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Mittelchinesisch chinesisch 中古漢語 中古汉语 Pinyin zhōnggǔ Hanyǔ englisch Middle Chinese fruher Ancient Chinese ist der historische chinesische Dialekt wie er im Qieyun 切韻 切韵 Qieyun Ch ieh4 yun4 einem Reimworterbuch verzeichnet ist das im Jahre 601 erstmals veroffentlicht wurde gefolgt von einer Reihe von uberarbeiteten und erweiterten Ausgaben Mittelchinesisch中古漢語Zeitraum Sud und nordliche Dynastien 420 589 Sui Dynastie 581 618 Tang Dynastie 618 907 Song Dynastie 960 1279 Ehemals gesprochen in Mittelalterliches ChinaSprecher ausgestorbenLinguistischeKlassifikation Sino Tibetisch Sinitisch Chinesisch Mittelchinesisch dd dd Offizieller StatusAmtssprache in Schriften Siegelschrift Chinesische Kanzleischrift Kaishu Kursivschrift Grasschrift Phagspa HangulSprachcodesISO 639 3 ltcDie Fanqie Methode 反切 fǎnqie die zur Wiedergabe der Aussprache in diesen Worterbuchern verwendet wird erwies sich jedoch in praxi als untauglich obwohl sie eine Verbesserung fruherer Methoden darstellte Das Yunjing 韻鏡 韵镜 jingyun Reimspiegel aus dem 12 Jh und weitere Reimtafeln beinhalten eine gehobenere und passendere Analyse der Qieyun Phonologie Die Reimtafeln bestatigen eine Anzahl von Lautverschiebungen die uber die Jahrhunderte nach der Veroffentlichung des Qieyun stattgefunden hatten Linguisten bezeichnen das Qieyun System manchmal als Fruhmittelchinesisch Englisch Early Middle Chinese EMC und die Varianten die durch Reimtafeln aufgedeckt werden als Spatmittelchinesisch Englisch Late Middle Chinese LMC Die Worterbucher und Tafeln Tabellen beschreiben die relative Aussprache geben aber nicht ihren tatsachlichen Lautwert wieder Der schwedische Linguist Bernhard Karlgren glaubte dass die Worterbucher den Sprachstandard der Hauptstadt Chang an der Sui und Tang Dynastien darstellen und erstellte eine Rekonstruktion des Mittelchinesischen Jedoch gehen die meisten Gelehrten heutzutage davon aus dass auf Grundlage des kurzlich wiederentdeckten Vorwortes des Qieyun es ein Kompromiss zwischen nordlicher und sudlicher Lesung und den poetischen Traditionen der spaten sudlichen und nordlichen Dynastien ist Dieses zusammengesetzte System enthalt wichtige Informationen fur die Rekonstruktion des vorausgehenden Systems der a ltchinesischen Phonologie 1 Jahrtausend v Chr Das mittelchinesische System wird oft als Rahmengerust zum Studium und zur Beschreibung verschiedener moderner Varietaten des Chinesischen genutzt Zweige der chinesischen Sprachfamilie wie z B Mandarin Chinesisch einschliesslich Hochchinesisch mit der Sprache von Beijing als Basis Yue Chinesisch und Wu Chinesisch konnen im Grossen und Ganzen als divergente Entwicklungen mittels des Qieyun Systems behandelt werden Das Studium des Mittelchinesischen sorgt auch fur ein besseres Verstandnis und eine bessere Analyse der klassischen chinesischen Dichtung wie z B der Dichtung der Tang Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 1 1 Reimworterbucher 1 2 Reimtafeln 1 3 Moderne Dialekte und sino xenische Aussprachen 1 4 Transkriptionsbelege 2 Methodologie 3 Phonologie 3 1 Anlaute 3 2 Auslaute 3 3 Tone 4 Struktureller Vergleich mit dem Altchinesischen sowie mit modernen chinesischen Varietaten 5 Weiterfuhrende Literatur 6 Fussnoten 6 1 Anmerkungen 6 2 Einzelnachweise 6 3 Zitierte Werke 7 WeblinksQuellen BearbeitenDie Rekonstruktion mittelchinesischer Phonologie ist uberwiegend abhangig von detaillierten Beschreibungen in einigen wenigen Originalquellen Die wichtigste dieser Quellen ist das Qieyun Reimworterbuch 601 n Chr samt seinen Uberarbeitungen Das Qieyun wird oft gemeinsam mit Interpretationen in Reimtafeln der Song Dynastie verwendet wie z B das Yunjing das Qiyinlue 七音略 Qiyin lue Chi yin lueh Uberblick der Sieben Laute und das spatere Qieyun zhizhangtu und Sisheng dengzi Die Dokumentarquellen werden erganzt durch Vergleich mit modernen Varietaten des Chinesischen der Aussprache chinesischer Lehnworter in anderen Sprachen insbesondere Japanisch Koreanisch und Vietnamesisch der Transkription mit chinesischen Zeichen von auslandischen Namen der Transkription chinesischer Namen in Alphabet Schriften wie z B Brahmi Tibetische und Uigurische Schrift sowie Belegen hinsichtlich Reim und Tonmuster aus der klassischen chinesischen Literatur E 1 Reimworterbucher Bearbeiten nbsp Anfang der ersten Reimklasse des Guangyun 東 dōng Osten Chinesische Gelehrte des Mittelalters widmeten einen Grossteil ihrer Anstrengungen der Beschreibung der Laute ihrer Sprache insbesondere um dabei zu helfen die Klassiker laut zu lesen und bei der richtigen Komposition von Dichtung Chinesische Dichtung uberbordete in der Tang