen Quadern aus blaugrauem Kalkstein in Bossenwerk errichtet Der Hof konnte von Suden uber eine Treppe erreicht werden In einem ostlichen Raum gab es einen Altar auf dem fur ein unbekannter Gott geopfert wurde Ein weiterer Altar wurde westlich von Gebaude D entdeckt Er wurde bereits im 6 Jahrhundert v Chr errichtet und blieb bis ins 2 Jahrhundert v Chr in Gebrauch In der ersten Halfte des 2 Jahrhunderts v Chr wurde sudlich des Altars ein kleiner dreieckiger Bereich mit einer Umfassungsmauer umgeben Hier fand man zahlreiche Tonscherben Saugetierknochen und Fischgraten von Opferzeremonien Etwa 3 50 m nordostlich von Stoa D schloss sich Stoa C mit doppelter Saulenstellung an Sie war etwa 30 50 m lang und 10 50 m tief Die innere Saulenstellung bestand aus funf ionischen und die aussere aus 11 dorischen Saulen aus Poroskalkstein Die Aussenmauer war im Polygonalstil erbaut Anhand der Architekturfragmente lasst sich der Bau ins letzte Quartal des 4 Jahrhunderts v Chr datieren So erinnern die ionischen Kapitelle an das Philippeion in Olympia das 338 v Chr erbaut wurde Sie zeigen jedoch schon vierseitige Volutenbildung und sind deshalb spater entstanden Auf ein spateres Datum deuten auch die ionischen Saulenbasen und die dorischen Kapitelle die nicht so ausladend sind Die Mutuli hatten drei Reihen zu je sechs Guttae Wahrscheinlich war Stoa C das Verwaltungsgebaude des Heiligtums Eine im Innern gefundene Inschrift berichtet von einer Land und Geldschenkung und wie die Zuwendung genutzt wurde 11 Nordwestlich gegenuber von Stoa C befand sich Stoa A eine der altesten Doppelstoen Griechenlands Sie war 30 15 m lang und 11 00 m tief Auch hier waren die Aussenwande in Polygonalmauerwerk aus blaugrauem Kalkstein ausgefuhrt jedoch viel sorgfaltiger mit scharf geschnittenen Fugen ausgefuhrt Die Oberflache war gepickt Sie ahnelt der themistokleischen Stadtmauer Athens aus dem 5 Jahrhundert v Chr Die einzelnen Fundamente aus Trachyt fur die inneren vier ionischen Saulen sind noch erhalten Ablauf Ringwulst und die rechteckigen Plinthen der Saulen waren sehr einfach gearbeitet Die 16 ausseren dorischen Saulen standen auf dem Stylobat aus Trachyt Ihre Kapitelle erinnern an das Parthenon Saulen und Gebalk waren aus Poroskalkstein hergestellt Auch hier hatten die Mutuli drei Reihen zu je sechs Guttae Die Stoa A diente offiziellen Zwecken Nachdem um 150 v Chr das Dach eingesturzt war blieb sie zunachst ungenutzt In romischer Zeit wurden mehrere kleine Raume an die Stoaruckwand gebaut die kommerziellen Zwecken dienten und mindestens bis ins 2 Jahrhundert n Chr genutzt wurden wie eine Munze aus hadrianischer Zeit belegt In Steine des Stylobats wurden verschiedene Motive geritzt So wurde in den siebten Stein von Osten schon in der Antike ein Spielbrett mit 10 10 Felder geritzt Aus der Neuzeit stammen die Initialen auf dem zehnten Stein und der Anker mit Initialen und Jahreszahl auf dem zwolften Stein von Osten Der Erhaltungszustand von Doppelstoa B ist sehr schlecht Sie schloss sich nach einem Zwischenraum von 3 30 m im Sudwesten an Stoa B an Sie war wahrscheinlich mit Stoa A identisch mit Polygonalmauerwerk an drei Seiten Zwei Stylobate der inneren Saulenreihe sind noch erhalten Der Zwischenraum zwischen Stoa A und B wurde spater mit Porosplatten gepflastert Mykenische Mauern Bearbeiten Etwa 20 m nordlich von Stoa A fand man auf einem Hugel unter einer runden Tenne die Grundmauern von kleinen Hausern aus mykenischer Zeit Unter den Funden waren runde Goldbattchen Konuli aus Steatit eine Reschef Figur und eine Miniaturaxt aus Bronze Tempelbezirk Bearbeiten Der Poseidontempel war von einer Peribolosmauer aus graublauem Kalkstein von 27 60 55 30 m umgeben Heute gedeiht dort ein Pinienhain Der Zugang erfolgte durch ein Propylaion in der Mitte der Ostmauer Ein kleinerer Nebeneingang befand sich im Suden Die Mauer hatte