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Piesigitz ist zusammen mit Merkendorf ein Ortsteil von Zeulenroda Triebes im thuringischen Vogtland PiesigitzStadt Zeulenroda TriebesGemeinsames Wappen von Merkendorf mit Piesigitz Koordinaten 50 42 N 11 58 O 50 697777777778 11 97 345 Koordinaten 50 41 52 N 11 58 12 OHohe 345 mEinwohner 85 31 Dez 2012 1 Eingemeindung 1 Juli 1950Eingemeindet nach MerkendorfPostleitzahl 07950Vorwahl 036626PiesigitzPiesigitz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Name 3 Geschichte 4 Wappen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 LiteraturGeographie BearbeitenPiesigitz liegt zwischen den Orten Wohlsdorf und Merkendorf im thuringischen Vogtland im Landkreis Greiz auf einem Hohenabsatz am Hang des Triebetales Auf der anderen Talseite liegt Merkendorf Unterhalb des Ortes fliesst der Triebebach oder auch Trube genannt von Richtung Wenigenauma kommend in die Weidatalsperre Vor dem Bau der Weidatalsperre lag unweit des Ortes im Weidatal die Holzmuhle Von Piesigitz in Richtung Wenigenauma liegt der im Dreissigjahrigen Krieg zerstorte Ort Kuhnsdorf der heute nur noch aus einem Hof und einem Haus besteht In den Kirchenbuchern wurden die Kuhnsdorfer Einwohner stets zu Piesigitz geschrieben Die Piesigitzer Grundstucke gehoren zur Piesigitzer Merkendorfer Wohlsdorfer und Staitzer Flur Auf dem Weg nach Wohlsdorf zweigt der Weg auf einen Hugel ab genannt der Bieszer Biel oder Buhl nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Piesigitz gesehen von Merkendorf Der Hugel links im Hintergrund ist der Piesigitzer Biehl Rechts daneben ist die Kirche von Wohlsdorf zu sehen der Hugel in der Mitte ist der Wohlsdorfer Buhl Am rechten Rand die ersten Hauser von StaitzName BearbeitenDer Name des altsorbischen Rundlings oder Angerdorfes Piesigitz leitet sich nicht wie bei vielen der umliegenden Dorfer von der Lage des Ortes sondern vermutlich von einer Person ab So wird Piesigitz gedeutet als Siedlung des Pies oder Dorf des Wys oder Bezgod Es sind folgende Bezeichnungen fur Piesigitz uberliefert Beygesitz Besegiz Bysegatz Wecegacz Wesegicz Wisegatz Wisigitz Wysegacz Besitz Geschichte BearbeitenWahrscheinlich wurde Piesigitz schon im 12 Jahrhundert als eine sorbische Siedlung gegrundet Nach der Ansiedlung frankischer und hessischer Bauern im Vogtland die dem Kloster Mildenfurth zins und lehnspflichtig waren wurde der Ort mehr und mehr christianisiert Sicher lebten die heidnischen Sorben und die christlichen Siedler eine Zeit lang friedlich nebeneinander Der Adel war um das Land kolonisieren zu konnen auf die Siedler wie auch auf die Einheimischen angewiesen Eine Vermischung lasst sich auch heute noch an vielen Familiennamen sorbischen oder germanischen Ursprungs ausmachen Piesigitz gehorte zu dieser Zeit zur Pfarrei Dohlen die aus der Urpfarrei Veitsberg gegrundet wurde 1230 wird Piesigitz erstmals erwahnt In der Papsturkunde von 1230 heisst es 5 Bauern von Beygesitz sind Lehnsleute des Klosters Mildenfurth sie geben 28 Scheffel 2 Viertel zu Martini 11 November falligen Hopfenzins und 33 Groschen Geldzins Eine weitere Erwahnungen des Ortes findet sich aus dem Jahre 1373 als Bysegacz mit Kuhnsdorf 1416 steht in den Urkunden dass