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Die Dianaburg fruher auch Dianenburg war ein barockes Jagdschloss auf der Gemarkung des heute zu Darmstadt gehorenden Ortes Arheilgen 1 Es wurde 1765 errichtet und 1808 abgerissen An ihrer Stelle steht dort heute ein kleiner Pavillon aus dem Jahre 1836 welcher den gleichen Namen tragt Parforcejagd an der Dianaburg Gemalde von 1768 von Georg Adam EgerHolzschnitt eines unbekannten Grafikers aus der grossherzoglichen Kabinettsbibliothek in Darmstadt erschienen in einem Buch von Philipp Alexander Ferdinand Walther Darmstadt wie es war und wie es geworden aus dem Jahr 1865 Messtischblatt Ende des 19 Jahrhunderts Gut zu erkennen die Lage inmitten des Jagdsterns Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Das Jagdschloss von 1765 3 Der Pavillon von 1836 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Jagdschlosschen befand sich mit damals freiem Blick auf die Dorfer Arheilgen und Wixhausen etwa zweieinhalb Kilometer nordostlich des Jagdschlosses Kranichstein am Ubergang der Waldgebiete Oberwald im Suden und Koberstadt im Norden Der Nachfolgerbau Pavillon liegt heute in gerader Verlangerung des Endes des Rangierbahnhofes in Kranichstein etwa 700 m nordlich oberhalb des Baches Silz und wenige Meter nordwestlich des Dianateiches Von Parkplatzen der Landesstrasse L3097 zwischen Kranichstein und Messel nahe dem Bahnubergang ist die Dianaburg heute leicht zu erreichen da sie im Zentrum eines Wegenetzes liegt das im 18 Jahrhundert beim Bau des Schlosses angelegt wurde Gleichzeitig ist sie von der bekannten Gaststatte Zum alten Forsthaus Kalkofen die nordwestlich in nur 200 m Wegstrecke liegt leicht zu erreichen Das Jagdschloss von 1765 BearbeitenDer jagdbegeisterte hessische Landgraf Ludwig VIII liess sich das barocke Jagdschloss Dianaburg im Jahr 1765 als Teil der Gesamtanlage des Jagdschloss Kranichstein erbauen Namensgeberin war Diana die romische Gottin der Jagd Die Dianaburg war ursprunglich als Geschenk fur seinen Sohn und spateren Nachfolger Ludwig IX gedacht wurde aber letztlich zu Ehren von dessen Gemahlin Karoline die mit ihrem Schwiegervater die Lust an der Jagd teilte errichtet Ludwig IX bekam von seinem Vater immerhin ein von dem Ingenieur Hill angefertigtes Modell zum Geburtstag geschenkt Das kleine achteckige Schlosschen besass im Erdgeschoss Kuche und Wirtschaftsraume Von dort konnte mittels einer mechanischen Vorrichtung eine Klappe in der Decke geoffnet und die gedeckte Tafel in den daruberliegenden von aussen durch eine Freitreppe zuganglichen Speisesaal im ersten Stock transportiert werden In Speisesaal des Jagdschlosschens zeigten die Rokoko Supraporten die Bilder hessischer Stadte Im zweiten Stock befanden sich mehrere Schlafraume daruber unter dem Dach noch eine Kammer welche nur durch eine herunterzulassende Leiter zu erreichen war Das Gebaude stand eingelassen in einen kunstlichen Hugel am Westrand eines grosseren Waldgebietes des Messeler Hugellandes gut zehn Meter erhoht uber die nach Westen angrenzende Untermainebene Das umgebende Wegenetz war in Form eines Jagdsterns mit langen geraden Schneisen ausgebildet Das Schlosschen diente zur Ubernachtung von Jagdgesellschaften welche von dort aus insbesondere zu Parforcejagden sowie zum eingestellten Jagen aufbrachen ebenso aber auch zum Beobachten der Jagdveranstaltungen Nach Erlegen des Wildes wurde anschliessend dort auch getafelt Friedrich V von Hessen Homburg notierte uber das Schlosschen nach einem Besuch 1768 wie folgt Die Dianenburg ist ein charmant rundes Haus in der Mitte ist ein runder Saal mit 13 Fenstern Von der einen Seite ist ein Wald mit lauter Schneisen von der anderen ist die Ebene und liegt uberhaupt in einem Thier Garten Oben ist eine prachtige Aussicht 2 Bereits drei Jahre nach der Fertigstellung begann mit dem Tode Ludwigs VIII der Niedergang des Schlosschens Sein Sohn und Nachfolger Ludwig IX hatte kein Interesse an der Jagd sondern interessierte sich mehr fur militarische Dinge Da ihm ausserdem bewusst war dass insbesondere die Parforcejagd nicht nur der Landwirtschaft Schaden bereitete sondern auch ansonsten erhebliche Kosten entstanden wurde diese auch im Hinblick auf die zerrutteten Staatsfinanzen umgehend abgeschafft In der Folgezeit begann das daher ungenutzte Gebaude zu zerfallen Nachdem es in der Zeit der Napoleonischen Kriege weitere Beschadigungen