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Die Grube Pfannenberger Einigkeit war ein Eisenerzbergwerk zwischen Salchendorf und Eiserfeld im sudlichen Siegerland Sie lag auf dem unteren Sudhang des Pfannenbergs auf ca 360 m Hohe und war mit 1338 m Teufe zeitweilig die tiefste Grube Europas Das im Siegerlander Platt auch Pammerich genannte Bergwerk wurde im April 1962 als letztes im damaligen Kreis Siegen geschlossen und hatte bis dahin 8 551 Mio t Eisenerz gefordert Pfannenberger EinigkeitAllgemeine Informationen zum BergwerkDie Grube um 1935 von Sudosten aus gesehenForderung Gesamt 8 551 Mio t EisenerzSeltene Mineralien Galenit Millerit SphaleritInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte 991 1957 Betriebsbeginn 1810Betriebsende 30 Juni 1962Geforderte RohstoffeAbbau von Braun Spateisenstein Kupferkies Bleiglanz Zinkblende Grosste Teufe 1338 mGeographische LageKoordinaten 50 48 33 1 N 8 0 32 4 O 50 8092 8 009 Koordinaten 50 48 33 1 N 8 0 32 4 OPfannenberger Einigkeit Nordrhein Westfalen Lage Pfannenberger EinigkeitStandort SalchendorfGemeinde NeunkirchenK reis NUTS3 Siegen WittgensteinLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Bergrevier Burbach Inhaltsverzeichnis 1 Gangmittel und Erzvorkommen 1 1 Mineralien 2 Gelande und Ubertageanlagen 3 Geschichte 3 1 Anfange und Zusammenschluss 3 2 Tiefbau und Glanzzeit 3 3 Forderung und Belegschaft 3 4 Krieg Neuanfang und Ende 4 Technik 4 1 Fordertechnik und Aufbereitung 4 2 Wasserhaltung und Wetterfuhrung 4 3 Erzabtransport 5 Konsolidationen 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGangmittel und Erzvorkommen BearbeitenZum Pfannenberger Gangzug gehoren die ost west streichenden Gangmittel Alter bzw Junger Weinsmann und Mittelberg weiter am Ostende Junger Pfannenberg und folgend die Mittel Spatmittel und Spulbutte Ausserhalb der Grube Pfannenberger Einigkeit gehorten die Mittel Kreutzbach im Norden Bucher Gang Rinnchen und Arbach im Westen zum Pfannenberger Gangzug Die Erzvorkommen der Grube haben sich mit zunehmender Teufe verbessert im Gegensatz zu anderen Siegerlander Gruben bei denen sich die Vorkommen auf den mittleren Teufen verloren Das Gangmittel Mittelberg war knapp 115 m lang und fuhrte 1 4 m machtigen Spateisenstein 1 Die Gangmittel Alter Weinsmann und Mittelberg verschwanden zwar bei 100 m Teufe das Gangmittel Junger Pfannenberg nahm dafur zu In 300 m Teufe hatte das Mittel eine Machtigkeit von bis zu 12 m ab 400 m nahm es wieder ab und verschwand ganz in ca 700 m Teufe In den oberen Teufen fuhrte es Brauneisenstein in grosserer Teufe trat bis zu 5 m machtiger Spateisenstein auf Der Gang Junger Weinsmann fuhrte genau wie Junger Pfannenberg in oberer Teufe Braun mit zunehmender Teufe Spateisenstein und war bis zu 40 m lang 1 Das Gangmittel Spulbutte wurde auf allen Sohlen abgebaut An der Erdoberflache hatte es eine Lange von 20 m in 900 m Teufe war es 530 m lang bei einer Machtigkeit zwischen 3 und 20 m In 400 m Teufe hatte die Gangflache ihre grosste Ausdehnung mit 4200 m 2 In 600 m Teufe betrug die Machtigkeit des Erzgangs an einer Stelle bis zu 30 m Auf dieser Sohle betrug die abzubauende Gangflache 3000 m in 1020 m Teufe betrug diese