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Die Mijaken mazedonisch Miјaci Mijaci sind eine kleine ethnogeographische Bevolkerungsgruppe von ethnischen Mazedoniern die im Nordwesten Nordmazedoniens und angrenzender Gebiete Albaniens leben Weitere Siedlungen der Mijaken befinden sich auch in den Regionen von Veles Bitola sowie in Krusevo Die Flagge der Mijaken welche aus dem 15 Jahrhundert stammtDas in Nordmazedonien und teilen des Balkans bekannte Galicnik Hochzeitsfest in traditioneller Mijaken Tracht auch bekannt als Europas traditionellstem Hochzeitsfest 1 Die Mijaken sind nach einem makedonisch slawischen Stamm benannt der sich im 5 und 6 Jahrhundert in der unteren Reka Region im heutigen Nordmazedonien niederliess 2 In der Vergangenheit sowie in der Gegenwart sind die Mijaken bekannt fur ihre kirchliche Architektur Holzbearbeitung Ikonographie und andere reiche Traditionen sowie ihren charakteristischen Galicnik Dialekt der mazedonischen Sprache 3 Inhaltsverzeichnis 1 Siedlungen 2 Geschichte 2 1 Name 2 2 Herkunft 2 3 Mittelalter bis heute 3 Kultur 3 1 Architektur 3 2 Sprache 3 3 Flagge 4 Personlichkeiten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSiedlungen Bearbeiten nbsp Mijaken in ihrer Tracht im Kloster Sveti Jovan Bigorski Anfang des 20 JahrhundertsDie Mijaken haben traditionell zusammen mit den Torbeschen und anderen Untergruppen von slawischen Mazedoniern die Region Mala Reka bewohnt Das Gebiet um den Berg Bistra und der Region Radika wurde Mijacija mazedonisch kyrillisch Miјachiјa genannt Im Osten liegt die ethnographische Region der Brsjaken Die Mijaken bewohnen bzw bewohnten die Dorfer Galicnik Lazaropole Tresonce Selce Rosoki Susica Gari und Osoj wahrend sie auch Dorfer an der Radika um das Kloster Sveti Jovan Bigorski herum bewohnten wo es knappe uberwiegend christlich bewohnte Dorfer wie Bituse Gorno Kosovrasti Gorno Melnicani wahrend der Rest eine gemischte christlich muslimische Bevolkerung wie Trebiste Rostusa und andere hat Die Mehrheit der Mijaken Dorfer ist jedoch unbewohnt da die Mehrheit der Einwohner im 20 Jahrhundert aufgrund der Bevolkerungsverschiebung in die Stadte umgezogen sind In einigen Dorfern um Debar und Bitola sind noch grosse Mijaken Konzentrationen zu finden Die Dorfer Orese Papradiste und Melnica in der Region Veles wurden wahrend der osmanischen Herrschaft in Makedonien von Mijaken besiedelt Das Dorf Smilevo in der Region Bitola gilt auch in Bezug auf seine Architektur und Geschichte als Mijaken Dorf Das nordwestliche Viertel von Krusevo wurde ebenso von Mijaken bevolkert 4 5 Geschichte BearbeitenName Bearbeiten nbsp Der bulgarische Zar Ferdinand in einer Mijaken Tracht aus DebarUber die Herkunft des Namens Mijake gibt es verschiedene Theorien Laut dem Slawisten Konstantin Jirecek wurde die Bezeichnung Mijake 1444 erstmals in einer Quelle erwahnt 3 Laut Peter Makrev einem alten Lehrer der von Mijaken abstammt zeichneten sich durch grosse Reinheit entweder im Haus oder in der Kleidung aus sie waschen und waschen standig weshalb sie den Spitznamen Mijaci angenommen haben Diese These wird auch vom serbischen Ethnografen Stefan Verkovic vertreten 3 Georgi Pulevski ebenfalls Mijake und der als erste Makedonist gilt schrieb in einer seiner Notizen das Wort Mijake bedeutet klarer Geist kluge Leute und Mijaken Makedonier kurze Aussprache Mijaken lang Mazedonier Pulevski sieht im Namen Mijake ein Synonym fur einen Makedonier 3 Eine Theorie besagt dass sie den Namen von ihrer Art ableiten das erste Pluralpronomen mie nie mazedonisch kyrillisch nie zu dt wir auszusprechen das fur den Dialekt der Mijaken typisch ist 3 Andere erklaren dass der Ursprung von Mijaci vom altbulgarischen Wort yagcy yagk transkribiert Jatzi Jagk zu dt die Starken stark stammt Mie zu dt Wir und jaci dt stark soll schliesslich wir die Starken die Helden bedeuten 3 Herkunft Bearbeiten Ihr Ethnonym ist unklar Es gibt eine Theorie dass die Mijaken die