im Norden einen vierstufigen Unterbau um den Hohenunterschied auszugleichen Die Steine der etwa 1 m dicken Mauer waren in waagerechten Steinlagen verbaut dazwischen gab es jedoch auch unregelmassig geformte Steine und in der Sudwestecke wurde teilweise in polygonalem Mauerwerk gearbeitet Gelandeunterschiede innerhalb des Temenos wurden mit Aufschuttung von Erde und Schutt ausgeglichen In der Aufschuttung fand man mykenische geometrische protokorinthische und korinthische Tonscherben Anhand dieser Funde lasst sich der Tempelbau ins 6 Jahrhundert v Chr datieren Der dorische Peripteros stand in einer Achse mit dem Propylaion mit 6 12 Saulen Neben dem Fundament blieben nur wenige Architekturfragmente erhalten Anhand der Triglyphen und Metopen rekonstruierten Wide und Kjellberg einen Tempelbau von 24 802 12 166 m wobei sie von drei Metopen pro Achsweite ausgingen Ublicherweise haben griechische Tempel zwei Metopen pro Achsweite die Ausgraber verwiesen jedoch auf die entsprechenden Architekturfragmente Den Sockel des Tempels schatzten sie auf 27 14 50 m Die Fundamente der Peristasis waren aus Poros die Cellamauer aus blaugrauem harten Kalkstein und der Fussboden aus Porosplatten errichtet Saulen Architrav und Gebalk bestanden auch aus Poros Steinblocke wurden mit Z fomigen Eisenklammern die mit Blei eingegossen wurden verbunden Die Mutuli hatten nur zwei Reihen zu je sechs Guttae Die Stirnziegel waren aus braunem Ton mit roter Bemalung und erinnern am ehesten an das Schatzhaus der Megara in Olympia 530 510 v Chr Das Sima war aus Marmor und war mit Palmetten bemalt In der Nahe des Tempels fand man ein dorisches Kapitell mit weitausladender Echinus und mehrere Steinblocke aus Trachyt Aufgefundene altere Dachziegel deuten darauf hin dass es einen Vorgangerbau zu dem spatarchaischen Tempel gab In spaterer Zeit wurde ein 16 50 m langes und 3 m breites Gebaude innerhalb des Tempelbezirks an die westliche Aussenmauer gebaut In der Flucht der Cellamauer entdeckte man ein spateres Grab An der Sudecke der Umfassungsmauer fand man die Basis fur eine Reiterstatue Sudostlich des Tempelbezirk in Bereich H entdeckte man 2007 und 2008 insgesamt vier Blocke eines Sockels fur eine Statuengruppe von Konigin Arsinoe II und Ptolemaios II Die Inschrift besagt dass die Statuengruppe von Konig Ptolemaios und Arsinoe Philadelphos von der Stadt Arsinoe des Peloponnes an Poseidon gewidmet wurde Es ist die erste bisher bekannte Weihung dieser Stadt 12 2007 entdeckte man im gleichen Bereich drei Trommeln einer Votivsaule die unvollendet blieb Die Saulentrommeln tragen Inschriften bestehend aus TV oder TI gefolgt von einer Zahl Je nach Lesung wird die Anfertigung der Trommeln in die zweite Halfte des 6 Jahrhunderts v Chr TV oder die zweite Halfte des 5 Jahrhunderts v Chr TI gelegt Die Zahl die auf jeder Trommel angegeben ist scheint die Position der Trommel innerhalb der Saule von unten nach oben anzugeben da auch ihr Durchmesser mit zunehmender Zahl abnimmt Der vorgesehene Durchmesser nach Fertigstellung kann nur geschatzt werden Jari Pakkanen rekonstruiert die Saule mit einem unteren Durchmesser von 1 05 m und etwa 9 m Hohe Sie sollte wahrscheinlich kanneliert werden und ein ionisches Kapitell und darauf moglicherweise eine Sphinx tragen 13 Trommel Inschrift Trommel Nr Unterer Durchmesser Oberer Durchmesser Hohe1 TV IIIIIIII 8 0 972 m 0 940 m 0 672 m2 TV II 2 1 117 m 1 071 m 0 645 0 679 m3 TV IIIIIII 7 1 001 m 0 972 m 0 663 0 667 mAusserhalb des Ausgrabungsgelandes BearbeitenGegenuber dem Eingang zur Ausgrabungsstatte gibt es eine kreisrunde Tenne von etwa 12 m Durchmesser Genau in der Mitte gibt es einen quadratischen Stein mit einer Bohrung Hier wurde bis ins 19 Jahrhundert Getreide gedroschen Etwa 70 m westlich am Fusse des Profitis Ilias legte man 1894 das fast quadratische Gebaude G aus der ersten Halfte des 3 