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Orese mazedonisch kyrillisch Oreshe alte Schreibweise bis 1945 Orѣshe ist ein Dorf im zentralen Teil der Republik Nordmazedonien welches zur Gemeinde Caska gehort Die nachstgelegene Grossstadt ist Veles Orese OresheBlick auf OreseOrese fuhrt kein Wappen Orese Nordmazedonien BasisdatenStaat Nordmazedonien NordmazedonienRegion VardarGemeinde CaskaKoordinaten 41 37 N 21 25 O 41 619166666667 21 418888888889 760 Koordinaten 41 37 9 N 21 25 8 OHohe 760 m i J Einwohner 218 2002 1 Kfz Kennzeichen VE Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Osmanische Zeit 2 2 Unter Konigreich Serbien und Jugoslawien 2 3 Name und Dorflegende 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenOrese liegt im zentralen Teil von Nordmazedonien Die nachstgelegene Stadt ist Veles welches etwa 50 km weit entfernt liegt Das Dorf befindet sich im nordlichen Teil der historischen Landschaft Azot welche auch Babunija genannt wird angelehnt an den Babuna Fluss Die Nachbardorfer von Orese sind Bogomila Papradiste und Kapinovo Nordlich des Dorfes erhebt sich das Bergmassiv Jakupica mit der Spitze Solunska Glava Geschichte BearbeitenOsmanische Zeit Bearbeiten nbsp Blick auf Orese nbsp Blick auf die alten Dorfhauser nbsp Blick auf das Kloster von Orese etwa 3 km nordlich vom DorfOrese wird heute neben dem Nachbardorf Papradiste von Mijaken bewohnt einer kleinen mazedonischen Volksgruppe die im spaten 17 und fruhen 18 Jahrhundert aus der Region Reka bei Mavrovo vor haufigen albanischen Raububerfallen geflohen sind Ziel solcher Raububerfalle wurde im Jahre 1884 auch das Dorf Papradiste welches ebenso von albanischen Plunderern ausgeraubt und in Brand gesetzt worden ist 2 Im Jahre 1873 zahlte das Dorf 40 Familien mit 188 Bulgaren 3 Laut der Statistik des Ethnographen Wassil Kantschow zahlte Orese Ende des 19 Jahrhunderts 460 Einwohner welche sich allesamt als christliche Bulgaren klassifiziert wurden 4 Seine Bewohner standen zu Beginn des 19 Jahrhunderts unter der Herrschaft des bulgarischen Exarchats nach den Statistiken des Sekretars des Exarchats Dimitar Mischew La Macedoine et sa Population Chretienne im Jahr 1905 lebten in Orese 584 bulgarische Exarchisten welche eine bulgarische Grundschule im Dorf besassen 5 Die Region Azot wurde zu Beginn des 20 Jahrhunderts Schauplatz blutiger Kampfe und Scharmutzel zwischen den bulgarischen Komitadschi der Inneren Makedonisch Adrianopeler Revolutionaren Organisation WMORO und den serbischen Tschetniks welche sich teilweise erfolgreich in der Region eingenistet haben 2 Laut einem Geheimbericht des bulgarischen Konsulats in Skopje im Jahre 1895 deklarierten sich aufgrund der Gefahr der serbischen Tschetniks 73 der 102 Hauser des Dorfes als serbophil Nach der Jungturkischen Revolution kehrten die serbophilen Bewohner zuruck zum bulgarischen Exarchat 6 Im Mai 1905 erhielt der bulgarische Wojwode Anfuhrer der WMORO Stefan Dimitrow die Information dass Grigor Sokolovic und seine Tscheta Gruppe das Dorf Bogomila in Richtung Gostirazni verlassen wurden Sofort machte sich Dimitrow auf den Weg nach Gostirazni Wahrend einer Rastpause geriet die Gruppe um Dimitrow bei der Ortschaft Oreski Livadi in einem serbischen Hinterhalt wo Grigor Sokolovic eine von Dimitrows Uhren eroberte und mehrere Salven auf die sitzenden Komitadschi abfeuerte Stefan Dimitrow starb zusammen mit einem seiner Mitkampfer Die serbischen Tschetniks zogen sich schnell zuruck wahrend die WMORO den schweren Verlust ihres Wojwoden Stefan