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Peter Aloysius Muller 25 September 1955 in Illingen Saarland ist ein ehemaliger deutscher Politiker CDU Er war von 1999 bis 2011 Ministerprasident und von 2009 bis 2011 auch Justizminister des Saarlandes Von Dezember 2011 bis November 2023 war er Richter des Bundesverfassungsgerichts Peter Muller 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Politische Laufbahn 1 2 1 Partei 1 2 2 Ministerprasident 1 2 3 Richter des Bundesverfassungsgerichts 1 3 Familie 2 Ehrungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Muller wuchs im Eppelborner Gemeindeteil Bubach Calmesweiler auf 1974 absolvierte er das Abitur am Realgymnasium Lebach Von 1975 bis 1983 studierte er an der Universitat des Saarlandes und an der Universitat Bonn Rechts und Politikwissenschaft Das Jurastudium schloss er 1983 mit der Ersten juristischen Staatsprufung und der Note sehr gut ab 1 das Studium der Politikwissenschaft beendete er ohne Abschluss Es folgte von 1983 bis 1986 das Rechtsreferendariat Zeitgleich war er als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl fur Staats und Verwaltungsrecht II der Universitat des Saarlandes tatig Eine in dieser Zeit begonnene Doktorarbeit blieb unvollendet 1 Nach seiner Zweiten juristischen Staatsprufung mit der Note gut war er ab April 1986 als Richter tatig zunachst am Amtsgericht Ottweiler spater am Landgericht Saarbrucken Seit 1990 war Muller beurlaubt Des Weiteren war er Lehrbeauftragter der Universitat des Saarlandes Politische Laufbahn Bearbeiten Partei Bearbeiten In den Anfangsjahren seiner politischen Tatigkeit war er zunachst in der Jungen Union tatig Ihr trat er 1971 bei Schnell stieg er in den Bundes und Landesvorstand auf Von 1983 bis 1987 war er Landesvorsitzender der JU Saar Ab 1990 war Muller Mitglied der CDU Landtagsfraktion In jener Legislaturperiode bekleidete er durchgehend das Amt des Parlamentarischen Geschaftsfuhrers Am 12 April 1994 wurde er zum Fraktionsvorsitzenden der CDU gewahlt Dem Landesvorstand gehorte er zu Beginn als Grundsatzreferent an Im November 1995 wurde Muller zum Landesvorsitzenden der Saar CDU gewahlt In diesem Amt wurde er 1997 mit 97 der Stimmen bestatigt Nach fast 16 Jahren Amtszeit trat Muller im Mai 2011 von diesem Amt zuruck Als Nachfolgerin wurde seine Wunschkandidatin Annegret Kramp Karrenbauer gewahlt Von 1998 bis 2011 war Muller Mitglied im Bundesprasidium der CDU Er steht der informellen parteiinternen Gruppe der Jungen Wilden nahe und er wird dem Andenpakt zugerechnet Am 17 August 2005 berief die damalige CDU Kanzlerkandidatin Angela Merkel Muller fur das Wirtschaftsressort in ihr Kompetenzteam Da nach der Bundestagswahl Michael Glos CSU das Wirtschaftsressort ubernahm blieb Muller trotz des uber die Landesliste erreichten Bundestagsmandats Ministerprasident Am 28 November 2005 gab er sein Bundestagsmandat wieder auf Fur ihn ruckte Hermann Josef Scharf nach Ministerprasident Bearbeiten Bei der Landtagswahl 1999 erhielt die CDU 45 5 der Stimmen und eine knappe absolute Mehrheit der Mandate Muller wurde am 29 September 1999 zum Ministerprasidenten des Saarlandes gewahlt Er regierte bis August 2009 mit absoluter Mehrheit Kabinette Muller I und Muller II und anschliessend bis zum 9 August 2011 mit einer Jamaika Koalition Muller III Gemeinsam mit