Flache nur noch 1185 m Durch Untersuchungen fand man das Mittel jedoch versetzt wieder in 1120 m Teufe betrug die abbauwurdige Flache 1935 m Auf der tiefsten Sohle der Grube hatte das Mittel nur noch eine Flache von 715 m die Abbauwurdigkeit ging damit zu Ende Dies bestatigten auch bis zu 150 m tiefere Kernbohrungen Ausgefullt war das Mittel durch Spateisenstein mit Kupferkies 1 Mineralien Bearbeiten nbsp Ein Bergkristall Quarz mit Siderit Spateisenstein aus der Grube Pfannenberger Einigkeit In der Grube Pfannenberger Einigkeit wurden zahlreiche Mineralien gefunden Im regionalen Umfeld fallt der Name Pfannenberg meist wenn es um Bleiglanzstufen geht Die im Bergwerk gefundenen Milleritstufen Nickelkies hatten bis zu 4 cm lang ausgebildete Nadeln Neben diesen fand man Pyrite Schwefelkies oder Katzengold Sphalerite Zinkblende Antimonite Antimonglanz Chalkopyrite Kupferkies und Ankerite Braunspat auf dem Pfannenberg Gelande und Ubertageanlagen Bearbeiten nbsp UbertageanlagenIn der Mitte des zum Schluss etwa 70 000 m grossen Grubengelandes lagen die 1923 gebaute Aufbereitungsanlage sowie die anschliessenden Rostofen Direkt im Anschluss daran stand das Fordergerust des Hindenburgschachtes und weiter das Fordermaschinenhaus des Schachtes westlich das Kesselhaus Sudlich des Fordergerustes lagen die Werkstatten der Grube Sudwestlich davon die um dieselbe Zeit gebaute Verwaltung sowie die Waschkaue Der modernste Teil der Tagesanlagen 1920 1923 wurde auf einer Halde der Grube errichtet Nordlich des Hindenburgschachtes lag das Fordergerust des Bismarckschachtes sowie sudwestlich dessen Fordermaschinenhaus Ostlich der Rostofen wurde 1956 eine moderne magnetische Aufbereitungsanlage gebaut Heute dient sie als Lager Nordwestlich der 1923 gebauten Aufbereitung wurde 1907 der Gleisanschluss der Freien Grunder Eisenbahn gebaut Ein viertes Gleis fuhrte sudlich an der Aufbereitung vorbei bis zur Zimmerei der Grube am unteren Hang der Halde wo es sich in zwei Gleise teilte Dieses Gleis existiert auch heute noch und dient in Fertigungshallen zum Verladen von Coils Der nordlich vom Verladebahnhof gelegene Teil der Grubenanlage war der alteste der Grube und existierte nur bis in die 1930er Jahre Die alten Aufbereitungs und Rostanlagen und das Fordergerust des Alten Schachtes sowie dessen Fordermaschinenhaus beide 1898 neu errichtet und die westlich gelegenen Schmieden und nordlichen Werkstatten wurden bis 1932 genutzt und danach abgerissen Von den fruheren Tagesanlagen existieren heute neben dem roten Hochhaus noch das 1923 gebaute Verwaltungsgebaude sowie die anschliessenden Werkstatten und das Fordermaschinenhaus des Hindenburgschachtes Das Maschinenhaus des Bismarckschachtes wurde in den 1980er Jahren abgerissen Geschichte BearbeitenAnfange und Zusammenschluss Bearbeiten Ein 450 m langer Pingenzug am Pfannenberg zeugt vom alten Bergbau Bereits im 18 Jahrhundert wurde hier nachweislich nach Erz gesucht Ab etwa 1800 begann man am Pfannenberg intensiver danach zu suchen 1808 wurde der Obere Stollen 1810 der Tiefe Pfannenberger Stollen in der Nahe des heutigen Reitplatzes angelegt 3 In diesem Jahr schlossen sich dann mehrere kleine Gruben sudlich des