Dimitrow zu beklagen hatte Er wurde von seinen Mitkampfern und Dorfbewohnern in Orese heimlich begraben Bis zur Ankunft des neuen Wojwoden der WMORO in Veles Pantscho Konstantinow hielt man den Tod von Dimitrow geheim um die Bevolkerung nicht zu demoralisieren 2 Am 25 September 1905 gegen 22 Uhr verliessen die bulgarischen Komitadschi um Pantscho Konstantinow und Iwan Naumow Aljabaka zusammen mit denen von Georgi Sugarew das Dorf Papradiste in Richtung Orese Als sie Orese naher kamen war ein scharfes Signal zu horen Nach einer kurzen Erkundung zogen die kombinierten Gruppen der Wojwoden in das Dorf Orese ein Nach einer kurzen Pause blieb die Halfte der Gruppe zusammen mit dem Wojwoden in der Dorfmitte wahrend die andere Halfte in einem Quartier nahe der Ortschaft Staro Crkviste am Ende des Dorfes blieb Im Morgengrauen belagerten die serbischen Tschetniks um Grigor Sokolovic Jovan Dolgac und Trenko Rujanoviċ das Dorf Orese von allen Seiten In Staro Crkviste befanden sich die bulgarischen Komitadschi um Pano Arnaudow zusammen mit einer Gruppe von Georgi Sugarew wo auch das Scharmutzel begann Die serbischen Tschetniks eroffneten dort das Feuer Die bulgarischen Komitadschi die in der Dorfmitte blieben durften nicht schiessen um nicht zwischen zwei Feuer zu fallen Von Staro Crkviste aus leistete die WMORO entschiedenen Widerstand Mittags trafen osmanische Askeri Soldaten aus Bogomila ein und schossen auf die Stellungen der WMORO Unter den Salven der Komitadschi bei Staro Crkviste kamen Aljabaka und Konstantinow mit ihrer Gruppe aus dem Haus und nahmen geeignetere Positionen ein Die turkischen Soldaten nahmen auf dem Weg nach Strovje Stellung und schutzte sich vor Verlusten Am Abend griffen die Organisationsabteilungen der WMORO den Feind an und zogen sich in Gruppen zuruck Bei dieser erbitterten Schlacht wurden 4 Komitadschi getotet 2 Wahrend des Ruckzugs der WMORO wurden drei Rebellen aus Sugarews Gruppe von den serbischen Tschetniks gefangen genommen Am Abend den 25 September 1905 positionierten sich die bulgarischen Komitadschi in Papradiste neu und stellten fest dass drei ihrer Mitkampfer vermisst wurden Anschliessend wurde bei der Vernehmung der Dorfbewohner von Gostirazni festgestellt dass die Gefangenen grausam gefoltert und gezwungen wurden ihre eigenen Graber zu graben Stefan Hodschata gelang die Flucht wahrend die anderen beiden Komitadschi Dimitar Simitdschiew und Ilija Panagjurtscheto mehrere Tage lang verschleppt und spater in Gostirazni bei Prilep getotet wurden Wahrend des Ruckzugs der serbischen Tschetniks setzten diese vier Dorfhauser in Brand 2 Unter Konigreich Serbien und Jugoslawien Bearbeiten Im Zuge des Balkankrieges im Jahre 1912 meldeten sich 23 Dorfbewohner freiwillig der Makedonisch Adrianopeler Landwehr ein Freiwilligenverband der bulgarischen Armee 7 1927 fuhrte der Forscher Leonhard Schultze Orese auf seiner Karte Mazedoniens auf und ordnete es als ein kurzlich serbisiertes Dorf ein 8 Auf der ethnischen Karte von Nordwestmazedonien im Jahr 1929 markierte der russische Sprachwissenschaftler Afanasij Selischtew Orese als ein bulgarisches Dorf 9 Wahrend des Zweiten Weltkriegs lieferten sich am 4 Dezember 1942 mazedonische Partisanen Gefechte mit den lokalen probulgarischen Milizen und bulgarischen Polizisten 10 Name und Dorflegende Bearbeiten nbsp Der in Orese geborene bulgarische Wojwode Anfuhrer der WMORO Welko Manow in Komitadschi KleidungDer Name Orese leitet sich aus dem slawischen Namen Oresko mazedonisch kyrillisch Oreshko ab Der Grunder