Jahrhunderts v Chr frei Es ist 21 10 m breit und 20 80 m tief Man betritt das Gebaude von Osten durch ein Propylaion mit einer lichten Weite von 4 40 m Es hat jeweils zwei Saulen in antis Man betritt zunachst den Innenhof von 12 12 m An der Nordwand des Innenhofes standen drei kleine Basen oder Altare Der Fussboden des Zimmers links neben dem Eingang wie auch des daneben liegenden kleinen Zimmers aus Kalkmortel und kleinen Kieselsteinen ist gut erhalten Der Eingang zu dem Zimmer das dem Eingang direkt gegenuberlag wurde an beiden Seiten von zwei Halbsaulen flankiert Das Zimmer hatte eine umlaufende Bank In dem Raum fand man eine Asklepiosstatue aus Pentelischem Marmor und eine romische Weihinschrift Die Ausgraber vermuteten dass es sich bei dem Raum um die Versammlungsstatte einer Kultgemeinschaft handeln konnte Etwa 50 m sudwestlich des Eingangs zum Grabungsgelande deckte man in Bereich L Hauser von Kalaureia auf In dem heute durch ein Dach geschutzten Bereich fand man Baureste von der klassischen bis zur romischen Zeit In einem Bereich fand man Kochgeschirr und feine Keramik In der Nahe fand man viele grosse Pithoi und einen Stein einer Steinpresse Der grosse Umfang des Komplexes und der Funde schliesst eine private Nutzung aus und deutet auf eine kommunale Nutzung des Bereichs Im spaten 1 Jahrhundert v Chr oder 1 Jahrhundert n Chr wurden uber den alten Mauern neue Gebaude errichtet 14 Literatur BearbeitenSam Wide Lennart Kjellberg Ausgrabungen auf Kalaureia In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Athenische Abteilung Band 20 1895 S 267 326 Digitalisat Gabriel Welter Troizen und Kalaureia Berlin 1941 Ernst Meyer Kalaureia In Der Kleine Pauly KlP Band 3 Stuttgart 1969 Sp 54 f Richard Speich Peloponnes Kunst und Reisefuhrer mit Landeskunde Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 010031 9 S 212 215 Ulrich Sinn Das Poseidonheiligtum auf Kalaureia ein archaologischer Befund zum antiken Asylwesen In M Dreher Hrsg Das antike Asyl Kultische Grundlagen rechtliche Ausgestaltung und politische Funktion Koln 2003 S 107 125 Jenni Hjohlman The Kalaureia excavation project the 2003 season In Opuscula Atheniensia Band 30 2005 S 127 215 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Temple of Poseidon Kalaureia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kalaureia Poros 1894 and 1997 ongoing Einzelnachweise Bearbeiten A LH IIIC Settlement on Kalaureia Poros Strabon Geographie 8 6 14 p 373 Pausanias Reisen in Griechenland 2 33 3 5 Plutarch Pompeius 24 Yiannis Desypris Argosaronic Islands Athen 2002 ISBN 960 540 442 7 S 80 82 Richard Chandler Reisen in Griechenland Leipzig 1777 S 299 301 Digitalisat William Martin Leake Travels in Morea Band 2 London 1830 S 450 453 Ludwig Ross Wanderungen in Griechenland Band 2 Halle 1851 S 5 6 Digitalisat Sam Wide Lennart Kjellberg Ausgrabungen auf Kalaureia In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaologischen Instituts Athenische Abteilung 20 1895 S 267 326 Digitalisat Siehe dazu Ingrid Berg Kalaureia 1894 A Cultural History of the First Swedish Excavation in Greece Stockholm Studies in Archaeology 69 Stockholm University Stockholm 2016 Gabriel Welter Troizen und Kalaureia Berlin 1941 IG IV 841 online Jenny Wallensten Jari Pakkanen A new inscribed statue base from the Sanctuary of Poseidon at Kalaureia In Opuscula Annual of the Swedish Institutes at Athens and Rome Band 2 2009 S 155 165 Digitalisat Jari Pakkanen A Tale of Three Drums An Unfinished Archaic Votive Column in the Sanctuary of Poseidon at Kalaureia In Opuscula Annual of the Swedish Institutes at Athens and Rome Band 2 2009 S 167 179 Digitalisat The Kalaureia Excavation Project 2021 37 522388888889 23 479888888889 Koordinaten 37 31 20 6 N 23 28 47 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Poseidon Heiligtum von Kalaureia amp oldid 232497849