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Das Orientalische Zackenschotchen Bunias orientalis auch als Glattes Zackenschotchen oder Turkische Rauke bezeichnet ist eine Pflanzenart aus der Gattung Zackenschotchen Bunias innerhalb der Familie der Kreuzblutengewachse Brassicaceae Sie ist hauptsachlich von Sibirien bis Ost und Sudosteuropa verbreitet Orientalisches ZackenschotchenOrientalisches Zackenschotchen Bunias orientalis SystematikEurosiden IIOrdnung Kreuzblutlerartige Brassicales Familie Kreuzblutler Brassicaceae Tribus BuniadeaeGattung Zackenschotchen Bunias Art Orientalisches ZackenschotchenWissenschaftlicher NameBunias orientalisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Invasionsbiologie 4 1 Bekampfungsmassnahmen 5 Taxonomie 6 Nutzung 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Orientalisches Zackenschotchen Bunias orientalis nbsp Bluten nbsp SchotchenVegetative Merkmale Bearbeiten Das Orientalische Zackenschotchen wachst als zwei seltener auch mehrjahrige krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 25 bis 200 1 Zentimetern Sie besitzt eine spindelformige Wurzel Der aufrechte Stangel ist im oberen Teil verzweigt mit warzigen Hockern besetzt und dicht behaart bis fast kahl Die untersten Laubblatter sind bei einer Lange von bis zu 40 Zentimetern langlich lanzettlich Die folgenden Laubblatter sind fiederteilig und besitzen einen grossen mehr oder weniger dreieckigen gezahnten Endlappen und ein bis zwei Seitenlappen Die obersten Laubblatter sind meist sitzend ungeteilt und linealisch lanzettlich geformt Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht vorwiegend von Mai bis August Es wird ein umfangreicher rispiger Gesamtblutenstand gebildet Die zwittrigen Bluten sind vierzahlig mit doppelter Blutenhulle Die vier gelben Kronblatter haben eine Lange von 5 bis 8 Millimetern Die aufrecht abstehenden Fruchtstiele sind 7 bis 17 Millimeter lang Das ein bis zweifachrige Schotchen ist bei einer Lange von 5 bis 10 Millimetern schief eiformig hockerig und flugellos Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 2 Okologie BearbeitenDas Orientalische Zackenschotchen ist ein Hemikryptophyt inklusive Zweijahriger und ein Tiefwurzler Die Bestaubung erfolgt oft durch Insekten auch Selbstbestaubung kommt vor Das Orientalische Zackenschotchen ist ein Steppenroller mit Klettausbreitung der Fruchte nbsp Habitus wahrend der AntheseVorkommen BearbeitenBunias orientalis kommt von Sibirien bis Ost und Sudosteuropa vor Es kam in Mitteleuropa ursprunglich nur gebietsweise etwa in Ungarn vor breitet sich jedoch zunehmend nach Mittel und Nordeuropa aus In der Schweiz tritt das Orientalische Zackenschotchen nur stellenweise auf Heute ist die Art auch ein Neophyt in weiteren Landern Asiens Europas und Nordamerikas 3 Das Orientalische Zackenschotchen kommt in Deutschland im mittleren Teil zerstreut bis verbreitet vor In Norddeutschland ist es bisher selten oder fehlt ganz Sudlich der Donau ist es stellenweise zu finden Massenvorkommen finden sich inzwischen vor allem in den warmen Muschelkalkgebieten Thuringens Nordbayerns und Hessens wo die Pflanze sich insbesondere seit den 1990er Jahren verstarkt vermehrt 4 Neilreich berichtete 1867 erstmals von einigen Exemplaren im Prater die im Zuge einer landwirtschaftlichen Ausstellung bzw durch lagernde Kavallerieregimenter eingeschleppt worden sein durften 5 Inzwischen tritt das Zackenschotchen in Osterreich in allen Bundeslandern zerstreut bis selten auf und ist im ganzen Gebiet in Ausdehnung begriffen Im pannonischen Gebiet ist die Art voll eingeburgert in den anderen Gebieten stellenweise nur unbestandig 6 Das Orientalische Zackenschotchen wachst in Mitteleuropa an Verkehrswegen auf Ruderalstellen in Frischwiesen sowie an Weinbergen Es gedeiht am besten auf kalkreichen massig trockenen bis frischen lehmigen Boden Sie steigt nach Erich Oberdorfer im sudlichen Schwarzwald an Strassenrandern bis zu einer Hohe von 1400 Metern auf 2 Es ist eine lichtliebende Pflanze Nach Ellenberg ist es eine Halblichtpflanze intermediar kontinental verbreitet ein Frischezeiger auf massig stickstoffreichen Standorten wachsend Das Orientalische Zackenschotchen ist Verbandscharakterart Halbruderaler Pionier und Lockerrasen Gesellschaften Convolvulo Elymion Agropyrion repentis Nach Oberdorfer kommt die Art in Mitteleuropa gern zusammen mit dem Beifuss Artemisia vulgaris im Arctio Artemisietum aus dem Verband Arction vor doch findet sie sich auch in Gesellschaften der Verbande Aegopodion Convolvulion oder Convolvulo Agropyrion 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 7 nbsp Habitus zur Samenreife durch zu spate MahdInvasionsbiologie BearbeitenEs handelt sich um eine erst seit Mitte des 20 Jahrhunderts in Mitteleuropa eingeschleppte Pflanze invasive Pflanze manchmal wurde sie wegen ihres Reichtums an Eiweiss sogar als Futterpflanze angebaut 8 Sie breitet sich hier immer weiter aus An den bereits besiedelten Standorten kann sich das Orientalische Zackenschotchen bei gunstigen Bedingungen Storungen Erdtransporte ungunstiges Mahdregime sprunghaft vermehren Fruhe Beobachtungen aus Mitteleuropa sind Warnemunde 1810 Schleswig Holstein 1819 Nurnberg 1868 Wien 1868 Hameln 1869 9 Das Orientalische Zackenschotchen produziert eine hohe Zahl von Samen die mit Hilfe von