des Dorfes Orese ist der von den Dorfbewohnern genannte Grossvater Damjan der im Dorf Rosoki in der Region Debar geboren wurde 2 Grossvater Damjan arbeitete in seinen jungen Jahren in Konstanopel als Gehilfe eines Beys im damaligen Osmanischen Reich Aufgrund der Erniedrigungen die er vom Bey widerfahren hat klaute er aus Rache eine Eigentumsurkunde des Beys und floh schliesslich Grossvater Damjan wanderte mit der Eigentumsurkunde lange Zeit umher ohne in seinem Heimatdorf Rosoki erscheinen zu durfen von Dorf zu Dorf bis er sich schliesslich in Kapinovo niederliess im Babuna Tal unweit der makedonischen Stadt Veles In diesem Dorf freundete er sich mit dem Dorfbewohner Stefan an und blieb in seinem Haus Nach etwa zwei Jahren Aufenthalt bei ihm erkrankte Grossvater Damjan schwer und bekam Heimweh Um seine Krankheit und seinen Heimweh zu heilen kehrte er schliesslich zuruck zu seiner Heimat In Rosoki angekommen lebte eine Weile bei seinen Eltern und verlobte sich mit einem Dorfmadchen Doch auch hier weilte er nicht lange und bekam schliesslich Heimweh nach dem Babuna Tal wo er sich zuvor niedergelassen hat Seiner Verlobten sagte er dass sie nach ihrer Heirat in die sehr schone Gegend von Babuna weit weg von ihrem Dorf leben wurden Als die Familie des Madchens davon erfuhr wurde ihr bereits verboten ihren Verlobten zu sehen und der damals junge Damjan ging allein nach Kapinovo Drei ganze Jahre lang gehorte er den Heiducken an bis er bei einem Zusammenstoss mit albanischen Banditen schwer verwundet wurde Mit Muhe erreichte er das Dorf Kapinovo wo er dank der freundlichen Fursorge vom Dorfbewohner Stefan gerettet wurde Die saubere Bergluft wirkte sich wohltuend auf Grossvater Damjan aus und er segnete Gott fur dieses Paradies Als Damjan vollstandig genesen war entschloss er sich schliesslich sich in der Nahe von Kapinovo niederzulassen und obwohl sein Freund Stefan ihn anflehte zu bleiben und auf seinem Grundstuck zu arbeiten beschloss er sich eine eigene gemutliche Ecke in der Nahe eines Flusses zu schaffen dort seine eigene Hutte und Eigentum zu bauen und selbststandig zu arbeiten In ihm tauchte der Gedanke auf in ein neues Dorf zu ziehen ein charakteristisches Merkmal der Mijaken die ihren eigenen Platz fur ihre Familie anstreben und zusammen mit ihrem Freund Stefan auf die Suche nach dem gelobten Land gingen Sie gingen um Strovija und Margari herum aber ihm gefielen die Orte nicht Auf dem Ruckweg uber den Berg Dautica als sie begannen entlang des Flusses Oreska reka abzusteigen und den Ort erreichten an dem sich heute das Dorf Orese befindet stoppte Damjan aufgrund der erstaunlichen Schonheit Dort gab es nur einen Schafstall an dem Ort an dem ein gewisser Oresko war Die Freunde blieben stehen und Damjan war erstaunt uber den schonen Berg der grosszugig vom klaren Oreska Fluss angetrieben wurde Er beschloss sich hier niederzulassen und sein eigenes Haus zu bauen Er mochte diese Ortschaft dieses kleine Tal das von allen Seiten von grossen Bergen umgeben war die mit Buchen und Eichenwaldern bedeckt waren und von einer Vielzahl uppiger Gebirgsbache bewassert wurden die das Wasser uber die saftigen Bergwiesen streuten In diesem Tal baute Damjan mit Hilfe von Stefan und dem Jungen Oresko sein Haus Als er sich sein Traum erfullte und das Haus errichtete begann er sich schnell einsam zu fuhlen woraufhin seine Gedanken bei seiner in Rosoki bei Debar gebliebenen Verlobten waren Die Familienmitglieder seiner Verlobten horten von seinen Taten als Heiducken und verlieren in ihrem