erlitten hatte wurde es 1808 an Arheilger Burger zum Zwecke des Abbruchs versteigert nbsp Jagdschirm CharlottenplatzVon der gesamten ursprunglichen Anlage ist heute nicht mehr erhalten als der sogenannte Jagdschirm in Form eines mit Schiessscharten versehenen kunstlichen Hugels der bei der Wildsaujagd einer Jagdgesellschaft Tarnung und Schutz vor Keilern und Bachen bot Dieser Bauteil befindet sich am ostlichen Ende der vom Schlosschen nach Osten fuhrenden Schneise an einer als Charlottenplatz bezeichneten Lichtung 3 Vom Aussehen der Dianaburg geben einige Gemalde Auskunft so vom landgraflichen Hofmaler Johann Conrad Seekatz oder auch ein mehrteiliger Satz seines Kollegen Georg Adam Eger Der Pavillon von 1836 Bearbeiten nbsp Heutiger Dianapavillon von Norden mit Informationstafel nbsp Reste des ursprunglichen Schlossgrabens nbsp Dianaburg im Jahr 20141830 liess der kunst und geschichtsinteressierte seinerzeitige Thronfolger Ludwig III die Grundmauern der Dianaburg ausgraben und sechs Jahre spater an etwa gleicher Stelle einen kleinen klassizistischen Jagdpavillon im Biedermeierstil errichten Dieser wurde mit Einrichtungsgegenstanden und Gemalden aus dem 18 Jahrhundert ausgestattet Zumindest die Gemalde die Prinz Friedrich August zugeschrieben werden von ihm wohl gemalt nach alteren Vorlagen aus der Zeit in der das Schloss noch existierte waren zu Beginn des 20 Jahrhunderts noch vorhanden 4 Von 1953 bis 1990 wurde der Pavillon als Spiel und Veranstaltungsstatte der lokalen Ortsgruppe der Falken genutzt Anschliessend stand das Gebaude leer Der beklagenswerte bauliche Zustand fuhrte 2004 zur Grundung eines ortlichen Forderkreises Durch dessen Aktivitaten und mit finanzieller Unterstutzung des Eigentumers des Landes Hessen konnte der Pavillon in vierjahriger Bauzeit renoviert werden Ausserdem wurden die Schneisen des Jagdsterns freigeschlagen und so die alten Sichtbeziehungen wieder hergestellt Die Wiedereroffnung fand im Oktober 2008 statt Kunftig sollen dort insbesondere kulturelle Veranstaltungen stattfinden 5 Im Inneren des Pavillons befindet sich nun ein Trauzimmer in dem seit August 2012 Hochzeitszeremonien abgehalten werden konnen 6 Siehe auch BearbeitenSchloss WolfsgartenLiteratur BearbeitenC F Gunther Bilder aus der hessischen Vorzeit Darmstadt 1853 S 218f Digitalisat Georg Wilhelm Justin Wagner Die Wustungen im Grossherzogthum Hessen Bd Provinz Starkenburg Darmstadt 1862 S 60f Digitalisat Simon Marcur Dianaburg zwischen Darmstadt und Messel Veroffentlicht in Vorhang auf das Magazin der Region Darmstadt Heft Juni 2005 Online verfugbar hier PDF Datei 128 kB Gunter Fries Nikolaus Heiss Wolfgang Langner Kulturdenkmaler in Hessen Stadt Darmstadt In Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland 1994 S 675 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dianaburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dianaburg Stadt Darmstadt Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 25 September 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 29 November 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Amtliche Liegenschaftskarte des Landes Hessen Zu den Produkten Liegenschaftskarte Dort unter Gemeinde amp Lage Darmstadt und Dianaburg eingeben Sortierung nach Lagebezeichnung wahlen Hans Buchmann Burgen und Schlosser an der Bergstrasse 2 Auflage Stuttgart 1989 S 15 ISBN 3 8062 0592 2 Jutta Nowosadtko Matthias Rogg Hg Mars und die Musen Das Wechselspiel von Militar Krieg und Kunst in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 ISBN 3 8258 9809 1 S 237 Rainer Maass Ludwig III von Hessen und bei Rhein 1806 1877 Geschichts und Kunstforderung vor dem Hintergrund grossherzoglicher Politik In Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde Band 66 Darmstadt 2008 ISSN 0066 636X Jagdpavillon wieder eroffnet Frankfurter Rundschau 13 Oktober 2008 Abgerufen am 19 November 2011 Ein Trauzimmer mitten im Wald Echo Online 20 Juli 2012 Abgerufen am 9 April 2013 49 922752 8 698838 Koordinaten 49 55 21 9 N 8 41 55 8 O Burgen und Schlosser in Darmstadt Alexanderpalais Altes Palais Dianaburg Schloss Einsiedel Haus Hagenberg Jagdschloss Kranichstein Jagdschloss Louisburg Griesheim Neues Palais Orangerie Palais Rosenhohe Prinz Carl Palais Prinz Emil Schlosschen Prinz Georg Palais Residenzschloss Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dianaburg Darmstadt amp oldid 231571372