Besegitz 44 Groschen und 15 Huhner zinsen muss an Herrn von Polnitz auf dem Rittergut Niederpollnitz In einer alten Urkunde aus dem Jahre 1437 die noch in den 1930er Jahren im Dohlener Pfarrarchiv lag bekannte am 10 Marz 1434 Gerhard Titularbischof von Solon Generalvikar des Bischofs von Naumburg nachdem er die entweihte Kirche des Dorfes Wesegicz welche der heiligen Barbara geweiht war von neuem mit 3 Altaren eingeweiht habe all denjenigen einen Ablass von 40 Tagen welche die Kirche an bestimmten Festtagen besuchen in ihr beten und zu ihrer Unterhaltung fur diese stiften Die heilige Barbara war also bereits vor 500 Jahren die Schutzheilige des Ortes In den Jahren 1444 und 1453 wird Bisegacz bei Wiesenkaufen fur die Pfarrei erwahnt 1452 brach ein Streit zwischen Merkendorf und Piesigitz wegen des Kirchturmbaues aus Zu diesem Zeitpunkt leben in Piesigitz 15 Eingesessene Der Bischof zu Naumburg entschied den Streit in einem Schiedsbrief in dem den Piesigitzern neue Rechte an der Merkendorfer Kirche in die sie zusammen mit den Merkendorfern gingen zugestanden wurden 1496 zahlten 17 Einwohner Hofe von Bisigitz 1 fl 36 gr und fur 2 Magde und 2 Knechte 3 gr Turckensteuer Zwischen 1525 und 1528 wird die Reformation im Land eingefuhrt Ab dem Jahr 1527 wird der Ort fast einheitlich in der Schreibweise als Piesigitz oder Pisigitz genannt In diesem Jahr wird eine Merkendorfer Pfarrstelle eingerichtet und Piesigitz dieser zugeteilt Die spatere Kaplanstelle besteht bis zum Jahr 1551 Danach kam Piesigitz zur Parochie Dohlen musste aber weiter neben der Dohlener Kirche auch die Merkendorfer Kirche unterhalten Nach dem Bauernkrieg zahlt das Dorf eine Strafe von 63 fl Eine durchschnittliche Strafe unter den Dorfern der Gegend Wahrend der Bauernkriege ist besonders der Bauer Kresse aus Dortendorf zu nennen der den Herren zu Reuss als Anfuhrer der Bauernhorden schwer zusetzte Auch 100 Jahre spater im Dreissigjahrigen Krieg war es wieder ein Kresse Georg Kresse dessen Frau Anna Pissel aus Piesigitz stammte der sich mit der Obrigkeit und der Soldateska anlegt 1542 gaben in Piesigitz 21 Hausbesessene d h rund 120 130 Einwohner mit einem geschatzten Besitz von 3020 ass 14 fl 8 gr und fur das Gesinde 4gr Zins Nur 15 Jahre spater im Jahre 1557 betragt der geschatzte Besitz bereits 5105 ass Im Jahre 1609 musste Piesigitz 19 Mannschaften zum Landesaufgebot stellen Dies waren 3 Langrohre 4 Federspiesse 4 Langspiesse 8 Knebelspiesse 1618 erhielten von 21 Mannern 5 ihr Lehen von Mildenfurth und 16 vom Amt Weida welches die Stucken des ehemaligen Nonnenklosters zu Weida ubernahm 1628 machen sich die nahenden Unruhen des Dreissigjahrigen Krieges auch in Piesigitz bemerkbar Mit dem Krieg kam 1632 33 und 1635 1637 die Pest 1636 kamen die Schweden in die Gegend und hausten schlimmer als die Kroaten Am 26 November 1638 heiratete der Bauerngeneral Georg Kresse aus Dortendorf Anna Pissel aus Piesigitz Er wird 1648 im Aumaer Gasthaus von Hatzfeldschen Reitern erschossen Im Merkendorfer Kirchenbuch steht im Jahre 1643 das wille man wissen dass in den gefahrlichen Kriegs Jahren weder freyen noch freyen lassen gewesen sey Bei Kriegsende 1648 wird ein grosses Friedensfest gefeiert 1668 brannte die Halfte des Ortes