Haus kein einziges Wort uber Damjan Nachdem ihm die Braut nicht gegeben wurde betraten Damjan und mehrere andere Heiducken das Dorf Rosoki entfuhrten die Auserwahlte und nahmen sie mit in sein neues Zuhause wo sie im Dorf Kapinovo heirateten So brachte der Heiducke Damjan eine Hausfrau aus seinem Heimatdorf mit nach Hause da er wie bei den Mijaken ublich um jeden Preis die alte Stammestradition beibehalten und ein Madchen mit Mijaken Herkunft heiraten wollte Nach der Errichtung des neuen Dorfes begann Damjan seine nahen Verwandten zu uberzeugen sich in seinem Dorf niederzulassen um nicht allein zu leben Nach langem Uberreden kamen Kitan aus Mogorce in das Dorf daraufhin mehrere Familien aus den Dorfern der Debar Region Lazaropole Gari und Galicnik die aufgrund der Unterdruckung durch die albanischen Banden aus ihren Heimatdorfern flohen Als Zeichen der Dankbarkeit fur den Jungen Oresko der den Neuankommlingen selbstlos half wurde das neue Dorf von den Mijaken Orese genannt Kurz darauf kam Grossvater Cupe der Vorfahre der Familie Cuparov aufgrund der Unterdruckung durch die Arnauten mit seiner Familie aus Lazaropole Nach einem kurzen Aufenthalt im Dorf Orese mochte er einen anderen Ort um umzuziehen und liess sich vier bis funf Kilometer von Orese entfernt nieder Aus dem Dorf Mogorce kam Grossvater Mitre der Vater von Priester Ilija spater Priester im Dorf Papradiste in einem Jahr zahlte das neue Dorf bereits ein Dutzend Hauser die die Siedler aufgrund des Reichtums an Farnen Papradiste nannten Die Besiedlung der Dorfer Orese und Papradiste erfolgte zu Beginn des 17 und Anfang des 18 Jahrhunderts Diese beiden Dorfer wuchsen nach mehreren Generationen stark und unterschieden sich mit ihrer Besonderheit in Trachten und der Gewohnheiten sowie Brauchen stark von den Dorfbewohnern in anderen Veles Dorfern Die Dorfbewohner von Orese und Papradiste sind stolz auf ihre Mijaken Herkunft weil sie meinen dass ihr alter Stamm in jeder Hinsicht hoher steht als die anderen makedonischen Stamme 2 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Blick auf den Babuna WasserfallDie wichtigsten Sehenswurdigkeiten sind das Kloster Sveti Georgi etwa 3 km nordlich von Orese sowie der Babuna Wasserfall nahe dem Dorf Zudem bestehen nahe Orese Schutzhutten von wo aus zahlreiche Wanderer und Bergsteiger zur hochsten Bergspitze Solunska Glava aufsteigen dem funfhochstem Berg Nordmazedoniens Personlichkeiten BearbeitenAndrej Stojanow 1906 bulgarischer Revolutionar WMORO Welko Manow 1883 1905 bulgarischer Revolutionar WMORO Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orese Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Statut der Kulturellen Wohltatigkeitsgesellschaft der Mijaken aus Orese und Papradiste in Sofia Bulgarien 1923 bulgarisch Einzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung Mazedonien 2002 In Staatliches Statistikburo Abgerufen am 2 Juni 2021 englisch PDF Datei 2 18 MB a b c d e f g Stefan Avramov Revolyucionni borbi v Azot Veleshko i Porѣchieto zu dt Die revolutionaren Kampfe in Azot Veles Region und Porece Sofia Makedonisches Wissenschaftliches Institut 1929 S 141 144 bulgarisch Makedoniya i Odrinsko Statistika na naselenieto ot 1873 g Makedonisches Wissenschaftliches Institut Sofia Makedonische Bibliothek 33 1995 ISBN 954 8187 21 3 184 185 bulgarisch Vasil Kѫnchov Makedoniya Etnografiya i statistika zu dt Makedonien Ethnographie und Statistik Blgarskoto knizhovno druzhestvo 1900 ISBN 954 430 424 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