anderen CDU Ministerprasidenten insbesondere Roland Koch protestierte er wahrend der Bundesratssitzung vom 22 Marz 2002 gegen den Ablauf der Abstimmung uber das Zuwanderungsgesetz 2 und verliess schliesslich die Sitzung Die Emporung hatten wir verabredet sagte Muller spater Das war Theater aber legitimes Theater 3 4 Das Zuwanderungsgesetz wurde spater vom Bundesverfassungsgericht fur verfassungswidrig erklart weil die Stimmabgabe im Bundesrat falsch abgelaufen war 5 Die CDU erhielt bei der Landtagswahl am 5 September 2004 47 5 der Stimmen und konnte damit ihren Vorsprung gegenuber der bis 1999 regierenden SPD ausbauen Ab dem 4 Juli 2007 war er als Vertreter der Lander Mitglied im ZDF Verwaltungsrat Am 10 Oktober 2008 wurde Muller turnusgemass zum Bundesratsprasidenten gewahlt Er amtierte vom 1 November 2008 bis 31 Oktober 2009 ihm folgte der Senatsprasident von Bremen Jens Bohrnsen Muller blieb bis zum 31 Oktober 2010 als Erster Vizeprasident Mitglied des Prasidiums des Bundesrates Die CDU Saar nominierte Muller als ihren Spitzenkandidat fur die Landtagswahl 2009 Die CDU erhielt 34 5 Prozent der Stimmen und verlor die absolute Mehrheit der Landtagssitze In Sondierungsgesprachen mit FDP und Bundnis 90 Die Grunen schloss Muller die erste Jamaika Koalition in einem deutschen Bundesland Am 10 November 2009 wurde er mit allen 27 von 50 Stimmen seiner Koalition als Ministerprasident wiedergewahlt In seinem dritten Kabinett ubernahm Muller zudem die Leitung des Justizministeriums Er gehorte dem Ausschuss der Regionen der Europaischen Union an 6 Der Verfassungsgerichtshof des Saarlandes entschied am 1 Juli 2010 Lv 4 09 dass die Regierung Muller mit der Beifugung von Broschuren uber die Arbeit der Landesregierung zu den Besoldungsabrechnungen der Beamten in unzulassiger Weise Wahlwerbung betrieben habe Von 2003 bis 2006 und kurzzeitig 2011 war Muller zudem Bevollmachtigter der Bundesrepublik Deutschland fur kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrags uber die deutsch franzosische Zusammenarbeit Am 9 August 2011 trat Muller wie bereits im Januar angekundigt vom Amt des Ministerprasidenten zuruck 7 Als Hintergrund galt sein spaterer Wechsel als Richter ans Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe 8 Zu seiner Nachfolgerin wurde am 10 August Annegret Kramp Karrenbauer gewahlt Richter des Bundesverfassungsgerichts Bearbeiten Im Dezember 2010 wurde bekannt dass Muller im Herbst 2011 als Nachfolger von Udo Di Fabio ans Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wechseln solle 9 Muller dementierte die Meldung nicht und liess verkunden da im Augenblick keine Entscheidung anstehe gebe es keinerlei Veranlassung fur eine Stellungnahme 10 Ende Januar 2011 wurde die Frage laut welche juristischen Qualifikationen Muller fur das Amt eines Richters des Bundesverfassungsgerichts aufweise 11 12 Am 25 November 2011 wurde er schliesslich einstimmig vom Bundesrat zum Richter in den Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts gewahlt 13 14 Nach Gebhard Muller ist er damit der zweite Ministerprasident der Verfassungsrichter wurde 15 Zu dem Urteil des Gerichts vom 26 Februar 2014 das die Drei Prozent Sperrklausel im Europawahlgesetz fur verfassungswidrig erklarte gab Muller ein Sondervotum ab 16 Im Juli 2014 wurde Muller von seinen Richterkollegen