Pfannenbergkopfes mit denen am Pfannenberg zur Grube Pfannenberger Einigkeit zusammen Alter Pfannenberg nebst Wuste und Fluchter Pingen Flucht Alter Weinsmann Junger Pfannenberg Mittelberg Neuer Weinsmann SpulbutteAb den 1830er Jahren ruhte die Forderung da das aufgeschlossene Erz uber den Oberen Stollen abgebaut war Erst als 1841 der Tiefe Stollen den Gang erreichte wurden die Arbeiten wieder aufgenommen 2 Um 1860 wurde im Tiefen Stollen ein Gang zu den Feldern Ochs samt Streitberg Neumann und Saalweide getrieben 1 Bald darauf begann man Gesenke anzulegen um tieferes Erz fordern zu konnen Das Mittelberger Gesenk im Erzgang Mittelberg erreichte 1863 15 m und eine Gesamtteufe von 31 m 1875 wurde die Forderung abermals eingestellt Bereits 1860 machte man sich daran nach neuen Wegen zu suchen um an das Erz zu kommen Man beteiligte sich am Tiefen Kohlenbacher Stollen der zur Grube Bruderbund gehorte und erreichte mit einem Flugelort nach 303 m den Erzgang am Pfannenberg Tiefbau und Glanzzeit Bearbeiten nbsp Schacht und Sohlenprofil nbsp Das erste Fordergerust des Alten Schachtes 1890Nachdem man die Erzvorrate uber Stollen abgebaut hatte und feststellen musste dass die Entwicklung der Gangmittel positiv war entschloss man sich eine Tiefbauanlage zu errichten Der Alte Schacht wurde ab 1872 abgeteuft und erreichte 1880 bereits die 100 m Sohle 1886 die 150 m Sohle 1892 die 200 m Sohle 1896 die 250 m Sohle und eine Gesamtteufe von 450 m 1881 wurde man mit dem 303 m langen Flugelort zum Tiefen Kohlenbacher Stollen durchschlagig die Forderung kam wieder in Gang 2 Die Maschinerie anfangs eine 12 PS starke Zwillingsdampfmaschine 1 reichte nur bis in 450 m Teufe zudem hatte man Probleme mit der Wetterfuhrung 1890 baute man eine Seilbahn uber die Hohe zum Bahnhof Kohlenbach der Eisern Siegener Eisenbahn 3 Teilmengen des Erzes wurden jedoch weiterhin mit Pferdefuhrwerken nach Herdorf zur Friedrichshutte gefahren 4 Dies anderte sich mit dem Anschluss an die Freien Grunder Eisenbahn 1907 1898 wurden das Fordergerust des Alten Schachtes durch ein neues ersetzt und neue Anlagen gebaut bzw die alten modernisiert da man im Jahr zuvor einen hohen Bruttouberschuss erzielen konnte und dieser zu Investitionen ermutigte 4 Wahrend 1872 die Kuxe der benachbarten Grube Arbacher Einigkeit noch mehr Wert hatten als die des Pfannenbergs war dies 1898 genau umgekehrt Im November des Jahres beschlossen die Pfannenberger Gewerken 100 Arbacher Kuxe aufzukaufen 3 Bereits 1901 wurde Arbacher Einigkeit stillgelegt Mittlerweile hatte die Forderung 81 700 t 1899 erreicht und man beschloss einen zweiten Schacht abzuteufen Im Jahr 1900 wurde dieser Schacht der Bismarckschacht abgeteuft Er wurde 1903 in Betrieb genommen und sollte spater bei einem Durchmesser von 4 m bis auf 907 m in die Tiefe gehen Folgende Teufen wurden erreicht 1902 300 m 1906 400 m 1908 450 m 1912 500 m 1913 550 m 1915 600 mNeuanlagen Kostenaufstellung im Mai 19201 Schachtgerust gebaude 2 500 000 Mark2 Aufbereitung 6 600 000 Mark3 Fordermaschine gebaude 2 000 000 Mark4 Luftkompressor 2 000 000 Mark5 Elektrische Anlagen 450 000 Mark6 Zechenhaus Waschkaue 1 800 000 Mark7 Werkstatten Magazin 1 000 000 Mark8 Kesselanlagen 