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Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist eine nach Westen ausgerichtete romisch katholische Kirche mit Westturm in Straning einer Katastralgemeinde der Marktgemeinde Straning Grafenberg im Bezirk Horn in Niederosterreich Pfarrkirche Straning SudansichtSie gehort zum Dekanat Sitzendorf im Vikariat Unter dem Manhartsberg und steht gemass Verordnung des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz Listeneintrag Die Kirche steht etwas erhoht in der Ortsmitte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Pfarrgeschichte 1 1 1 Pfarrer von Straning und ihre Bedeutung fur die Pfarre 1 2 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Aussen 2 2 Innen 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPfarrgeschichte Bearbeiten Aus einer schriftlichen Nachricht aus dem Jahre 1265 geht hervor dass Straning eine Filialkirche der Mutterpfarre Eggenburg Gars ist Die erste urkundliche Erwahnung als Vikariat stammt aus dem Jahre 1267 1 Im Jahre 1277 wurde eine Pfarre erwahnt die im Jahre 1564 von der Mutterpfarre Eggenburg Gars separiert wurde 2 Im Jahre 1739 ubernahm Ludwig Tauchner die Pfarre und ersuchte die landesfurstlichen Patronatsherren um einen Neubau der Kirche weil das bisherige Gotteshaus zu klein geworden war 3 Pfarrer von Straning und ihre Bedeutung fur die Pfarre Bearbeiten Name 4 Wirkungszeit AnmerkungArtolph um 1277 erster namentlich erwahnter PfarrerLudwig Tauchner 1739 1766 Bauherr der heutigen PfarrkircheJohann Merluzzi 1828 1853 Vergrosserung des PfarrhofesDechant Johann Wenk 1853 1881 Kirchenrenovierung 1874Franz Richter 1891 1910 Kirchenrenovierung innen und aussen 1898 99Kanonikus Josef Ettl 1938 1952 Kirchenrenovierung aussen Anschaffung von 2 neuen Glocken nach dem Zweiten Weltkrieg 5 Karl Ploberger 1953 1958 Eindeckung des Kirchturmes mit Kupferblech im Herbst 1954Bruno Taubert 1958 1965 Herstellung von Stiegenaufgang und ArkadenRudolf Brock 1966 1986 Installierung der Bankheizung der Kirche und Elektrifizierung der Turmuhr Kirchenrenovierung aussen zwischen 1982 und 1984Robert Jaros 1986 1996 Erneuerung des Pfarrhofdaches Renovierung des Pfarrsaales Neugestaltung der Pfarrkanzlei 1993 Installierung einer elektrischen Liedanzeige 1994 in der KircheJan Jurus 1996 2006 Erneuerung der Pfarrhoffassade Erneuerung des Pflasters vor der Kirche komplette Innenrenovierung der Kirche zwischen 2003 und 2005Eugeniusz Warzocha seit 2006 Erneuerung des Pfarrcafes 2007 Dachreparatur der Nebengebaude 2007 neue Lautsprecheranlage in der Kirche 2008 Renovierung der Sakristei 2009 Erneuerung der Kirchenstufen und Errichtung einer Auffahrtsrampe 2010 Eroffnung einer Kapelle in der Kirche 2011 Reparatur der Turmuhr und des Kirchendaches 2012 komplette Orgelrenovierung 2012 13Baugeschichte Bearbeiten Uber den Vorgangerbau existieren keine genauen Quellen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Kirche im Jahre 1621 durch bohmische Truppen verwustet Der Neubau der heutigen Kirche aus Zogelsdorfer Stein nach Planen von Leopold Wissgrill durfte im Jahre 1741 oder 1742 begonnen worden sein und war bis 1752 beendet Anm 1 Die Finanzierung des Kirchenbaues erfolgte sowohl aus Mitteln des Kirchenvermogens und Spenden als auch aus dem Privatvermogen des Ludwig Tauchner uber das er als Sohn eines beguterten Mullers aus Grafenberg verfugte Der Abt von Stift Altenburg Placidus Much der aus Straning stammte und mit Tauchner bekannt war vermittelte dem Bauherrn seine Kunstler Die Konsekration der Pfarrkirche zu Ehren Maria Himmelfahrt fand am 18 Juni 1752 3 durch Bischof Joseph Dominikus von Lamberg aus Passau statt 6 Im Jahre 1781 zerstorte ein durch Blitzschlag ausgeloster Brand den Turm der anschliessend nicht bis zur ursprunglichen Hohe wiederhergestellt