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Luo Han Guo Siraitia grosvenorii auch Monchsfrucht 1 genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Siraitia in der Familie der Kurbisgewachse Cucurbitaceae Sie wird wegen ihrer extrem sussen Frucht in China kultiviert sie dient als naturlicher Sussstoff sowie als Heilmittel in der traditionellen chinesischen Medizin dort wird chinesisch 羅漢果 罗汉果 Pinyin luohanguǒ Arhat Frucht auch Luohanguo orthographisch korrekt nach Pinyin Lo Han Kuo Luo Han Kao oder Lo Han Kao genannt Luo Han Guogetrocknete Luo Han Guo Siraitia grosvenorii SystematikEurosiden IOrdnung Kurbisartige Cucurbitales Familie Kurbisgewachse Cucurbitaceae Unterfamilie CucurbitoideaeGattung SiraitiaArt Luo Han GuoWissenschaftlicher NameSiraitia grosvenorii Swingle C Jeffrey ex A M Lu amp Zhi Y Zhang Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Inhaltsstoffe 2 Vorkommen 3 Geschichte 3 1 Anbaugeschichte 3 2 Taxonomie und botanische Geschichte 4 Verwendung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Luo Han Guo ist eine krautige ausdauernde Pflanze die jahrlich aus einem Sukkulentencaudex neu austreibt Der Caudex ist ein fleischiger langgestreckter oder eiformiger Wurzelstock von 7 bis 23 cm Lange und 6 bis 12 cm Durchmesser Die Triebe sind mit gelblich braunen Trichomen behaart zwischen denen schwarze drusige Schuppen stehen Die leicht behaarten Sprossachsen sind funfkantig Die Ranken sind gegabelt Die einfachen und gestielten Laubblatter werden 12 bis 30 cm lang und an der Basis 5 bis 25 cm breit sie sind herz bis pfeilformig und spitz bis zugespitzt Der Blattrand ist gewellt oder fein entfernt gezahnt Die Spreiten sind unterseits behaart Die schlanken Blattstiele sind meist zwischen 5 und 10 cm lang Blutenstande und Bluten Bearbeiten Siraitia grosvenorii ist zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch Sowohl bei den mannlichen als auch bei den weiblichen Pflanzenexemplaren haben die gelben funfzahligen eingeschlechtlichen Bluten mit doppelter Blutenhulle einen Durchmesser von 2 5 bis 4 5 cm Die mannlichen Bluten stehen in achselstandigen traubigen Gruppen aus sechs bis zehn Bluten Die Blutenstandsschafte sind 7 bis 13 cm lang und die Blutenstiele 5 bis 15 mm Die Kelchblatter sind kurz becherformig verwachsen mit dreieckigen und spitzen Zipfeln Die funfteilige Krone besteht aus langlich eiformigen zugespitzten Petalen die 10 bis 15 mm lang und 7 bis 8 mm breit sind Die drei Staubblatter besitzen einzeln stehende Staubfaden Vier der Staubblatter stehen in zwei verwachsenen Paaren ihre Staubbeutel bestehen aus zwei Theken Der Staubbeutel des funften Staubblatts besitzt nur eine Theka Die weiblichen Bluten stehen einzeln oder in zymosen Gruppen aus zwei bis funf Bluten in den Blattachseln Die kurzen Kelchblatter sind dreieckig geformt und zugespitzt Die Krone ist in funf vorne zugespitzte und eiformige Petalen geteilt Die Staubblatter sind zu drei deutlich ausgebildeten 2 bis 2 5 mm langen Staminodien verkummert haben jedoch gelegentlich auch Pollen Die Bluten besitzen einen unterstandigen behaarten und dreikammerigen Fruchtknoten der langlich eiformig ist und 10 bis 15 mm lang sowie 5 bis 8 mm breit wird An der Basis ist er abgerundet die Spitze ist leicht verschmalert dicht behaart und drusig Der Griffel hat eine Lange von 2 5 mm und tragt eine fleischige dreilappige Narbe mit gelappten Lappen Fruchte und Samen Bearbeiten nbsp Getrocknete geoffnete FruchtDie vielsamigen und grunlichen Beeren Panzerbeere Scheinfrucht sind bei einer Lange von 5 bis 8 cm und einem Durchmesser von 4 bis 6 5 cm ellipsoid bis kugel oder birnenformig Die Beeren sind anfanglich filzig zottig oder samtig behaart und verkahlend die