3 000 000 Mark9 Erdbewegung 1 800 000 Mark10 Bahnhofumbau Schragaufzug 1 550 000 Mark11 Wasserwirtschaft Hochbehalter Kanalisation Leitungen 500 000 MarkGesamtkosten 23 000 000 MarkIn den Jahren 1904 bis 1905 wurden die Tagesanlagen modernisiert und ein neues Zechenhaus und ein Wohnhaus errichtet 1907 08 wurden neue zusatzliche Rostofen gebaut und das Kesselhaus erweitert 1912 bzw 1914 folgten vier weitere Rostofen Die Forderung stieg weiterhin bis auf 142 380 t im Jahr 1907 2 Seine hochste Forderung hatte der Pfannenberg 1913 mit 185 718 t abgebautem Gestein 1943 erreichte man zwar Hochstleistungen von 210 581 t doch dabei handelte es sich mehr um Raubbau im Zuge des Zweiten Weltkrieges und nicht um rentablen Abbau Die rentable Bewirtschaftung der Grube ging schon mit Anfang des Ersten Weltkrieges mehr zuruck das rentabelste Jahr der Grube war das Jahr 1914 Die Forderraten hielten sich bis Anfang der 1920er Jahre fast auf dem Niveau von 1913 Nach dem Ersten Weltkrieg mussten die Aufschluss und Vorrichtungsarbeiten die im Krieg zuruckgefahren wurden um die Forderquote halten zu konnen nachgeholt werden Die meisten Gewerken waren uber die Rentabilitat der Grube verunsichert und verkauften ihre Anteile an Ruhrkonzerne Die Grube ging daraufhin in den Besitz der Vereinigten Stahlwerke AG und der Klockner AG uber 5 Bereits 1912 wurden Plane entworfen einen dritten Schacht abzuteufen doch erst nach dem Besitzerwechsel wurden diese Plane realisiert Ab 1920 wurde der Hindenburgschacht abgeteuft dies war auch von Vorteil da der Alte Schacht und der Bismarckschacht im Ersten Weltkrieg sehr in Anspruch genommen wurden und ein neuer Schacht notig wurde Der neue Schacht hatte einen Durchmesser von 4 5 m und ging 1924 in Betrieb 1925 erreichte er die 600 m Sohle die gesamte Teufe des Hindenburgschachtes erreichte 1032 m Der Schacht war damit der dritttiefste Schacht im Siegerland nach den Schachten Ludendorf Neue Haardt und Fusseberg I Im gleichen Jahr wurden die neuen Tagesanlagen fertiggestellt und in Betrieb genommen Diese bestanden aus einem Fordergerust und gebaude mit anschliessender Aufbereitungsanlage einem Fordermaschinenhaus und einem langen Verwaltungsgebaude inklusive Zechenhaus Waschkaue und Werkstatten Nachdem der Alte Schacht 1927 zusammenbrach wurde sein Fordergerust 1932 abgebrochen und zwei Jahre spater auf der Spitze des Berges als Aussichtsturm wieder aufgebaut siehe Pfannenbergturm Forderung und Belegschaft Bearbeiten Jahr Fordermenge1859 750 t1865 6 2 348 t1869 3 5 475 t1884 6 13 377 t1885 1 11 869 t1891 6 26 362 t1893 40 600 t1895 6 41 006 t1899 81 700 t1900 6 88 669 t Jahr Fordermenge1902 60 213 t1903 106 309 t1904 79 100 t1906 6 134 418 t1907 142 380 t1909 117 969 t1910 6 140 123 t1913 185 718 t1926 87 075 t1932 16 210 t Jahr Fordermenge1943 210 581 t1945 10 317 t1952 124 000 t1957 160 833 t1961 145 047 tMit dem Tiefbau stiegen die Forderraten jahrlich an innerhalb von wenigen Jahren verdoppelten sich die Fordermengen In der Weltwirtschaftskrise in den 1920ern gingen diese Mengen zwar nach unten jedoch wurde am Pfannenberg als einer der wenigen Gruben fast ohne Betriebsstillstand gefordert Monateweise wurde ab 1923 nicht