insgesamt 12 Hauser ab Nur 3 Jahre spater am 10 Mai 1671 waren es die 6 Mildenfurther Hauser die einem verheerenden Brand zum Opfer fielen In diesem Jahr lebten nur etwa 70 Personen im Ort nbsp Piesigitzer Kirche erbaut 1684 85Der Bau der jetzigen Kirche wurde 1684 85 begonnen Vermutlich wurde eine alte holzerne Kapelle in eine Steinkirche umgebaut Die steinerne Einfriedung der Kirche wird wohl zur gleichen Zeit entstanden sein Der Kirchturm wurde erst 12 Jahre spater errichtet 1706 07 sind wieder schwedische Soldaten im Ort einquartiert 1721 wird Piesigitz wie folgt beschrieben 1230 Beygesitz 1373 Bysegacz aso Bezgodj Wohnsitz Grundung eines Mannes namens Bezgod Piesiegiz ist amtsassig Ober und Untergerichte gehoren ins Amt bis auf etl Lehen und Zinsen womit 6 Mann nach Mildenfurth gehoren Eine Filialkirche welche der H Pfarr zu Dohlen mit versiehet es werden aber hier keine andere Predigten als Leichen und Hochzeitpredigten getan Bauerschafe Die Gemeinde darf selbsten brauen und schenken Ein Schmied 20 Feuerstatte 16 grosse und 4 kleine haben alle Feld bis auf eins 6 Magazinhufen Landart ist hier meist mittel Nahrung ist Ackerbau und Vieh Meisten Fruchte Korn Gerste Hafer Keine Strasse hier Das Bachlein entspringt zu Wenigenauma kommt zwischen hier und Mercken dorff durch und geht 1 4 St genau von hier in die Weyda zwischen der Franz und Holzmuhl heisst sonst die Trubebach Holz der Piesizer bohl westl 1 4 St Holz dass Kuhnsdorff 1 4 St sudwestl diesseits der Trube Hier ist viel Rotwildbret Ein Beigleite allhier Steuer nach Weyda Fron dergl Liegt von Wollsdorff 1 2 St genau Staiz 1 2 St gut Merckendorff 1 4 St Auma 3 4 St Weyda 3 St Zeilenroda 1 1 2 St Geographischen HandRegister ubers Ammt Weyda eingeholet im September 1721 1745 mussen die Bauern viele Durchmarsche Requirierungen und Zahlungen auf Grund des Schlesischen Krieges erdulden 1761 63 werden Kaiserliche Truppen und ein Jagerkorps in Piesigitz einquartiert Am 21 Marz 1763 wurde ein grosses Friedensfest zum Ende des Siebenjahrigen Krieges gefeiert Der Neustadter Kreis wurde wieder sachsisch Wegen des Neubaus der Merkendorfer Kirche gingen die Merkendorfer von 1768 bis 1772 nach Piesigitz zur Kirche Auch wegen der jetzt wegfallenden Lieferungen und Rekrutierungen wurde das Friedensfest zum Ende des Bayerischen Erbfolgekrieges am 6 Juni 1779 freudig gefeiert Im Oktober 1806 waren die Franzosen in Piesigitz Napoleon zog mit seinen Truppen an die 180000 Mann nur etwa 5 km am Ort vorbei Staitz ging dabei in Flammen auf In Piesigitz wurde geplundert und einquartiert Es verging kein Tag an dem nicht Requirierung war Anfang Marz 1814 sind laut einem Eintrag in einer alten Bibel auf dem Geroldhof in Piesigitz russische Husaren einquartiert Bereits am 12 bis 15 Marz sind Bremer Soldaten einquartiert Am 16 Marz wieder Russen am 25 Mai Albaner und im Juni erneut Russen 1818 fand ein erneuter Durchgang russischer Truppen statt 1815 geht der Neustadter Kreis in dem Piesigitz liegt als Kriegsentschadigung vom Konigreich Sachsen zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach uber Der Ort Dortendorf nur etwa 10 Kilometer entfernt gehorte allerdings schon ins Reussische 1832 werden viele Einwohner des Kirchspiels