Ara manchmal mit rigider Versstruktur die sich auf die Tone innerhalb der Verszeilen stutzte und mit Reim der Schlussworter Die Reimworterbucher Englisch Rime dictionary im Gegensatz zu Rhyming dictionary waren die Erste Hilfe fur Autoren bei der Komposition dieser Dichtung oder fur Leser die diese bewerteten Das Qieyun 601 v Chr ist das alteste dieser Reimworterbucher und die Hauptquelle zur Aussprache von chinesischen Schriftzeichen im Fruhmittelchinesischen Englisch Early Middle Chinese EMC Zur Zeit von Bernhard Karlgrens bahnbrechender Arbeit uber das Mittelchinesische Anfang des 20 Jahrhunderts waren nur Fragmente des Qieyun bekannt und die Gelehrten stutzten sich auf das Guangyun 1008 eine stark erweiterte Ausgabe aus der Song Dynastie Es wurden jedoch nach und nach bedeutsame Sektionen einer Version des Qieyun selbst in den Dunhuang Hohlen und 1947 eine vollstandige Abschrift von Wang Renxus Kanmiu buque qieyun 706 aus der Palastbibliothek gefunden E 2 Das Qieyun organisiert chinesische Schriftzeichen nach ihrer Aussprache gemass einer Hierarchie von Wort Ton Reim und Homophonie Schriftzeichen mit identischer Aussprache sind in homophone Klassen unterteilt deren Aussprache dadurch beschrieben wird dass zwei Fanqie Schriftzeichen verwendet werden das erste hat den Anlaut des Schriftzeichens in der homophonen Klasse und das zweite hat die gleiche Lautung wie der Rest der Silbe der Auslaut Die Verwendung von Fanqie war eine wichtige Innovation des Qieyun und erlaubte die Aussprache aller Schriftzeichen exakt zu beschreiben fruhere Worterbucher beschrieben die Aussprache von ungewohnlichen Schriftzeichen in Form des am ahnlichsten lautenden bekannten Schriftzeichens E 3 Das Qieyun nutzt multiple aquivalente Fanqie Schriftzeichen um jeden einzelnen Anlaut ebenso wie die Auslaute Endsilben zu reprasentieren Die Bestimmung der Anzahl der Kategorien von Anlauten und Auslauten die tatsachlich abgebildet werden nahm daher einen Grossteil sorgfaltiger Arbeit seitens der Linguisten des Chinesischen in Anspruch Dies geschah dadurch dass man zwei Fanqie Anlaute oder Auslaute immer dann gleichsetzt wenn der eine fur die Fanqie Buchstabierung der Aussprache des anderen verwendet wird und anschliessend Ketten solcher Aquivalenzen verfolgt um grossere Gruppen zu bilden z B wenn die Aussprache eines bestimmten Schriftzeichens durch die Fanqie Buchstabierung AB definiert ist und die Aussprache des Schriftzeichens A durch die Fanqie Buchstabierung CD und die Aussprache des Schriftzeichens C durch die fanqie Buchstabierung EF definiert ist dann sind die Schriftzeichen A C und E alle aquivalente Fanqie Schriftzeichen fur denselben Anlaut E 4 Das Qieyun klassifiziert Homonyme unter 193 Reimklassen jede davon einem der vier Tone zugeordnet Eine einzige Reimklasse kann multiple Auslaute enthalten die sich im Allgemeinen nur durch den Inlaut insbesondere wenn es sich um w handelt lt es fehlt ein Verb etwa unterscheiden gt oder in sogenannten Chongniu Doubletten siehe unten Reimtafeln Bearbeiten nbsp Die erste Tafel des Yunjing mit der Guangyun Reimklasse 東 dōng 董 dǒng 送 song und 屋 wu k in Mittelchinesisch Das Yunjing 1150 n Chr ist die alteste der sogenannten Reimtafeln welche eine detailliertere phonologische Analyse des Qieyun Systems darbietet Das Yunjing wurde Jahrhunderte nach dem Qieyun geschaffen und die Urheber des Yunjing versuchten ein phonologisches System zu interpretieren das signifikant von ihrem eigenen Dialekt des Spatmittelchinesischen Englisch Late middle Chinese LMC abwich Sie waren sich dessen bewusst und bemuht die Qieyun Phonologie so gut wie moglich zu rekonstruieren durch grundliche Analyse der Regel massigkeite n des Systems sowie der Beziehungen gleichzeitigen Auftretens zwischen In und Auslauten wie sie durch die Fanqie Schriftzeichen angezeigt werden Wie dem auch sei weist die Analyse unvermeidlich einige Einflusse seitens des LMC Spatmittelchinesisch Late middle Chinese auf was bei der Interpretation kniffliger Aspekte des Systems zu berucksichtigen ist E 5 Das Yunjing besteht aus 43 Tafeln Tabellen wobei jede mehrere Qieyun Reimklassen abdeckt die wie folgt eingeteilt sind E 6 Eines der 16 she 攝 der umfassenden Reimklasse des LMC Jedes she ist entweder innen 內 nei oder aussen 外 wai Die Bedeutung dessen ist umstritten aber es wird angenommen dass es sich auf die Hohe des Hauptvokals bezieht wobei aussere Auslaute einen niedrigen Vokal haben ɑ oder a ae und innere Auslaute einen nicht niedrigen Vokal geoffneter Mund 開口 开口 kaikǒu oder geschlossener Mund 合口 hekǒu zeigt an ob Lippenrundung vorhanden ist Geschlossene Auslaute besitzen entweder einen gerundeten