oder nur geringfugig gearbeitet um Kosten zu sparen und so die Krise zu uberstehen die etliche andere Siegerlander Gruben zur Stilllegung zwangen Fur 1885 findet sich eine Angabe zur Kupferforderung der Grube Diese lag bei 79 t 1 Die Belegschaft wechselte mit der Forderung der Grube je nach Wirtschaftslage und Zeit In den ersten Jahren der Grube waren es etwa 30 Personen Wahrend 1897 noch 300 Personen auf dem Pfannenberg arbeiteten 7 gingen die Belegschaftszahlen in beiden Weltkriegen durch Kriegsgefangene und hohe Erznachfrage nach oben Wahrend der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er sank die Zahl auf gerade mal 76 Personen 1957 erreichte die Belegschaft nach dem Verbund Pfannenberg Eisenzeche ihre hochste Zahl mit 991 Mitgliedern nbsp Beschaftigte der Grube Pfannenberger Einigkeit 18851897 3001912 7081926 5281930 3581932 761938 5841942 5411945 7231957 9911960 3881962 319Krieg Neuanfang und Ende Bearbeiten Durch die Kriegsgeschehnisse wurde die Erzforderung 1945 bis auf etwa nur 10 000 t gesenkt Nach 1945 stiegen die Forderraten nur langsam Nachholbedarf bestand wie nach dem Ersten Weltkrieg in Vorrichtungs und Aufschlussarbeiten zudem liess der Absatz des Erzes noch zu wunschen ubrig 8 Im Jahr 1950 entschloss man sich weiter in die Tiefe zu gehen und legte zwei Blindschachte an Von 960 bis 1338 m der tiefsten Stelle wurde ab 1950 8 ein abgesetzter Hauptschacht angelegt Dieser Schacht lag knapp 150 m westlich vom Hindenburgschacht Eine elektrische Fordermaschine war auf der 960 m Sohle untergebracht Der zweite Blindschacht wurde in der Nahe des Bismarckschachts angelegt und ging bis auf 1070 m Teufe Eine Druckluft Forderhaspel wurde zur Forderung genutzt Auf der 1045 m Sohle 17 Sohle bestand eine Verbindung zur Grube Bruderbund Mit der Erzbergbau Siegerland AG wurde 1953 ein Versuch gestartet durch den Zusammenschluss von Verbundanlagen den Siegerlander Erzbergbau zu retten die Grube Pfannenberger Einigkeit gehorte ebenfalls dazu Nachdem 1953 auf Eisenzecher Zug die Aufbereitungsanlage komplett ausbrannte wurde ab 1956 Pfannenbeger Einigkeit zur zentralen Aufbereitungsanlage umgebaut in diesem Zuge wurde 1957 eine neue elektromagnetische Rostaufbereitungsanlage errichtet die noch heute steht und als Lager genutzt wird Am 22 Juni 1956 wurde in 800 m Tiefe eine 2 5 km lange Verbindung zur Eiserfelder Grube Eisenzecher Zug fertiggestellt Diese Massnahmen im neuen Grubenverbund kosteten 10 Millionen Mark 8 Es entstand der Verbund Pfannenberg Eisenzeche der am 1 Juni 1957 9 in Betrieb ging Der Verbund beinhaltete zusatzlich noch den Eisernhardter Tiefbau der wiederum die Gruben Bruderbund und Mocke beinhaltete Am 29 Februar 1960 wurde die Abteilung Eisenzecher Zug komplett stillgelegt nachdem bereits in den Jahren 1957 und 1958 der komplette Eisernhardter Tiefbau vorausging 9 Da die Grube keinen Profit mehr abwarf wurde der Grubenbetrieb am 18 April 1962 um 13 00 Uhr als letzter im Kreis Siegen schliesslich eingestellt und die letzten Hunte Erz aus dem Berg geholt Am 30 Juni wurde die Grube komplett stillgelegt 359 Grubenarbeiter verloren an diesem Tag ihren Arbeitsplatz Insgesamt wurden 8 551 Mio Tonnen Eisenerz