www.wikidata.de-de.nina.az
Die katholische Kirche Maria Namen im sachsischen Lobau ist eine Saalkirche in Formen der Neugotik und des Rundbogenstils Sie wurde von 1890 bis 1892 nach Planen von Gislenus Bethune OSB erbaut und gehort zur Pfarrei St Marien mit Sitz in Zittau im Dekanat Bautzen des Bistums Dresden Meissen Kirche Maria Namen Lobau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick von der Goethestrasse auf die Kirche Postkarte aus dem Jahr 1912 Nach der Einfuhrung der Reformation in der Oberlausitz entstand eine katholische Gemeinde in Lobau erst wieder um die Mitte des 19 Jahrhunderts durch Zuwanderung schlesischer und bohmischer Arbeiterfamilien Als Gottesdienstort wurde anfangs die spatmittelalterliche Hospitalkirche Heilig Geist genutzt bis sie wegen Baufalligkeit geschlossen wurde Danach versammelte sich die Gemeinde ubergangsweise in einem Tanzsaal Ein Kirchbaukomitee wurde gegrundet dem Personlichkeiten angehorten wie der aus Hainspach stammende Knopffabrikant Johann Nepomuk Ernst 1850 1923 1 der spater mit dem Gregoriusorden ausgezeichnet wurde und der Kaufmann Rudolf Muller Nachdem nordwestlich des historischen Stadtkerns ein Grundstuck fur Kirche Pfarrhaus und Schule erworben wurde erhielt die Gemeinde durch Beziehungen zu den Prager Benediktinern die Erlaubnis unentgeltlich den Architekturentwurf zu nutzen den P Gislenus Bethune fur die Herz Jesu Kirche im steirischen Selzthal erbaut 1888 1891 2 angefertigt hatte Die Bauleitung in Lobau ubernahm Bruno Berthold Der Grundstein wurde am 21 September 1890 gelegt Am 11 September 1892 dem Vortag des Festes Maria Namen wurde die Kirche durch Bischof Ludwig Wahl geweiht Vom Zweiten Weltkrieg wurde die Lobauer Marienkirche nicht betroffen Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde sie entsprechend der Liturgiereform umgestaltet Von 1978 bis 1988 noch zur DDR Zeit erfolgte eine umfassende Sanierung Im Zuge eines Strukturprozesses wurde die Pfarrei Lobau am 7 Juli 2019 mit den katholischen Nachbarpfarreien Ostritz und Zittau zusammengefasst und als Grosspfarrei St Marien Zittau neugegrundet Die Kirche ist seither Gemeindesitz und obliegt der Betreuung durch einen ortsansassigen Priester Zur Pfarrei St Marien Zittau gehoren ausser der Kirche Maria Namen in Lobau auch die Kirchen St Bonifatius in Herrnhut St Konrad von Parzham in Hirschfelde St Nikolaus in Kunnersdorf St Petrus Canisius in Olbersdorf Maria Himmelfahrt in Ostritz St Theresia von Lisieux in Schlegel und Maria Heimsuchung in Zittau Architektur Bearbeiten nbsp Bauzeichnung von Bruno Berthold 1890 Die Pfarrkirche Maria Namen ist eine Saalkirche mit eingezogenem polygonal schliessendem Chor im Suden Proportionen und Wandgestaltung entsprechen dem spatklassizistischen Rundbogenstil die Bogen sind jedoch leicht zugespitzt Die vier Joche des Langhauses sind beidseitig mit Zwillingsfenstern versehen und innen durch flache Wandpfeiler getrennt An der westlichen Chorwand steht der schlanke quadratische Glockenturm den vier Giebel und ein Spitzhelm kronen Ausstattung BearbeitenDie Originalausstattung der Lobauer Marienkirche ist als Gesamtkunstwerk erhalten und restauriert 3 Die Innenwande und das Spitztonnengewolbe sind reich mit figuraler und ornamentaler teilweise illusionistischer Malerei versehen Die Motive sind uberwiegend marianisch 4 Teile dieser Ausmalung sowie die Buntglasfenster 5 stammen von Carl Ludwig Turcke 1841 1909 und seiner Werkstatt Die Altare die Kanzel den Taufstein und die Kreuzwegbilder fertigte die Mayer sche Hofkunstanstalt Munchen 6 Das grosse Deckengemalde in der Apsis stellt die Himmelfahrt Marias dar und wurde ebenfalls von der Firma Turcke aus Zittau angefertigt Es entspricht in seinem Stil der Romantik Bis zu den Umbauten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil besass die Kirche auch zwei Seitenaltare die der Gottesmutter Marias sowie Josef geweiht waren