wurde 5 Kirchenrenovierungen fanden in den Jahren 1874 1898 99 innen und aussen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts aussen zwischen 1982 und 1984 aussen und zwischen 2003 und 2005 innen statt Im Herbst des Jahres 1954 wurde der Kirchturm mit Kupferblech gedeckt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Ostansicht bzw Hauptportal der Pfarrkirche StraningAussen Bearbeiten Ein vorgezogener querhausartiger Mittelteil mit zentralisierender Tendenz pragt den langsrechteckigen Saalbau Die Gebaudefronten mit abgerundeten Ecken sind durch Lisenen und Pilaster gegliedert Die zweigeschossige Fensteraufteilung mit kartuschenformigen rundbogigen Rahmungen sind durch ein Kordonfries getrennt Der dreiachsigen Ostfassade mit hohen gekuppelten Riesenpilastern ist eine Freitreppe mit seitlicher Balustrade vorgelagert Die Riesenpilaster werden von korinthischen Kapitellen abgeschlossen Die zweigeschossige Fassade ist ubereck in den ostlichen Langhausbereich gezogen In den beiden Seitenachsen der Fassade befinden sich uber Kartuschenfenstern mit Schmiedeeisengittern Nischen mit Figuren der Heiligen Petrus und Paulus Uber dem in einer flachbogigen Nische gelegenen und mit 1742 bezeichneten Portal in der Mittelachse ist ein hohes Mittelfenster das nach oben in das aufgebogene dreiteilige Gebalk reicht Uber der hohen Attika befindet sich ein von Giebelschmiegen flankierter vorgeblendeter Aufsatz mit vermauertem Okulus und Dreieckgiebel der durch Pilaster gegliedert ist und von einem Kreuz bekront wird Der niedrigere Chor ist von seitlich in Hohe der Querarme vorspringenden Sakristeianbauten mit Oratorien sowie dem Westturm umbaut Die zweigeschossigen Sakristeianbauten und der viergeschossige Turm sind durch Gesimse unterteilt Das Schallgeschoss des Turmes hat Eckpilaster flachbogige Schallfenster Uhrengiebel und einen Zwiebelhelm mit Laterne und bekronendem Kreuz Links neben der Kirche befindet sich das Rokokograbmal des Pfarrers und Bauherrn Ludwig Tauchner aus dem Jahre 1766 Innen Bearbeiten nbsp Innenansicht Richtung HochaltarDer platzlgewolbte Querteil zentralisiert den Innenraum In den Langsachsen leiten tonnengewolbte Joche zum Chor und zur schmalen Vorhalle uber Der segmentbogig geschlossene Chor und das Emporenjoch sind eingezogen und platzlgewolbt Zu beiden Seiten des Emporenjoches befinden sich kleine Vorhallen Eine Wendeltreppe in der sudlichen Vorhalle bildet den Zugang zur Empore Uber Pilastern auf Sockeln befindet sich ein umlaufendes ausladendes verkropftes Gebalk die Gewolbe sind durch Gurtbander unterteilt Am Chor am Mitteljoch und am Emporenjoch befinden sich abgeschragte wandpfeilerartige und eingeschwungene Eckbildungen mit Pilastervorlagen Uber dem Gebalk sind je drei Rundbogenfenster im Querteil Kartuschenfenster Die Empore erhebt sich uber niedrigen Wandpfeilern mit Platzlgewolben und hat eine vorschwingende kassettierte Brustung und Rokokogitter Ein rundbogiger Triumphbogen bildet den Ubergang zum Chor mit zwei seitlichen Portalen zu den Sakristeianbauten und Rundbogenfenstern zu den Oratorien Von den Sakristeien fuhren Wendeltreppen zu den Oratorien Die Gewolbe und Fensterlaibungen sind mit zartem Stuck versehen in den Fensterlaibungen sind Engelfiguren Querovale Spiegel sind mit vergoldetem Bandelwerkstuck und Puttenkopfen versehen In der Kuppel des Chores ist eine von Engeln flankierte Heilig Geist Taube dargestellt Im sudlichen Sakristeianbau wurde im Jahre 2011 die kleine Kapelle der Gottlichen Barmherzigkeit eingerichtet Ausstattung Bearbeiten nbsp Segmentbogengiebel des Hochaltares nbsp Die RokokokanzelDer in die Architektur des Chores einbezogene Hochaltar besteht aus einem Saulenaufbau vor Pilastern Das grossformatige Altarbild ist mit Johann Georg Schmidt 1704 bezeichnet und stellt