Vokal e g u oder einen gerundeten Gleitlaut Englisch rounded glide Jede Tafel hat 23 Spalten eine fur jeden Anlaut 聲母 声母 shengmǔ Lautmutter Obwohl das Yunjing 36 Anlaute unterscheidet sind diese in 23 Spalten untergebracht indem Palatale Retroflexe und Dental sich in derselben Spalte finden Dies fuhrt nicht zu Fallen wo zwei homophone Klassen verschmelzen da die Grade Zeilen derart arrangiert sind dass alle moglichen Minimalpaare nur unterschieden durch den retroflexen vs palatalen vs alveolaren Character des Anlautes in unterschiedlichen Zeilen landen E 7 Jeder Anlaut ist weiterhin wie folgt klassifiziert E 8 Artikulationsort Labial chun 脣 Lippe Alveolar she 舌 Zunge Velar ya 牙 Backenzahn Affrikat und Sibilant chǐ 齒 齿 Vorderzahn sowie Guttural hou 喉 Kehle Artikulationsart stimmlos qing 清 klar stimmlos aspiriert ciqing 次清 zweitrangig klar stimmhaft zhuo 濁 浊 trub oder Nasal oder Liquida qingzhuo 清濁 清浊 klar trub Jede Tafel hat des Weiteren 16 Zeilen mit Gruppen von 4 Reihen fur jeden der 4 Tone 聲調 声调 shengdiao Lautintonation des traditionellen Systems bei dem Auslaute auf p t oder k eher als Eingangston Varianten der Auslaute auf m n or ŋ angesehen werden denn als separate eigenstandige Auslaute Die Bedeutung der 4 Reihen 等 deng Klasse Grad oder Gruppe innerhalb jedes Tones ist schwierig zu interpretieren und stark umstritten Diese Reihen werden fur gewohnlich mit I II III und IV bezeichnet und sollen vermutlich auf Unterschiede bei der Palatalisierung oder Retroflexion abstellen die bei Silbenanlauten oder Silbeninlauten auftreten oder auf Unterschiede bei der Qualitat von ahnlichen Hauptvokalen z B ɑ a ɛ E 6 Andere Gelehrte sehen sie nicht als phonetische Kategorien sondern als formales Instrument um Verteilungsmuster im Qieyun auszunutzen um eine kompakte Darstellung zu erreichen E 9 Jedes Quadrat einer Tafel enthalt ein Schriftzeichen was einer bestimmten homophonen Klasse im Qieyun entspricht vorausgesetzt es gibt ihn Durch diese Anordnung kann jede homophone Klasse einer der obengenannten Kategorien zugeordnet werden E 10 Moderne Dialekte und sino xenische Aussprachen Bearbeiten Die Reimworterbucher und Reimtafeln identifizieren Kategorien phonetischer Unterscheidungen zeigen aber nicht die tatsachlichen Aussprachen dieser Kategorien an Die variierenden Aussprachen von Wortern in heutigen Varietaten des Chinesischen konnen dabei helfen jedoch stammen die meisten dieser Varietaten von einer spatmittelchinesischen Koine ab und konnen nicht ohne weiteres dazu genutzt werden die Aussprache des Fruhmittelchinesischen zu bestimmen Wahrend der Fruhmittelchinesischen Periode wurde eine grosse Anzahl chinesischen Vokabulars systematisch von den Vietnamesen Koreanern und Japanern entlehnt zusammengenommen bekannt als Sino xenische Wortschatz Englisch sino xenic vocabularies aber viele Unterscheidung sind unwiederbringlich fur die Kartierung der chinesischen Phonologie auf fremde phonologische Systeme verloren E 11 Als Beispiel zeigt die folgende Tabelle die Aussprache von Numeralien in drei modernen chinesischen Varietaten neben geliehenen Formen im Vietnamesischen Koreanischen und Japanischen je in einer Umschrift die die moderne und die historische Aussprache wiedergibt Moderne chinesische Varietaten Sino Vietnam Sino Korean Sino Japan E 12 Mittel chinesisch A 1 Beijing Suzhou Guangzhou Go on Kan on1 一 yi iɤʔ7 jat1 nhất il ichi iti itsu itu ʔjit2 二 er l6 ji6 nhị i ni ji zi nyijH3 三 san sɛ1 saam1 tam sam san sam4 四 si sɿ5 sei3 tứ sa shi si sijH5 五 wǔ ŋ6 ng5 ngũ o go nguX6 六 liu loʔ8 luk6 lục ryuk roku riku ljuwk7 七 qi tsʰiɤʔ7 chat1 thất chil shichi siti shitsu situ tshit8 八 ba poʔ7 baat3 bat pal hachi pati hatsu patu peat9 九 jiǔ tɕioy3 gau2 cửu gu ku kyu kiu kjuwX10 十 shi zɤʔ8 sap6 thập sip ju lt jiɸu zipu dzyipTranskriptionsbelege Bearbeiten Obwohl die Belege aus chinesischen Transkriptionen von Fremdwortern beschrankter vorhanden sind und durch die Abbildung fremder Aussprachen auf die chinesische Phonologie in ahnlicher Weise verschleiert werden dienen diese dennoch als direkte Belege mit einem Vorteil der den anderen Datenarten abgeht die Aussprache der fremden Sprachen insbesondere des Sanskrit ist in fast allen Einzelheiten bekannt Beispielsweise wurde das Sanskrit Wort Drawida von religiosen Schreibern in die Schriftzeichenfolge 達羅毗荼 达罗毗荼 ubersetzt die heute im modernen Hochchinesischen des 20 Jh als Daluopitu ausgesprochen wird Dies legt nahe dass das Mandarin uo das moderne Abbild eines alten a ahnlichen Lautes ist und dass der zweite Ton ein Abbild eines alten stimmhaften Konsonanten ist Die nasalen Anlaute m n und ŋ wurden in der fruhen Tang Zeit verwendet um