gefordert schatzungsweise 1 5 Mio Tonnen liegen noch im Berg Die Schachte wurden nach der Betriebseinstellung grosstenteils verfullt und liegen nun unter Fertigungshallen Heute hat sich dort ein Industrieunternehmen der Schafer Gruppe angesiedelt das in und um die alten Gebaude der Grube herum gebaut hat Einzig das rote Hochhaus die 1957 gebaute Erzaufbereitung erinnert noch an den Grubenbetrieb Technik BearbeitenFordertechnik und Aufbereitung Bearbeiten nbsp Die 1957 erbaute Aufbereitungsanlage heute Rotes Hochhaus genannt Die Fordermaschinen der Schachte wurden mit Dampf betrieben Die Forderkorbe des Alten Schachtes hatten zwei Etagen die jeweils mit einem Grubenwagen beladen wurden Im Bismarckschacht konnten die Forderkorbe mit je zwei Wagen bestuckt werden Eine 500 PS starke Trommelfordermaschine diente als Antrieb Durch gegenlaufige Seilanbringung wurde immer ein Forderkorb hochgezogen und einer runter gelassen Auf der 900 m Sohle wurde fur den 1950 abgeteuften Blindschacht eine kleine druckluftbetriebene Trommelfordermaschine installiert Um eine bessere Forderleistung zu erzielen stattete man die Forderkorbe des Hindenburgschachtes mit drei Etagen aus die jeweils mit zwei Grubenwagen beladen werden konnten Im Maschinenhaus des Schachts war dessen Fordermaschine untergebracht Diese war 800 PS stark und mit einer Koepe Scheibe ausgestattet Das Seil wurde nicht auf und abgewickelt sondern nur umgelenkt Der mit 6 t beladene Forderkorb fuhr mit einer maximalen Geschwindigkeit von 18 m pro Sekunde entspricht ca 65 km h so konnten stundlich etwa 130 t Eisenerz gefordert werden Auf der 1020 m Sohle wurde fur den abgesetzten Hauptschacht eine Fordermaschine mit Koepe Scheibe aufgestellt Die Forderkorbe konnten wie im Hindenburgschacht selbst auf drei Etagen je zwei Forderwagen aufnehmen In der Aufbereitung wurde das geforderte Erz sortiert und klassiert Um Kosten zu sparen wurde das Erz ganz oben in die 1923 gebaute Aufbereitung gekippt und von oben nach unten bearbeitet In einem Backenbrecher wurde das Gestein auf eine Korngrosse von lt 35 mm zerkleinert Danach wurde das Gestein gewaschen Frauen die so genannten Erzengel sortierten sichtbares taubes Gestein und Buntmetall aus verwachsenes Erz wurde weiter zerkleinert und im Sink Schwimm Verfahren getrennt In mehreren Setzmaschinen setzte sich das schwerere Eisenerz zuerst ab und konnte dadurch getrennt werden Das aufbereitete Erz wurde mit Kipploren zur Rostung gefahren Dort wurde es auf 700 C erhitzt der Eisengehalt wurde von 40 auf 60 erhoht In der Rostaufbereitung die 1957 in Betrieb genommen wurde konnte man noch das restliche verwachsene Erz trennen da es jetzt magnetisch war Nach der Aufbereitung wurde das Erz im nahen Verladebahnhof auf Waggons der Freien Grunder Eisenbahn verladen Wasserhaltung und Wetterfuhrung Bearbeiten Der Wasserzufluss am Pfannenberg betrug pro Minute etwa 1 m ab 1956 mit Bruderbund und Eisenzecher Zug sogar 2 8 m Wasser pro Minute das bedeutete einen jahrlichen Zufluss von ca 525 000 m bzw 1 470 000 m Wasser Neben dem Pumpenraum auf der tiefsten Sohle 1270 m befand sich der so genannte Pumpensumpf in dem sich das anfallende Grubenwasser sammelte Das Wasser aus