Teile des Marienaltars verwendete man fur den Sakramentsaltar an dem heute die Heilige Messe gefeiert wird Die beiden Holzstatuen ruhen heute auf einfachen Postamenten vor dem Altarraum Die Kanzel wurde von der Mayer schen Hofanstalt angefertigt und besass einst einen Schalldeckel Bis zum Umbau der Kirche hing sie an der ersten Wandsaule auf der rechten Seite des Kirchenschiffs Heute befindet sie sich auf den Stufen zum Altar Zum 100 Kirchweihjubilaum stiftete ein langjahriges Gemeindemitglied einen grossen Luster sowie sieben weitere Wandleuchter aus Bohmischen Kristall Der Hochaltar beherbergt Reliquien des heiligen Martyrers Stephanus und der heiligen Ursula In seiner Mitte befindet sich der Tabernakel und daruber ein Kreuz Rechts und links davon zeigen Darstellungen Szenen aus dem Leben Marias Den Altar schmucken ausserdem Statuen des hl Franz von Assisi und der hl Elisabeth von Thuringen Rechts und links ist an den Wanden im Kirchenschiff ein vierzehn Stationen umfassender Kreuzweg angebracht 1894 erwarb die Gemeinde bei der Mayer schen Hofkunstanstalt Munchen einen steinernen Taufstein mit Holzdeckel auf dem eine Statue Johannes des Taufers angebracht ist Dessen achteckige Form symbolisiert alle Himmelsrichtungen in die sich das Wort Gottes verbreiten soll Orgel BearbeitenDie Orgel wurde von der Firma Hermann Eule im Jahr 1913 gebaut und am 7 Dezember desselben Jahres geweiht Sie umfasst 14 Register auf zwei Manualen und Pedal 7 Disposition 8 I Manual C f3Prinzipal 8 Gambe 8 Hohlflote 8 Dolce 8 Oktave 4 Doublette 2 II Manual C f3Geigenprinzipal 8 Gedackt 8 Aeoline 8 Rohrflote 4 Blockflote 2 Pedal C d1Subbass 16 Gedacktbass 16 Violoncello 8 Glocken BearbeitenDas zweistimmige Gelaut Glocke von Sigismund Schrottel 1820 und eine weitere Glocke mit unbekannter Herkunft wurde 1892 durch eine kleine Glocke 200 kg aus der Dresdner Glockengiesserei C Albert Bierling mit der Inschrift Coelum peto dt Ich trachte nach dem Himmel vervollstandigt Im Jahr 1917 fielen die beiden kleineren Glocken der Beschlagnahme zum Opfer Erst 1961 konnte das Gelaut durch drei Glocken der Glockengiesserei Schilling Apolda komplettiert werden Beim Zusammenklang aller Glocken erklingt die Melodielinie des Salve Regina 9 Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Masse Schlagton Name der Glocke1 1820 Sigismund Schrottel Dresden Bronze 1100 mm 810 kg f Heilig Geist Glocke2 1961 Franz Peter Schilling Apolda Bronze 850 mm 334 kg a Marienglocke3 1961 Franz Peter Schilling Apolda Bronze 705 mm 191 kg c Johannes Baptist Glocke4 1961 Franz Peter Schilling Apolda Bronze 620 mm 130 kg d Bischof Nikolaus GlockeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Namen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchenfuhrer Netzprasenz der Pfarrei Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag auf Sachsen digital Memento des Originals vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot personen wiki slub dresden de katholische kirche steiermark at Steffen Henke Barbara Heckel Katholische Kirche Maria Name zu Lobau Hrsg Katholische Pfarrgemeinde Lobau 1 Auflage September 2007 S 12 bis 18 Bilder und Beschreibung der Ausmalung Memento des Originals vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www katholisches pfarramt loebau de Bilder und Beschreibung der Fenster Memento des Originals vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www katholisches pfarramt loebau de Bilder und Beschreibung Memento des Originals vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www katholisches pfarramt loebau de Zur Orgel Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Orgeldatabase Kath Pfarrkirche Lobau abgerufen am 17 November 2021 Glocken der Pfarrkirche Maria Namen Lobau abgerufen am 17 November 2021 51 09947 14 66196 Koordinaten 51 5 58 1 N 14 39 43 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Namen Lobau amp oldid 237682839