ersten waren die dieses Gebiet dauerhaft besiedelten sie fanden hauptsachlich Vlachen die anscheinend nicht dauerhaft sesshaft waren die Mijaken verdrangten die Vlachen aus dem Weideland von denen sie sich teilweise assimilierten Nach einer anderen Theorie sind die Mijaken die Uberreste eines alten slawischen Stammes der das Gebiet des Thessaloniki Feldes bewohnte und hauptsachlich in der Viehzucht tatig war Diese Theorie wird auch durch die Legenden uber die Grundung einer der bedeutendsten Mijaken Siedlungen Galicnik bestatigt Viele Dorfnamen enthalten griechische Entlehnungen So weist das wohl alteste Dorf in der Region Galicnik parallelen mit dem Fluss Gallikos auf Weitere Dorfer wie Mavrovo griechisch mayros mavros zu dt schwarz sowie Nikiforovo griechisch Nikhforos Nikephoros zu dt Siegesbringer bestatigen diese Theorie der Herkunft der Mijaken aus der Region um Thessaloniki im heutigen Griechenland 6 Mittelalter bis heute Bearbeiten nbsp Mijaken als Komitadschi in der Inneren Makedonisch Adrianopeler Revolutionaren Organisation kurz WMOROEs gibt Behauptungen dass sie den osmanischen Sultan wahrend der Operation von Piccolomini im Jahr 1689 unterstutzt haben nachdem sie in Vlainice gewonnen hatten wegen des Sieges anerkannte der Sultan ihnen die offentliche Verwendung der Mijaken Flagge Ein Teil der Mijaken konvertierte im 16 und 17 Jahrhundert zum Islam welche auch als Torbeschen bekannt sind Im Sommer 1875 wurde im Kreis Debar turkisch Kaza ein Referendum uber die Kirchenzugehorigkeit der Christen abgehalten Die Mehrheit unterstutzte den Beitritt zum bulgarischen Exarchat Nur zwei Dorfer und 20 Hauser in Debar unterstutzten das Patriarchat von Konstantinopel das von den ortlichen Bulgaren als griechische Kirche wahrgenommen wurde 7 Ende des 19 Jahrhunderts unterstutzen die Mijaken aktiv die Innere Makedonisch Adrianopeler Revolutionaren Organisation kurz WMORO spater IMRO Einer ihrer Grunder Damjan Gruew ist ebenfalls Mijake aus Smilevo bei Demir Hisar Wahrend des Ilinden Aufstandes fertigten der Hegumen Partenij und die Monche des Klosters Sveti Jovan Bigorski sogenannte Kirschkanonen aus Holz die wahrend des Aufstandes zum Einsatz kamen 8 Kultur Bearbeiten nbsp Holzgeschnitze Ikonostase im Kloster Sveti Jovan Bigorski errichtet zwischen 1830 und 1835 nbsp Holzschnitzerei von Einwohnern des Dorfes Osoj bei Debar mit der Inschrift An seinen Zarenbefreier Boris III aus dem dankbarem MakedonienDie Mijaken sind bekannt dafur wie sehr alte Brauche in ihrem Alltag bewahrt werden Die Pecalba saisonale Arbeit war eine tief verwurzelte Tradition der Mijaken Manner in den Zwanzigern verliessen oft das Dorf fur Monate oder sogar Jahre um in wohlhabenderen Regionen zu arbeiten und Wohlstand fur die Familie zu schaffen dies hat zur Zerstreuung der Mijak Familien beigetragen wobei die Dorfer jetzt verlassen sind oder dunn besiedelt Die Mijaken beherrschten das Holzschnitzer Handwerk und in der Region Mala Reka gab es viele Jahre lang eine Holzschnitzerschule Sie waren fur die aufwendigen Holzschnitzereien verantwortlich die sich im Inneren des Klosters sveti Jovan Bigorski befinden das als das beste in Nordmazedonien gilt Das Galicnik Hochzeitsfest mazedonisch Galichka svadba ist der Name einer traditionellen Hochzeit und ihrer charakteristischen Zeremonie die jahrlich am Petrovden Hl Peter Fest am 12 Juli stattfindet bei der ein Paar ausgewahlt wird um die Hochzeit zu empfangen und im nationalen Fernsehen gezeigt zu werden Der traditionelle Tanz namens Teskoto oro wortl der harte Tanz ein Hirtenvolkstanz der Mijaken gilt als einer der Nationaltanze Nordmazedoniens und einer der bekanntesten Architektur Bearbeiten Die Mijaken Architektur ist zu einem bestimmenden Faktor in der Kultur der Mijaken geworden Die Mijaken gehorten zu den erfahrensten Maurern und halfen wohlhabenden Aromunen Krusevo im 18 Jahrhundert zu einer grossen wohlhabenden und schonen Stadt zu entwickeln Abgesehen