Maria Himmelfahrt dar Es wurde im Jahre 2004 abgenommen und in der Werkstatte Alicja Dabrowska KG in Sitzenberg komplett restauriert 7 Die seitlichen Figuren des heiligen Joachim und der heiligen Anna stammen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Auf dem freistehenden Altartisch befinden sich den Tabernakel adorierende Engel Die Saulen tragen einen gesprengten Segmentbogengiebel mit einer Kartusche in der ein Vers aus der Vulgata zitiert wird VENI DE LIBANO VENI CORONABERIS CANT C IV V VIII Anm 2 Die Inschrift auf der Kartusche leitet mit der Aufforderung VENI CORONABERIS vom Altarbild zum Thema des Reliefs uber das den Altaraufbau nach oben abschliesst Engel halten eine uberdimensionierte goldene Krone und weisen auf die bevorstehende Kronung Mariens hin die in Gegenwart der heiligen Dreifaltigkeit stattfinden wird die auf Wolkenbanken unterhalb der Krone Platz genommen hat Das Rokokospeisegitter aus Zogelsdorfer Sandstein ist mit 1741 bezeichnet Die Seitenaltare mit Altarbildern Christus am Kreuz und Tod des heiligen Josef sind ahnlich aufgebaut wie der Hochaltar Sie werden von je einem Statuenpaar der Heiligen Aloysius und Leonhard und Rochus und Sebastian flankiert An den Triumphbogenschragen sind ehemalige Seitenaltarbilder in Kartuschenrahmung aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts angebracht welche den heiligen Johannes Nepomuk und Arme Seelen darstellen Auf dem Korb der Rokokokanzel sind Reliefs Jesus im Tempel Bergpredigt und Jesus im Hause des Simon angebracht Die Kreuzwegbilder und die Kirchenbanke stammen aus dem 19 Jahrhundert Im Langhaus sind Engeldarstellungen mit dem Christusmonogramm IHS Uber und an der Empore befinden sich Symbole der theologischen Tugenden Glaube Hoffnung und Liebe Uber der Empore ausserdem Konig David mit musizierenden Engeln und im Mittelfeld die Anbetung der Hirten flankiert von den vier Kirchenvatern Eine Muttergottesstatue aus der Mitte des 17 Jahrhunderts vervollstandigt die Ausstattung der Kirche In der Sakristei befinden sich eingebaute Sakristeischranke aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts sowie ein Bild des heiligen Johannes Nepomuk aus der gleichen Zeit Orgel Bearbeiten Fur den Vorgangerbau ist 1734 eine Orgel nachgewiesen die vermutlich ubernommen wurde Nachdem das Instrument im 19 Jahrhundert abgangig geworden war schuf der Wiener Orgelbauer Josef Seyberth im Jahr 1845 einen Orgelneubau Reparaturen erfolgten in den Jahren 1862 1887 1925 1930 und 1960 Im Hauptwerk tauschte die Firma Franz Capek im Jahr 1899 ein Register aus und veranderte die Mixtur wahrend im Ruckpositiv 1940 und 1986 eine Streicherstimme ersetzt wurde Im Jahr 1941 wurde ein elektrisches Geblase eingebaut Die Firma Wolfgang Bodem aus Leopoldsdorf fuhrte 2012 13 fur 115 000 Euro eine umfassende Restaurierung durch Sie hatte nicht die Rekonstruktion der Seyberth Orgel von 1845 zum Ziel sondern setzte den gewachsenen Zustand instand Das restaurierte Instrument wurde am 11 Mai 2013 von Abt Burkhard Ellegast geweiht 8 Die Orgel verfugt uber 19 Register verteilt auf zwei Manuale und Pedal Der wesentliche Pfeifenbestand geht auf Seyberth zuruck Die Werke sind auf drei separate Gehause verteilt die im Stil des Klassizismus gestaltet sind Links vom Fenster ist das Hauptwerk in einem Quader mit einem grossen rundbogigen Pfeifenfeld aufgestellt rechts auf symmetrische Art das Pedalwerk Das Ruckpositiv findet als Brustungswerk seinen Platz in der Empore Dessen Prospekt wird durch drei rechteckige Flachfelder gepragt die durch Pilaster gegliedert werden Das breite Mittelfeld wird aussen von zwei uberhohten Turmen flankiert Alle Pfeifenfelder werden nach oben mit vergoldeten Akanthus Schleierwerk verziert und schliessen mit profilierten Gesimskranzen ab die durch Aufsatze