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Die Ludwigshutte bei Biedenkopf war eine der bedeutendsten Eisenhutten in der nordwestlichen Lahn Dill Region und lag bei nach ihr benannten Industriesiedlung Ludwigshutte in der mittelhessischen Stadt Biedenkopf 1 Ihr Ursprung reicht bis in die erste Halfte des 16 Jahrhunderts zuruck In den einschlagigen Akten des 16 bis 18 Jahrhunderts firmierte sie unter der Bezeichnung Hutte zu Biedenkopf Ihren spateren Namen Ludwigshutte erhielt sie erst in den 1770er Jahren 2 und spatestens seit den Briefwechseln von Philipp Engel Klippstein Geschichte und Beschreibung der Ludwigshutte und der dazu gehorigen Stabhammer von 1781 hat sich der Name Ludwigshutte eingeburgert 3 Der Biedenkopfer Ortsteil Ludwigshutte im Jahr 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Die Ursprunge der Ludwigshutte bei Biedenkopf 2 Die Ludwigshutte im fruhen 19 Jahrhundert als fiskalisches Unternehmen 3 Der Verkauf der Ludwigshutte an Krafft amp Wernher 1835 4 Die Ludwigshutte im Besitz der Darmstadter Bank und der Mitteldeutschen Creditbank 5 Die Familie Jung und die Ludwigshutte 6 Die Ludwigshutte im Buderus Konzern 7 Die Ludwigshutte heute 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 Literatur 11 EinzelnachweiseDie Ursprunge der Ludwigshutte bei Biedenkopf BearbeitenDie Grundung der Ludwigshutte bei Biedenkopf lasst sich quellenmassig nicht genau datieren da eine Verleihungsurkunde und andere zeitgenossische Aktenstucke nicht mehr vorhanden sind Die erste schriftliche Erwahnung liegt vom 14 Dezember 1569 vor als die furstliche Kanzlei des Landgrafschaft Hessen Marburg die Betreiber der Waldschmiede zu Biedenkopf aufforderte die bereits seit einem Jahr abgelaufene Konzession fur die Hutte zu erneuern Die zwischen den Betreibern und der Kanzlei gefuhrten Schriftwechsel lassen erkennen dass die Verleihung der Hutte schon 1562 bestatigt wurde und diese Verlangerung schon mehrfach geschehen war 4 Die Bergrechnungen fur das Amt Dillenburg weisen Eisensteinlieferungen u a auch fur das Huttenwerk in Biedenkopf fur die Jahre 1547 bis 1552 aus sodass die Biedenkopfer Hutte bereits 1547 bestanden haben muss 5 Die Hutte bei Biedenkopf ging 1588 in den Besitz des Landgrafen Ludwig IV zu Hessen Marburg 1537 1604 uber nach seinem Tod 1604 kurzfristig an den Landgrafen Moritz von Hessen Kassel 1572 1632 und anschliessend bis 1866 an die Landgrafen von Hessen Darmstadt Die wechselvolle Betriebsgeschichte der Hutte entweder als landesherrschaftlicher oder aber als verpachteter Betrieb bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts hat G Schache im zweiten Band der Geschichte der Buderus schen Eisenwerke quellenmassig ausfuhrlich dargelegt 6 Die Darstellung von Klippstein zur Ludwigshutte von 1781 liefert einen detaillierten Uberblick mit historischen Ruckblicken zum damaligen Stand der Ludwigshutte 7 Zur Aufrechterhaltung des Huttenbetriebes mussten Einwohner auch aus entferntliegenden Ortschaften Eisensteine mit Kuh und Ochsenfuhrwerken zur Hutte fahren Als die Huttner Hutte Wommelshausen Hutte Anfang des 17 Jh geschlossen wurde mussten die Einwohner von Bottenhorn ab 1668 Erz zur Ludwigshutte bei Biedenkopf bringen Eine Aufstellung aus dieser Zeit belegt welche Gemeinde wie viel Eisenerz zur Ludwigshutte gegen billigmassige Entlohnung zu fahren hatte Bottenhorn 126 Mass Gunterod 102 Mass Endbach 100 Mass Hartenrod 91 Mass Schlierbach 45 Mass und Wommelshausen 85 Mass 8 Eine Eisensteinfahrt Hin und Ruckweg mit einem holzernen Kastenwagen dauerte langer als einen Tag Bereits 1660 wurde Eisenstein aus Wommelshausen zur Bieberhutte bei Rodheim Bieber gefahren 9 Die Ludwigshutte entwickelte sich im 18 Jahrhundert mit ihren beiden angegliederten Stabhammern zu Ludwigshutte und Hatzfeld zu einer der grossten Huttenwerke in der Lahn Dill Region Sie produzierte am Ende des 18 Jahrhunderts zeitweise mehr Roheisen als auf ihren beiden Hammern verarbeitet werden konnte Das uberschussige Roheisen wurde ins Wittgensteinische und ins Kolnische verkauft 10 Im Jahre 1789 erweiterte die hessen darmstadtische Landesherrschaft daher mit dem Erwerb des Battenberger Auhammer die Hutte um einen dritten Hammer um das bislang exportierte Roheisen selbst im Land zu Fertigprodukten verarbeiten zu konnen Deren Verkauf erbrachte einen hoheren Erlos als der des ausgefuhrten Roheisens 11 Die Ludwigshutte im fruhen 19 Jahrhundert als fiskalisches Unternehmen BearbeitenDie Ludwigshutte befand sich zu Anfang des 19 Jahrhunderts erneut in Verpachtung und zwar an den Kammerherrn von Breidenstein der das Werk um den in seinem Besitz befindlichen Breidensteiner Hammer erweiterte Die Ludwigshutte wechselte bis in die 1830er Jahre zwischen landesherrschaftlichem Eigenbetrieb wenn die Landesherrschaft nach Ablauf der Pachtzeit keinen neuen Interessenten finden konnte und erneuter Verpachtung Die Verpachtung der fiskalischen Betriebe wurde immer schwieriger und zweitaufwendiger da sich private Unternehmer kaum noch den restriktiven Bedingungen der Pachtvertrage unterwerfen wollten zumal diese Art der Wirtschaftsordnung noch aus einer Gedankenwelt des 18 Jahrhunderts herruhrte und nicht mehr den Vorstellungen eines freien wirtschaftlichen Handelns des fruhen 19 Jahrhunderts entsprach Die Grossherzogliche Hessische Landesregierung bemuhte sich daher bereits im September 1823 gut 1 Jahre vor Ablauf des Pachtvertrages Ende des Jahres 1824 mit entsprechenden Ausschreibungen um einen neuen privaten Betreiber und setzte den Termin fur die offentliche Auktion auf den 10 November 1823 fest 12 Allerdings fand sich kein Interessent und die Landesregierung musste die Hutte wieder in eigener Regie betreiben Auch scheiterte ihr Vorhaben das Huttenwerk fur 80 000 Gulden zu verkaufen da sie befurchtete die Hutte zukunftig mit Verlust betreiben zu mussen Der jahrliche Reinertrag der Ludwigshutte belief sich fur die landesherrschaftlichen Kassen nur auf 1 644 Gulden 13 Erst um 1830 war die Ludwigshutte erneut verpachtet 14 Die Ludwigshutte war zu Beginn der 1830er Jahre zu einem respektablen Huttenwerk angewachsen Sie verfugte uber einen alteren aber mit einem neuen