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Die Koberstadt ist ein Waldgebiet zwischen Dreieich Dreieichenhain und Dreieich Gotzenhain im Norden Darmstadt Arheilgen und Darmstadt Kranichstein im Suden Langen Egelsbach und Erzhausen im Westen und Dreieich Offenthal und Messel im Osten Die Ausdehnung in Nord Sud Richtung betragt etwa 10 bis 12 km in West Ost Richtung etwa 4 bis 5 km 1 In der Koberstadt befindet sich unweit von Langen eine hallstattzeitliche Grabhugelgruppe Sie liegt im nach ihr benannten auf alteren Karten auch nur als Die Koberstadt bezeichneten Koberstadter Wald ostlich der Stadt Der Name Koberstadt leitet sich von Kupferstatte ab denn schon fruh wurden hier Metallfunde gemacht Im sudlichen Teil des Koberstadter Waldes liegt das Naturschutzgebiet Hegbachaue bei Messel Sudlich davon geht der Wald in den Darmstadter Oberwald uber Koberstadter Wald bei Langen und EgelsbachHegbachaueHistorischer Weisser Tempel in der Langener Koberstadt Inhaltsverzeichnis 1 Grabhugelgruppe 2 Siedlung 3 Weitere Entwicklung 4 Forsthauser Koberstadt und Koberstadter Falltor Schlossplanung 5 Marathonlauf 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGrabhugelgruppe Bearbeiten nbsp Hugelgraber am Grenzweg nbsp Ausdehnung der Hallstattkultur nbsp Waldstuck Die Koberstadt Topographische Karte des RfL von 1893Die Koberstadt stammt aus dem 8 und 7 Jahrhundert vor Christus aus der Hallstattzeit Stufe Hallstatt C und umfasst 29 Grabhugel Davon wurden zehn Hugel mit bis zu 21 Metern Durchmesser und bis zu 1 95 Metern Hohe seit 1891 archaologisch untersucht 2 Zum Teil enthielten sie sehr aufwandige Innenbauten aus Stein oder Hugelbekronungen mit Steinstelen Aufgrund der Grabausstattung wird die gesamte regionale Kultur aus der Hallstattzeit auch als Koberstadter Kultur bezeichnet 3 Durch die geschutzte Lage im Wald sind die Grabhugel noch gut erhalten Es kam daher nicht zu Beeintrachtigungen durch Bautatigkeiten oder landwirtschaftliche Arbeiten Die archaologischen Funde sind im Hessischen Landesmuseum Darmstadt ausgestellt Im Kreis Offenbach gibt es noch weitere 40 Grabhugelgruppen mit uber 400 Hugeln Auch in der Nahe der Koberstadt befinden sich noch weitere kleinere Grabhugelgruppen Siedlung BearbeitenIm Jahr 1900 wurde am Westhang einer Sanddune eine Erdbefestigung freigelegt Diese Befestigung war nierenformig und hat einen Langsdurchmesser von 330 Metern Im Zentrum befand sich eine Siedlung die von einem Wall mit Brustwehr und doppelten Graben geschutzt wurde Zusatzlich war die Siedlung durch eine Reihe spitzer Pfahle und geflochtenes Astwerk geschutzt Es bestanden funf Zugange die verschlossen werden konnten Der ausserste Graben ist 810 Meter lang und die umschlossene Flache 3 5 Hektar gross Zur Befestigung dieser Anlage sollen rund 1 000 Manner notwendig gewesen sein Aufgrund zweier Skelettfunde konnte die Siedlung ungefahr auf das Jahr 800 vor Christus datiert werden 2 Von der eigentlichen Siedlung konnten sechs runde Wohnstellen nachgewiesen werden Die Ausgrabungen in der Koberstadt durch den grossherzoglich hessischen Hofrat Friedrich Kofler ab 1900 erregten Aufsehen und waren in der Fachwelt viel beachtet Die Existenz der Befestigungsanlagen wurde nach Ausgrabungen im Jahr 1980 von einigen Archaologen angezweifelt 4 Die Siedlungsreste und Funde aus den Grabhugeln aber zeugen weiterhin von einer grossen Anzahl Menschen die in der Hallstattzeit hier lebten Einer uberlieferten Sage nach soll auf der Koberstadt ein heidnischer Konig residiert haben der in Gestalt eines Hirsches durch seine Stadt irrte Seine Stadt soll mitsamt ihren Einwohnern untergegangen sein Auf dem Gebiet der Langener Gemarkung wurden zahlreiche weitere Funde unter anderem aus der Hallstattzeit und der La Tene Zeit gemacht 5 Weitere Entwicklung BearbeitenUber das Ende der Koberstadt ist nichts bekannt Fest steht dass ab Mitte des ersten Jahrhunderts die elbgermanischen Sueben in die Region einwanderten Die wahrscheinlich aus der Bevolkerung der Hallstattzeit hervorgegangenen Kelten blieben zum Teil neben den Sueben weiterhin sesshaft und bewohnten an einigen Stellen der Region ihre alten Siedlungen weiter Im ersten Jahrhundert kam das Gebiet das sogenannte Dekumatland ausserdem zunehmend unter romische Kontrolle