von einigen Maurern aus der Region Kriva Palanka waren sie die fahigsten in ganz Makedonien und auf dem Balkan Das Kloster Sveti Jovan Bigorski ist im Mijaken Stil erbaut worden Sprache Bearbeiten Die Mijaken sprechen traditionell den Galicnik Dialekt und den Reka Dialekt Typische Merkmale des Mijacki govor mazedonisch kyrillisch Miјachki govor zu dt Mijak Sprache sind Mijakisch Mazedonisch Deutsch Anmerkungenzamija dzamija Moschee reduzierte Verwendung des Phanomens dz auf nur z roka raka Hand der grosse Jus Ѧ ѧ wird als o und nicht als a wie im standardmazedonischen ausgesprochentuzda tuza tugja fremd Verwendung des Phanomens z oder zd anstelle des mazedonischen gj trebuvad trebit treba brauchen Verwendung des Suffixes t oder d fur die dritte Person Singularstavajed stavaat stellen Verwendung des Suffixes ajed fur die dritte Person Singularglagol zbor Wort von Protoslawisch glagoliti sprechen vgl Glagolitisches AlphabetFlagge Bearbeiten Die Mijaken besitzen eine eigene Flagge die aus dem 15 Jahrhundert stammen soll In der Mitte der Flagge befindet sich ein Kreuz mit den Initialen von Jesus Christus An den vier Enden befinden sich jeweils ein Lowe ein Adler ein Drache und eine Mondsichel die die Herrschaft uber der Reka Region von Bulgarien Lowe Byzanz und Serbien der Adler Albanien Drache und Turkei Halbmond symbolisieren soll Personlichkeiten BearbeitenJohann I Debranin 1037 bulgarischer Geistlicher erster slawischer Erzbischof von Ohrid geboren nahe Debar Johann Kukusel ca 1280 ca 1360 byzantinischer und bulgarischer Heiliger mutterlicherseits aus der Umgebung von Debar Georgi Pulevski 1817 1895 Schriftsteller und Revolutionar geboren in Galicnik Partenij Zografski 1818 1876 bulgarischer Geistlicher geboren in Galicnik Awram Tschaliowski 1854 1943 bulgarischer Industrieller und Wohltater geboren in Galicnik von seinen Zeitgenossen bulgarischer Ford genannt Damjan Gruew 1871 1906 bulgarischer Revolutionar einer der Grunder der Inneren Makedonisch Adrianopeler Revolutionaren Organisation IMARO geboren in Smilevo Aleksandar Sarievski 1922 2002 mazedonischer Volkssanger geboren in Galicnik Dimitrija Cupovski 1878 1940 mazedonischer Lehrbuchautor und Lexikograph Lazar Licenoski 1901 1964 mazedonischer Maler geboren in Galicnik Ljubomir Frckoski 1957 mazedonischer Politiker Familie aus Galicnik Vojdan Stojanovski 1987 mazedonischer Basketballspieler Familie aus Rosoki Damjan Stojanovski 1987 mazedonischer Basketballspieler Familie aus RosokiSiehe auch BearbeitenMazedonier moderne Ethnie Literatur BearbeitenArseni Aleksiew Etnografski bѣlezhki za polyanitѣ miyacitѣ i brsyacitѣ Sofiya 1914 Online bulgarisch Georgi Trajtschew Kniga za miyacitѣ istoriko geografski ocherk Sofiya 1941 Online bulgarisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mijaken Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Alex Crevar Look Inside Europe s Most Traditional Wedding Festival National Geographic 5 Juni 2018 englisch Linda Welters Folk dress in Europe and Anatolia beliefs about protection and fertility Berg Publishers 1999 ISBN 1 85973 287 9 S 100 englisch a b c d e f Georgi Trajchev Kniga za miyacitѣ istoriko geografski ocherk Sofia Makedonische Bibliothek 1941 S 93 94 bulgarisch Klaus Roth Robert Hayden Migration In From and to Southeastern Europe Historical and cultural aspects 2010 ISBN 978 3 643 10895 1 S 113 englisch Aneta Svetieva The multicultural and ethnic characteristics of four villages in the Veles region Republic of Macedonia 1999 englisch Gligor Todorovski Salorekanskiot predel Opshtestveno ekonomski i prosvetni priliki vo 80 te godini na XIX vek do kraјot na Prvata svetska voјna Skopјe 1970 S 14 S 210 mazedonisch Zina Markova Blgarskata ekzarhiya 1870 1879 Sofiya 1989 S 97 bulgarisch Kiro Kiproski Monasite od Bigorski gi izrabotile creshovite topchiњa Nova Makedonija 1 August 2018 mazedonisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mijaken amp oldid 231282227