doppelten Zylindergeblase ausgestatteten Hochofen einen Stabhammer mit zwei durch ein Zylindergeblase ausgestatteten Feuern den Hatzfelder Stabhammer mit zwei Feuern und den Auhammer mit einem mit zwei Feuern ausgestatteten Stabhammer und einem mit einem Feuer betriebenen Zainhammer Dazu kamen zahlreiche Betriebsgebaude und Wohnhauser fur die Beschaftigten Es waren daruber hinaus zahlreiche Eisensteinbergwerke dem Huttenwerk angegliedert Die Ludwigshutte produzierte rund 11 000 Zentner Roheisen im Jahr wovon die Hutte den grosseren Teil selbst zu Stabeisen verarbeitete Ein weiterer Teil ging auf die Hammer zu Hatzfeld Battenberg Breidenstein und das noch uberschussige Roheisen wurde nach auswarts verkauft Der Personalstand des gesamten Huttenwerks war recht umfangreich Deren Leiter wurde durch einen Buchhalter vier Buroarbeiter und einem Aufseher sowie einen Faktor zu Battenberg unterstutzt Der Hochofen zahlte acht Arbeiter und Tagelohner die Formerei umfasste zehn bis 20 Personen je nach Bedarf die Hammerwerke zahlten jeweils sechs Hammerschmiede je Hammer Die zugehorigen Bergwerke beschaftigten etwa 80 Bergleute Der unmittelbare Personalbestand der Ludwigshutte umfasste rund 140 Mitarbeiter Des Weiteren arbeitete noch eine grosse Anzahl an Tagelohnern Fuhrleuten Kohler und weitere Arbeitskrafte mittelbar fur das Huttenwerk 15 Der Verkauf der Ludwigshutte an Krafft amp Wernher 1835 BearbeitenDie Marzrevolution von 1830 fuhrte mit zu einer Wende in der Wirtschaftspolitik des Grossherzogtums Hessens hin zu einem freien Unternehmertum die allerdings auch auf die gesamtwirtschaftliche und finanzielle Situation zuruckzufuhren war Der autokratische Regierungsstil des Kurfursten in Sorge um die Souveranitat seines Staates fuhrte in den zollpolitischen Auseinandersetzungen mit seinen Nachbarn zu einer volligen Uberschatzung der eigenen wirtschaftlichen Leistungsfahigkeit Die zollpolitischen Abwehrmassnahmen brachten das Grossherzogtum Hessen an den Rand einer Finanzkrise die nur durch den Beitritt zum preussisch dominierten Zollverein 1834 abgewendet werden konnte Diese Neuorientierung in der Wirtschaftspolitik zeigte sich im Montanwesen mit dem Bau der Kilianshutte als Justus Kilian 1792 1859 von der Regierung des Grossherzogtums Hessen 1831 die Konzession erhielt eine Eisenschmelze mit einem Stabhammer zu errichten die er 1834 in Betrieb nahm 16 Die Kilianshutte wurde spater Teil des Hessen Nassauischen Huttenvereins Nachdem Kilian Anfang des 1850er Jahre in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und die Landesregierung sowie die Standekammer fiskalische Unterstutzungen abgelehnt hatte 17 verkaufte er 1852 notgedrungen die Hutte weit unter Wert an den Grafen Wilhelm von Reichenbach Lessonitz 1824 1866 Nach dessen Tod 1866 ging das inzwischen in Wilhelmshutte umbenannte Werk an seine Erben der Grafin Amelie von Reichenbach Lessonitz 1838 1912 und der Prinzessin Pauline von Lowenstein Wertheim Freudenberg 1858 1925 uber die sie dann 1892 an den Hessischen Nassauischen Huttenverein nach langwierigen Ubernahmeverhandlungen verausserten 18 Die neu errichtete Kilianshutte mit ihren zwei Hochofen ihrem Hammerwerk und ihrer Giesserei machte der schwerfallig und burokratisch gefuhrten Ludwigshutte erhebliche Konkurrenz und minderte deren Ertragslage Zudem hatte die Landesregierung erhebliche Finanzmittel fur Ersatzinvestitionen aufbringen mussen und dies hatte ihren Gewinn in Zukunft weiter geschmalert Die zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums zweifelte in ihren Beratungen wiederholt den finanziellen Nutzen der Ludwigshutte als landesherrschaftlicher Betrieb an 19 Der Ausschuss bemerkte dass der Staat selbst uberall nur mit Schaden Gewerbe treibe und in der Regel dabei dem Staatszwecke geradezu entgegen arbeite 20 Daher entschloss sich die Landesregierung 1834 35 das Huttenwerke zu verkaufen 21 Sie folgte auch mit diesem Entschluss der damaligen sich allmahlich durchsetzenden Wirtschaftspolitik die landesherrschaftlichen Eigenbetriebe in privatwirtschaftliche Unternehmungen zu uberfuhren und offerierte in mehreren Zeitungen den Verkauf des Huttenwerks mit ihren angeschlossenen Hammern und den dazugehorigen Bergwerken in den Gemarkungen Konigsberg Lixfeld Rachelshausen Rodheim im Kreis Giessen und Wommelshausen im Kreis Biedenkopf Die grossherzogliche Landesregierung liess am 4 Februar 1835 in der Grossherzoglichen Hessischen Zeitung eine Bekanntmachung Verkauf der Ludwigshutter Eisenwerke bei Biedenkopf mit den dazu gehorigen Eisenhammern Bergwerken und Guterstucken zu deren Versteigerung am 27 Marz 1835 veroffentlichen und setzte das Mindestgebot auf 200 000 Gulden fest Diese Ausschreibung enthalt eine detaillierte Auflistung der zum Huttenwerk gehorigen Anlagen die einen guten Einblick in seine technische Ausstattung liefert 22 Das Grossherzogtum wiederholte die Ausschreibung in einer Kurzfassung am 12 Februar 23 und abermals am 3 Marz 1835 24 Eine parallele Bekanntmachung erfolgte in der Allgemeinen Zeitung vom 10 Februar 1835 25 die am 19 Februar 26 5 Marz 27 und kurz vor der Versteigerung am 23 Marz 1835 28 nochmals erschien Friedrich August Wernher 1811 1887 aus Darmstadt dessen Vater Johann Wilhelm Wernher 1767 1827 Grossherzoglicher Hessischer Geheimer Staatsrat war 29 und Joseph B Barth aus Frankfurt a M im Auftrag des Bergrats Georg Buderus I 1777 1840 bewarben sich um den Ankauf der Ludwigshutte Wernher hatte sich durch mehrjahrige Reisen und Aufenthalte in England Frankreich und den Niederlanden uber die neuesten Technologien im Eisenhuttenwesen informiert und sah nun die Moglichkeit dieses Wissen mit dem Erwerb der Ludwigshutte praktisch umzusetzen Er bot im Vorfeld der Versteigerung Barth an diesem eine Abstandssumme von 8 000 Gulden zu zahlen wenn er sich von der Versteigerung zuruckziehen wurde Barth akzeptiere nach Rucksprache mit Georg Buderus diese Offerte und die Ludwigshutte ging an ihn und seinen Mitgesellschaftern dem Geheimen Staatsrat Friedrich Schenck 1790 1868 zu Darmstadt und dem Tabakunternehmer Philipp Casimir Krafft zu Offenbach 1773 1836 30 Moglicherweise wollten Wernher und Barth vermeiden den