und wurde spatestens 125 nach Christus als Civitas Auderiensium in der Provinz Obergermanien organisiert Das nahe gelegene Langen entstand wahrscheinlich erst um 500 600 n Chr mit Besiedelung durch frankische Einwanderer Forsthauser Koberstadt und Koberstadter Falltor Schlossplanung Bearbeiten nbsp Kellergewolbe mit Abgang zur BrunnenstubeGanz in der Nahe am nordwestlichen Ende des Waldes befindet sich ein Gebaude welches mindestens seit 1631 als Forsthaus diente und den Namen Forsthaus Koberstadt trug Das Gebaude soll auf den Grundmauern eines nicht fertiggestellten Schlosses errichtet worden sein welches um 1565 von Graf Wolfgang von Ysenburg Ronneburg geplant worden war Es sollte fur jeden Tag des Jahres ein eigenes Fenster erhalten Der Graf liess sein Schloss letztendlich bei Kelsterbach errichten und die Bauarbeiten wurden abgebrochen Die Brunnenstube und der Keller des Forsthauses sollen Uberreste des nicht vollendeten Schlosses sein Ob die Grundmauern des Gebaudes tatsachlich auf ein geplantes Renaissance Schloss zuruckgehen ist strittig 6 Das ehemalige Forsthaus ist seit 1974 in Privatbesitz Mit dem Koberstadter Falltor bezog sich ein weiteres Forsthaus namentlich auf die Koberstadt Das Gebaude wurde 1833 errichtet und 1868 erweitert 1960 61 erfolgte ein An und Umbau 2007 wurden die Gebaude abgerissen Bis zum Anschluss an die Wasserversorgung 1960 musste das Wasser einem Brunnen mit Pumpe entnommen werden 7 Heute befindet sich dort ein Rastplatz fur Wanderer 8 9 Marathonlauf BearbeitenDer Vorganger des heutigen Koberstadter Wald Marathons war ein Lauftreff den Leichtathleten der SG Egelsbach am 15 April 1978 grundeten Im Sommer 1979 wurde ein Vorschlag zur Einrichtung eines Marathons von der Erzhauser Langlaufgruppe und den Laufern der SG Egelsbach eingereicht Die erfolgreiche erste Auflage fand am 9 September 1979 mit insgesamt 110 Laufern statt Aufgrund des Erfolgs und der positiven Ruckmeldungen der Teilnehmer wurde ein jahrlich revolvierender Marathon eingerichtet der Koberstadter Wald Marathon 10 Literatur BearbeitenKarl Nahrgang Die Bodenfunde der Ur und Fruhgeschichte im Stadt und Landkreis Offenbach am Main Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1967 Alfred Kurt Stadt und Kreis Offenbach in der Geschichte Hg Offenbach Post Bintz Verlag 1998 ISBN 3 87079 009 1 Versunkenes Schloss am Langener Stadtrand Presseinformation des Rates der Stadt Langen vom 12 Februar 2009 Online verfugbar hier PDF Datei 103 kB Abgerufen am 25 November 2011 Jean Heyl Die Koberstadt Geschichte und Geschichten Online auf den Internetseiten des Geschichts und Heimatverein e V Dreieichenhain abgerufen am 31 August 2020Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koberstadt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Jean Heyl Die Koberstadt Geschichte und Geschichten auf den Internetseiten des Geschichts und Heimatverein e V Dreieichenhain abgerufen am 27 Februar 2021 a b Karl Nahrgang Die Bodenfunde der Ur und Fruhgeschichte im Stadt und Landkreis Offenbach am Main Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1967 S 103 107 Die Koberstadter Kultur Memento des Originals vom 26 November 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www offenbach de Haus der Stadtgeschichte Offenbach am Main Alfred Kurt Offenbach Post Stadt und Kreis Offenbach in der Geschichte Bintz Verlag Offenbach 1998 ISBN 3 87079 009 1 S 13 Karl Nahrgang Die Bodenfunde der Ur und Fruhgeschichte im Stadt und Landkreis Offenbach am Main Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1967 S 97 122 Artikel zum Schloss Forsthaus Koberstadt im Online Katalog der hessischen Renaissance Schlosser des Germanischen Nationalmuseums Abgerufen am 25 November 2011 Infotafel des Verkehrs und Verschonerungsvereins 1877 Langen und des Forstamts Langen am Ort des ehemaligen Forsthaus Koberstadter Falltorhaus Wo der Forster einst Schoppen ausschenkte Offenbach Post 22 April 2010 Abgerufen am 27 November 2011 Tankstelle mit Kultstatus Offenbach Post 5 Juni 2010 Abgerufen am 27 November 2011 Historie Koberstadter Waldmarathon Abgerufen am 15 Januar 2022 deutsch 49 980555555556 8 7097611111111 Koordinaten 49 58 50 N 8 42 35 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koberstadt amp oldid 238827148