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Das Georg Christoph Lichtenberg Haus in Darmstadt Hessen Dieburger Strasse 241 gebaut als Hotel spater zu einem Stadtpalais und Adelssitz Haus Hagenburg umgestaltet ist heute ein Gastehaus der Technischen Universitat Darmstadt fur internationale Gastwissenschaftler Doktoranden Postdocs sowie Forschungsstipendiaten Das Haus umfasst 19 Wohnungen unterschiedlicher Grosse Im Erdgeschoss befinden sich Veranstaltungs und Gemeinschaftsraume In dem grosszugig angelegten Garten hinter dem Gebaude befindet sich ein Brunnen mit der Tierplastik Aufstrebende Kraniche von Gotthelf Schlotter Auf dem Gelande steht auch ein Reitstall der vom Reiterverein an der TU Darmstadt e V genutzt wird Blick von Sudwesten auf das Georg Christoph Lichtenberg HausDas Gebaude ist aus geschichtlichen und kunstlerischen Grunden ein hessisches Kulturdenkmal 1 Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Nutzungsgeschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBau und Nutzungsgeschichte BearbeitenAm 16 Oktober 1899 wurde das fur Martin Rohrich nach Planen des Architekten Fritz Nick 1858 1908 im Stil des Historismus der Grunderzeit erbaute Haus als Parkhotel am Stadtrand von Darmstadt eroffnet Bereits 1903 erfolgte ein erster Eigentumerwechsel Der Frankfurter Kaufmann Bernhard Nathan erwarb das Hotel und es erfolgte eine Neugestaltung 1907 erwarb der Hotelier Heinrich Jordan aus Wiesbaden das Anwesen bereits ein Jahr spater wurde es von dem Brauereibesitzer Kommerzienrat Jean N Dischinger gekauft 1909 1911 1 bauten es die Architekten Jakob Krug und Georg Scherer Architekt als Haus Hagenburg zum herrschaftlichen Wohnsitz fur Prinz Otto Heinrich zu Schaumburg Lippe und seine morganatische Ehefrau Grafin Anna von Hagenburg geb von Koppen 1860 1932 um Bei diesem Umbau wurde das Gebaude mit Elementen des Jugendstils ausgestaltet so wurden im Haupttreppenhaus Keramikfliesen von Jakob Julius Scharvogel eingebaut Die Fliesen wurden in der Grossherzoglichen Keramischen Manufaktur in der Noackstrasse hergestellt 1 Die Treppenhaus Ausstattung zahlt zu den besterhaltenen Arbeiten Scharvogels in Hessen In dem neu errichteten sudwestlichen Gebaudekomplex mit Pferdestall wurden die zahlreichen Pferde der Familie gehalten Im Rahmen eines Insolvenzverfahrens der Familie von Heinrich zu Schaumburg Lippe infolge der Insolvenz der Fahrzeugfabrik Darmstadt erwarb 1925 Graf Renault van Becker Kaiserlicher Persischer Geheimer Legationsrat 1 das Anwesen musste es aber bereits 1936 im Rahmen einer Zwangsversteigerung wieder abgeben Das Anwesen war nun im Besitz der Hessischen Landesbank die es an die NSDAP verausserste Ab 1938 wurde das Gebaude von den Nationalsozialisten als SA Gruppenschule genutzt Es folgten von 1940 bis 1945 weitere Nutzungen als Reservelazarett Krankenhaus fur Tuberkulosekranke von 1947 bis 1955 als Frauenklinik der Stadt Darmstadt 1955 erwarb die Technische Hochschule Darmstadt das Palais und baute es als Studentenwohnheim um das bis 1977 als solches genutzt wurde 1 Der an das Gebaude angrenzende Reitstall wird seit 1955 vom Reiterverein an der TU Darmstadt genutzt Der Reitstall ist Teil des Denkmalensembles 1 Von 1978 bis 1980 wurde das Gebaude weitgehend saniert und seit Februar 1980 unter dem Namen Internationales Begegnungszentrum fur Wissenschaft als Gastehaus fur die Technische Hochschule bzw spatere Technische Universitat und das GSI Helmholtzzentrum fur Schwerionenforschung genutzt 1983 erfolgte die Benennung nach Georg Christoph Lichtenberg dem 1742 in Ober Ramstadt bei Darmstadt geborenen Physiker und Dichter 2006 wurde die