www.wikidata.de-de.nina.az
Potzscha ist ein Ortsteil der Stadt Stadt Wehlen im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge in Sachsen PotzschaStadt Stadt WehlenKoordinaten 50 57 N 14 2 O 50 955 14 036111111111 120 Koordinaten 50 57 18 N 14 2 10 OHohe 120 m u NNEinwohner 213 31 Dez 2012 Eingemeindung 1 April 1939Postleitzahl 01829Vorwahl 035020Potzscha Sachsen Lage von Potzscha in SachsenBlick von der Wilke Aussicht ins Tal der Elbe auf Stadt Wehlen links und Potzscha rechts im Hintergrund die BasteiBlick von der Wilke Aussicht ins Tal der Elbe auf Stadt Wehlen links und Potzscha rechts im Hintergrund die Bastei Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenPotzscha liegt im engen Durchbruchstal der Elbe durch die Sachsische Schweiz Es befindet sich am gegenuberliegenden Ufer des zentralen Ortsteils Stadt Wehlen und als einziger Teil der Stadt auf der linken Seite des Flusses Die Flur des Ortes erstreckt sich auf rund drei Kilometern Lange und durchschnittlich 250 Metern Breite langs der Elbe Die Gemarkung grenzt dabei an die auf der anderen Flussseite gelegenen Ortsteile Stadt Wehlen und Zeichen an den Pirnaer Stadtteil Obervogelgesang im Westen sowie an den Struppener Ortsteil Naundorf im Suden Ostlich benachbart sind die Fluren des ebenfalls zu Struppen gehorenden Ortsteils Weissig sowie des zum Kurort Rathen gehorenden Ortsteils Oberrathen Unmittelbar sudlich des Ortes steigt das Gelande in einer bis zu 100 Meter hohen Stufe auf das Niveau der nahen Struppener Ebenheit an wobei der teils bebaute sonst aber bewaldete Steilhang noch zur Potzschaer Flur zahlt In Potzscha erreichen drei Trockentaler das Elbtal Das westlichste aus Richtung Naundorf ist der Damengrund und tragt den historischen Flurnamen forder Grund das mittlere hat seinen Ursprung zwischen Grossem Barenstein und Knochel und hiess hinter Grund die Namensgebung erfolgte in beiden Fallen aus einem Naundorfer bzw elbabwartigen Blickwinkel Das ostlichste und mit Abstand langste der drei Taler kommt aus Richtung Weissig und nimmt in seinem oberen Teil das den Kleinen Barenstein entwassernde und bald versickernde Schafbornbachel auf Das Tal trennt die Barensteine vom Rauenstein sowie deren vorgelagerte Felsen bzw Hohenzuge Knochel und Gans der nur periodisch dann aber oftmals viel Wasser fuhrende Bach der in dem Tal verlauft heisst Saugel In Sichtweite elbaufwarts erhebt sich kaum drei Kilometer ostlich des Ortes die Bastei Die Kreisstrasse 8733 Robert Sterl Strasse von Potzscha nach Struppen ist die einzige Anbindung ans offentliche Strassennetz Benannt ist sie nach dem Maler Robert Sterl der unmittelbar sudlich der Potzschaer Flurgrenze in seinem Naundorfer Haus wohnte wo auch der Malerweg vorbeifuhrt Mit der Lausitzer Schlange fuhrt noch ein weiterer Fernwanderweg durch den Ort Durch Potzscha verlauft die Bahnstrecke Decin Dresden Neustadt Die Linie S 1 der S Bahn Dresden macht Station am Haltepunkt Stadt Wehlen Sachs der sich an der Bahnhofstrasse in Potzscha befindet Von der Bahnhofstrasse zweigen die Fahr und die Dampfschiffstrasse hinunter zum Treidlerweg ab an dem ein Parkplatz und der Anleger der vom RVSOE betriebenen Fahre nach Stadt Wehlen liegen Der Elberadweg fuhrt auf der Bergseite der Bahnstrecke entlang des Rathener und des Obervogelgesanger Wegs durch den Ort Am westlichen Ende der Saarstrasse in Potzscha liegt das Erlebnisbad Stadt Wehlen Geschichte Bearbeiten nbsp Poezscha auf einer Karte aus dem Oberreitschen Atlas Mitte des 19 Jahrhunderts nbsp Denkmalgeschutztes Bauernhaus l traditionsreichste und grosste Gastwirtschaft von Potzscha nbsp Villa Dorpat bis 1925 Wohnsitz von Richard MuckeDer Ortsname ist slawischen Ursprungs wurde mit seiner Ersterwahnung als Betzscha in der Reimannschen Karte aus dem Jahr 1501 allerdings vergleichsweise spat uberliefert Deshalb konne laut Eichler und Walther die genaue Herkunft nicht ermittelt werden In Frage kommt einerseits die altsorbische Urform Becov dies kann eine Ableitung der Lokator Namen Bec bzw Bek darstellen oder sich auf bec beziehen das sich als Fass oder im topographischen Sinn als Vertiefung Mulde ubersetzen lasst Andererseits ist die rekonstruierte Urform Pecov moglich der die Vornamen Pec bzw Pek oder das altsorbische Wort pec fur Backofen zugrunde liegen durften 1 Im weiteren Verlauf des 16 Jahrhunderts wurde