Oberflache ist dann glatt oder unauffallig gestreift oder wird von sechs bis elf vom Fruchtstiel ausgehenden Furchen durchzogen Durch das Trocknen werden sie braunlich und besitzen eine dunne und bruchige Schale von 1 mm Dicke Die gelblichen bis beigen abgeflachten Samen sind etwa 1 5 Zentimeter lang und langlich eiformig oder fast rundlich der Rand ist verdickt rau und tief gefurcht Inhaltsstoffe Bearbeiten nbsp Mogrosid V ein Bestandteil von Luo Han GuoDie Frucht besteht zu 25 bis 38 aus verschiedenen Kohlenhydraten vor allem aus Fructose und Glucose Die Susse der Fruchte wird jedoch hauptsachlich von den Mogrosiden einer Gruppen von Triterpen Glykosiden Saponine bestimmt Man unterscheidet funf verschiedene Mogroside von I bis V nummeriert Sie sind strukturell mit den Cucurbitacinen verwandt Der Hauptbestandteil ist das Mogrosid V welches auch unter dem Namen Esgosid bekannt ist Frische Fruchte sind zudem sehr Vitamin C haltig Eine Untersuchung ergab ein Maximum von 461 12 mg Vitamin C je 100 g bei einer wild wachsenden Pflanze bei kultivierten Sorten lag der Anteil zwischen 339 68 und 389 31 mg je 100 g Durch Trocknung verliert die Frucht zwar etwa 90 dieses Vitamins enthalt dann aber immer noch annahernd soviel Vitamin C wie frische Orangen Die Samen der Luo Han Guo enthalten verschiedenste Fettsauren davon 52 3 Linolsaure 20 7 Olsaure 14 7 Palmitinsaure 7 1 Stearinsaure je 0 6 Myristinsaure und Caprinsaure sowie 0 5 Laurinsaure Vorkommen BearbeitenSiraitia grosvenorii ist wahrscheinlich in den Bergen im Nordosten des chinesischen Autonomen Gebiets Guangxi beheimatet Wild ist diese Pflanzenart jedoch nur selten zu finden sie wird jedoch im Suden Chinas vor allem in den Bergen um Guilin auf etwa 1600 Hektar angebaut Sie wachst vor allen an schattigen Hangen die oftmals nebelverhangen sind und somit weiteren Schutz vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geben Die Temperaturen der Region sind jedoch trotzdem warm Geschichte BearbeitenAnbaugeschichte Bearbeiten Der Legende nach stammt das Wissen uber die Verwendung der Luo Han Guo Fruchte von Monchen des 13 Jahrhunderts die in Guilin lebten Die alteste schriftliche Beschreibung des Anbaus der Pflanzen stammt aus dem Jahr 1813 Der Anbau der Pflanzen war lange Zeit ein von der Zhuang Zu Minderheit gehutetes Geheimnis Der Gebrauch der Fruchte wurde jedoch mehr und mehr bekannt so dass die Zhuang Zu mehr und mehr Fruchte auf lokalen Markten verkauften Nach 1900 waren die getrockneten Fruchte nahezu im gesamten kantonesischen Bereich Chinas bekannt und die Anbauressourcen gerieten an ihre Grenzen In der kantonesischen Hauptstadt Guangzhou waren die Fruchte sehr bekannt ohne dass es dort Informationen uber das Aussehen der Pflanze gab Taxonomie und botanische Geschichte Bearbeiten Eine erste Erwahnung der Frucht in der botanischen Literatur stammt von George Weidman Groff einem Professor fur Landwirtschaft in Guangzhou Im Jahr 1932 besuchte er die Gegend um Guilin von dort wurden ihm einige Wurzelstocke von Luo Han Guo Pflanzen zugesandt die er daraufhin in Guangzhou kultivierte Die Pflanzen bildeten zwar vegetative Sprosse jedoch wohl durch das andere Klima begrundet keine Bluten Zusammen mit Walter Tennyson Swingle vom Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten erhielt Groff eine Forschungsunterstutzung der National Geographic Society um die Pflanzen mittels einer im August 1937 gestarteten Expedition nach Guilin weiter zu untersuchen Aufgrund dieser Untersuchungen veroffentlichte Swingle im Jahr 1941 die Erstbeschreibung der Pflanze unter dem Namen Momordica grosvenorii Das Artepitheton ehrt Gilbert Grosvenor den damaligen Prasident der National Geographic Society da er langjahriger