Ankaufspreis des Huttenwerks bei der Versteigerung gegenseitig in die Hohe zu treiben womit ihnen beiden spater die notwendigen Finanzmittel fur eine umfassende Modernisierung des Werks gefehlt hatten Wernher und seine Mitgesellschafter zahlten fur das Huttenwerk 204 000 Gulden und fur die auf der Hutte noch befindlichen Rohstoffe Halb und Fertigwaren 74 175 Gulden sowie die vereinbarte Abstandssumme von 8 000 Gulden an Buderus sodass sie auf eine Gesamtsumme von 286 175 Gulden kamen Das neue Unternehmen firmierte unter dem Namen Krafft amp Wernher 31 Die neuen Besitzer investierten umgehend in die Ludwigshutte Sie errichteten einen zweiten Hochofen und gliederten der Hutte eine Maschinenwerkstatt an die rund 60 Mitarbeiter zahlte Die Maschinenwerkstatt verfugte uber eine kleine Dampfmaschine zum Antrieb der Werkzeugmaschinen Sie produzierte Achsen Muhlgeschirre Ofenbeschlage grobere Maschinenteile und sonstige Geratschaften Die beachtenswerte Neuerung war die Nutzung der Hochofengichtgase zur Winderhitzung und die Einfuhrung des Puddelverfahrens Beide Verfahren galten um 1837 in Deutschland als technologische Neuerungen und die Ludwigshutte zahlte nunmehr zu den modernsten und fortschrittlichsten Huttenwerken Eine weitere Neuerung war die Inbetriebnahme zweier mit Koks beheizter Kupolofen deren Wirkungsgrad durch die Ausnutzung der Gichtgase der beiden Hochofen weiter gesteigert wurde Die Ludwigshutte konnte mit der Anwendung des Puddelverfahrens und der beiden Kupolofen ein sehr hochwertiges Schmiedeeisen in zweiter Schmelzung herstellen Das uberschussige Roheisen verkaufte die Ludwigshutte an das Hammerwerk zu Arfeld bei Battenberg und an den Niederlaaspher Hammer den die Familie Jung nach dessen Erwerb 1850 zur Amalienhutte ausbaute 32 Der Betrieb des Puddelofens unter Ausnutzung der Gichtgase war jedoch technisch nicht ausgereift und erfullte nicht die Erwartungen sodass er nur mit Verlust in Gang gehalten werden konnte 33 Schliesslich gab die Ludwigshutte das unrentable Puddelverfahren 1843 wieder auf bis sie Anfang der 1850er Jahre einen erneuten Versuch mit zwei Puddelofen unternahm von denen aber nur einer in Betrieb ging der allerdings aufgrund von Wassermangel zum Antrieb der Wasserrader fur die Winderhitzer nur zeitweise in Produktion stand 34 Auch der Betrieb der Kupolofen verursachte vielfache Schwierigkeiten insbesondere bei der Versorgung mit ausreichendem Brennstoff Die Ludwigshutte bezog zu deren Beheizung Steinkohlenkoks aus dem Ruhrgebiet trotz einer fehlenden Eisenbahnlinie Der Landtransport von Massengutern wie Steinkohle verursachte bei den seinerzeit vorherrschenden schlechten Strassenverhaltnissen enorme Kosten sodass die Kupolofen nicht kontinuierlich liefen und am Ende der 1840er Jahre wahrscheinlich auch stillstanden 35 Die wirtschaftliche Krise von 1840 bis 1844 die besonders die Eisenhuttenindustrie in Mitleidenschaft zog verschlechterte weiter die finanzielle Situation der Ludwigshutte Wernhers Mitgesellschafter waren nicht mehr bereit seine zukunftsweisenden aber kostspieligen technischen Neuerungen mit zu tragen Er schied im Mai 1842 unter Verlust seines Anteils und seines Privatvermogens aus dem Unternehmen aus 36 Wernher fand umgehend eine neue Anstellung als Direktor des Eisenwerks der Gebruder Benckiser zu Pforzheim und erwarb sich spater als Baudirektor der Taunus Eisenbahn und der Hessischen Ludwigsbahn einem Namen als hervorragender Eisenbahningenieur 37 Die Ludwigshutte wurde nach dem Weggang von Wernher unter dem Firmennamen Verwaltung der Ludwigshutte weiter betrieben Sie stand zunachst unter der Leitung des Buchhalters August Voelcker und nach dessen Ausscheiden von 1844 an unter der Fuhrung des Bergrats Ludwig Wilhelm Schenck 1817 1868 der der Sohn des Mitbegrunders Friedrich Schenck war Das Unternehmen firmierte nun unter dem Namen Gesellschaft Ludwigshutte Die neue Firmenleitung erwarb weitere Bergbauberechtigungen im Bergrevier Biedenkopf und nahm zahlreiche technische Verbesserungen vor um die Ertragfahigkeit des Werkes zu steigern 38 Die Ludwigshutte die bislang als offene Handelsgesellschaft agierte wurde 1852 in eine Aktiengesellschaft Direktion der Gesellschaft Ludwigshutte mit einem Aktienkapital von 360 000 Gulden umgewandelt das zu gleichen Teilen von den beiden Familien Krafft und Schenck gehalten wurde Jedoch scheinen sie wenig Hoffnung auf eine zukunftige wirtschaftliche Prosperitat der Ludwigshutte gehabt zu haben und verkauften das Werk 1857 an die Bank fur Handel und Industrie zu Darmstadt und an die Mitteldeutsche Creditbank zu Meiningen zur Forderung von Industrie und Handel wobei sicherlich Friedrich Schenck als ehemaliger Direktor der zweiten Kammer der Ober Finanzkammer seine guten Beziehungen zu den Darmstadter Banken zu nutzen wusste Die Ludwigshutte im Besitz der Darmstadter Bank und der Mitteldeutschen Creditbank BearbeitenDas Kolner Bankgewerbe als ein wesentlicher Kreditgeber der Eisenindustrie im Lahn Dill Raum so auch fur die Schelderhutte und die Adolfshutte 39 trat bereits Ende der 1850er Jahre mit einem weitreichenden und in die Zukunft orientierten Vorhaben uber die Bank fur Handel und Industrie zu Darmstadt an die dortigen Montanunternehmer heran Die Darmstadter Bank und die Mitteldeutsche Creditbank schlugen in einem umfassenden Programm 1857 die Zusammenlegung aller Huttenbetriebe mit ihren Gruben zu einer einzigen Gesellschaft vor die die Roh Guss und Frischeisenproduktion bei Holzkohlen bzw Coaks und Stein oder Braunkohlen in die Hand nimmt Es scheint nicht zu viel gesagt wenn man annimmt dass durch einen rationellen und zeitgemassen Betrieb wohin wir besonders Verminderung der Hochofen von 17 auf 6 bis 7 von relativ grosserer Produktionsfahigkeit Erbauung einiger Coakshofofen bei Vollendung der Eisenbahn Umwandlung von 8 bis 10 Hutten in Giessereien Puddel und Walzwerke rechnen der Nettogewinn leicht auf das Doppelte erhoht werden konnte 40 Beide Banken propagierten einen Zusammenschluss der Besitzer Freiherr von Wittgenstein mit der Friedrichshutte Jung mit der Amalienhutte Bergrat Schenck von der Ludwigshutte Ludwig Haas fur die Oberschelderhutte und Giebeler