Sanskrit Nasale zu transkribieren spater jedoch fur nicht aspirierte stimmhafte Anlaute des Sanskrit was nahelegt dass sie in manchen Dialekten zu pranasalisierten Konsonanten Nasal Obstruent oder nicht nasalem Sonoranten geworden sind E 13 E 14 Methodologie BearbeitenDie Reimworterbucher und Reimtafeln ergeben zwar phonologische Kategorien aber nur mit sparlichen Hinweisen auf die Laute die sie reprasentieren E 15 Am Ende des 19 Jhs suchten europaische Studenten des Chinesischen dieses Problem zu losen durch die Anwendung der Methoden der historischen Linguistik welche zur Rekonstruktion des Proto Indoeuropaischen genutzt worden waren Volpicelli 1896 und Schaank 1897 verglichen die Reimtafeln zu Beginn des Kangxi Worterbuchs mit moderner Aussprache in verschiedenen Varietaten hatten aber wenig Ahnung von Linguistik E 16 Karlgren der in der Transkription schwedischer Dialekte bewandert war fuhrte die erste systematische Studie der Varietaten des Chinesischen durch Er verwendete die alteste seinerzeit bekannte Reimtafel als Beschreibung der Laute der Reimworterbucher und studierte auch das Guangyun seiner Zeit das alteste bekannte Reimworterbuch E 17 In Unkenntnis der Arbeiten Li s wiederholt er die Analyse der Fanqie die erforderlich waren um die An und Auslaute des Worterbuches zu identifizieren Er glaubte dass die daraus resultierenden Kategorien den Sprachstandard der Hauptstadt Chang an der Sui und Tang Dynastien wiedergab Er interpretierte die vielen Unterscheidungen als enge Transkription der prazisen Laute dieser Sprache die er zu rekonstruieren suchte indem er die sino xenischen und modernen dialektalen Aussprachen als Widerschein der Qieyun Kategorien behandelte Eine kleine Anzahl der Qieyun Kategorien wurden in keiner der uberlebenden Aussprachen unterschieden und Karlgren wies ihnen identische Rekonstruktionen zu E 18 Karlgrens Transkription umfasst eine grosse Anzahl von Konsonanten und Vokalen viele davon ziemlich ungleich verteilt Chao Yuen Ren und Samuel E Martin akzeptierten Karlgrens Rekonstruktion als eine Beschreibung mittelalterlicher Sprache und analysierten ihre Kontraste Englisch its contrasts um eine phonemische Beschreibung zu erhalten E 19 Hugh M Stimson vereinfachte Martins System zu einer naherungsweisen Ausspracheindikation der Tang Dichtung E 15 Karlgren selbst hielt phonemische Analyse fur eine abtragliche fixe Idee E 20 Altere Versionen der Reimworterbucher und Reimtafeln tauchten wahrend der ersten Halfte des 20 Jhs auf und wurden von solch Linguisten wie Wang Li Dong Tonghe und Li Rong bei ihren eigenen Rekonstruktionen verwendet E 19 Edwin Pulleyblank argumentierte dass das Qieyun System und die Reimtafeln als zwei verschiedene aber in Relation zueinander stehende Systeme rekonstruiert werden sollten die er Fruh bzw Spatmittelchinesisch nannte Des Weiteren vertrat er die Auffassung dass sein Spatmittelchinesisch die Standardsprache der spaten Tang Dynastie wiedergibt E 21 Die Einleitung des Qieyun entdeckt 1947 deutet an dass seine Aufzeichnung ein Kompromiss zwischen nordlicher und sudlicher Lesung und poetischen Traditionen aus der spaten Sudlichen und Nordliche Dynastien Periode sind ein Diasystem Die meisten Linguisten glauben jetzt 2013 dass kein Einzeldialekt alle verzeichneten Unterscheidungen enthielt dass aber jede Unterscheidung irgendwo auftrat E 2 Eine Anzahl Gelehrter verglichen das Qieyun System mit dialekt ubergreifenden Englisch cross dialectal Beschreibungen englischer Aussprachen wie z B John C Wellss lexical sets oder die Notation die in einigen Worterbuchern verwendet wird So enthalten beispielsweise die Worter trap bath palm lot cloth and thought vier verschiedene Vokale in der Received Pronunciation und drei Vokale im General American English beide dieser Ausspracheweisen und viele andere konnen gemeint ist hier wohl im Englischen mit Hilfe dieser sechs Falle spezifiziert werden E 22 Obwohl das Qieyun System nicht langer fur eine Beschreibung einer singularen Sprachform Sprechform angesehen wird wenden Linguisten ein dass dies sogar ihren Wert bei der Rekonstruktion fruher Formen des Chinesischen steigere ahnlich wie eine dialektubergreifende Beschreibung der englischen Aussprachen mehr Informationen uber fruhere Formen des Englischen enthalt als irgendeine einzelne moderne Form E 22 Die Gewichtung hat sich verschoben von prazisen Lauten Phonetik zur Struktur des phonologischen Systems Also fertigte Li Fang Kuei eine Revision von Karlgrens Notation an ehe er seine Rekonstruktion des Altchinesischen anging indem er neue Notationen fur die wenigen Kategorien einfuhrte die Karlgren nicht unterschieden hatte und