dem Schacht wurde im Schachtsumpf gesammelt und uber elektrische Tauchpumpen ebenfalls in den Pumpensumpf gepumpt Im Pumpenraum forderten elektrisch betriebene Kreiselpumpen das Wasser auf die 1020 m Sohle in einen Pumpensumpf Von dort aus wurde es bis zur 750 m Sohle gepumpt Dort wurde es durch einen Elektromotor mit 330 kW Leistung auf die 100 m Sohle gepumpt damit es uber den Kohlenbacher Stollen zwischen Eisern und Eiserfeld ablaufen kann Gesammelt wurde es dann im Kohlenbacher Weiher bevor es in die Sieg geleitet wurde Das Wasser hatte durchweg eine Temperatur von 25 C wodurch der Weiher nie zufror Die Wartung und Aufsicht der Technik ubernahm der Pumpenwarter Wasserturen hielten in stillgelegten Betriebspunkten oder bereichen den Wasserzulauf auf Die Turen bestanden aus einer Betonausgiessung mit Stahltur und einem Wasserabfluss Rohr mit Ventil Die Wasserturen am Pfannenberg waren 450 m Richtung Arbach Salchendorf 800 m Richtung Eisenzecher Zug Eiserfeld 960 m Richtung Ruhltal Reifenberg Neunkirchen 1045 m Richtung Bruderbund Eiserfeld Durch die Temperaturzunahme von ca 3 C pro 100 m in die Tiefe musste standig fur Frischluft auf den Sohlen gesorgt werden Auf der 1270 m Sohle herrschte eine Temperatur von uber 40 C Die Frischluft Wetter wurde durch den Hindenburgschacht bis auf 1020 m und von dort aus uber den abgesetzten Blindschacht auf 1270 m gefuhrt Damit die Luft erstmals nach ganz unten gelangte und kein Kurzschluss in der Bewetterung eintrat wurden im Hindenburgschacht alle Sohlen mit luftdichten Turen verschlossen Diese offneten und schlossen fur die Erzforderung automatisch Uber die Sohle verteilte sich die Luft in alle Betriebspunkte und uber Uberhauen bis in die oberen Sohlen sowie uber den Bismarckschacht nach draussen Auf den meisten siegerlander Gruben waren Ventilatoren notig um den Wetterstrom aufrecht zu halten dies war am Pfannenberg nicht der Fall Ausnahmen waren nur die Strecken nach weiter weg gelegenen Gruben wie z B die Versuchsstrecken Ruhtal und Reifenberg oder die Verbindungsstrecke zu den Gruben Eisenzecher Zug und Bruderbund Durch Luftungsrohre wurde dort die Bewetterung geschaffen Erzabtransport Bearbeiten nbsp Verladebahnhof um 1910Die Erze der Grube Pfannenberger Einigkeit wurden ab 1890 uber eine etwa 1 8 km lange Seilbahn transportiert Diese fuhrte in Richtung Norden uber die Gelbe Hohe an der Grube Bruderbund vorbei zum Kohlenbacher Bahnhof in Eiserfeld und damit an die Eisern Siegener Eisenbahn Ab 1905 wurde eine neue Verbindung geplant 1907 kam mit dem Eisenbahnanschluss der neuen Freien Grunder Eisenbahn ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Grube Dazu wurden die Gleise etwa 2 5 km am Arbach entlang durch das Tal gelegt und im oberen Talabschnitt eine Spitzkehre angelegt Von dieser verlaufen die Gleise in einem Bogen sudwestlich in Richtung Grube Der Bahnanschluss bestand anfangs aus zwei Gleisen die bis zu den Rostofen fuhrten Eine zusatzliche provisorische Verladeeinrichtung erganzte den Bahnhof 1911 wurden Teile der nun nicht mehr benotigten Seilbahn an die Gewerkschaft Grosse Burg in Altenseelbach verkauft Der Bahnhof wurde 1923 nach dem Abteufen des Hindenburgschachtes