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August Neilreich 12 Dezember 1803 in Wien 1 Juni 1871 ebenda war ein osterreichischer Botaniker und Jurist Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Neilr Er beschaftigte sich vor allem mit der Flora im Raum Wien und Niederosterreich August Neilreich Lithographie von Eduard Kaiser 1858 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNeilreich interessierte sich seit seiner Jugend fur Naturwissenschaften und wurde von seinem Elternhaus dabei stark gefordert Nach einem Besuch des Schottengymnasiums von 1815 bis 1820 studierte er Jus und promovierte 1827 Ein Jahr spater erhielt er eine Stelle als Richteramtsanwarter in Wien Seit 1831 betrieb er neben seinem Beruf ein intensives autodidaktisches Studium der Pflanzenwelt angeregt durch Karl von Enderes und Ludwig von Kochel und er knupfte Kontakte zu den Wiener Botanikern Stephan Ladislaus Endlicher Franz Unger Reisseck und Eduard Fenzl Seine 1846 erschienene Flora von Wien welche auf uber 800 Exkursionen basiert und im Gegensatz zu vorangegangenen Werken anderer Autoren detaillierte Beschreibungen der Arten und ihrer Fundorte enthalt verschaffte ihm grosse Anerkennung 1847 zum Civilgerichtsrath befordert kam ihm die Entwicklung der Eisenbahntechnik bei seinen Exkursionen zugute Jedoch war seine Lunge seit langerer Zeit angegriffen ohne dass dies aber rechtzeitig diagnostiziert und behandelt worden ware 1856 brach seine Tuberkuloseerkrankung voll aus und Neilreich wurde von den behandelnden Arzten vor die Wahl gestellt entweder seinen Beruf oder die Botanik aufzugeben er entschied sich fur letztere suchte um vorzeitige Pensionierung an und wurde in den Ruhestand versetzt Anstrengende Exkursionen und Bergbesteigungen waren ihm jedoch nicht mehr moglich Trotzdem erschien 1858 bis 1859 seine auch aus heutiger wissenschaftlicher Sicht hochqualitative Flora von Niederosterreich die grossen Anklang fand und Neilreich eine Reihe von Ehrungen einbrachte Im Jahr 1860 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Nachdem sich 1862 sein Gesundheitszustand massiv verschlechtert hatte konnte er das Haus kaum mehr verlassen Seine Plane eine Flora von Krain und dem Kustenland zu schreiben konnte er nicht mehr umsetzen Neilreich verstarb 1871 und wurde am Liesinger Friedhof bestattet seit 1986 handelt es sich um ein Ehrengrab der Gemeinde Wien Seine rund 14 000 Herbarbelege gelangten durch testamentarische Verfugung Neilreichs ins Naturhistorische Museum in Wien Wirken BearbeitenBei seinen Forschungen fand er zahlreiche Pflanzen die bis zu seiner Zeit unbekannt waren Drei davon sind auch nach ihm benannt worden der Ostalpen Meier Asperula neilreichii die Modlinger Feder Nelke Dianthus plumarius subsp neilreichii und die inzwischen als ausgestorben geltende Neilreich Hauswurz Jovibarba hirta var neilreichii Seine Werke gelten bis heute als Basis fur weitere Forschungen Erst in den letzten Jahren wurden neue Verzeichnisse uber die in den beiden Bundeslandern vorkommenden Pflanzen angelegt Ehrungen Bearbeiten1875 wurde die Neilreichgasse in Wien Favoriten und Wien Liesing nach ihm benannt Ihm zu Ehren erhielt auch die Pflanzengattung Neilreichia Fenzl aus der Familie der Korbblutler Asteraceae und die Pilzgattung Neilreichina Kuntze ihren Namen 1 Zudem wurde nach ihm das Organ des Vereins zur Erforschung der Flora Osterreichs die wissenschaftliche Zeitschrift Neilreichia benannt Schriften BearbeitenFlora von Wien Eine Aufzahlung der in den Umgebungen Wiens wild wachsenden oder im Grossen gebauten Gefasspflanzen nebst einer pflanzengeographischen Uebersicht 2 Bande Wien 1846 zobodat at PDF zobodat at PDF Flora in Nieder Osterreich 1859 zobodat at PDF 1866 zobodat at PDF 1896 zobodat at PDF Nachtrage zu Maly s Enumeratio plantarum phaneroganicarum imperii austriaci universi Braumuller Wien 1861 348 Seiten zobodat at PDF Aufzahlung der in Ungarn und Slavonien bisher beobachteten Gefasspflanzen Braumuller Wien 1866 111 Seiten zobodat at PDF Diagnosen der in Ungarn und Slavonien bisher beobachteten Gefasspflanzen welche in Koch s Synopsis nicht enthalten sind 1867 147 Seiten zobodat at PDF Die Vegetationsverhaltnisse von Croatien Wien 1868 66 Seiten zobodat at PDF Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Neilreich August In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 20 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1869 S 143 146 Digitalisat Ludwig Ritter von Kochel Dr August Neilreich Gestorben am 1 Juni 1871 Umrisse seines Lebens und Wirkens Wien 1871 Ernst Wunschmann Neilreich August In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 23 Duncker amp Humblot Leipzig 1886 S 405 407 H Riedl Neilreich August In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 61 f Direktlinks auf S 61 S 62 Wolfgang Adler Alexander Ch Mrkvicka Hrsg Die Flora Wiens gestern und heute Die wildwachsenden Farn und Blutenpflanzen in der Stadt Wien von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende Wien 2003 ISBN 978 3900275969 S 16 ff Manfred A Fischer Red Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol Oberosterreichisches Landesmuseum Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Neilreich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu August Neilreich im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur August Neilreich beim IPNIEinzelnachweise Bearbeiten Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Normdaten Person GND 117549819 lobid OGND AKS VIAF 25383028 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neilreich AugustKURZBESCHREIBUNG osterreichischer BotanikerGEBURTSDATUM 12 Dezember 1803GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 1 Juni 1871STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Neilreich amp oldid 225301193