ordnete ihnen keine Aussprachen zu E 23 Diese Notation wird noch stets breit genutzt aber ihre Symbole basierend auf Johan August Lundells schwedischem Dialektalphabet unterscheiden sich vom uns gewohnten Internationalen Phonetischen Alphabet Um dem abzuhelfen erstellte William H Baxter seine eigene Notation fur die Kategorien des Qieyun und der Reimtafeln und nutzte diese dann zur Rekonstruktion des Altchinesischen E 24 Der Ansatz zur Rekonstruktion des Mittelchinesischen den Karlgren und seine Nachfolger verfolgten bestand eher darin Dialekt e und sino xenische Daten als Hilfsmittel zu nutzen um die Lautwerte fur die aus den Reimworterbuchern und tafeln extrahierten Kategorien aufzufullen denn die Komparative Methode vollstandig einzusetzen E 11 Alle Rekonstruktionen des Mittelchinesischen seit Karlgren sind diesem Ansatz gefolgt wo mit den aus den Reimworterbuchern und tafeln extrahierten Kategorien begonnen wird und unter Verwendung von Daten aus den Dialekten und sino xenischen Transkriptionen um ihre Lautwerte entsprechend zu erganzen Jerry Norman und Weldon South Coblin haben diesen Ansatz kritisiert und wandten ein dass bei Betrachtung der Dialektdaten durch die Reimworterbucher und tafeln die Belege verzerrt werden Sie pladieren fur eine vollstandige Anwendung der komparativen Methode auf moderne Varietaten erganzt durch systematische Verwendung von Transkriptionsdaten E 25 Phonologie BearbeitenDie traditionelle Analyse der chinesischen Silbe abgeleitet aus der Fanqie Methode besteht aus dem Anlaut konsonant 聲母 声母 shengmǔ und dem Auslaut 韻母 韵母 yunmǔ Moderne Linguisten unterteilen den Auslaut des Weiteren in Inlaute einen optionalen Mittel Gleitlaut 韻頭 韵头 yuntou einen Hauptvokal oder Nukleus 韻腹 韵母 yunfu Kernvokal und einen optionalen Schlusskonsonanten oder Coda 韻尾 韵尾 yunwei Die meisten Rekonstruktionen des Mittelchinesischen umfassen die Gleitlaute Halbvokale j und w sowie eine jw Kombination viele beziehen aber auch die vokalischen Gleitlaute wie z B i in einem Diphthong ie mit ein Die Konsonanten j w m n ŋ p t und k sind weithin akzeptiert manchmal mit zusatzlichen Codas wie z B wk oder wŋ E 26 Reimsilben im Qieyun so wie angenommen haben denselben Kernvokal und Coda aber oft unterschiedliche Inlaute E 27 Mittelchinesische Rekonstruktionen verschiedener moderner Linguisten variieren Diese Unterschiede sind geringfugig und hinsichtlich der Konsonanten kaum umstritten dennoch gibt es hier mehr signifikante Unterschiede als bei den Vokalen Die am meisten verbreiteten Transkriptionen sind Li Fang Kueis Modifikation von Karlgrens Rekonstruktion und William Baxters mit Tastatur schreibbare Notation Anlaute Bearbeiten Das Vorwort zum Yunjing identifiziert einen traditionellen Satz von 36 Anlauten jeder benannt mit einem Musterschriftzeichen Eine fruhere Version die 30 Anlaute umfasst ist von Fragmenten unter den Dunhuang Manuskripten bekannt Im Kontrast hierzu war zur Identifizierung der Anlaute des Qieyun eine kopfzerbrechende Analyse der Fanqie Beziehungen uber das ganze Worterbuch erforderlich eine Aufgabe die zuerst von dem kantonesischen Gelehrten Chen Li im Jahre 1842 unternommen wurde und seitdem von anderen raffiniert wurde Diese Analyse enthullte einen leicht abweichenden Satz von Anlauten aus dem traditionellen Satz Daruber hinaus glauben die meisten Gelehrten dass einige Unterscheidungen zwischen den 36 Anlauten gar nicht mehr ublich waren zur Zeit der Reimtafeln aber unter dem Einfluss fruherer Worterbucher beibehalten wurden E 28 Fruhmittelchinesisch Englisch Early Middle Chinese EMC hatte drei Arten von Plosiven stimmhaft stimmlos und stimmlos aspiriert Es gab funf Serien von koronalen Obstruenten mit dreichfacher Unterscheidung zwischen Dental oder Alveolar Retroflexen und Palatalen unter den Frikativen und Affrikaten und einer zweifachen dental retroflex Unterscheidung unter den Plosiven Die folgende Tabelle zeigt die Anlaute des Fruhmittelchinesischen mit ihren traditionellen Namen und Nahrungswerten E 29 Fruhmittelchinesische Anlaute Plosive und Affrikate Nasale Frikative ApproximantenTenuis Aspirate Stimmhaft Tenuis StimmhaftLabiale 幫 bang p 滂 pangpʰ 並 bing b 明 ming m Dentale A 2 端 duan t 透 toutʰ 定 ding d 泥 ni n Retroflexe Plosive A 3 知 zhi ʈ 徹 cheʈʰ 澄 cheng ɖ 娘 niang ɳ Laterale 來 lai l Dentale Sibilanten 精 jing ts 清 qingtsʰ 從 cong dz 心 xin s 邪 xie z Retroflexe Sibilanten 莊 zhuangtʂ 初 chutʂʰ 崇 chongdʐ 生 sheng ʂ 俟 si ʐ A 4 Palatale A 5 章 tɕ 昌 tɕʰ 禪 dʑ A 6 日 ɲ 書 ɕ 船 ʑ A 6 以 j A 7 Velare 見 jian k 溪 xikʰ 群 qun ɡ 疑 yi ŋ Laryngale A 8 影 yǐng ʔ 曉 xiǎo x 匣 xia 云 ɣ A 7 Das Altchinesische hatte ein einfacheres System ohne palatale oder retroflexe Konsonanten