Erdtransporten Mahwerkzeugen Tierfutter und Tieren auch uber grossere Distanzen verteilt werden 10 Oft finden sich erste Pionierpflanzen an frisch gestorten Stellen an Verteilerkasten Laternenmasten usw von wo aus sich das Orientalische Zackenschotchen uberraschend schnell ausbreiten kann Auch Wurzelfragmente konnen den Ursprung von neuen lokalen Populationen bilden 4 Die Pflanze wurde aufgrund ihres Ausbreitungspotenzials und der Schaden in den Bereichen Biodiversitat Gesundheit bzw Okonomie in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten der Schweiz aufgenommen 11 12 Bekampfungsmassnahmen Bearbeiten nbsp Mit Hilfe eines Unkrautstechers ausgehobene Wurzel von Bunias orientalisDas Orientalische Zackenschotchen bildet zunachst luckige spater oft sehr dichte bis maximal 2 Meter hohe Bestande in denen die oft ursprunglich vorhandene Wiesenvegetation weitgehend und teilweise nahezu komplett verdrangt wird Nach einer Mahd regenerieren die Pflanzen sehr rasch und bilden grosse Blattrosetten Die wirksamste Bekampfung der Orientalischen Zackenschote besteht im vollstandigen Ausstechen der Pflanze mit einem Unkrautstecher Eine Mahd kann die weitere Ausbreitung verhindern muss aber zur Blutezeit stattfinden Geschieht dies zu fruh konnen die Pflanzen erneut Blutenstande bilden haben die Pflanzen schon Samen gebildet konnen sich auch halbreife Samen noch zu keimfahigen entwickeln Eine Behandlung mit Herbiziden kann bei grossflachigen Bestanden die einzige Moglichkeit darstellen das Orientalische Zackenschotchen mit vertretbarem Aufwand zu kontrollieren Ein Mulchen kann die Ausbreitung der Pflanze fordern weil eine Keimung der Samen durch die Methode erleichtert wird Pflanzen mit halbreifen und reifen Samen sollten in geeigneter Weise entsorgt werden so dass ein Auskeimen ausgeschlossen werden kann Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Bunias orientalis erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 670 Das Artepitheton orientalis bedeutet ostlich oder aus dem Orient Nutzung Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die jungen und noch zarten oberirdischen Pflanzenteile konnen gekocht oder auch als Salat verzehrt werden Die einjahrige Wurzel wird wie Meerrettich verwendet Einzelnachweise Bearbeiten Markus Woitke Artenkombination Etablierungsstadium und anthropogenes Storungsregime als Einflussfaktoren auf die Bestandsentwicklung der invasiven Brassicaceae Bunias orientalis L und Rorippa austriaca Crantz Besser in experimenteller Vegetation Dissertation an der Universitat Wurzburg 2001 download a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 453 Bunias orientalis im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 26 August 2022 a b Datenblatt bei Neoflora des BfN Wolfgang Adler Alexander Ch Mrkvicka Hrsg Die Flora Wiens gestern und heute Die wildwachsenden Farn und Blutenpflanzen in der Stadt Wien von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende Wien 2003 S 373 ISBN 978 3 900275 96 9 Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 630 Bunias orientalisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 24 August 2022 MAIN POST Wurzburg vom 25 06 2020 LOKALES GEM KAR MAR LOH Artikel Ein Eindringliing aus dem Orient Friedrich Markgraf Familie Cruciferae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 1 Seite 133 135 Verlag Carl Hanser Munchen 1958 Invasive Neopyten Bedrohung fur Natur Gesundheit und Wirtschaft bei infoflora ch Bundesamt fur Umwelt BAFU Invasive gebietsfremde Arten admin ch abgerufen am 6 August 2019 S Buholzer M Nobis N Schoenenberger S Rometsch Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen der Schweiz Hrsg Infoflora infoflora ch abgerufen am 6 August 2019 Literatur BearbeitenHenning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Christian Heitz Schul und Exkursionsflora fur die Schweiz Mit Berucksichtigung der Grenzgebiete Bestimmungsbuch fur die wildwachsenden Gefasspflanzen Begrundet von August Binz 18 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Schwabe amp Co Basel 1986 ISBN 3 7965 0832 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 6 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1990 ISBN 3 8001 3454 3 Konrad von Weihe Hrsg Illustrierte Flora Deutschland und angrenzende Gebiete Gefasskryptogamen und Blutenpflanzen Begrundet von August Garcke 23 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1972 ISBN 3 489 68034 0 Siegmund Seybold Hrsg Schmeil Fitschen Die Flora von Deutschland interaktiv Sehen Bestimmen Wissen Der Schlussel zur Pflanzenwelt CD ROM Version 2 0 Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2004 ISBN 3 494 01368 3 Heinz Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht UTB fur Wissenschaft Grosse Reihe Band 8104 5 stark veranderte und verbesserte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1996 ISBN 3 8252 8104 3 Margot Spohn Marianne Golte Bechtle Was bluht denn da Die Enzyklopadie uber 1000 Blutenpflanzen Mitteleuropas Kosmos Stuttgart 2005 ISBN 3 440 10326 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orientalisches Zackenschotchen Bunias orientalis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Bunias orientalis L Orientalische Zackenschote FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns 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