Unterstutzer geographischer und botanischer Expeditionen in China war und auch den Antrag auf Forschungsunterstutzung zur Suche nach der Luo Han Guo Pflanzen bewilligte Nachdem verschiedenes Material der Pflanzen an die Kew Gardens gesandt worden war und dort unter anderem von Charles Jeffrey untersucht wurde sah dieser die Pflanze nicht der Gattung Momordica zugehorig Vielmehr sah er die Art aufgrund der Form der Ranken innerhalb der Gattung Thladiantha und beschrieb sie als Thladiantha grosvenorii 2 Die heute anerkannte Einordnung in die Gattung Siraitia als Siraitia grosvenorii stammt aus dem Jahr 1984 von Lu Anmin und Zhang Zhiyun vom Institut fur Botanik in Guangxi das sich lange Zeit mit der Erforschung der Art beschaftigt hat Verwendung BearbeitenIn der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM wird die Frucht als Mittel gegen Hitzschlag zur Befeuchtung der Lungen gegen Phlegma und Husten und zur Forderung der Verdauung eingesetzt Die Frucht wird auch verschiedenen Tees oder Dekokt beigesetzt die dann unter anderem zur Vorbeugung oder Linderung von Husten oder Kopfschmerzen und zur Entgiftung dienen sollen In der kantonesischen Kuche in der Gegend Guangdongs wird ein kleines Stuck der Frucht zu Suppen gegeben um beispielsweise deren Geschmack zu verbessern 3 Seit 2019 experimentieren einige Craft Brauereien in den Vereinigten Staaten mit Monchsfrucht als Zutat aufgrund seiner Monosaccharide 4 Die Monosaccharide Einfachzucker der Frucht eignen sich auch als Zusatz in anderen Getranken z B Pocari Sweat Literatur BearbeitenT K Lim Edible Medicinal and Non Medicinal Plants Volume 2 Fruits Springer 2012 ISBN 978 94 007 1763 3 S 392 400 Walter Tennyson Swingle Momordica grosvenori Sp Nov the source of the Chinese Lo han kuo In Journal of the Arnold Arboretum Band 22 1941 S 197 203 Shiu ying Hu Food Plants of China The Chinese University Press Hong Kong 2005 ISBN 962 201 860 2 Subhuti Dharmananda Luo Han Guo Sweet Fruit Used as Sugar Substitute and Medicinal Herb In ITM Online Januar 2004 M Shivani Babit Kumar Thakur C P Mallikarjun et al Introduction adaptation and characterization of monk fruit Siraitia grosvenorii a non caloric new natural sweetener In Scientific Reports 11 1 2021 doi 10 1038 s41598 021 85689 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luo Han Guo Siraitia grosvenorii Sammlung von Bildern Siraitia grosvenorii 罗汉果 Luohanguo in der Flora of China Vol 19 englisch Siraitia grosvenorii 羅漢果 Luohanguo in der Chinese Medicinal Material Images Database chinesisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Matthias F Melzig Phytoforschung Monchsfrucht Susse ohne Reue In Deutsche Apotheker Zeitung Band 158 Nr 18 3 Mai 2018 S 44 f deutsche apotheker zeitung de abgerufen am 16 Dezember 2022 Charles Jeffrey A new combination in Thladiantha Cucurbitaceae for a Chinese medicinal plant In Kew Bulletin Band 33 Nummer 3 1979 S 393 f englisch Siraitia grosvenorii Swingle C Jeffrey ex Lu et Z Y Zhang In libproject hkbu edu hk School of Chinese Medicine HKBU abgerufen am 25 September 2022 chinesisch englisch medizinische Nutzung der Frucht in der TCM Fruits used for wind phlegm and coughing due to lung heat laryngopharyngitis tonsillitis acute hepatitis constipation Fruit 1 Laryngalgia and aphonia siraitia grosvenori 1 cut into pieces decoct in water after cooled down frequently drink and swallow 2 Cough and excess phlegm due to pulmonary dryness dry throat and mouth half a siraitia grosvenori orange peel 6g lean pork 100g Joe Strange Special Ingredient Monk Fruit In Craft Beer amp Brewing Craft Beer and Brewing Magazine abgerufen am 26 Mai 2020 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luo Han Guo amp oldid 239537220