das komplexere System des EMC ist vermutlich entstanden aus einer Kombination altchinesischer Obstruenten mit folgendem r und oder j E 30 Bernhard Karlgren entwickelte die erste moderne Rekonstruktion des Mittelchinesischen Die Hauptunterschiede zwischen Karlgren und jungeren Rekonstruktionen der Anlaute sind Die Umstellung Verlust Stornierung von ʑ und dʑ Karlgren grundete seine Rekonstruktion auf Reimtafeln der Song Dynastie Aufgrund von Mischungen Ubergangen dieser beiden Laute zwischen Fruh und Spatmittelchinesisch konnte der chinesische Phonologe der die Reimtafeln erschuf nur auf Tradition mundliche Uberlieferung fussen um die respektiven Laut Werte dieser beiden Konsonanten zu bestimmen offensichtlich wurden sie in einem Stadium unbeabsichtigt vertauscht Karlgren nahm ausserdem an dass die EMC Retroflex tatsachlich Palatale waren aufgrund ihrer Tendenz gleichzeitig mit Vordervokalen und j aufzutreten aber diese Ansicht wird nicht mehr vertreten Karlgren nahm an dass stimmhafte Konsonanten tatsachlich aspiriert waren Davon wird heute nur fur das LMC ausgegangen nicht fur das EMC Verschiedene Veranderungen traten zwischen der Zeit des Qieyun und der Reimtafeln auf Palatale Sibilanten vermischten sich mit retroflexen Sibilanten E 31 ʐ verschmolz mit dʐ bildet folglich vier separate EMC phoneme ab Der palatale Nasal ɲ wurde ebenfalls retroflex wurde aber eher zu einem neuen Phonem r denn sich mit einem vorhandenen Phonem zu vermischen Das palatale Allophon von ɣ 云 vereinigte sich mit j 以 zu einem einzigen laryngalen Anlaut j 喻 E 32 Eine Reihe neuer Labiodentale entstand aus den Labialen in bestimmter Umgebung typischerweise da wo sowohl Zentralisierung als auch Rundung auftraten z B j plus Hinterzungenvokal William Baxter s Rekonstruktion oder plus einem gerundeten Vorderzungenvokal Chan s Rekonstruktion Moderne Min Dialekte jedoch behalten bilabiale Anlaut in solchen Wortern bei wahrend moderne Hakka Dialekte diese in einigen gemeinen Wortern beibehalten E 33 Stimmhafte Obstruenten wurden aspiriert noch vorhanden in den Wu Sprache Varietaten Die folgende Tabelle zeigt eine reprasentative Zusammenfassung der Anlaute des Spatmittelchinesischen E 34 Spatmittelchinesische Anlaute Plosive und Affrikate Sonoranten清濁 qingzhuo Frikative Approximanten清濁 qingzhuoTenuis全清 清 quanqing qing Aspirate次清 ciqing Stimmhaft aspiriert全濁 濁 quanzhuo zhuo Tenuis全清 清 quanqing qing Stimmhaft aspiriert全濁 濁 quanzhuo zhuo Labiale 重唇 zhongchun schwere Lippe 幫 bangp 滂 pʰ 並 bingpɦ bʰ 明 mingm輕唇 qingchun leichte Lippe 非 feif 敷 fuf A 9 奉 fengfɦ vʰ 微 weiʋ A 10 Koronale 舌頭 shetou Zungenspitze 端 duant 透 toutʰ 定 dingtɦ dʰ 泥 nin舌上 sheshang Zunge hoch 知 zhiʈ 徹 cheʈʰ 澄 chengʈɦ ɖʰ 娘 niangɳLaterale 半舌 banshe Halbzunge 來 lailSibilanten 齒頭 chǐtou Zahnspitze 精 jingts 清 qingtsʰ 從 congtsɦ dzʰ 心 xins 邪 xiesɦ zʰ正齒 zhengchǐ echter Vorderzahn 照 zhaotʂ 穿 chuantʂʰ 牀 chuang t ʂɦ d ʐʰ A 11 審 shenʂ 禪 shanʂɦ ʐʰ半齒 banchǐ halber Vorderzahn 日 rir A 12 Velare 牙 ya Backenzahn 見 jiank 溪 xikʰ 群 qunkɦ gʰ 疑 yiŋGutturale 喉 hou Kehle 影 yǐngʔ 曉 xiǎox 匣 xiaxɦ ɣʰ 喻 yuʜ Die Unterscheidung nach Stimmhaftigkeit stimmhaft stimmlos wird in modernen Wu Dialekten beibehalten ist aber aus anderen Varietaten verschwunden In Min Dialekten sind die retroflexen Dentale mit den Dentalen verschmolzen wahrend sie sich sonst wo mit den retroflexen Sibilanten vereinten Im Suden fallen sie auch mit den dentalen Sibilanten zusammen werden aber in den meisten Mandarin Dialekten beibehalten Die Palatalreihe moderner Mandarin Dialekte die aus einer Vermischung von palatalen Allophonen von dentalen Sibilanten und Velaren entstanden ist ist eine sehr viel jungere Entwicklung die nichts mit den fruheren palatalen Konsonanten zu tun hat E 35 Auslaute Bearbeiten Der Rest einer Silbe nach dem Anlaut konsonanten ist der Auslaut die Auslautsilbe die im Qieyun durch mehrere aquivalente Hilfs Fanqie reprasentiert wird Jeder Auslaut ist einer singularen Reimklasse zugeordnet aber eine Reimklasse kann einen bis vier Auslaute enthalten Auslaute sind fur gewohnlich dahingehend zerlegt dass sie aus einem optionalen Inlaut entweder Halbvokal reduzierter Vokal oder eine Kombination daraus einem Vokal einem optionalen Endkonsonanten und einem Ton bestehen Ihre Rekonstruktion ist sehr viel schwerer als bei den Anlauten aufgrund der Kombination von multiplen Phonemen in einer singularen Klasse E 36 Die allgemein akzeptierten Endkonsonanten sind die Halbvokale j und w die Nasale m n und ŋ sowie die Plosive p t und k Einige Autoren schlagen auch die Codas wŋ und wk vor basierend auf der getrennten Behandlung von verschiedenen Reimklassen in den Worterbuchern Endvokale mit