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Die Orgel der altreformierten Kirche in Bunde wurde 1979 1980 unter von der Orgelbauwerkstatt Alfred Fuhrer in Wilhelmshaven erbaut Das Instrument ist von uberregionaler Bedeutung und steht klanglich und handwerklich in der Tradition historischer Orgeln des norddeutschen Barock und modellhaft fur eine neue Phase im Orgelbau die eine Synthese zwischen Gemeindegesangsorgel und Charakterorgel anstrebt Orgel der altreformierten Kirche Bunde AllgemeinesOrt Evangelisch altreformierte Kirche Bunde Orgelerbauer Alfred FuhrerBaujahr 1979 1980Epoche 20 JahrhundertOrgellandschaft OstfrieslandTechnische DatenAnzahl der Pfeifen 926Anzahl der Register 13Anzahl der Pfeifenreihen 19Anzahl der Manuale 2Spieltisch der Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Bedeutung 4 Disposition seit 1980 5 Technische Daten 6 Literatur 7 Aufnahmen Tontrager 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFur den Vorgangerbau lieferte die Firma Paul Faust im Jahr 1923 eine erste Orgel mit funf Registern Sie wurde 1946 1947 als erster Nachkriegsbau in Ostfriesland von Paul Ott auf 13 Stimmen erweitert Nach Errichtung der heutigen Ev altreformierten Kirche in Bunde wurde das Instrument 1965 in das neue Gebaude umgesetzt wurde aber immer storungsanfalliger bis es schliesslich vollig abgangig war Die neue Orgel wurde 1979 von der Firma Fuhrer unter der Leitung von Fritz Schild in Wilhelmshaven erbaut und im Februar 1980 eingeweiht KMD Rolf Hallensleben und Harald Vogel ubernahmen die Planung und begleiteten den Aufbau Die Kosten fur das Instrument beliefen sich auf DM 137 713 umgerechnet 70 411 54 1 Beschreibung BearbeitenFur das Gehause und die innere Anlage wurden vorzugsweise Massivholz Eiche und Leder verwendet Das Pfeifenmaterial besteht zu 27 aus Zinn und zu 73 aus Blei Die Kondukte sind aus Blei die Windkanale aus Holz Die Mechanik verzichtet auf Fuhrungen sodass die konsonantische Ansprache der Prinzipalpfeifen beeinflusst werden kann Im klassischen funfteiligen Prospekt stellt das Ruckpositiv in der Emporenbrustung die verkleinerte Form des Hauptwerks dar Der uberhohte polygonale Mittelturm im Hauptwerk wird von zwei Flachfeldern flankiert Diese erheben sich uber einem rechteckigen Ornamentfeld mit Flachreliefs die von einer profilierten Kampferleiste abgeschlossen werden Die spitzen Seitenturme die die Flachfelder etwas uberragen ruhen auf geschwungenen Konsolen Im Ruckpositiv sind die Seitenturme polygonal und der uberhohte Mittelturm spitz Hier weisen die verbindenden Flachfelder dieselbe Hohe wie die Seitenturme auf Alle Pfeifenfelder haben als Schleierwerk durchbrochene Flachreliefs mit Rankenmotiven Die oberen und unteren Gesimskranze zeigen Architrav Fries und Kronleiste Ein grosser Magazinbalg in separater Balganlage sorgt fur einen flexiblen atmenden Wind Druck 75 mmWS Aus okonomischen Grunden reicht der Manualumfang von C d3 und der Pedalumfang von C d1 ist Cis in allen Werken an cis0 gekoppelt und erklingt die Pedal Trompete als Transmission der Manual Trompete Der Subbass ist im Hauptwerkgehause untergebracht Die Prinzipale sind weit mensuriert ebenso Waldflote und Sesquialtera um eine Kornett Wirkung zu erzielen 2 Die Sesquialtera setzt sich aus Nasard 2 2 3 und Terz 1 3 5 zusammen wobei der Nasard mithilfe des Vorabzugs auch ohne die Terz gespielt werden kann Rohrflote und Gedackt klingen grundtonig und sind nach dem Vorbild niederlandischer Hohlfloten im Bass als Holz Gedackt und im Diskant aus Metall gefertigt wobei der Rohrflote im Diskant ab c1 Rohrchen aufgelotet sind Die Mixtur ist aufgrund der starken Raumakustik mit zwei Quint und zwei Oktavchoren etwas milder als bei vergleichbaren historischen Instrumenten konzipiert auf C 1 1 3 1 2 3 1 2 Beim Scharf liegen die drei Chore hoher auf C 2 2 3 1 2 1 3 so dass eine Kombination beider Manual Plenumregistrierungen moglich ist Sogar ein Tutti mit allen Registern ist moglich Zugunsten der Liedbegleitung ist die Trompete im Bass kraftig intoniert Zudem wurde eine spezielle wohltemperierte Temperatur Vogel VI angelegt die die haufig verwendeten Tonarten F dur und D dur des Genfer Psalters bevorzugt 3 Bedeutung Bearbeiten nbsp Blick in das Hauptwerk vorne die Trompete 8 Die Bunder Fuhrer Orgel hat