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Das Palais Rosenhohe war ein adeliges neuzeitliches Stadtpalais des Bruders des hessisch darmstadtischen Grossherzogs Ludwig IV Wilhelm von Hessen Darmstadt im achtzig Jahre vorher angelegten Park Rosenhohe ostlich der Altstadt von Darmstadt in Hessen Das ehemalige Palais Rosenhohe um ca 1900Das alte Wappen mit dem hessischen Lowen vom Eingangsportal des ehemaligen Palais Blickrichtung WestWappenrest des ehemaligen Eingangsportals die Sichtachse ist noch erahnbar goldene Kuppeln der Russischen Kapelle der Mathildenhohe Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Chronik der Rosenhohe 3 Palais Rosenhohe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Palais war Teil der Anlage des Parkes Rosenhohe Es lag nur etwa 200 Meter ostlich des Ostbahnhofes der Stadt Darmstadt am heutigen den Park durchziehenden Thiessweg auf etwa 180 m u NHN nordlich der den Park sudlich begrenzenden Erbacher Strasse die heute nordlich der B26 Richtung Dieburg verlauft Chronik der Rosenhohe Bearbeiten nbsp Informationstafel Rosenhohe Standort mit Nr 11 das Palais mit Nr 10 gekennzeichnet Die kurze Geschichte des Stadtpalais ist eng mit dem Park Rosenhohe verbunden 1810 nach Erwerb des damals Busenberg genannten Gebietes durch Wilhelmine badische Prinzessin und Ehefrau des damaligen hessisch darmstadtischen Erbprinzen Ludwig der ab 1830 als Grossherzog Ludwig II im Grossherzogtum von Hessen und bei Rhein regierte beauftragte sie den Gartenarchitekten Johann Michael Zeyher einen Garten in neuzeitlichem Geschmack anzulegen Zeyher als Nachfolger von Friedrich Sckell 1750 1823 Gartenbaudirektor in Schwetzingen und fur sein Konnen bekannt legte den Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens mit geschwungenen Wegen und vielen seltenen Baumen und Strauchern an Pavillons sowie das heute noch stehende Teehauschen von Georg Moller 1784 1852 erganzten den Park zusammen mit einem recht bescheidenen aber von Georg Moller entworfenen Wohnhaus das die Grossherzogin als Sommersitz nutzte Am einfachen Landhaus prangte die Inschrift Wie kein anderer lachelt mir dieser Erdenwinkel Die Rosenhohe von Wilhelmine nun so genannt diente ihr als Ruckzugsort vom Darmstadter Hofleben Das Alte Mausoleum 1826 fur ihre fruh verstorbene Tochter Elisabeth 1821 1826 errichtet begrundete die Tradition der Rosenhohe als Begrabnisstatte der grossherzoglichen Familie Nach dem Tod Wilhelmines fiel der Park als Erbe an ihren jungeren Sohn Prinz Carl 1809 1877 der zusammen mit seiner Frau der preussischen Prinzessin Elisabeth 1815 1885 die Tradition der Rosenhohe als Sommersitz fortfuhrte In diese Zeit fallt die Errichtung des noch heute vorhandenen verschindelten Gartenhauses Nach dem Tod Elisabeths ging der Park in den Besitz ihrer beiden Sohne Ludwig der spatere Grossherzog Ludwig IV und Wilhelm uber Die Bruder teilten die Anlage und manifestierten diese Teilung durch eine durch den Park fuhrende Mauer Nach dem Tod des Prinzen Wilhelm und des Grossherzogs Ludwig IV war der Park komplett in Besitz von Grossherzog Ernst Ludwig 1868 1937 Er liess fur seine Eltern und Geschwister das Neue Mausoleum errichten Das vom Architekten Karl Hofmann 1856 1933 entworfene Bauwerk ist in innerer und ausserer Ausfuhrung dem Grabmal der Kaiserin Galla Placidia in Ravenna nachempfunden Auch seine im Alter von acht Jahren verstorbene Tochter Elisabeth das Prinzesschen liess Grossherzog Ernst Ludwig im Park beisetzen Ihr Grab ziert eine wunderschone Engelsfigur die vom Jugendstilkunstler Ludwig Habich 1872 1949 geschaffen wurde Das Herzstuck des Parks das Rosarium wurde vom Gartenmeister Ernst Ludwigs Ludwig Dittmann Anfang des 20 Jahrhunderts angelegt Ziel war es einen Garten zu schaffen wie ihn Deutschland noch nicht kannte Dazu wurde die architektonische Strenge italienischer Garten mit der Pflanzenvielfalt und Blutenpracht englischer Gartenkunst kombiniert Das zur letzten Ausstellung der Darmstadter Kunstlerkolonie auf der Mathildenhohe 1914 von Albin Muller 1871 1941 und Bernhard Hoetger 1874 1949 geschaffene Lowentor erhielt 1926 seinen Platz am Eingang des Parks mit zu diesem Zweck neu gestalteten Klinkerpfeilern Der 1937 gestorbene Ernst Ludwig und seine nur einen Monat spater beim Flugunfall von Ostende todlich verungluckte Witwe Eleonore 1871 1937 sein altester Sohn Donatus 1906 1937 sowie dessen Frau Cacilie 1911 1937 und deren beiden Kinder fanden im Park ihre letzte Ruhestatte Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Parkinneren und in der Nahe des Lowentores mehrere Kunstler und Atelierhauser errichtet Sie werden teils heute noch von Kunstlern bewohnt In den 1970er Jahren wurde eine Bebauung der Rosenhohe diskutiert die Stadt Darmstadt