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Dieser Artikel behandelt das ehemalige Jagdschloss in Hessen Zu dem ehemaligen Schloss in Thuringen siehe Schloss Griesheim Das Jagdschloss Louisburg Griesheim oder auch Furstliches Jagdhaus Louisbourg oder einfach Griesheimer Haus bzw Ludwigsburg war ein Jagdschloss auf der Gemarkungsgrenze zwischen Griesheim und Darmstadt im 18 Jahrhundert Der Standort liegt heute auf dem Gebiet des Darmstadter Stadtteiles Darmstadt West im Suden Hessens Der erste Bau von 1713 bis 1736 damals Griesheimer Haus oder Jagdhaus Griesheim genannt 1 Das Jagdschloss Louisburg Ludwigsburg ab 1740 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 Ansichten 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Anwesen lag zwischen Darmstadts heutigem Stadtteil Bessungen und Griesheim an der Verlangerung des heutigen Hausweges nach Sudwesten in den Griesheimer Wald damals Griesheimer Tanne 2 genannt auf 122 m NHN wo es am Treffpunkt von acht sternenformigen Schneisen als Jagdhaus und spateres Jagdschlosschen stand Das abgebrochene Anwesen lokalisiert sich heute einige Hundert Meter sudostlich des Darmstadter Kreuzes an einem Punkt der von der Autobahn A5 geschnitten wird und etwa 800 m westlich der Heimstattensiedlung liegt Wegschneisen existieren heute nur noch nach Norden und Osten Geschichte BearbeitenDer erste Bau als Jagdschloss wurde im Auftrag des hessisch darmstadtischen Landgrafen Ernst Ludwig 1713 manchmal wird auch 1714 genannt errichtet Es war Ausdruck der Jagdleidenschaft des Landgrafen der um und zu Beginn des 18 Jahrhunderts mehrere dieser kleinen Jagdschlosser rund um Darmstadt errichtete Das grossere Jagdschloss Bickenbach die Dianaburg das Bessunger Jagd und Kavaliershaus und das Neue Jagdschloss Jagersburg in dem der Landgraf 1739 starb seien erwahnt Dabei strapazierte er zusatzlich zum Umbau des Darmstadter Residenzschlosses ab 1715 die Finanzen der Landgrafschaft Hessen Darmstadt so sehr dass er durch die oppositionelle Beamtenschaft und Theologen gezwungen wurde die Parforcejagd 1718 aufzugeben Mehrere der kleinen Jagdschlosser wurden nach oder wahrend der Regierungszeit seines Sohnes aufgegeben und abgebrochen oder dem Verfall anheimgegeben Das Griesheimer Haus war ein zweistockiges kleines Jagdschloss was nur bis 1736 bestand und dann einsturzte Ein neues Schlosschen wurde 1740 im Auftrag seines altesten Sohnes Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt errichtet und erhalt nun den Namen Louisbourg Ludwigsburg Auch dieser barocke Bau stand nur relativ kurze Zeit genau 34 Jahre Als reprasentatives barockes kleines Palais war es als reprasentativer Zweckbau und Mittelpunkt der herrschaftlichen Jagd im Griesheimer Forst konzipiert 1770 oder 1774 3 brach man das Jagdschloss ab und erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde an gleicher Stelle ein offener Holzpavillon als Rastplatz fur Wanderer errichtet wie das in ahnlicher Weise auch fur die Dianaburg zutraf Die kurze Zeitspanne von etwa 60 Jahren genugt um manche Spukgeschichten oder Sagen um das Haus entstehen zu lassen deren Hauptperson vor allem der Schwarzelhannes war und auch literarisch ihren Niederschlag fand 4 Diese gehen vermutlich auf den strengen Oberjagermeister und Geheimrat von Mingerod zuruck der unter beiden Landgrafen diente und zwar von den Landgrafen geschatzt aber von den Griesheimer Anwohnern als gefurchtet und hartherzig verschrien war Seine bose Seele soll nach seinem Tode gespukt haben und jeweils um Mitternacht starke Winde um das Haus hervorgerufen haben 1 Baubeschreibung BearbeitenDas Griesheimer Haus war ein markanter quadratischer Bau auf einem aufgeschutteten Hugel wie Motten im Mittelalter mit der