fur die Adolfshutte unter ihrer Vermittlung und Mitwirkung zur Begrundung einer anonymen Gesellschaft zum Zwecke der Betreibung der Eisenindustrie im weitesten Sinne 41 Dieser Kreis sollte die Kerngesellschaft bilden der sich weitere Hutten bei Bedarf anschliessen konnten Des Weiteren war vorgesehen dass die Gesellschaft die von Jung betriebene Eibelshauser Hutte sowie die von Wilhelm Hennes amp Co aus Bensberg geleitete Ebersbacher Hutte Neuhutte in Pacht nehmen sollte Das Vorhaben der beiden Bankhauser sah im Endstadium vor dass sich insgesamt 14 Hutten mit ihrem Grubenbesitz zu einem gemeinsamen Montankonzern im Lahn Dill Raum zusammenschliessen sollten 42 Die Darmstadter und Meininger Bank erwarben im Mai 1857 die Direktion der Gesellschaft Ludwigshutte von den Erben des Staatsrats Schenck und der Firma Philipp Krafft zu Offenbach fur 360 000 Gulden Zusatzlich mussten sie noch eine Entschadigung fur Kasse Wechsel Aussenstande Rohstoffe und Fertigwaren in Hohe von 160 704 Gulden leisten 43 Die Bank fur Handel und Industrie zu Darmstadt ubernahm mit 240 000 Gulden 2 3 und die Mitteldeutsche Creditbank zu Meiningen mit 120 00 Gulden 1 3 der Anteile Sie wandelten 1859 das Huttenwerk unter den Firmennamen Oberhessischer Huttenverein zu Ludwigshutte in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 600 000 Gulden um wovon 400 000 auf die Darmstadter und 200 000 auf die Meininger Bank entfielen Vor allem die Darmstadter Bank versuchte mittels ganz unterschiedlicher Firmenbeteiligungen in einzelnen Industrieregionen Fuss zu fassen Sie beabsichtigte mit der Ubernahme der Ludwigshutte Einfluss in der Lahn Dill Region auf die Montanindustrie zu gewinnen um die dortigen Unternehmerfamilien zur Annahme ihres Planes zur Schaffung eines umfassenden Montankonzerns zu bewegen Der Oberhessische Huttenverein zu Ludwigshutte sollte als Kern dieses anvisierten Konzerns dienen dem sich die anderen Huttenbesitzer anschliessen konnten 44 Die nassauischen Huttenbetreiber so auch die Familie Jung gingen allerdings nicht auf das Angebot der beiden Banken ein sondern befurworteten weiterhin aus Tradition eine Unternehmenskonzeption auf der Basis der regionalen Familiennetzwerke Sie befurchtete sicherlich auch einen zu starken unternehmerischen Einfluss dieser zwei auswartigen Banken in einem gemeinsamen Konzern Diese Bedenken schienen nicht unbegrundet gewesen zu sein da hinter der im April 1853 als erste moderne deutsche Aktien Kreditbank gegrundeten Darmstadter Bank ein Konsortium aus den einflussreichen Kolner Bankiers Abraham 1804 1878 und Simon Oppenheim 1803 1880 vom Bankhaus Sal Oppenheim jun amp Cie sowie Gustav von Mevissen 1815 1899 Wilhelm Ludwig Deichmann 1798 1876 Victor Wendelstadt 1819 1884 vom Schaaffhausen schen Bankverein stand Die Pariser Bank Societe Generale du Credit Mobilier war uber die Familie Oppenheim umfangreich an der Darmstadter Bank beteiligt 45 Ein Konsortium aus Frankfurter Kolner und Hamburger Bankiers hielt die im Februar 1856 ins Leben gerufene Mitteldeutsche Creditbank zu Meiningen 46 Der Plan zur Schaffung eines Gesamtkonzerns im Lahn Dill Gebiet scheiterte am Widerstand der regionalen Huttenbetreiber und beide Bankhauser mussten die Ludwigshutte alleine betreiben Allerdings warf sie in den nachsten Jahren keine Gewinne ab und belastete ihre Bilanzen durch erhebliche Abschreibungen obwohl die Leitung der Hutte aus Sicht der Besitzer in den Handen erfahrener Fachleute lag und ebenso umfangreiche Investitionen zur Modernisierung der technischen Einrichtungen vorgenommen wurden 47 Dieselbe konnte zwar nach den Zeitverhaltnissen gunstige Resultate nicht liefern indessen erscheinen die Aussichten fur die Zukunft besser und ist die Direktion in guten Handen 48 Diese 1860 geausserte Erwartung der Meininger Creditbank nach einer wirtschaftlichen Gesundung der Ludwigshutte erfullte sich aber nicht Zwei Jahre spater 1862 musste sie konstatieren Da die Eisenindustrie im vorigen Jahre vollstandig darniederlag so konnte auch die Ludwigshutte eine Dividende nicht liefern 49 Gleichwohl gab die Meininger Bank die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Gesundung nicht auf Drei Jahre spater 1865 blickte sie etwas optimistischer in die Zukunft dass die Ludwigshutte nunmehr Gewinne abwerfen wurde 50 Die Ludwigshutte erzeugte zwar 1861 Roheisen Gusswaren Schmiedeeisen Wagenachsen und Maschinenteile im Wert von 441 953 Gulden Jedoch liessen die erheblichen Gestehungskosten des mit Holzkohlen betriebenen Werks gegenuber den mit Koks betriebenen Hutten vor allem im Ruhrgebiet kaum ausreichende Gewinne zu Das Huttenwerk musste vielfach sein Holzkohlenroheisen unter den Gestehungskosten auf dem Markt anbieten 51 Infolge dieses ruinosen Wettbewerbs reduzierte die Ludwigshutte ihre Roheisenproduktion und versuchte uber eine Absatzsteigerung an Gusswaren Schmiedeeisen Wagenachsen und Maschinenteile die Verluste bei der Roheisenerzeugung auszugleichen 52 Auch erschwerte eine fehlende Eisenbahnanbindung an das Ruhrgebiet einen kostengunstigen Antransport von Koks womit eine Umstellung der mit Holzkohlen betriebenen Hochofen und Hammerwerke auf Koks aufgrund der hohen Transportkosten keinen wirtschaftlichen Vorteil gebracht hatte 53 Auch die Beteiligung der Ludwigshutte an der allgemeinen Ausstellung zu Paris und deren Auszeichnung mit dem Pradikat Ehrenvolle Erwahnung konnte ihre wirtschaftliche Prosperitat nicht verbessern 54 Schliesslich entschlossen sich beide Bankhauser 1869 dieses defizitare Unternehmen wieder abzustossen Die Darmstadter Bank folgte nun der Unternehmensphilosophie ihres Initiators Gustav von Mevissen Als Regel wird festgesetzt dass die Bank direct nur mit grossartig fundirten industriellen Instituten Actien Gesellschaften und mit industriellen und Bankhausern ersten Ranges arbeitet dagegen keine Verbindung mit der kleineren und mittleren Industrie als ihrem Wirkungskreis zu sehr entruckt und ihrer Operation zu schwer von Darmstadt aus zu beurtheilen unterhalten soll 55 Die Darmstadter Bank trennte sich sukzessiv von ihren Beteiligungen an kleineren und mittleren industriellen Unternehmungen so auch von der Ludwigshutte