vokalischen und nasalen Codas konnen einen der drei Tone besitzen namlich ebener Ton steigender Ton und fallender Ton Auslaute mit Plosiv Codas verteilen sich in derselben Weise wie die entsprechenden nasalen Auslaute und werden als ihre entering tone Gegenstucke 7 und 8 Ton die im heutigen Chinesisch zu 90 zum 4 Ton wurden beschrieben E 37 Weniger Ubereinstimmung gibt es bei den Inlauten und Vokalen Man ist uberwiegend der Auffassung dass geschlossene Auslaute ein gerundetes Gleit w oder Vokal u hatten und dass der Vokal in ausseren Auslauten offener war als jener in inneren Auslauten Die Interpretation der Abteilungen Englisch divisions ist umstrittener Drei Klasse von Qieyun Auslauten tauchen ausschliesslich in den respektive ersten zweiten und vierten Reihen der Reimtafeln auf und sind daher als Auslaute der Abteilungen I II und IV bezeichnet worden Die verbliebenen Auslaute wurden Abteilung III Auslaute genannte weil sie in der dritten Reihe auftreten sie konnen aber auch in der zweiten und vierten Reihe bei einigen Auslauten auftreten Die meisten Linguisten stimmen darin uberein dass die Abteilung III Auslaute ein Inlaut j enthielten und dass die Abteilung I Auslaute keinen solchen Inlaut besassen sondern andere Eigenschaften die je nach Rekonstruktion variieren Um den vielen Reimklassen gerecht zu werden die das Qieyun unterscheidet schlug Karlgren 16 Vokale und 4 Inlaute vor Spatere Gelehrte haben zahlreiche Variationen vorgeschlagen E 38 Tone Bearbeiten Das Qieyun klassifizierte Schriftzeichen in vier Bestandteile gemass ihrem Ton flacher Ton 平聲 平声 pingsheng ansteigender Ton 上聲 上声 shǎngsheng verlassender Ton 去聲 去声 qusheng sowie eintretender Ton 入聲 入声 rusheng Es ist aber zu beachten das nur drei der vier Tone phonemisch sind Offene Silben oder solche die auf einen Nasallaut enden unterscheiden zwischen den ersten drei Tonen Der eintretende Ton tritt dagegen nur in den Silben auf die auf einen Plosiv p t oder k enden E 39 In der Regel kann man den auf einen Plosiv endenden Silben aber eine entsprechende auf einen Nasallaut Endende zuordnen sodass man alternativ auch die Tone als Phonemisch und die Unterscheidung zwischen Plosiven und Nasalen im Silbenende als allophonisch ansehen kann Der eintretende Ton ist denn durch einen distinkten Tonfall gekennzeichnet Es ist schwierig die exakten Umrisse der anderen Tone zu bestimmen Karlgren interpretierte die Namen wortwortlich und nahm entsprechend einen ebenen einen ansteigenden und einen abfallenden Tonverlauf an E 39 Die alteste bekannte Beschreibung der Tone wurde in einem Zitat der Song Dynastie fruhes 9 Jh gefunden 元和韻譜 元和韵谱 Yuanhe Yunpǔ An und Auslauttafel nicht mehr vorhanden Der ebene Ton ist traurig und stabil Der steigende Ton ist schrill und steigend Der aufbrechende Ton ist klar und fern Der eintretende Ton ist gerade und abrupt A 13 Struktureller Vergleich mit dem Altchinesischen sowie mit modernen chinesischen Varietaten Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Silbenstruktur des Mittelchinesischen ahnelt derjenigen moderner Varietaten insbesondere konservativer wie Kantonesisch mit uberwiegend monosyllabischen Wortern wenig oder keiner Ableitungsmorphologie drei Tonen und einer Silbenstruktur die aus Anfangskonsonant Gleitlaut Hauptvokal und Endkonsonant besteht mit einer grossen Anzahl von Anlautkonsonanten und einer ziemlich kleinen Anzahl Auslautkonsonanten Wenn man die Gleitlaute nicht einbezieht treten keinerlei Cluster am Beginn oder Ende einer Silbe auf Dagegen weist das Altchinesische deutlich grossere Abweichungen in der Struktur auf Es gab keine Tone eine geringere Unausgeglichenheit zwischen moglichen Anlaut und Endkonsonanten und eine signifikante Anzahl von Anlaut und Auslautclustern Es gab ein gutentwickeltes System der Ableitungs und Beugungsmorphologie gebildet unter Verwendung von Konsonanten die vor oder hinter einer Silbe angefugt wurden Dieses System ahnelt dem System das fur das Proto Sino Tibetanische rekonstruiert wurde und ist noch stets sichtbar z B in der geschriebenen Tibetischen Sprache Es ahnelt auch grossenteils dem System der konservativeren Mon Khmer Sprachen wie dem der modernen Khmer Kambodschanisch Die Hauptveranderungen die zu den modernen Varietaten fuhrten waren eine Reduzierung der Anzahl Konsonanten und Vokale und ein korrespondierender Anstieg der Anzahl Tone typischerweise durch eine pan ostasiatische Tonspaltung die die Anzahl der Tone verdoppelte wahrend die Unterscheidung zwischen stimmhaften und stimmlosen Konsonanten eliminiert wurde Dies fuhrte zu einem graduellen Verfall der Anzahl moglicher Silben Im Hochchinesischen ist dieser Verfall viel