und dem Bau der neuen Grubenanlagen auf drei Gleise vergrossert und ausgebaut Zusatzlich fuhrte ein Gleis an der 1957 gebauten Aufbereitung vorbei zum Sagewerk der Grube Konsolidationen BearbeitenAls im Jahr 1900 die Grube Arbacher Einigkeit unterhalb der Grube schloss kaufte der Pfannenberg die meisten Kuxe der Grube auf Man versprach sich in den Gangen noch Eisenerz zu finden Ein Durchbruch von einem Stollengang des Pfannenbergs auf einen der Grube Arbach folgte dann teufte man einen Blindschacht auf 550 m ab 1936 waren die wenigen Vorrate im Arbacher Grubenfeld abgebaut und man schloss die Grube endgultig Die Gruben Eisenzecher Zug und Eisernhardter Tiefbau wurden ab 1957 als Betriebsabteilungen der Grube Pfannenberger Einigkeit gefuhrt Nachdem im Juni die unterirdische Verbindung zur Eisenzeche fertig gestellt wurde wurden auf dem Pfannenberg auch die Erze der anderen Gruben aufbereitet da 1953 die Aufbereitungsanlage der Grube Eisenzecher Zug abbrannte und nicht wieder errichtet wurde Neben den grossen Konsolidationen gab es etliche kleine Gruben die zum Betrieb am Pfannenberg dazu gehorten Dies waren zum Beispiel Albertsgluck Eiserfeld Apollo Salchendorf Kreuzbach Salchendorf Minerva Salchendorf Neumann Salchendorf Rinnstein Salchendorf Streitberg Salchendorf Toul Salchendorf Wilhelmine EiserfeldLiteratur BearbeitenGerhard Weyl Die Eisenerzgrube Pfannenberger Einigkeit 1810 1962 in Salchendorf Neunkirchen Verlag Vorlander Siegen 2005 Alfred Henrichs Aus Salchendorfs Vergangenheit Druckerei Braun Neunkirchen November 1966 Hans Dietrich Gleichmann Verbundanlage Pfannenberg Eisenzeche Trotz Modernisierung Erze nicht mehr gefragt In Horst G Koch Hrsg Eiserfeld im grunen Kranz der Berge Verlag Koch Siegen 1992 ISBN 3 928343 02 5 Siehe auch BearbeitenPfannenbergturm Bergbau im SiegerlandEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g T Hundt G Gerlach F Roth W Schmidt Beschreibung der Bergreviere Siegen I Siegen II Burbach amp Musen Bonn 1887 a b c d Otto Braun 700 Jahre Neunkirchen Neunkirchen 1988 S 134 138 a b c d Otto Braun 700 Jahre Neunkirchen Neunkirchen 1988 S 134 137 a b Otto Braun 700 Jahre Neunkirchen Neunkirchen 1988 S 135 Otto Braun 700 Jahre Neunkirchen Neunkirchen 1988 S 138 a b c d e f g H D Gleichmann Die Grube Bautenberg bei Unterwilden Artikel Gerhard Schafer Die Talbahn im Freien Grund In Regionale Verkehrsgeschichte Band 24 EK Verlag Freiburg 1998 a b c Otto Braun 700 Jahre Neunkirchen Neunkirchen 1988 S 139 a b Otto Braun 700 Jahre Neunkirchen Neunkirchen 1988 S 140 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grube Pfannenberger Einigkeit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neunkirchener Website zu Geschichte und Vergangenheit siehe Gewerbe und Industrie Memento vom 6 April 2009 im Internet Archive Gerd Baumer Erzbergbau im Raum Siegerland Memento vom 7 November 2001 im Internet Archive Die 11 Verbundgruben der Erzbergbau Siegerland AG Bruderbund Eisenzecher Zug Eisernhardter Tiefbau Eupel Fusseberg Friedrich Wilhelm Georg Grosse Burg Neue Haardt Pfannenberger Einigkeit San Fernando Wolf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfannenberger Einigkeit amp oldid 224308077