www.wikidata.de-de.nina.az
Olsaure auch Oleinsaure ist der wichtigste Vertreter der einfach ungesattigten Fettsauren 18 1 Ihr systematischer Name lautet Z 9 Octadecensaure und sie ist aufgrund der Lage ihrer Doppelbindung eine Omega 9 Fettsaure Ein naturlich vorkommendes Isomer der Olsaure ist die Petroselinsaure das trans Isomer wird als Elaidinsaure bezeichnet Die Salze und Ester der Olsaure nennt man Oleate StrukturformelStrukturformel mit der Nummerierung ausgewahlter KohlenstoffatomeAllgemeinesName OlsaureAndere Namen 9Z Octadec 9 ensaure IUPAC cis 9 Octadecensaure Oleinsaure 18 1 w 9 Lipidname OLEIC ACID INCI 1 Summenformel C18H34O2Kurzbeschreibung farblose bis gelbliche Flussigkeit mit fettartigem Geruch 2 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 112 80 1EG Nummer 204 007 1ECHA InfoCard 100 003 643PubChem 445639ChemSpider 393217DrugBank DB04224Wikidata Q207688EigenschaftenMolare Masse 282 46 g mol 1Aggregatzustand flussigDichte 0 89 g cm 3 3 Schmelzpunkt 16 C 3 Siedepunkt 360 C 2 Dampfdruck 1 9 10 6 Pa 298 K 4 Loslichkeit nahezu unloslich in Wasser 12 mg l 1 25 C 2 loslich in MethanolBrechungsindex 1 4582 20 C 5 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P SatzeMAK noch nicht festgelegt 2 Toxikologische Daten 25000 mg kg 1 LD50 Ratte oral 2 205 mg l 1 LD50 Fisch 96 h 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Brechungsindex Na D Linie 20 C Beispiel fur ein Triglycerid das reich an ungesattigten Fettsaure Resten ist Der blau markierte Fettsaure Rest ist einfach ungesattigt und leitet sich von der Olsaure ab der grun markierte Linolsaure Rest ist zweifach der rot markierte Linolensaure Rest ist dreifach ungesattigt Die Kohlenstoff Kohlenstoff Doppelbindungen sind durchgangig cis konfiguriert Im Zentrum ist schwarz das dreifach acylierte Glycerin erkennbar Ole enthalten einen hoheren Anteil an essentiellen Fettsaure Resten ungesattigte Fettsaure Reste als Fette 6 Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Gewinnung und Darstellung 3 Eigenschaften 3 1 Physikalische Eigenschaften 3 2 Chemische Eigenschaften 3 3 Nomenklatur 4 Nachweis 5 Verwendung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksVorkommen BearbeitenOlsaure kommt chemisch gebunden in Triglyceriden in fast allen naturlichen pflanzlichen und tierischen Olen und Fetten vor Einen besonders hohen Anteil an derartig veresterter Olsaure besitzen z B Olivenol 70 75 Erdnussol 50 70 3 Rapsol HEAR Sorten 12 24 LEAR Sorten 50 65 7 Avocadool 44 76 3 Gansefett 41 72 3 Palmol 37 42 3 Schweineschmalz 36 52 3 Sesamol 35 46 3 Hammeltalg 31 56 3 Rindertalg 26 45 Sonnenblumenol 14 65 8 und insbesondere sogenanntes High Oleic Sonnenblumenol aus speziell gezuchteten Sorten mit 75 93 Olsaureanteil Diese naturlichen Fette und Ole enthalten allerdings keine freie Olsaure sondern sie liegt darin als Glycerinester vor Gewinnung und Darstellung BearbeitenDie Fettsauren lassen sich durch alkalische Verseifung aus den entsprechenden Triacylglyceriden gewinnen indem die entsprechenden Fette oder Ole mit Basen gekocht werden Die Verseifung selbst liefert zunachst deren Salze Die freien Fettsauren werden durch Neutralisation mit Mineral Saure erhalten Da die naturlichen Fette und Ole stets viele unterschiedliche Fettsauren enthalten schliesst sich in der Regel eine destillative Trennung des entstandenen Gemisches an Kommerziell wird Olsaure uber eine Hydrolyse und anschliessende Kristallisation aus Talg gewonnen Durch diesen Prozess konnen Konzentrationen von etwa 70 gewonnen werden die als Olein bezeichnet werden 9 Neben Olsaure konnen in diesem Gemisch Palmitoleinsaure Linolsaure und weitere ungesattigte und gesattigte Fettsauren enthalten sein 10 Durch Hydrolysierung von sehr olsaurereichen Pflanzenolen wie Olivenol Euphorbia lathyris oder High Oleic Sonnenblumen konnen Reinheiten von mehr als 90 gewonnen werden 9 Eigenschaften BearbeitenPhysikalische Eigenschaften Bearbeiten Reine Olsaure ist eine farblose olige und fast geruchlose Flussigkeit Die molare Masse betragt 282 46 g mol 1 und die Dichte 0 89 g cm 3 3 Sie hat einen Schmelzpunkt von 17 C 2 und einen Siedepunkt von 360 C 2 Die Fettsaure ist unloslich in Wasser jedoch loslich in Methanol Der Flammpunkt liegt bei 189 C die Zundtemperatur bei 250 C 2 Chemische Eigenschaften Bearbeiten Olsaure ist im Vergleich zu den mehrfach ungesattigten Fettsauren z B Linolensaure nur wenig oxidationsempfindlich Sie oxidiert langsam an der Luft unter Gelbfarbung die auf die Bildung von Zerfallsprodukten