besonders Kinder Opfer einer grossen Blatternepidemie Im Revolutionsjahr 1848 werden die Rechte der landlichen Bevolkerung neu geordnet Den Edelleuten wurden die Gerichtsbarkeiten abgenommen und sie waren weiter nichts als grosse Ekonomen Die Bauern und Ortschaften konnten sich von ihren Zinslasten mit einmaligen Zahlungen freikaufen Die Untertanen massten sich auch die jagd an und schossen in Fruhling und Sommer das viele Wild Reh Hasen und Hirschen jung und alt Tod Im Jahre 1855 zerstorte ein schwerer Hagelschlag nicht nur die Acker und Wiesen sondern schlug sogar den Schiefer von den Dachern 1858 zahlt Piesigitz 26 Hofe Darunter die Familien Zaumsegel Wieduwilt und Serbser Am 14 Oktober 1859 brach im Ort ein Brand aus und vernichtete die 3 Scheunen Heuschkel Hempel Serbser nebst allen Wintervorraten Am 1 Juli 1950 wurde Piesigitz in die Gemeinde Merkendorf eingegliedert 2 Mit deren Auflosung kam der Ort am 1 Dezember 2011 zur Stadt Zeulenroda Triebes Wappen BearbeitenMerkendorf mit dem Ortsteil Piesigitz haben ein gemeinsames Wappen Die rechte Halfte des Wappens zeigt ein Rad und einen Bach und symbolisiert die drei Wassermuhlen unterhalb des Ortes Der Bach ist der Trubebach der unterhalb des Ortes in die jetzige Weidatalsperre fliesst Die linke Halfte zeigt eine Klinge und einen Kelch Symbole der heiligen Barbara Schutzpatronin von Piesigitz unterhalb Merkendorfs Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche Piesigitz Weidatalsperre Planetenwanderweg von AumaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Piesigitz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bewertung Erschliessungsqualitat Stadt Gera PDF 2 2 MB Abgerufen am 30 September 2022 Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Herausgeber Statistisches BundesamtLiteratur BearbeitenHeimatklange aus dem Weidatal I III von Pfarrer Friedrich Wilhelm Kuhne 1932 1939 Das Amt Weida mit besonderer Berucksichtigung seiner inneren Verhaltnisse in den Jahren 1411 1618 Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde Gerhard Schmidt 1950 Die altesten Lehns und Amtshandelbucher der Pfarrei Hohenleuben und der Ritterguter Reichenfels und Hohenleuben aus den Jahren 1558 bis 1645 Eine genealogische Auswertung in Regestenform Walther Schneider 1976 ISBN 3 7686 4027 2 Muhlen im Weidatal von Gunter Steiniger 2001 Weidaer Wander und Werbeheft 1950 Die Muhleninspektion im Neustadter Kreis des Kurfurstentums Sachsens 1682 von Dr Frank Reinhold Schriftenreihe der AMF 1995 Ortsteile der Stadt Zeulenroda Triebes Zeulenroda mit den Ortslagen Dr Wilhelm Kulz Siedlung Karl Liebknecht Siedlung Lichtensteinsiedlung Marien Meinersdorf Obere Haardt Pfefferleite Rotlein Schwarzbach Seeschlosschen und Untere HaardtTriebes mit Kranich und TscherlichOrtschaften Arnsgrun Bernsgrun Pollwitz mit Arnsgrun Bernsgrun Buna Dobia Frotschau Pollwitz Schonbrunn und WolfshainDortendorf Forthen Kleinwolschendorf Lawitz Leitlitz Mehla mit Nassa Merkendorf mit Piesigitz Niederbohmersdorf mit Gruna Pahren Silberfeld mit Quingenberg Stelzendorf Weckersdorf mit Grungut Zadelsdorf mit dem Bungalowdorf Zadelsdorf Normdaten Geografikum GND 7571311 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Piesigitz amp oldid 231427454