Eine spatere Mitteilung der Bank urteilte ruckblickend uber diese Zeit der Beteiligung im Montansektor wie folgt Die anderen Werke haben so erhebliche finanzielle Verluste gebracht dass die Bankleitung auf Jahrzehnte hinaus eine entschiedene Abneigung gegen derartige Unternehmungen und insbesondere gegen die Beteiligung an Montanwerken bewahrte 56 Auch die Meininger Creditbank hielt schliesslich ihre Beteiligungen an industriellen Unternehmungen fur missgluckt und folgte dem Schritt der Darmstadter Bank indem sie diese aufgab 57 Die Familie Jung und die Ludwigshutte BearbeitenDie Familie Jung nutzte den Ruckzug der beiden Banken von ihren industriellen Beteiligungen insbesondere im Montansektor fur ihre unternehmerischen Interessen aus Sie sah mit dem Erwerb der Ludwigshutte ein grosses unternehmerisches Potenzial fur ihr Gesamtunternehmen dass sie neben der Eibelshauser Hutte und der Amalienhutte um ein drittes Huttenwerk erweitern konnte Moglicherweise erhielt sie von der Familie Schenck als ehemalige Mitbesitzer der Ludwigshutte die entsprechenden Insidertipps dass die beiden Banken den Verkauf des Huttenwerks planten Die Familie Jung war uber die Familie Vogel aus Siegen entfernt mit der Familie Schenck verwandt und Gustav Jung kannte den Bergrat Ludwig Wilhelm Schenck aus ihrer gemeinsamen Mitgliedschaft im Verein zum Verkaufe von nassauischen Roheisen 58 Die Familie Jung schloss am 15 Juni 1869 mit beiden Banken einen Vertrag und ubernahm die Aktien des Oberhessischen Huttenvereins im Nennbetrag von 600 000 Gulden wovon 400 000 Gulden die Darmstadter und 200 00 Gulden die Meininger Bank entsprechend ihrer Anteile erhielten 59 Das Aktienkapital hatte sich in den zehn Jahren von 1859 bis 1869 nicht vermehrt vielmehr war es inflatorisch bereinigt sogar gesunken Werden zudem ihre erheblichen Investitionen in das Huttenwerk mit in Betracht gezogen so war ihre Beteiligung ein erhebliches Verlustgeschaft Die Jungs waren hingegen eine alt eingesessene Unternehmerfamilie aus der Region die uber die notwendigen Erfahrungen das kaufmannische Geschick die erforderlichen geschaftlichen Netzwerke und das erforderliche Kapital verfugten um die Ludwigshutte gewinnbringend zu fuhren Die Familie Jung nahm zunachst keine Veranderungen am ausseren Aufbau der Gesellschaft vor lediglich die Verwaltung ihres umfangreichen Grubenbesitzes wurde zusammengelegt Sie besetzte gemass ihrer Unternehmenspolitik nun die Positionen im Verwaltungsrat Am 1 August 1869 traten Ferdinand Jung 1811 1883 zu Dillenburg Friedrich Jung 1820 1902 Julius Jung 1822 1892 Gustav August Jung 1824 1904 und Julius Conrad 1839 1894 der Sohn von der Tochter Amalie 1812 1860 von Johann Jakob Jung 1779 1847 samtlich zu Steinbrucken ihre Funktionen an Die Familie Jung bestimmte Ferdinand Jung zum Prasidenten des Verwaltungsrates und Gustav Jung zu seinem Stellvertreter 60 Die technische Leitung des Huttenwerks behielt zunachst Georg Noll der es bereits unter der Regie der beiden Bank gefuhrt hatte Allerdings entsprach dies nicht der Unternehmensphilosophie der Familie Jung die Fuhrung eines ihrer Unternehmungen in ausserfamiliaren Handen zu belassen Noll schied bereits Anfang 1870 aus dem Oberhessischen Huttenverein aus und drei zu Direktoren ernannte Angestellte Georg Conrad Frohnhauser Georg Fleischhauer und Emil Hecker ubernahmen die Betriebsfuhrung von denen Emil Hecker 1848 1902 der durch seine Heirat mit der Tochter Amalie 1850 1935 von Gustav Jung dessen Schwiegersohn geworden war als spaterer Geschaftsfuhrer der Ludwigshutte eine bedeutende Rolle spielte 61 Die Familie Jung konnte mit der Ubernahme des Huttenwerks gleichzeitig einen bedeutenden Grubenbesitz hinzugewinnen Die wichtigsten Bergwerke die eine kontinuierliche Forderung erlaubten waren die Grube Konigsberg in der gleichnamigen Gemarkung nordwestlich von Giessen und Unverhofft Gluck in der Gemarkung Nanzenbach die bereits vorher grossen Mengen an Eisenstein forderte und durch die Familie Jung weiter ausgebaut wurde Unverhofft Gluck baute 1872 mit einer Belegschaft von 36 Bergleuten 161 805 Zentner Eisenstein im Wert von 20 876 Reichstaler ab womit sie die hochste Forderleistung aller Jung schen Bergwerke erzielte Die Grube Konigsberg gewann im selben Jahr mit 24 Bergleuten 33 145 Zentner Roteisenstein im Wert von 5 477 Reichstalern 62 Die Ludwigshutte erweiterte unter der Regie der Familie Jung in den nachsten Jahren ihren Grubenbesitz kontinuierlich Bereits im August 1869 erhielt sie vom Oberbergamt Bonn die Bergwerke Bellnhausen in den Gemeinden Bellnhausen Sinkershausen und Runzhausen Kreis Biedenkopf im Regierungsbezirk Wiesbaden die Grube Alberg in den Gemeinden Runzhausen und Bellnhausen und Ritschtal in den Gemeinden Rachelshausen und Runtzhausen beide im Kreis Biedenkopf im Regierungsbezirk Wiesbaden zugesprochen 63 Es folgten 1871 die Grube Gotthelf in den Gemeinden Romershausen und Dernbach Kreis Biedenkopf im Regierungsbezirk Wiesbaden 64 1872 die Grube Hohlgarten in der Gemeinde Rodheim Kreis Biedenkopf im Regierungsbezirk Wiesbaden 65 1873 das Eisenerzbergwerk Hermann in der Gemeinde Niederlaasphe Kreis Wittgenstein im Regierungsbezirk Arnsberg 66 und 1874 die Gruben Kopfchen Capitol Eselskopf und Geisberg in der Gemeinde Konigberg Kreis Biedenkopf im Regierungsbezirk Wiesbaden 67 Stumpf in der Gemeinde Konigsberg Kreis Biedenkopf im Regierungsbezirk Wiesbaden und Ariadne II sowie Rillscheid II in der Gemeinde Rodheim Kreis Biedenkopf im Regierungsbezirk Wiesbaden 68 Am 1 Januar 1874 loste die Familie Jung die bisherige Aktiengesellschaft Oberhessischer Huttenverein zu Ludwigshutte auf und fuhrte das Huttenwerk mit Beibehaltung der Geschaftsfuhrung und Betriebsleitung unter der Firmenbezeichnung J J Jung zu Ludwigshutte neben den beiden anderen Unternehmungen der Familie J J Jung zu Steinbrucken Eibelshauser Hutte und J J zu Amalienhutte Als mit der organisatorischen Zusammenlegung dieser bisher weitgehend selbststandig agierenden Unternehmen der Hessen Nassauische Huttenverein HNHV 1883 geschaffen wurde wurde die Ludwigshutte Teil dieser neuen Firma deren Zielsetzung es sein sollte durch eine starkere