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Paul Friedrich Karl Hocheisen 27 Mai 1870 in Beilstein Wurttemberg 22 Dezember 1944 in Heidenheim an der Brenz war ein deutscher Arzt Sanitatsoffizier und Politiker NSDAP Paul Hocheisen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wurttemberg 1 2 Nationalsozialismus 1 3 Deutsches Rotes Kreuz 2 Schriften 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHocheisen wurde als Sohn eines Arztes geboren 1 Er besuchte ein Gymnasium in Stuttgart 1888 1892 studierte er an der Medizinisch Chirurgischen Akademie fur das Militar Medizin Er wurde Mitglied der Pepiniere Corps Suevo Borussia 1889 und Saxonia 1907 2 1892 wurde er von der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin zum Dr med promoviert 3 Wurttemberg Bearbeiten Im selben Jahr legte er das Staatsexamen ab und begann eine Karriere als aktiver Sanitatsoffizier in der Wurttembergischen Armee Er diente im Infanterie Regiment Kaiser Friedrich Konig von Preussen 7 Wurttembergisches Nr 125 im Grenadier Regiment Konigin Olga 1 Wurttembergisches Nr 119 im Grenadier Regiment Konig Karl 5 Wurttembergisches Nr 123 im Infanterie Regiment Kaiser Wilhelm Konig von Preussen 2 Wurttembergisches Nr 120 und im Wurttembergischen Kriegsministerium 1894 wurde er als Arzt approbiert 1899 bestand er noch das Staatsexamen fur Wurttembergs arztlichen Staatsdienst Es folgten Ausbildungen zum Facharzt fur Chirurgie am Stuttgarter Karl Olga Krankenhaus sowie fur Frauenkrankheiten an der Berliner Charite 1909 heiratete er Im Ersten Weltkrieg diente Hocheisen von 1914 bis 1918 bei der 54 Reserve Division 2 Koniglich Wurttembergische und wurde am 6 Mai 1916 durch einen Hals und Lungenschuss verwundet Er erhielt das Eiserne Kreuz II und I Klasse das Ritterkreuz des Wurttembergischen Militarverdienstordens und das Ritterkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone mit Schwertern 1919 trat Hocheisen in die Reichswehr ein wo er zunachst Divisionsarzt bei der 5 Division dann Gruppenarzt beim Gruppenkommando 2 in Kassel wurde Am 30 April 1929 nahm Hocheisen seinen Abschied aus der Reichswehr mit dem Charakter als Generaloberstabsarzt Nationalsozialismus Bearbeiten Zum 1 August 1929 trat Hocheisen in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 145 058 4 1930 wurde er Mitglied der Sturmabteilung SA Am 3 Juni 1930 wurde er zum SA Reichsarzt ab August des Jahres im Rang eines SA Gruppenfuhrers ernannt und damit beauftragt ein Gesundheits und Sanitatswesen innerhalb der SA zu organisieren 5 Im Zeitraum ab 1931 trug er innerhalb der OSAF den Titel Reichsarzt 6 Ab November 1932 war er Chef des Sanitatswesens der SA und zugleich Chef der Abteilung Sanitatswesen in der Obersten SA Fuhrung Im April 1933 wurde er zum SA Obergruppenfuhrer befordert und blieb Abteilungsleiter in der SA Fuhrung 7 Bei der Reichstagswahl Juli 1932 wurde Hocheisen als Kandidat der NSDAP fur den Wahlkreis 28 Dresden Bautzen in den Reichstag Weimarer Republik gewahlt dem er in der Folge ohne Unterbrechung bis zu seinem Tod im Dezember 1944 angehorte Ab Marz 1933 vertrat Hocheisen den Wahlkreis 29 Leipzig anschliessend von Marz 1936 bis Dezember 1944 den Wahlkreis 15 Osthannover Im Mai 1933 wurde Hocheisen zum Beauftragten des Reichsministers des Innern bei der Dienststelle des Kommissars der Freiwilligen Krankenpflege ernannt In dieser Funktion fuhrte er in der Reichsregierung die Verhandlungen fur eine neue Satzung des Deutschen Roten Kreuzes DRK deren Neuerarbeitung auf einer ausserordentlich Mitgliederversammlung am 8 Juni 1933 beschlossen wurde Am 1 November 1933 wurde Hocheisen zum Generalinspekteur des Sanitatswesens der SA ernannt Deutsches Rotes Kreuz Bearbeiten Am 2 Dezember 1933 folgte die Ernennung zum Vizeprasidenten des DRK Im Januar 1934 wurde er zum stellvertretenden Reichskommissar der Freiwilligen Krankenpflege ernannt In dieser Funktion forcierte Hocheisen die Gleichschaltung der Institution im nationalsozialistischen Sinne Horst Seithe sieht die Ernennung Hocheisens zum DRK Vizeprasidenten vor allem als eine Starkung der Machtposition von Innenminister Wilhelm Frick Mit Dr Hocheisen hatte der Reichsinnenminister Frick zusatzlich eine