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Olga Alexandrowna Kostarewa Iswekowa geboren Olga Werner russisch Olga Aleksandrovna Kostareva Izvekova urozhd Olga Verner 29 Mai 1889 in London 28 Oktober 1968 in Leningrad war eine russische bzw sowjetische Mathematikerin Geophysikerin und Hochschullehrerin 1 Leben BearbeitenOlga Alexandrownas Mutter Sofja Semenowna Iwanowa stammte as einer adligen Familie und war eine der ersten Frauenarztinnen in Russland Der Vater war der Advokat Alexander Passower 1841 1910 der Iwanowa zur Geburt nach London schickte 1 Dort heiratete sie formell den Englisch Lehrer Werner gebar Olga Alexandrowna trennte sich von Werner und kehrte nach zwei Monaten mit der Tochter zuruck Getauft wurde Olga Alexandrowna am 26 Juli 1893 in Berlin in der Anglikanischen Kirche Sofja Iwanowa starb 1894 im Alter von 35 Jahren in der Schweiz an Schwindsucht Olga Alexandrowna wuchs in dem von ihrem Vormund Passower gekauften Haus in Gattschina auf Die Adoption wurde dem Juden Passower nicht genehmigt Olga Alexandrowna absolvierte das Taganzewa Gymnasium das das beste Gymnasium in St Petersburg war Sie beherrschte Englisch Franzosisch und Deutsch sie spielte Klavier zeichnete und ritt Das Studium begann Olga Alexandrowna 1907 an den St Petersburger Hoheren Kursen fur Frauen in der Abteilung fur Reine Mathematik der Physikalisch Mathematischen Fakultat 1907 heiratete sie den Studenten des St Petersburger Alexander I Instituts fur Verkehrsingenieure Nikolai Nikolajewitsch Kostarew Nach dem Abschluss des Studiums 1912 bestand sie 1913 als eine der ersten russischen Frauen die staatliche Prufung nach dem Programm der Universitat St Petersburg 1 Mit ihrer eingereichten Diplomarbeit erhielt sie ein erstklassiges Diplom der Universitat St Petersburg 2 Ab 1914 lehrte Kostarewa Mathematik an den St Petersburger Hoheren Kursen fur Frauen Nach der Oktoberrevolution rettete sie sich mit den Kindern in das Gouvernement Wjatka wo sie in einer Landkooperative arbeitete 1919 erhielt sie die Genehmigung fur die Grundung einer Schule 2 Klasse in dem grosseren Dorf Kossa an der sie Mathematik Lehrerin und dann Direktorin war 1 Nach dem Burgerkrieg kehrte Kostarewa 1922 mit ihren Kindern nach Petrograd zuruck wo sie sogleich im Geophysikalischen Hauptobservatorium GGO zu arbeiten begann 2 Sie war zunachst Adjunkt und wurde dann wissenschaftliche Obermitarbeiterin in der von Alexander Friedmann geleiteten Abteilung fur theoretische Meteorologie Ab 1924 arbeitete sie auch am Leningrader Polytechnischen Institut zunachst bei Abram Joffe und dann bei Wladimir Skobelzyn worauf sie auch eine Physik Vorlesung fur das erste Studienjahr hielt 1 Sie entwickelte eine neue Theorie uber die Entstehung und Entwicklung von Zyklonen mit Benutzung der Polarfront Vorstellung von Vilhelm Bjerknes 3 4 1925 liess sie sich von Kostarew trennen 1 Auf Friedmanns Antrag wurde Kostarewa mit dem GGO Kollegen Boris Iswekow 1891 1942 fur zwei Monate nach Oslo zu Vilhelm Bjerknes und nach Bergen geschickt um die von Bjerknes entwickelte Theoretische Meteorologie der Bergener Schule kennenzulernen Sie wurde 1928 mit Iswekow nach Ulm zu einem Treffen mit deutschen Meteorologen und zum Leiter der Wetterdienststelle Frankfurt am Main Georg Stuve geschickt um dessen Untersuchungen der Dynamik und Thermodynamik der Erdatmosphare kennenzulernen 5 Nach der Ruckkehr heirateten Kostarewa und Iswekow 1 Ab 1930 arbeitete Kostarewa am Lehrstuhl fur Mathematik des Leningrader Bergbau Instituts 1932 wechselte sie als Dozentin an die Universitat Leningrad und hielt am Lehrstuhl fur Geophysik Vorlesungen uber Physik der Erdatmosphare und Naherungsrechnung und fuhrte eine Ubung zur Vorlesung uber die Geophysik der Erdkruste durch 1 Die Zyklone blieben ihr Untersuchungsschwerpunkt wobei sie die Methode Ludwig Weickmanns benutzte 6 7 8 Im Rahmen der Stalinschen Sauberungen wurde Kostarewa als geburtige Englanderin im Fruhjahr 1935 kurz vor der Verteidigung ihrer Doktor Dissertation verhaftet