zuruckzufuhren ist Hauptangriffspunkt der Oxidation ist die C C Doppelbindung Sie wird dabei besonders von Licht Warme oder gelosten Metallionen gefordert und verlauft hauptsachlich uber radikalische Reaktionsmechanismen Wichtiger Zwischenschritt der Oxidation ist die Bildung von Hydroperoxiden OOH beim Aufbrechen der C C Doppelbindung Die funktionelle Gruppe OOH bildet selbst ebenfalls Radikale und fordert so eine oxidative Kettenreaktion Weiter konnen Hydroperoxide zu Ketonen zerfallen und falls es auch zu einer Spaltung der einfachen C C Bindung kommt auch zu Aldehyden oder Carbonsauren Olsaure und speziell ihre Salze sind amphiphil das heisst sie beinhalten sowohl einen polaren hydrophilen Teil die Carboxygruppe als auch einen unpolaren lipophilen Teil die Kohlenwasserstoffkette Nomenklatur Bearbeiten nbsp Olsaure mit blau bzw grun eingezeichneten SchlusselpositionenOlsaure wird nach IUPAC mit Z 9 Octadecensaure bezeichnet hierbei erhalt das Kohlenstoffatom der Carboxygruppe die Lokantenziffer 1 Strukturbild links blaue 1 die Doppelbindung ist an Position 9 blaue 9 und das Molekul besitzt Z Konfiguration siehe cis trans Isomerie Daneben werden fur die Nahrung relevante ungesattigte Fettsauren zusatzlich mit einem Lipidnamen versehen hier 18 1 w 9 dieser leitet sich von der Anzahl der Kohlenstoffatome und der Doppelbindungen ab 18 1 und gibt zusatzlich die Position der Doppelbindung gezahlt vom w Ende des Molekuls aus an In diesem Fall erhalt das der Carboxygruppe entgegengesetzte Kohlenstoffatom die Position 1 oder w grune Beschriftung die Position der Doppelbindung ist zufallig identisch mit der IUPAC Bezeichnung grune 9 Nachweis BearbeitenDer Nachweis und die Gehaltsbestimmung von Olsaure wie auch anderer Fettsauren in Fetten wird in der Regel durch Gaschromatographie der Methylester durchgefuhrt erganzend kann eine Trennung der ungesattigten Isomere mit Silbernitrat Dunnschichtchromatographie erfolgen 11 Eine zweite unspezifische Nachweismethode ist die Bromwasserprobe Als Resultat hat man ein Verschwinden der Braunfarbung Verwendung BearbeitenOlsaure wird als Bestandteil von Mischungen mit anderen Fettsauren in veranderlichen Anteilen vor allem zur Herstellung von Seifen und Metallseifen sowie fur die Tensidproduktion verwendet 9 Eine Verwendung als Schmalzmittel in der Textilindustrie ist belegt 12 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu OLEIC ACID in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 11 Marz 2020 a b c d e f g h i j Eintrag zu Olsaure in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 20 Dezember 2019 JavaScript erforderlich a b c d e f g h i j Eintrag zu Olsaure In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 16 Mai 2012 C D Cappa E R Lovejoy A R Ravishankara Evaporation Rates and Vapor Pressures of the Even Numbered C8 C18 Monocarboxylic Acids In J Phys Chem A 112 2008 S 3959 3964 doi 10 1021 jp710586m David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Physical Constants of Organic Compounds S 3 406 Siegfried Hauptmann Organische Chemie 2 durchgesehene Auflage VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1985 S 653 654 ISBN 3 342 00280 8 Eintrag zu Rapsol In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 16 Mai 2012 Eintrag zu Sonnenblumenol In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 16 Mai 2012 a b c Stichwort Oleic Acid In Hans Zoebelein Hrsg Dictionary of Renewable Ressources 2 Auflage Wiley VCH Weinheim New York 1996 ISBN 3 527 30114 3 S 92 Stichwort Olein In Hans Zoebelein Hrsg Dictionary of Renewable Ressources 2 Auflage Wiley VCH Weinheim New York 1996 ISBN 3 527 30114 3 S 92 B Breuer T Stuhlfauth H P Fock Separation of Fatty Acids or Methyl Esters Including Positional and Geometric Isomers by Alumina Argentation Thin Layer Chromatography In Journal of Chromatographic Science 25 1987 S 302 306 doi 10 1093 chromsci 25 7 302 Brockhaus ABC Chemie VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1965 S 1245 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Olsaure Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Eintrag zu Olsaure In P J Linstrom W G Mallard Hrsg NIST Chemistry WebBook NIST Standard Reference Database Number 69 National Institute of Standards and Technology Gaithersburg MD Olsaurekristalle englisch 3D Abbildung der kristallinen Olsaure KonformationNormdaten Sachbegriff GND 4327477 8 lobid OGND AKS LCCN sh87004196 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olsaure amp oldid 229555676