Vertrauensperson in eine wichtige Stellung befordert von der aus Ministerium und Partei das DRK in ihrem Sinne beeinflussen konnten 8 Im Laufe des Jahres 1934 konnte Hocheisen sich gegenuber dem Prasidenten des DRK Carl Eduard Sachsen Coburg und Gotha durchsetzen Er ubernahm de facto die Kontrolle uber die Amtsgeschafte des DRK Prasidenten wahrend sein Vorgesetzter Coburg als dem nominellen Prasidenten nur mehr reprasentative Aufgaben zukamen Nach den Ereignissen des sogenannten Rohm Putsches und der damit einhergehenden weitgehenden Entmachtung der SA verlor Hocheisen zwar ein Stuck seiner Autoritat Dennoch konnte er seine Tatigkeit als eigentlich geschaftsfuhrender Prasident des DRK noch bis Ende 1936 fortsetzen Im Dezember 1936 musste Hocheisen seinen Posten zugunsten eines Kandidaten der SS Ernst Robert Grawitz raumen Er schied zum 1 Januar als DRK Prasident aus nachdem er zuvor von Frick dazu veranlasst worden war ein Gesuch bei ihm Frick einzureichen in dem er Hocheisen Frick darum bat ihn von seinem Posten zu entbinden Dieses umstandliche Manover verfolgte den Zweck nach aussen den Eindruck zu erwecken dass der Rucktritt freiwillig und auf Wunsch Hocheisens erfolgen wurde Offiziell wurde Hocheisens Rucktritt damit begrundet dass dieser wegen der Folgen eines schweren Unfalls bzw aus gesundheitlichen Grunden um seine Amtsenthebung gebeten habe Zur Entschadigung fur den Verlust seines Amtes wurde Hocheisen am 18 Dezember 1936 in einer von Hitler unterschriebenen Urkunde zum Ehrenprasidenten des DRK ernannt 9 Er war Ehrenmitglied des Corps Suevo Borussia 10 Schriften BearbeitenDie intravenosen Kollargolinjektionen bei Puerperalfieber Berlin 1906 Siehe auch BearbeitenListe von NSDAP Parteimitgliedsnummern Liste der korporierten Reichstagsabgeordneten Weimarer Republik Liste der korporierten Reichstagsabgeordneten 1933 1945 Literatur BearbeitenPhilipp Bouhler Nationalsozialistisches Jahrbuch 1934 Jg 8 Frz Eher Nachf GmbH Munchen 1933 34 S 157 ff Digitalisat Ubersicht der Obersten SA Fuhrung OSAF 1933 34 Rudolph Bauer Hocheisen Paul in Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Lambertus Freiburg 1998 S 256 ISBN 3 7841 1036 3 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 251 f Beatrix Herlemann Helga Schatz Biographisches Lexikon niedersachsischer Parlamentarier 1919 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 222 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2004 S 160 161 ISBN 3 7752 6022 6 Weblinks BearbeitenPaul Hocheisen in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Markus Wicke SS und DRK Das Prasidium des Deutschen Roten Kreuzes im Nationalsozialismus 2002 S 20 Kosener Corpslisten 1930 68 245 67 35 Dissertation Der Muskelsinn Blinder Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 15931106 Thomas Balistier Bernd Jurgen Warneken Gewalt und Ordnung Kalkul und Faszination der SA Westfal Dampfboot Dortmund 1989 S 50 ISBN 3 924550 37 9 Reichsleitung der N S D A P Hrsg Nationalsozialistisches Jahrbuch 1932 Die S A Sturmablg der N S D A P Verlag Frz Eher Nachf G m b H Druck M Muller amp Sohn Munchen 1932 S 155 158 google de abgerufen am 2 Januar 2023 Philipp Bouhler Gottfried Feder Ernst Rohm Wilhelm Kube u A Die S A Sturmabteilung der N S D A P In Reichsleitung der NSDAP Hrsg Nationalsozialistisches Jahrbuch 1934 8 Auflage Frz Eher Nachf GmbH Munchen 1934 S 157 ff google de abgerufen am 2 Januar 2023 Horst Seithe Das Deutsche Rote Kreuz im Dritten Reich 1933 1939 Die Transformation des DRK vom zivilen Wohlfahrtsverein zur nationalsozialistischen Sanitatsorganisation Munster Westfalen Univ Diss 1993 S 60 f Zitiert bei Markus Wicke SS und DRK 2002 S 20 Markus Wicke SS und DRK 2002 S 20 und 34 f KCL 1960 61 243 Normdaten Person GND 124996213 lobid OGND AKS VIAF 60031797 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hocheisen PaulALTERNATIVNAMEN Hocheisen Paul Friedrich Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Reichsarzt der SA und Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 27 Mai 1870GEBURTSORT Beilstein Wurttemberg STERBEDATUM 22 Dezember 1944STERBEORT Heidenheim an der Brenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Hocheisen amp oldid 236278745