weiter fortgeschritten als anderswo mit nur ungefahr 1 200 moglichen Silben Das Ergebnis insbesondere im Hochchinesischen war die Proliferation der Anzahl von zweisilbigen zusammengesetzten Wortern die stetig die fruheren einsilbigen Worter ersetzt haben dergestalt dass die Mehrheit der Worter im Hochchinesischen heutzutage 2013 aus zwei Silben besteht Weiterfuhrende Literatur BearbeitenChen Chung yu Tonal evolution from pre Middle Chinese to modern Pekinese three tiers of changes and their intricacies Project on Linguistic Analysis University of California Berkeley CA 2001 OCLC 248994047 Bernhard Karlgren Grammata Serica Recensa Museum of Far Eastern Antiquities Stockholm 1957 OCLC 1999753 Mei Tsu lin Tones and prosody in Middle Chinese and the origin of the rising tone In Harvard Journal of Asiatic Studies Nr 30 1970 S 86 110 JSTOR 2718766 J Newman A V Raman Chinese historical phonology a compendium of Beijing and Cantonese pronunciations of characters and their derivations from Middle Chinese In LINCOM studies in Asian linguistics Nr 27 LINCOM Europa Munich 1999 ISBN 3 89586 543 5 Fussnoten BearbeitenAnmerkungen Bearbeiten Fur die Mittelchinesische Formen wurde hier Baxters Transkription verwendet Dabei werden X und H verwendet um den steigenden bzw den fallenden Ton kennzeichnen Der ebene und der eintretende Ton lassen sich durch den Reim unterscheiden und bleiben unmarkiert Es ist unklar ob diese eine alveolare oder dentale Artikulation besassen Sie sind uberwiegend alveolar in modernen chinesischen Varietaten Vgl Baxter 1992 S 49 Karlgren rekonstruierte diese als Palatale aber die meisten Gelehrten sind heute 2013 der Auffassung dass es sich um Retroflexe handelte Vgl Baxter 1992 S 50 Der Anlaut ʐ tritt nur in den beiden Wortern 俟 und 漦 des Qieyun auf und mischt sich mit dʐ des Guangyun Er wird in vielen Rekonstruktionen weggelassen und hat keine hochchinesische Bezeichnung Vgl Baxter 1992 S 56 57 206 Die retroflexen und palatalen Sibilanten wurden in den Reimtafeln als eine einzige Serie behandelt Chen Li fiel als erstem auf 1842 dass sie im Qieyun unterschieden wurden Vgl Baxter 1992 S 54 55 a b Die Anlaute 禪 und 船 wurden von ihren Positionen in den Reimtafeln umgesetzt da man davon ausgeht dass sie verwechselt wurden Vgl Baxter 1992 S 52 54 a b In den Reimtafeln ist der palatale Allophon von ɣ 云 mit j 以 zu einem einzigen laryngalen Anlaut 喻 verbunden Im Qieyun System ist j jedoch dem Palatalmuster den Palatalen zugeordnet Vgl Baxter 1992 55 56 59 Der Artikulationsort der Frikative ist unklar und variiert zwischen modernen Varietaten Vgl Baxter 1992 S 58 Dieser Anlaut war vermutlich von 非 nicht zu unterscheiden wurde aber beibehalten um seine Herkunft von einem anderen Qieyun Anlaut zu dokumentieren Vgl Pulleyblank 1984 S 69 Ein ungewohnlicher Anlaut taucht heutzutage entweder als w v oder ʋ oder m auf Dieser Anlaut war nicht in den Listen der 30 Anlaute der Dunhuang Fragmente enthalten und vermutlich phonemisch unterschieden distinkt von 禪 ʂɦ zu jener Zeit Vgl Pulleyblank 1970 S 222 223 Ursprunglich ein palataler Nasal taucht im Allgemeinen heute als ʐ oder ɻ ʑ j z oder ɲ auf 平聲哀而安 上聲厲而舉 去聲清而遠 入聲直而促 ubersetzt in Ting 1996 S 152Einzelnachweise Bearbeiten Norman 1988 S 24 41 a b Norman 1988 S 24 25 Baxter 1992 S 33 35 Pulleyblank 1984 S 142 143 Norman 1988 S 29 30 a b Norman 1988 S 31 32 Baxter 1992 S 43 Norman 1988 S 30 31 Branner 2006 S 15 32 34 Norman 1988 S 28 a b Norman 1988 S 34 37 Miller 1967 S 336 Malmqvist 2010 S 300 Pulleyblank 1984 S 163 a b Stimson 1976 S 1 Norman 1988 S 32 34 Ramsey 1989 S 126 131 Norman 1988 S 34 39 a b Norman 1988 S 39 Ramsey 1989 S 132 Pulleyblank 1970 Pulleyblank 1971 Pulleyblank 1984 a b Baxter 1992 S 37 Li 1974 75 S 224 Baxter 1992 S 27 32 Norman Coblin 1995 Norman 1988 S 27 28 Baxter 1992 S 34 814 Baxter 1992 S 43 45 59 Baxter 1992 S 45 59 Baxter 1992 S 177 179 Baxter 1992 S 53 Baxter 1992 S 55 56 59 Baxter 1992 S 46 48 Pulleyblank 1991 S 10 Baxter 1992 S 45 46 49 55 Norman 1988 S 36 38 Baxter 1992 S 61 63 Norman 1988 S 31 32 37 39 a b Norman 1988 S 52Zitierte Werke Bearbeiten William H 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Webseite die Mittelchinesisch und Altchinesisch wie auch Zwischenformen rekonstruiert Late Middle Chinese basic lexicon Global Lexicostatistical Database Deutsch Spatmittelchinesisches Grundlexikon 1 2 Vorlage Toter Link www eastling org Site for looking up characters in Middle Chinese Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Deutsch Webseite zum Auffinden von Schriftzeichen im Mittelchinesischen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelchinesisch amp oldid 237802815