Zusammenarbeit und Aufgabenteilung der drei Unternehmen Uberschneidungen in der Fabrikation zu vermeiden Die Familie Jung nahm den Namen Oberhessischer Huttenverein zum Vorbild fur die Namensgebung des neuen Unternehmens Hessen Nassauischer Huttenverein 69 Hauptartikel Hessen Nassauischer Huttenverein Die alten Hammerwerke waren soweit sich nicht auf die Herstellung von Kleineisenzeug spezialisierten gegenuber dem Puddelverfahren nicht mehr konkurrenzfahig Die Ludwigshutte gab wie die anderen Werke des HNHVs ihre Hammerwerke auf Der Auhammer bei Battenberg ging im Mai 1874 fur 12 000 Reichstaler an die Firma Hasenclever amp Sohn Zwei Jahre spater 1876 brach die Familie Jung auch den Hammer zu Hatzfeld ab und verkaufte seine Einrichtung fur 6 000 Reichsmark 70 Als Ersatz fur die Schmiedeeisengewinnung und um zudem einen Grossabnehmer fur das auf den Jung schen Holzkohlenhochofen anfallende Massel und Schrotteisen zu schaffen entschloss sich die Familie Jung ein Puddel und Walzwerk in Wetzlar Niedergirmes zu errichten Dieses Werk ging am 20 Marz 1876 unter der Firmenbezeichnung J J Jung Walzwerk in Betrieb und wurde spater nach der Mutter von Heinrich Jung Caroline 1802 1892 eine geborene Stift ihr zu Ehren in Carolinenhutte umbenannt 71 Der erste 1873 erschienene Band des Handbuchs der Leistungsfahigkeit der gesammten Industrie Deutschlands Oesterreichs Elsass Lothringens und der Schweiz von Christoph Sander enthalt eine Anzeige der Ludwigshutte unter ihren neuen Besitzern der Familie Jung die einen aufschlussreichen Uberblick zu den Produktionsstatten und Produkten gewahrt Oberhessischer Huttenverein zu Ludwigshutte b Biedenkopf Provinz Hessen Regierungs Bezirk Wiesbaden Etablissements Huttenwerk Fabrik von Eisengusswaaren Fabrik von Wagenachsen Hammerwerk zu Ludwigshutte Hammerwerk zu Hatzfeld u Hammerwerk zu Auhammer liefert aus Rotheisenstein aus eigenen Bergwerken reinstes Holzkohleneisen als a Roheisen b Gusswaaren direct aus dem Hochofen gegossen Oefen aller Art Kochherde Potterie aller Art Abtrittsrohre Schornsteinrohre Ofenrohre Wasserleitungs und Brunnenrohre Gartenmobel Grabkreuze und Grabmal Umfriedungen Maschinenstucke aller Art Der Guss ist schon von Farbe sauber gegossen leicht und dauerhaft c Schmiedeeisen bei Holzkohlen erfrischt und gehammert Pflugtheile aller Art d Maschinen verschiedener Art Achsen fur Wagen Chaisen Pfluge 72 Die Familie Jung nahm 1880 mit den Produkten der Ludwigshutte an der Gewerbe und Kunstausstellung in Dusseldorf teil um auf deren Leistungsfahigkeit hinzuweisen J J Jung Eisengiesserei zu Ludwigshutte b Biedenkopf sowie Gruben Walzwerk und Hochofenbesitzer Collection Eisensteine und Roheisenproben Walzwerks Produkte Gusswaaren und Oefen 73 Diese Veranstaltung in Dusseldorf wurde vom breiten Publikum als eine Ausstellung von nationaler und internationaler Bedeutung wahrgenommen 74 Die Familie gab sukzessive in den 1880er und 1890er Jahren die unrentabel gewordene Eisengewinnung in den Holzkohlehochofen auf und ging zum Kupolofenbetrieb uber Als nach der Fertigstellung der Eisenbahnlinie Marburg Laasphe im Jahre 1883 die Ludwigshutte Anschlussgleise erhielt konnte das Huttenwerk kostengunstig Steinkohlenkoks aus dem Ruhrgebiet beziehen Zugleich nahm sie Kupolofen in Betrieb und legte drei spater 1886 die Hochofen auf Holzkohlenbasis still 75 Die Ludwigshutte verfugte bereits seit den 1830er Jahren uber Kupolofen allerdings ist nicht eindeutig zu klaren ob die Familie Jung nach der Ubernahme des Werks die dort vorhandenen Kupolofen stillgelegt oder ob sie diese weiter betrieben hatte Die Ludwigshutte war nun wie die anderen Werke des HNHVs auf der einen Seite ein Bergwerks und auf der anderen Seite ein Giessereiunternehmen Die dazwischen gelagerte Stufe der Eisenverhuttung fehlte und das Werk musste ihr Giessroheisen von fremden Erzeugern hinzukaufen womit sie stark von den Marktschwangen abhangig war Erst als der HNHV das Hochofenwerk Oberscheld 1905 in Betrieb nahm wurde diese Lucke in der Produktionskette wieder geschlossen Das neue Hochofenwerk versorgte die Werke des HNHVs nunmehr mit dem notwendigen Giessroheisen 76 Die Familie Jung erweiterte mit der Wiederinbetriebnahme der Kupolofen auf der Ludwigshutte deren Produktionsprogramm mit der Aufnahme neuer Betriebseinrichtungen Die Ludwigshutte erhielt als erste Giesserei in Hessen Nassau 1888 ein Emaillierwerk in dem zunachst nach dem Nassauftragverfahren Sanitatsguss und Poteriewaren emailliert wurden Die Ludwigshutte fuhrte Auftragsarbeiten zur Emaillierung von den anderen Werken des HNHVs und ebenso von den Buderuswerken aus Schliesslich ging das Werk zur Emaillierung von Ofen und Herden uber 77 Die Ludwigshutte erzeugte 1897 insgesamt 3 115 t Guss mit einer Belegschaft von 348 Arbeitern und 14 Beamten Um 1900 umfasste ihre Produktpalette nahezu alle Gegenstande die im Gussverfahren hergestellt werden konnten 78 Die Ludwigshutte wurde ab 1910 uber die Ringleitung der Uberlandzentrale des HNHVs mit elektrischer Energie versorgt die als Antriebskraft fur die Abhebeformmaschinen Krane und Elektrowerkzeuge diente Die Leitung wurde uber eine Stichleitung an das Transformatorenhaus am Kranberg angeschlossen das zu den altesten Trafohausern in der Region zahlte 79 Die Ludwigshutte im Buderus Konzern BearbeitenDie Ludwigshutte geriet wie die anderen Standorte des HNHVs in den 1920er Jahren in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten Als im Zuge der Weltwirtschaftskrise von 1929 zwei Bankhauser ihre dem HNHV gewahrten Kredite zuruckforderten musste die Familie Jung mit dem Buderus Konzern 1932 eine Interessengemeinschaft eingehen um das Unternehmen vor dem Zusammenbruch zu retten Der HNHV ging schliesslich am 1 Dezember 1935 zusammen mit der Ludwigshutte ganz auf den Buderus Konzern uber der nun die Unternehmensstrategie bestimmte 80 Wahrend des Zweiten Weltkrieges war die Ludwigshutte wie die anderen Unternehmen der Region in die Kriegswirtschaft eingebunden Nach dem Ende des Krieges nahm die Ludwigshutte die Ofen und Herdproduktion mit dem Schwerpunkt auf Heiz und Kochgerate wieder auf Buderus liess die Herdproduktion 1950 und die Ofenproduktion 