der Ort u a als Betzschaw Betschau und Pezscha erwahnt Im 17 Jahrhundert tauchen die Ortlichkeiten Pezschka und zur Petzsche in den Urkunden auf Im 18 Jahrhundert setzte sich die heutige Form durch doch noch 1875 war daneben Potzschau in Gebrauch Da 1548 bereits acht Gartner und sieben Inwohner ansassig waren und gemeinsam zwei Hufen Land bewirtschafteten gehen Historiker davon aus dass der als Hauslerzeile entstandene Ort bereits im 15 Jahrhundert besiedelt war Lange Zeit blieb Potzscha vorwiegend eine Bomatscher und Fischersiedlung Von der Mitte des 17 bis ins 19 Jahrhundert spielten auch die bis zu zwolf Steinbruche in den Fluren des Ortes eine bedeutende Rolle fur dessen Wirtschaft Seit dem 17 Juni 1771 2 besteht das offizielle Recht zum Fahrbetrieb zwischen Stadt Wehlen und Potzscha im 20 Jahrhundert kam dort die Fahre Wehlen Bastei zum Einsatz Eingepfarrt war der Ort bereits im Jahr 1539 ins nahe Struppen erst um 1940 wechselte Potzscha in die Parochie Stadt Wehlen Potzscha hatte 1548 bis ins 19 Jahrhundert hinein den Status eines Amtsdorfes und unterstand damit in grundherrschaftlicher erbgerichtlicher und verwalterischer Hinsicht direkt dem Amt Pirna bzw den vorubergehend existierenden Amtern Pirna Rathen und Pirna links der Elbe Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte Potzscha seine Selbststandigkeit als Landgemeinde Im Jahre 1856 gehorte es zum Gerichtsamt Pirna und kam danach zur Amtshauptmannschaft Pirna 1939 in Landkreis Pirna umbenannt Am 1 April 1939 wurde Potzscha dessen Parzellenflur im Jahr 1900 rund 77 Hektar gross war nach Stadt Wehlen eingemeindet als dessen Teil es in der Zeit der DDR zum Kreis Pirna und ab 1994 zum Landkreis Sachsische Schweiz gehorte Bis ins 19 Jahrhundert blieb Potzscha in seiner ursprunglichen Ausdehnung bestehen Erst 1832 33 kam mit der Errichtung einer Muhle ein weiteres bebautes Grundstuck hinzu Potzscha erhielt 1851 einen Eisenbahnanschluss seit der Eingemeindung 1939 tragt der Haltepunkt nur noch den Namen von Stadt Wehlen Die bessere Erreichbarkeit begunstigte ab dem 19 Jahrhundert auch die Entwicklung des Tourismus im Ort der mit seiner Umgebung ein Ausflugsziel vor allem fur Einwohner der nahen Residenzstadt Dresden wurde Das um 1930 errichtete ehemalige Bahnhofsgebaude ist eines der sieben Kulturdenkmale in Potzscha Der S Bahn Halt ist der Ausgangspunkt fur den seit 1980 jahrlich veranstalteten Bergtest bei Wehlen auch der Oberelbe Marathon fuhrt alljahrlich durch den Ort Bis 1944 befand sich in Potzscha zudem eine Anlegestelle der Sachsisch Bohmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft Aufgrund seiner Lage ist der Ort immer wieder von den Elbhochwassern betroffen so auch 1845 2002 und 2013 Bekanntester Einwohner des Ortes war der aus Pirna stammende Geograph Ethnologe und Statistiker Richard Mucke 1846 1925 der seinen Lebensabend in Potzscha verbrachte Am Rathener Weg 3 hatte er 1887 3 ein Grundstuck gekauft und darauf die heute denkmalgeschutzte Villa Dorpat errichten lassen benannt nach seinem langjahrigen Wirkungsort Dorpat im heutigen Estland Einwohnerentwicklung Bearbeiten In den Jahren 1548 51 4 zahlte man sogenannte 8 Gartner 7 Inwohner und im Jahre 1764 7 besessene Mann Jahr Einwohner1834 0 501871 0 971890 1081925 2572003 5 2602004 2662005 264Jahr Einwohner2006 2522007 2472008 2382009 2212010 2112011 2162012 213Jahr Einwohner2013 1992014 2022015 1982016 206Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Potzscha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Potzscha im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Webseite von PotzschaEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Eichler Hans Walther Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen Bd 2 Berlin 2001 S 210 Klaus Stein Fahre Potzscha Stadt Wehlen Km 26 0 In Fahren und Schiffahrt der Oberelbe in Sachsen und Bohmen faehren der oberelbe de abgerufen am 18 November 2013 Die Geschichte der Villa Dorpat Memento vom 19 Dezember 2010 im Internet Archive abgerufen am 18 November 2013 1548 1925 Potzscha im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Seit 2003 Stand jeweils 31 Dezember Datenquelle Statistisches Landesamt SachsenOrtsteile von Stadt Wehlen Dorf Wehlen Potzscha Stadt Wehlen Zeichen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Potzscha amp oldid 233242364