internationale Beachtung gefunden und Organisten und Orgelbauer aus aller Welt angelockt In der Orgellandschaft Ostfriesland die uber 100 historische Orgeln aus sieben Jahrhunderten aufweist stellt der prototypische Neubau eine wichtige Bereicherung dar Sie steht in der Tradition norddeutscher Orgeln des 17 Jahrhunderts ohne ein bestimmtes Instrument zu kopieren 4 Neben der Arp Schnitger Orgel in Weener war sie das wichtigste Unterrichtsinstrument fur die Norddeutsche Orgelakademie 1978 2003 in Bunderhee und als Konzertinstrument regelmassig auf dem niederlandisch deutschen Dollart Festival 5 1981 2003 zu horen Sie kann als Modell fur eine Gebrauchsorgel gelten die bei begrenzter Anzahl von Registern eine grosse Vielfalt an Klangmoglichkeiten bietet Als Vorbild dienten die Charakterorgeln des norddeutschen Orgeltyps um 1700 wie sie in den Orgelwerken von Arp Schnitger ihren Hohepunkt fanden Gebaut wurde die Fuhrer Orgel nach den klanglichen und handwerklichen Prinzipien des klassischen Orgelbaus ohne eine bestimmte Orgel zu kopieren Neben der Verwendung als Konzertorgel wurde sie fur die Bedurfnisse des Gemeindegesangs konzipiert Dies wird durch eine flexible Windversorgung und eine spezielle wohltemperierte Stimmung unterstutzt Die Prinzipalchore Floten Zungen und Aliquotstimmen ermoglichen vielfaltige und charakteristische Solo Konsort und franzosische Registrierungen z B jeu de tierce und grand jeu und eine Wiedergabe der norddeutschen Barockliteratur und der Orgelwerke Bachs stehen aber auch spateren Stilepochen offen Disposition seit 1980 BearbeitenI Hauptwerk C d3Prinzipal 8 Rohrflote 8 Anm 1 Oktave 4 Oktave 2 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 Anm 2 II Ruckpositiv C d3Gedackt 8 Anm 3 Prinzipal 4 Waldflote 2 Nasat aus Sesquialtera 2 2 3 Sesquialtera II 2 2 3 1 3 5 Scharf III 2 3 Dulcian 8 Anm 4 Pedal C d1Subbass 16 Anm 5 Trompete HW 8 Koppeln Pedalkoppel Klotzchenkoppel Pedal Hauptwerk Manualkoppel Schiebekoppel Tremulant Bocktremulant am Hauptkanal Anmerkungen C h0 gedeckt Stiefel aus Holz C H aus Holz Stiefel aus Holz Holz Technische Daten Bearbeiten13 Register zwei Manuale und Pedal 926 Pfeifen Traktur Tontraktur Mechanisch Registertraktur Mechanisch Windversorgung Magazinbalg in separater Balganlage Winddruck 75 mmWS Stimmung Hohe a1 440 Hz Wohltemperierte Stimmung Vogel VI Literatur BearbeitenKirchenrat der EAK Bunde Hrsg Chronik der Evangelisch altreformierten Gemeinde Bunde 1858 2008 H Risius Verlag Weener 2008 S 264 273 Peter van Dijk Het orgel in de altreformierte Kirche in Bunde Dld In Het Orgel Jg 76 Nr 1 1980 S 281 286 Walter Hilbrands Bunde Modell einer neuen Orgel In Ostfriesland Journal Jg 15 Nr 3 1985 S 30 31 Jan Goens Orgel in der altreformierten Kirche in Bunde Ostfriesland In Der Kirchenmusiker Band 31 1980 S 194 Uwe Pape Burkhart Goethe Funfzig Jahre Orgelbau Fuhrer Pape Berlin 1983 ISBN 3 921140 26 9 Harald Vogel Kleine Orgelkunde Dargestellt am Modell der Fuhrer Orgel in der altreformierten Kirche in Bunde 2 Auflage Noetzel Wilhelmshaven 2008 ISBN 3 7959 0334 3 Harald Vogel Gunter Lade Nicola Borger Keweloh Orgeln in Niedersachsen Hauschild Verlag Bremen 1997 ISBN 3 931785 50 5 S 28 43 Harald Vogel Reinhard Ruge Robert Noah Martin Stromann Orgellandschaft Ostfriesland 2 Auflage Soltau Kurier Norden Norden 1997 ISBN 3 928327 19 4 S 131 150 Aufnahmen Tontrager BearbeitenFunfzig Jahre Orgelbau Fuhrer 1982 Pape Verlag Teldec 66 22959 LP Werke von J S Bach C Franck M Reger S Scheidt H Purcell F Liszt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orgel der altreformierten Kirche Bunde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Orgeldatabase Orgel der Eben Ezer Kirche in BundeEinzelnachweise Bearbeiten Chronik der Evangelisch altreformierten Gemeinde Bunde S 268 Vogel Kleine Orgelkunde 2008 S 28 Siehe Dijk Het orgel 1980 S 284 285 Reine Quinten auf D Fis Cis Gis Es B und F gleichschwebend auf H 1 4 Komma mitteltonig auf C G A und E Orgeldatabase Orgel der Eben Ezer Kirche in Bunde abgerufen am 29 Juli 2016 Siehe Die Zeit vom 13 August 1993 Wo Europa schon klingt abgerufen am 12 Januar 2014 53 184667 7 272638 Koordinaten 53 11 4 8 N 7 16 21 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgel der altreformierten Kirche Bunde amp oldid 224866036