einstimmig zum Berichterstatter des Dezernats Wahlen und Parteienrecht gewahlt Damit folgte er dem Bundesverfassungsrichter Michael Gerhardt der aus personlichen Grunden seine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand beantragt hatte 17 Im November 2023 beendete er die Richtertatigkeit 18 Familie Bearbeiten Peter Muller ist verheiratet Mit seiner Frau Astrid hat er drei Kinder Ehrungen Bearbeiten2000 wurde Peter Muller in Dusseldorf mit dem Deutschen Mittelstandspreis der markt intern Verlagsgruppe ausgezeichnet 2001 wurde ihm das Grosse Silberne Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich verliehen 19 2001 erhielt er von der Keiō Universitat in Japan die Ehrendoktorwurde 2001 verlieh ihm die Landespressekonferenz Saar den Medienpreis Goldene Ente 2003 erhielt er in Berlin die Auszeichnung Ministerprasident des Jahres da das Saarland in den Jahren 2000 bis 2002 nach der Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und der Wirtschaftswoche in der Wirtschaftsentwicklung das dynamischste aller Bundeslander war 2004 wurde er Botschafter des Bieres des Deutschen Brauer Bundes 2006 wurde Muller als erster Ministerprasident erneut mit dem Titel Ministerprasident des Jahres ausgezeichnet 2007 erhielt Muller das Grosse Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 2008 erhielt Muller den franzosischen Orden eines Commandeur dans l Ordre des Arts et des Lettres Orden fur Kunst und Literatur Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peter Muller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Peter Muller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Peter Mullers Biografie auf der Website der CDU Saar Memento vom 20 Juli 2011 im Internet Archive Peter Muller auf der Website des saarlandischen Landtages Memento vom 4 Januar 2011 im Internet Archive Peter Muller auf der Website des BundesverfassungsgerichtsEinzelnachweise Bearbeiten a b Hartmut Kistenfeger Frank Thewes T Zorn Ein Krokodil fur Karlsruhe Am 3 November 2011 auf focus de abgerufen am 16 Oktober 2018 Bundesrat Auszug aus dem Stenografischen Bericht der Sitzung am 22 Marz 2002 zur Abstimmung zum Zuwanderungsgesetz 25 Marz 2002 abgerufen am 29 April 2021 Eklat im Bundesrat Die Union spielte legitimes Theater In Der Spiegel 25 Marz 2002 abgerufen am 29 April 2021 Ralf Bartoleit Legitimes Theater In Frankfurter Allgemeine Zeitung 29 Marz 2002 abgerufen am 29 April 2021 2 Senat Bundesverfassungsgericht Bundesverfassungsgericht Entscheidungen Nichtigkeit des Zuwanderungsgesetzes Uneinheitlichkeit der Stimmenabgabe Brandenburgs Nachfragerecht des Bundesratsprasidenten 18 Dezember 2002 abgerufen am 7 Juni 2021 Liste der Mitglieder der deutschen Delegation im Ausschuss der Regionen 10 Februar 2010 Memento vom 16 Juli 2011 im Internet Archive Peter Muller verlasst die politische Buhne sr online de Muller kundigt Rucktritt an sueddeutsche de vom 22 Januar 2011 Aus der Exekutive in die Judikative Peter Muller soll Verfassungsrichter werden Memento vom 19 Dezember 2010 imInternet Archive In Financial Times Deutschland 17 Dezember 2010 Volker Hildisch Zukunftiger Verfassungsrichter Peter Muller ist Regierungschef auf Abruf In Der Tagesspiegel 18 Dezember 2010 Frank Drieschner Saarlands Regierungschef Muller Plotzlich Richter In Die Zeit 27 Januar 2011 Benno Stieber