und die grossherzogliche Vermogensverwaltung einigten sich aber auf eine Bebauung nur der Randbezirke des Parks im Suden und Norden Im Gegenzug ging der Innenbereich des Parks 1979 1980 zum uberwiegenden Teil in stadtisches Eigentum uber Die Stadt liess das uberwucherte und zerfallene Rosarium wieder herrichten Neben dem Gartnerhauschen wurde zusatzlich ein Krautergarten angelegt und seit 1995 unterstutzt ein Forderverein Park Rosenhohe die Stadt bei ihren Bemuhungen den unter Denkmalschutz stehenden Park zu erhalten Palais Rosenhohe Bearbeiten nbsp Informationstafel am ostlichen Eingang nbsp Restauriertes ehemaliges Pfortnerhauschen vom sudwestlichen Eingang zum ParkBis 1894 entstand im sudlichen Parkteil der dem Palais auch seinen Namen gab nach den Planen von Gustav Jacobi 1 ein im Stil des Historismus erbautes zwischen Elementen des Neobarock und Neoklassizismus schwelgendes Palais das sich Prinz Wilhelm eigentlich Wilhelm Ludwig Friedrich Georg Emil Philipp Gustav Ferdinand von Hessen und bei Rhein als Wohnsitz errichten liess 2 Der funfachsige zweigeschossige Bau und doppellaufiger Freitreppe uber dem Eingangsportal hatte an allen Ecken vollstandig ausgebaute turmhaubenartige Dachgeschosse mit verzierten Dachgauben Westlich stand eine auf Saulen getragene Auslucht Standerker vor die fast die komplette Seite einnahm und von einem verzierten Balkon gekront wurde wie es sich in viel grosserer Form am Neuen Palais fand Die Geschossflache betrug mehr als 500 Quadratmeter und besass Raumhohen bis 4 50 m Die angelegte Sichtachse fuhrte uber eine Terrasse mit Springbrunnen zur Russischen Kapelle Durch das Wachsen der Baume des Parkes ist diese Sichtachse nur noch an den sichtbaren Spitzen der goldenen Kuppeln der Russischen Kapelle wahrnehmbar Nach Wilhelms Tod im Jahr 1900 erbte sein Neffe Grossherzog Ernst Ludwig das Anwesen von 1903 bis 1918 war es Sitz der preussischen Gesandten im Grossherzogtum Hessen Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es in Wohnungen umgewandelt Ab 1921 hatte Grossherzog Ernst Ludwig nach dem Tod von Karl Ernst Osthaus dem Folkwang Verlag und dem Fotografen Albert Renger Patzsch und Kunstler Ernst Fuhrmann das Palais fur deren fotografisches Archiv unentgeltlich zur Verfugung gestellt Damit wurde der Verlag zu einem Zentrum der Fotografie der Neuen Sachlichkeit Nach dem Konkurs des Verlages 1923 konnte auch sein Nachfolger der Aurigia Verlag 3 das Domizil nutzen 4 In der Bombennacht vom 11 September 1944 brannte es bei einem Luftangriff auf Darmstadt vollig aus und wurde in den fruhen 1960er Jahren 5 fast vollstandig abgetragen Letzte Reste wurden erst Anfang der 1980er Jahre beseitigt Heute erinnern eine Hainbuchen Hecke an die Umrisse des Palais das erhaltene Eingangsportal mit hessischem Wappen an der ostlichen Stirnseite ein neu angelegter Brunnen mit Terrasse und eine Erklarungstafel verweisen auf das vergangene Bauwerk Ebenfalls erhalten hat sich das ehemalige dazugehorende Pfortnerhaus an der Erbacher Strasse gegenuber dem Ostbahnhof 6 Gegenwart nbsp Das alte Wappen mit dem hessischen Lowen vom Eingangsportal des ehemaligen Palais Blickrichtung West nbsp Flache des ehemaligen Palais mit Hecke die Lage und Umriss kennzeichnet Mittig hinter dem Brunnen stand der ausgesetzte halbrunde Erker nbsp Lage des abgegangenen Palais vom Thiessweg aus fotografiert nbsp Blick auf das Rondell des Palais von Sudwesten ausLiteratur BearbeitenGunter Fries et al Stadt Darmstadt Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Vieweg Braunschweig 1994 ISBN 3 528 06249 5 S 387f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palais Rosenhohe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www park rosenhoehe info Geschichte von Park und Palais Foto des Palais in SeitenansichtEinzelnachweise Bearbeiten auch Erbauer der Grunderzeitvilla im Wolfskehl schen Park Eckhart G Franz Darmstadter Kalender Daten zur Geschichte unserer Stadt Justus von Liebig Verlag 1994 S 152 Auriga lat fur Fuhrmann u a in Karl Koetschau Museumskunde Zeitschrift fur Verwaltung und Technik Offentlicher und privater Sammlungen Band 17 Vlg Reimer 1923 S 98 http www michaelkibler com page id 398 Private Webseite Hintergrund zu Rosengrab http www darmstadt de darmstadt erleben sehenswuerdigkeiten parks und gaerten park rosenhoehe index htmBurgen und Schlosser in Darmstadt Alexanderpalais Altes Palais Dianaburg Schloss Einsiedel Haus Hagenberg Jagdschloss Kranichstein Jagdschloss Louisburg Griesheim Neues Palais Orangerie Palais Rosenhohe Prinz Carl Palais Prinz Emil Schlosschen Prinz Georg Palais Residenzschloss 49 87540466 8 6762716 Koordinaten 49 52 31 5 N 8 40 34 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais Rosenhohe amp oldid 233333141