bekront werden Die heutige Disposition lautet I Hauptwerk C f3Prinzipal 8 Gedeckt 8 Flote 8 Gamba 8 Octave 4 Viola 4 Octave 2 Quinte 22 3 Mixtur 2 II Ruckpositiv C f3Gedeckt 8 Salicional 8 Prinzipal 4 Oktave 2 Pedal C 1Subbass 16 Kontrabass 16 Oktavbass 8 Violonbass 8 Choralbass 4 Cornett III 22 3 Glocken Bearbeiten Uber das Gelaute vor dem Kirchenbrand im Jahre 1781 ist nur bekannt dass im Jahre 1621 einige Glocken durch bohmische Truppen requiriert wurden und dass beim Kirchenbrand alle Glocken vom Turm sturzten und schmolzen Nach der Wiederherstellung des Turmes wurden vier neue Glocken angeschafft von welchen die grosse vom Wiener Glockengiesser Johann Caspar Hofbauer aus dem Jahre 1783 erhalten ist und als Sterbeglocke verwendet wird Ihre Inschrift bezieht sich auf den damaligen Ortsbrand Am 3 Mai 1916 mussten drei Glocken als Metallspende fur Kriegsmaterial abgeliefert werden Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges schaffte die Gemeinde zwei neue Glocken zum Kaufpreis von 813 000 Kronen an Sie wurden 1921 von der Berndorfer Glockengiesserei Niederosterreich gegossen und hatten ein Gewicht von 375 und 175 Kilogramm Im Jahr 1931 wurden zwei kleinere Glocken von Grassmayr in Innsbruck angeschafft Die Tone des Funfergelauts waren g b d fis a die Massen 670 375 175 85 55 kg und die Durchmesser 1 04 0 85 0 66 0 50 und 0 42 m Am 21 April 1942 wurden die vier neueren Glocken ebenfalls fur Rustungszwecke eingezogen lediglich die alte Sterbeglocke blieb erhalten Im Jahre 1952 stellte die Glockengiesserei Pfundner zum Preis von 29 421 Schilling zwei neue Glocken her die zu Maria Himmelfahrt geweiht und aufgezogen wurden Sie wurden bis zur Elektrifizierung des Gelautes im Jahre 1966 handisch gelautet 5 Das Dreiergelaute besteht aus Zinnbronze und erklingt auf dem Moll Dreiklang Nr Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser mm Masse kg Schlagton1 1783 Johann Caspar Hofbauer der Altere Wien 1 040 670 g12 1952 Josef Pfunder Wien 840 347 9 b13 1952 Josef Pfunder Wien 660 172 4 d2Literatur BearbeitenDehio Niederosterreich nordlich der Donau 1990 Straning Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt S 1143 1144 700 Jahre Pfarrseelsorge Straning 1277 1977 mit Einschluss der ehemals eingepfarrten Tochterkirchen Limberg Niederschleinz 225 Jahre seit Einweihung der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt zu Straning 18 6 1752 1977 Festschrift herausgegeben vom Pfarramt Straning im Juni 1977 Hiltigund Schreiber Restaurierung des Hochaltargemaldes Maria Himmelfahrt von Georg Schmidt in der Pfarrkirche Straning In Denkmalpflege in Niederosterreich Band 34 hg von Amt der NO Landesregierung Abteilung Kultur und Wissenschaft St Polten 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Straning Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarre Straning im Webauftritt der Erzdiozese Wien abgerufen am 9 September 2013 Pfarre Straning im Webauftritt der Marktgemeinde Straning GrafenbergAnmerkungen Bearbeiten Wird im Dehio mit 1737 bis 1752 bezeichnet Der Bauherr war jedoch erst ab 1739 in Straning Die Inschrift lautet auf Deutsch Komm vom Libanon komm du wirst gekront werden Hld 4 8 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichtliche Beilagen zum St Poltner Diozesanblatt B VIII S 453 Dehio S 1143 a b Pfarre Straning im Webauftritt der Marktgemeinde Straning Grafenberg Festschrift der Pfarre Straning S 18 20 a b c Festschrift der Pfarre Straning S 27 Festschrift der Pfarre Straning S 23 Website der Alicja Dabrowska KG abgerufen am 12 Mai 2013 Die Orgelweihe am 11 Mai 2013 im Webauftritt der Marktgemeinde Straning Grafenberg PDF 1 8 MB abgerufen am 13 Mai 201348 61058 15 86366 Koordinaten 48 36 38 N 15 51 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Straning amp oldid 223855705