Gebaudehulle denkmalgerecht saniert Seit 2012 ist die Technische Universitat Darmstadt alleinige Nutzerin des Gebaudes Beschreibung BearbeitenDer zweistockige Rechteckbau mit Walmdach ist mehrfach gegliedert Nach Nordosten zweigt ein Baukorper rechtwinklig ab nach Nordwesten ist ein Vorbau zur Strassenansicht vorgesetzt in den ein funfstockiger quadratischer Turm mit barocker verschieferter Haube integriert ist der als architektonische Besonderheit eine umlaufende Balustrade im vierten Stock besitzt Nach Sudwesten ist der Baukorper U formig abgerundet und hier von einem Kruppelwalmdach uberdacht das bogenformig mit Dachgauben mit Dreiecksgiebeln durchsetzt ist An der Westseite lehnt ein oktagonaler dreistockiger Turm mit spitzer verschieferter Haube an das Hauptgebaude an Die erhaltenen Elemente des Jugendstils im Innern sind architektonisch und kunstlerisch hervorzuheben Mit dem grundlegenden Umbau zum adligen Herrenhaus entstand auf der sudwestlichen Seite des Grundstucks ein den Hof umschliessender Gebaudekomplex bestehend aus Reithalle Stallung und Autogarage Dieser blieb im Zweiten Weltkrieg unzerstort und gilt deshalb als ein kulturhistorisch seltenes Beispiel einer Stallanlage aus der Zeit des Jugendstils und des Traditionalismus Die Reithalle ist etwa 15 mal 20 Meter gross und von einer fur die Zeit fortschrittlichen doppelschaligen freispannenden Gewolbekonstruktion aus Stahl uberdeckt Eine flach gewolbte innere Verkleidung verdeckt die Stahl Fachwerktrager Das glockenformige Dach ist mit naturroten Biberschwanzziegeln gedeckt Jeweils drei grosse hoch liegende Rundbogenfenster an den Stirnseiten belichten die Halle die mittleren noch original mit Stahlsprossen gegliedert die beiden kleineren seitlichen unpassend spater mit Glasbausteinen verschlossen 1 Sudlich an die Halle schliessen sich die Stallungen und die dazugehorigen Versorgungsraume an von hier aus gelangt man in das Dachgeschoss in dem sich die Zimmer fur die Bediensteten befanden Dieser eingeschossige Langsriegel hat ein Mansarddach dessen unterer Teil mit Schiefer und der obere mit naturroten Biberschwanzziegeln gedeckt ist Der gegenuber der Reithalle liegende Querriegel zeigt das gleiche Erscheinungsbild Er wurde ursprunglich als Autogarage genutzt und dient heute als Lager und Fahrradstellplatz 1 Literatur BearbeitenWissenschaftsstadt Darmstadt Hrsg Die Technische Universitat Darmstadt Eine Baugeschichte Darmstadt 2007 S 108 f Georg Christoph Lichtenberg Haus In Stadtlexikon Darmstadt Stuttgart 2006 S 301 f Eckhart G Franz Christina Wagner Bearb Darmstadter Kalender Daten zur Geschichte unserer Stadt Darmstadt 1994 S 156 Gunter Fries und andere Bearb Stadt Darmstadt Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Vieweg Braunschweig 1994 ISBN 3 528 06249 5 S 367 Weblinks BearbeitenLandesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Haus Hagenburg In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Georg Christoph Lichtenberg Haus In tu darmstadt de abgerufen am 29 Oktober 2020 Georg Christoph Lichtenberg Haus im Stadtlexikon DarmstadtEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Haus Hagenburg In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenBurgen und Schlosser in Darmstadt Alexanderpalais Altes Palais Dianaburg Schloss Einsiedel Haus Hagenberg Jagdschloss Kranichstein Jagdschloss Louisburg Griesheim Neues Palais Orangerie Palais Rosenhohe Prinz Carl Palais Prinz Emil Schlosschen Prinz Georg Palais Residenzschloss 49 883444 8 685009 Koordinaten 49 53 0 4 N 8 41 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Christoph Lichtenberg Haus amp oldid 231845607