und nach einigen Monaten im Gefangnis fur 5 Jahre nach Saratow verbannt 1 Dort arbeitete sie am Landwirtschaftsinstitut und als Lehrerin in einer Schule Wahrend des Grossen Terrors wurde sie am 25 November 1937 erneut verhaftet und nun zu 10 Jahren Freiheitsentzug verurteilt 1 Am 23 Marz 1940 stellte der Chef der NKWD Verwaltung der Oblast Saratow das Strafverfahren wegen Mangels an Beweisen ein Sie kehrte aus der Verbannung nach Leningrad zuruck wo nach Bemuhungen ihres Mannes ihr der Aufenthalt in Leningrad genehmigt und ihre Ehe mit ihm registriert wurde Sie erhielt einen Ausweis als Judin Iswekowa Nach Beginn des Deutsch Sowjetischen Kriegs wurde Iswekowa vor Beginn der Leningrader Blockade mit ihrer jungsten Tochter Tanja im Sommer 1941 in das Dorf Anufrijewo bei Tscherepowez evakuiert wo sie in der Schule Mathematik unterrichtete 1 Ihr Mann an der Universitat Leningrad blieb im blockierten Leningrad und wartete auf die Evakuierung der Universitat Im Winter 1942 wurde er verhaftet und am 25 April 1942 zum Tod durch Erschiessen mit Konfiskation seines Eigentums verurteilt Er starb am 22 Juni 1942 im Gefangnis Im Sommer 1943 zog Iswekowa mit ihrer Tochter Tanja nach Saratow 1 Sie arbeitete in einer Wascherei in dem Gemuse Saat Artel Sortsemowoschtsch und bewachte ein Melonenfeld Auf Antrag der Akademiemitglieder Nikolai Kotschin Wladimir Fock und Wladimir Smirnow arbeitete Iswekowa ab Oktober 1944 als Dozentin am Lehrstuhl fur Elastizitatstheorie der Mechanik Mathematik Fakultat der Universitat Saratow Im Astronomischen Schulkalender fur 1948 erinnerte sie an Leonhard Euler Pierre Simon Laplace und Henry Cavendish 9 Aufgrund der Kampagne gegen die Wurzellosen Kosmopoliten wurde Iswekowa im September 1951 entlassen 1 Im Oktober 1951 wurde sie in Kasachstan Dozentin am Lehrstuhl fur Physik und Mathematik des Gurjewer Lehrerinstituts Ab 1952 arbeitete sie als Dozentin fur Hohere Mathematik am Minsker Padagogik Institut 1 1959 konnte sie nach Rehabilitierung nach Leningrad zuruckkehren und wurde Dozentin am Lehrstuhl fur Mathematik des Leningrader Bontsch Brujewitsch Instituts 1 Aufgrund ihrer Krebs Erkrankung verschlechterte sich Iswekowas Zustand so sehr dass sie nur noch Texte ins Russische ubersetzte und Privatunterricht gab Sie starb am 28 Oktober 1968 in Leningrad und wurde auf dem Alexander Friedhof begraben 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p Universitat St Petersburg Kostareva urozhd Verner Izvekova Olga Aleksandrovna 1889 1968 abgerufen am 1 Juli 2023 a b Selezneva E S Pervye zhenshiny geofiziki i meteorologi Gidrometeoizdat Leningrad 1989 S 78 Kostareva O A Novaya teoriya proishozhdeniya i razvitiya ciklonov idei Berknesa o polyarnom fronte In Zhurnal geofiziki i meteorologii Band 2 Nr 1 2 1925 S 46 68 Kostareva O A Raspredelenie vertikalnyh vihrej v ciklone In Zhurnal geofiziki i meteorologii Band 2 Nr 3 4 1925 S 211 216 Universitat St Petersburg Izvekov Boris Ivanovich abgerufen am 30 Juni 2023 Kostareva O A Davtyan D A K voprosu o chislovyh harakteristikah ciklona In Izvestiya GGO Nr 1 2 1932 S 13 18 Kostareva O A K voprosu ob issledovanii volnovyh processov v atmosfere po sinopticheskomu metodu prof Vejkmana In Zhurnal geofiziki Band 3 Nr 1 1933 S 93 97 Kostareva O A K voprosu ob issledovanii volnovyh processov v atmosfere po sinopticheskomu metodu prof Vejkmana In Zhurnal geofiziki Band 3 Nr 4 1933 S 451 458 Astronomicheskij shkolnyj kalendar za 1948 1 ya tip Poligrafizdata Saratow 1947 S 31 34 Normdaten Person VIAF 311386626 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 29 Februar 2024 PersonendatenNAME Kostarewa Iswekowa Olga AlexandrownaALTERNATIVNAMEN Kostareva Izvekova Olga Aleksandrovna russisch KURZBESCHREIBUNG russische bzw sowjetische Geophysikerin und HochschullehrerinGEBURTSDATUM 29 Mai 1889GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 28 Oktober 1968STERBEORT Leningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olga Alexandrowna Kostarewa Iswekowa amp oldid 242687643