Verfassungsrichter Die Verwandlung des Peter Muller Memento vom 6 November 2012 imInternet Archive In Cicero 8 September 2012 Beschluss des Bundesrats vom 25 November 2011 Drucksache 736 11 Memento vom 4 November 2013 im Internet Archive PDF 14 kB Wahl im Bundesrat Ex Ministerprasident Muller wird Verfassungsrichter In Die Welt 25 November 2011 Heribert Prantl Marc Widmann Von Saarbrucken nach Karlsruhe Muller wird Richter am Bundesverfassungsgericht In Suddeutsche Zeitung 17 Dezember 2010 Urteil vom 26 Februar 2014 2 BvE 2 13 Auf bundesverfassungsgericht de abgerufen am 16 Oktober 2018 Stefan Geiger Wechsel in Karlsruhe Ein Verfassungsrichter will gehen In Stuttgarter Zeitung 5 Mai 2014 abgerufen am 18 Mai 2020 Marlene Grunert Gestahlt im Kampf gegen Rechtsextremismus In faz net 24 November 2023 abgerufen am 24 November 2023 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 6 MB Richter des Bundesverfassungsgerichts der Bundesrepublik DeutschlandErster Senat Stephan Harbarth Prasident und Vorsitzender Erster Senat Yvonne Ott Josef Christ Henning Radtke Ines Hartel Heinrich Amadeus Wolff Martin Eifert Miriam Messling nbsp Zweiter Senat Doris Konig Vizeprasidentin und Vorsitzende Zweiter Senat Sibylle Kessal Wulf Peter Muller Ulrich Maidowski Christine Langenfeld Astrid Wallrabenstein Rhona Fetzer Thomas OffenlochMinisterprasidenten des Saarlandes Johannes Hoffmann Heinrich Welsch Hubert Ney Egon Reinert Franz Josef Roder Werner Klumpp komm Werner Zeyer Oskar Lafontaine Christiane Krajewski komm Reinhard Klimmt Peter Muller Annegret Kramp Karrenbauer Tobias Hans Anke Rehlinger Siehe auch Liste der saarlandischen MinisterprasidentenSaarlandische Justizminister seit 1947 Heinz Braun Erwin Muller Heinz Braun Erwin Muller Heinrich Welsch Egon Reinert Hubert Ney Egon Reinert Julius von Lautz Alois Becker Rainer Wicklmayr Franz Becker Wolfgang Knies Arno Walter Ingeborg Spoerhase Eisel Josef Hecken Gerhard Vigener Peter Muller Annegret Kramp Karrenbauer Anke Rehlinger Reinhold Jost Stephan Toscani Peter Strobel Petra BergLandesvorsitzende der CDU Saar Hubert Ney 1952 1957 Egon Reinert 1957 1959 Franz Josef Roder 1959 1973 Werner Scherer 1973 1977 Werner Zeyer 1978 1985 Werner Scherer 1985 Peter Jacoby 1986 1990 Klaus Topfer 1990 1995 Peter Muller 1995 2011 Annegret Kramp Karrenbauer 2011 2018 Tobias Hans 2018 2022 Stephan Toscani seit 2022 Vorsitzende der CDU Fraktion im Landtag des Saarlandes Wilhelm Kratz 1956 1957 Erwin Albrecht 1957 Josef Schmitt 1957 1959 Walter Lorang 1959 1961 Franz Schneider 1961 1965 Jakob Feller 1965 1970 Alfred Wilhelm 1970 1973 Konrad Schon 1973 1974 Ferdi Behles 1974 1977 Berthold Budell 1977 1980 Ferdi Behles 1980 1981 Werner Scherer 1981 1984 Gunther Schacht 1984 1985 Gunther Schwarz 1985 1990 Peter Jacoby 1990 1994 Peter Muller 1994 1999 Peter Hans 1999 2007 Jurgen Schreier 2007 2009 Klaus Meiser 2009 2015 Tobias Hans 2015 2018 Alexander Funk 2018 2022 Stephan Toscani seit 2022 Normdaten Person GND 132345064 lobid OGND AKS VIAF 313095276 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller PeterALTERNATIVNAMEN Muller Peter Aloysius vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdL MdB JuristGEBURTSDATUM 25 September 1955GEBURTSORT Illingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Muller Ministerprasident amp oldid 239434508