markanten Dachform eines Glockendaches das aber oben abgeschnitten einen Dachbalkon mit Steingelander in etwa der Grosse des halbem Hausgrundrisses hatte Je zwei Giebel mit Kreisrunden Fenstern verliehen dem Haus ein verspieltes Aussehen Der zweigeschossige Bau wies im Erdgeschoss drei grossere Fenster in der ersten Etage vier kleinere Fenster auf Die Ecken waren mit einer geschlossenen Sandsteinfront verkleidet und hatten zum Boden ein vorspringendes kleines Kapitell Die Traufe umschloss ein doppelt gefasster Sandsteinfries Zwei durch den Kellerzugang unterbrochene Freitreppen mit doppeltem Sandsteingelander fuhrten auf der Hauptseite zum Jagdhaus dass von einer umlaufenden oktogonalen Bastion mit Gelander umgeben war Aus dem Bild konnen Kellerfenster im Bastionsbereich abgeleitet werden Das Jagdschloss Louisburg war ein barocker quadratischer zweistockiger dreiachsiger Bau mit einem Mittelrisalit und zwei auf die Ecken zulaufenden Freitreppen dazwischen ein Keller mit ausgebautem Sandsteinportal Jeweils drei Dachgauben im Mansardwalmdach wurden durch einen umlaufenden Dachbalkon uberhoht in dessen Zentrum ein viereckiges quadratisches Turmchen mit Spitzhaube und Fenster stand Ein flacher eingeschossiger Bau wie ein Marstall lag in doppelter Breite hinter dem Jagdschloss 5 Im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt existieren mehrere Aufrisse des Griesheimer Hauses von 1757 bis 1761 6 Zwei schone Gemalde stammen von Ernst August Schnittspahn und Johann Georg Stockmar Literatur BearbeitenFriedrich Battenberg Eckhart G Franz Darmstadts Geschichte Furstenresidenz und Burgerstadt im Wandel der Jahrhunderte Roether Verlag Darmstadt 1980 ISBN 978 3 79290 110 6 S 254 Philipp Alexander Ferdinand Walther Darmstadt wie es war und wie es geworden Hofbuchhandlung G Jonghaus Darmstadt 1865 S 184 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jagdschloss Louisburg Griesheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnsichten BearbeitenErnst August Schnittspahn Ansicht des Furstlichen Jagdhauses Louisburg in der Griesheimer Tanne 1852 Historische Ortsansichten Plane und Grundrisse Stand 23 Juli 2008 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 November 2016 Johann Georg Stockmar Ansicht des Griesheimer Jagdlusthauses 18 Jahrhundert Historische Ortsansichten Plane und Grundrisse Stand 28 Marz 2007 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 November 2016 Einzelnachweise Bearbeiten a b P A F Walther Darmstadt wie es war und wie es geworden S 184 Griesheimer Tanne Hessische Flurnamen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 November 2016 In verschiedenen Archivalien werden diese Daten verwendet in der alteren Literatur des 19 Jahrhunderts meist 1770 in der des 20 Jahrhunderts 1774 Das Griesheimer Haus Webseite 850 Jahre Griesheim abgerufen am 15 November 2016 Ansicht des Furstlichen Jagdhauses Louisburg in der Griesheimer Tanne 1852 Historische Ortsansichten Plane und Grundrisse Stand 23 Juli 2008 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 November 2016 u a Johann Jakob Hill Elevation de Louisbourg comme on pourroit le rebatir si les sousterreins etoient encore en bon etat Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestellsignatur ST 51 Nr 5098 abgerufen am 15 November 2016 Burgen und Schlosser in Darmstadt Alexanderpalais Altes Palais Dianaburg Schloss Einsiedel Haus Hagenberg Jagdschloss Kranichstein Jagdschloss Louisburg Griesheim Neues Palais Orangerie Palais Rosenhohe Prinz Carl Palais Prinz Emil Schlosschen Prinz Georg Palais Residenzschloss 49 85164668 8 60691369 Koordinaten 49 51 5 9 N 8 36 24 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jagdschloss Louisburg Griesheim amp oldid 235540917