1965 auf der Ludwigshutte auslaufen Sie ubernahm stattdessen als Ausgleich um die Giesserei und das Emaillierwerk zu erhalten die Herstellung von Gussprodukten fur die Elektroindustrie und die Emaillierung von Grossboilern Buderus legte schliesslich 1976 die Giesserei und das Emaillierwerk still und verlagerte die Luft und Klimagerateherstellung nach dem Werk Biedenkopf Als Ersatz ubernahm die Ludwigshutte nun Teile fur die Flugzeugkuchenherstellung des Buderus Werkes Sell aus Herborn Burg Schliesslich verringerte Buderus infolge interner struktureller Anpassungen diesen Bereich der Produktion auf der Ludwigshutte und die nicht mehr benotigten Gebaude wurden verkauft oder verpachtet Die Stadt Biedenkopf wandelte das Areal in ein Industriegebiet um 81 Die Ludwigshutte heute Bearbeiten nbsp Die Direktorenvilla von 1906 im Jahr 2015 nbsp Das Verwaltungsgebaude von 1919 im Jahr 2015Nach dem Ubergang von Buderus auf die Robert Bosch GmbH 2003 grundete Bosch die Buderus Guss GmbH mit Sitz im benachbarten Breidenbach und 2007 ging die Ludwigshutte als Zweigwerk in dieses Unternehmen auf Sie stellt in erster Linie Bremsscheiben fur die Automobilindustrie her so u a als technologische Neuerung Bremsscheiben ohne Feinstaubabrieb die heute unter dem Namen iDisc mehrfach mit Preisen fur Innovationen ausgezeichnet sind 82 Das Werk Ludwigshutte erhielt im Marz 2018 eine neue robotergestutzte Beschichtungsanlage die im Hochgeschwindigkeitsflammspritzverfahren HVOF abgeleitet von High Velocity Oxygen Fuel die Hartmetallbeschichtung auf die Reibringe der iDisc auftragt Diese Investition in Hohe von 1 6 Millionen Euro verdoppelt die Beschichtungskapazitat und gewahrleistet den Hochlauf der iDisc in der Serienfertigung Eine weitere Anlage ist seit 2019 in Betrieb 83 Die umfangreichen Gebaude der Ludwigshutte wurden 2001 02 zum grossten Teil abgerissen Nur wenige Gebaude sind von der Jahrhunderte alten Ludwigshutte erhalten geblieben so u a die Direktorenvilla von 1906 das Verwaltungsgebaude von 1919 und ein grosses Magazingebaude in dem sich heute ein Metallunternehmen befindet Die Direktorenvilla und das Verwaltungsgebaude stehen heute unter Denkmalschutz Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmaler in BiedenkopfWeblinks BearbeitenMichael Ferger Otto Volk Biedenkopf Ludwigshutte In industriekultur mittelhessen de abgerufen am 28 April 2020Literatur BearbeitenBeck Ludwig Die Geschichte des Eisens in technischer und kulturgeschichtlicher Beziehung Zweite Abteilung Das XVI und XVII Jahrhundert Braunschweig 1895 Burhop Carsten Die Kreditbanken in der Grunderzeit Wiesbaden 2004 Ferger Michael Hochofen an Lahn Dill und in Oberhessen Von der Waldschmiede zum Global Player Petersberg 2018 Fessner Michael Die Gruns Eine Unternehmerfamilie in Hessen Nassau Kiel 2013 Hansen Joseph Gustav von Mevissen ein rheinisches Lebensbild 1815 1899 Bd 1 Berlin 1906 Holtfrerich Carl Ludwig Frankfurt as a financial centre from medieval trade fair to European banking centre Munchen 1999 Klippstein Philipp Engel Geschichte und Beschreibung der Ludwigshutte und der dazu gehorigen Stabhammer in Ders Mineralogische Briefwechsel und andere Aufsatze fur Freunde der Bergwerkswissenschaften II Band Erstes und Zweytes Heft Giessen 1782 Erstes Heft S 93 114 Kruger Alfred Das Kolner Bankiergewerbe vom Ende des 18 Jahrhunderts bis 1875 Essen 1925 Langenbrinck Max Die Ludwigshutte bei Biedenkopf In Geschichten und Geschichte unserer Stadt Band 1 Redaktion Hans Gunther Montnich und K J Gunter Hinz 2004 S 263 282 Mischler Peter Das deutsche Eisenhuttengewerbe vom Standpunkt der Staatswirthschaft Mit Benutzung amtlicher Quellen Erster Band Stuttgart Tubingen 1852 Sander Christoph Handbuch der Leistungsfahigkeit der gesammten Industrie Deutschlands Oesterreichs Elsass Lothringens und der Schweiz I Band Handbuch der Leistungsfahigkeit der gesammten Industrie des Preussischen Staates Leipzig 1873 Schache Georg Der Hessen Nassauische Huttenverein G m b H Steinbrucken spater Biedenkopf Ludwigshutte in Schubert Hans Ferfer Joseph Schache Georg Hrsg Vom Ursprung und Werden der Buderus schen Eisenwerke Wetzlar Bd 2 Munchen 1938 S 183 338 Tasche Hans Kurzer Ueberblick uber das Berg Hutten und Salinenwesen im Grossherzogtum Hessen Darmstadt 1858 Einzelnachweise Bearbeiten Eine kurze Darstellung zur wechselvollen Betriebsgeschichte der Ludwigshutte findet sich bei Langebrink 2004 und Ferger 2018 S 109 117 Schache 1938 S 241 Klippstein 1781 Schache 1938 S 239 Beck 1895 S 738 Schache 1938 S 239 274 Siehe hierzu auch Reinhardt 1999 S 124 128 Klippstein 1782 Karl Huth Die Gemeinde Bad Endbach und ihre 8 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte Hrsg Gemeindevorstand der Gemeinde Bad Endbach Wetzlar 1985 Seite 303 Ph E Klippstein Mineralogische Briefe Giessen 1781 S 57 Schache 1938 S 252 Schache 1938 S 254 Frankfurter Ober Post Amts Zeitung No 266 Dienstag den 23 September 1823 Beilage zu No 266 der Frankfurter Ober Post Amts Zeitung Dienstag den 23 September 1823 2037 Verpachtung des Grossherzogl Hessischen Huttenwerks zur Ludwigshutte bei Biedenkopf Die gleichen Bekanntmachungen erschienen am 27 September Beilage zu No 270 der Frankfurter Ober Post Amts Zeitung Dienstag Samstag den 27 September 1823 und am 4 Oktober 1823 Beilage zu No 277 der Frankfurter Ober Post Amts Zeitung Samstag den 4 Oktober 1823 Verpachtung der Grosshzl Hess Eisenhuttenwerks zur Ludwigshutte bey Biedenkopf in Allgemeiner Anzeiger der Deutschen Der offentlichen Unterhaltung uber gemeinnutzige Gegenstande aller Welt gewidmet Zugleich Allgemeines Intelligenz Blatt zum Behuf der Justiz der Polizey und der burgerlichen Gewerbe Sechsundsechzigster Band Jahrgang 1823 Zweyter Band Gotha Num 276 Freytag den 10 October 1823 Sp 3193 3195 Die Bekanntmachung zur Verpachtung der Hutte enthalt eine genaue Auflistung der technischen Ausstattung Verhandlungen in der zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogthums Hessen im Jahre 1823 24 5ter Band Ausserordentliche Beilagen 1te bis 3te Abtheilung Darmstadt 1824 Ausserord Beil XVIII S 11 Verhandlungen der zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogthums Hessen im Jahre 1835 Protokolle Zweiter Band Erster Abtheilung Nr 33 38 14 Bogen Darmstadt 1835 Protokoll 26 S 11 Allgemeines Organ fur Handel und Gewerbe des In und Auslands und damit verwandte Gegenstande Vierter Jahrgang 1838 Koln 1838 S 562 Eisenhuttenwesen Zur Kilianshutte siehe Verhandlungen in der funften Sitzung der vereinigten Ausschusse am 23 Juli 1838 Eisenhuttenwesen S 59 61 in Verhandlungen des Gewerbevereins fur das Grossherzogtum Hessen Darmstadt II und III Quartalsheft 1838 Verhandlungen der zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogthums Hessen im Jahre 1851 Ausserordentlicher vierzehnter Landtag Protokolle Zweiter Band Nr 24 39 50 Bogen Darmstadt 1851 Protokoll 29 S 9 27 Fessner 2013 S 234 Ferger 2018 S 122 125 Verhandlungen der zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogthums Hessen im Jahre 1833 Protokolle Vierter Band Protokoll LXXXI Darmstadt 1833 S 84 85 Reinhardt 1999 S 55 Verhandlungen der zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogthums Hessen im Jahre 1829 30 Protokolle Zweiter Band Darmstadt 1830 Protokoll XLVI S 188 Verhandlungen der zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogthums Hessen im Jahre 1835 Protokolle Zweiter Band Erste Abteilung Nr 33 38 14 Bogen Darmstadt 1835 Protokoll 35 S 10 14 Grossherzoglich Hessische Zeitung Darmstadt den 4 Februar 1835 Num 35 S 170 171 Grossherzoglich Hessische Zeitung Darmstadt den 12 Februar 1835 Num 43 S 212 Grossherzoglich Hessische Zeitung Darmstadt den 3 Marz 1835 Num 62 S 310 Allgemeine Zeitung fur das Jahr 1835 Stuttgart und Augsburg 1836 10 Februar 1835 No 41 Ausserordentliche Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nro 52 1835 S 208 Allgemeine Zeitung fur das Jahr 1835 Stuttgart und Augsburg 1836 19 Februar 1835 No 50 Ausserordentliche Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nro 64 1835 S 256 Allgemeine Zeitung fur das Jahr 1835 Stuttgart und Augsburg 1836 5 Marz 1835 No 64 Ausserordentliche Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nro 82 und 83 1835 S 329 Allgemeine Zeitung fur das Jahr 1835 Stuttgart und Augsburg 1836 Nro 82 23 Marz 1835 Ausserordentliche Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nro 108 1835 S 432 Wernher Carl Chronik der Familie Wernher nebst Mitteilungen uber die ihr verwandten und verschwagerten Familien Nach Urkunden und den in der Familie erhaltenen Aufzeichnungen und Briefen bearbeitet von Carl Wernher Oppenheim Oppenheim a Rh 1906 S 21 u 34 36 Friedrich August Wernher HStAM Bestand 110 Nr 7801 7803 u Nr 4106 Bd 1 4 1834 1862 Verkauf der Ludwigshutte bei Biedenkopf Dieser Aktenbestand zum Verkauf der Ludwigshutte durch das Grossherzogtum Hessen im Hessischen Staatsarchiv Marburg ist noch hinreichend ausgewertet worden wie uberhaupt der umfangreiche Aktenbestand zur Ludwigshutte im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden und in den beiden Hessischen Staatsarchiven zu Darmstadt und Marburg bislang wenig erforscht worden ist Schache 1938 S 257 258 Verhandlungen in der funften Sitzung der vereinigten Ausschusse am 23 Juli 1838 Eisenhuttenwesen S 55 59 in Verhandlungen des Gewerbevereins fur das Grossherzogtum Hessen II und III Quartalsheft 1838 Dieser Beitrag enthalt eine ausfuhrliche Beschreibung der technischen Ausstattung der Ludwigshutte unter ihren neuen Besitzern Schache 1938 S 259 269 Ferfer 2018 S 112 Polytechnisches Journal Herausgegeben von Dr Johann Gottfried Dingler und Dr Emil Maximilian Dingler Zweiundneunzigster Band Neue Folge Zweiundvierzigster Band Jahrgang 1844 Stuttgart und Tubingen S 109 Nach den dortigen Angaben lag eine fehlerhafte Konstruktion des Puddelofens vor und die heimischen Arbeiter seien mit dem Puddeln nicht ausreichend vertraut gewesen Nachdem die Huttenleitung den Erfinder der Nutzung der Hochofengichtgase Wilhelm Friedrich von Faber du Faur 1786 1855 vom Wurttembergischen Werk Wasseralfingen um erfahrene Arbeiter gebeten hatte sei das Gaspuddeln mit Erfolg betrieben worden Schache 1938 S 270 Reinhardt 1999 S 70 Schache 1938 S 269 Genealogisches Handbuch funfzehnter Band 1909 Gorlitz S 462 Schache 1938 S 270 Mischler 1852 S 494 500 Diese Seiten enthalten eine detaillierte Beschreibung der Ludwigshutte mit ihren technischen Einrichtungen und ihren Produktionsverhaltnissen um das Jahr 1850 Zudem liefert Mischler eine umfangreiche Tabelle zur Produktion der Ludwigshutte fur die Jahre 1834 1850 Kruger 1925 S 54 Schache 1938 S 234 Schache 1938 S 235 236 Reinhard 1999 S 178 180 Schache 1938 S 271 Reinhard 1999 S 57 Burhop 2004 S 81 83 Hansen 1906 S 649 658 Herzoglich Sachsen Meiningen sches Hof und Staatshandbuch 1867 Meiningen 1867 S 156 157 Holtfrerich 1999 S 158 Tasche Hans Kurzer Ueberblick uber das Berg Hutten und Salinenwesen im Grossherzogtum Hessen Darmstadt 1858 S 25 26 Bericht des Verwaltungsraths der Mitteldeutschen Kreditbank an die 5 ordentliche General Versammlung 1860 in Der Aktionar Central Organ fur Fonds und Aktienbesitzer in Eisenbahnen Versicherungen Banken und industriellen Unternehmungen nebst Anzeiger fur Amerikanische Fons und Effekten und Frankfurter Allgemeiner Verlosungsanzeiger Herausgegeben von Dr Hermann Scherer Siebenter Jargang Januar bis Dezember 1860 Nr 314 366 Frankfurt am Main 1860 S 280 283 S 282 Die Zeit Tageblatt fur Politik Handel und Wissenschaft Nr 314 Frankfurt am Main Donnerstag 10 April 1862 S 3968 3937 Handel und Volkswirtschaft Mitteldeutsche Creditbank Verwaltungsbericht Neue Frankfurter Zeitung Zehnter Jahrgang Nr 101 Dienstag 11 April 1865 S 4 Mitteldeutsche Creditbank und da die Ludwigshutte nunmehr einiges Ertragnis geliefert hat auch die Eisenindustrie im Allgemeinen besser geworden ist so hofft die Verwaltung dass das Unternehmen in nicht ferner Zeit eine regelmassige Einnahme gewahren wird Gewerbeblatt fur das Grossherzogtum Hessen Zeitschrift des Landesgewerbevereins funfundzwanzigster Jahrgang 1862 S 182 Reinhardt 1999 S 49 Preussisches Handelsarchiv Wochenschrift fur Handel Gewerbe und Verkehrsanstalten Mit Genehmigung des Ministeriums fur Handel Gewerbe und offentliche Arbeiten nach amtlichen Quellen herausgegeben Jahrgang 1863 Zweite Halfte Berlin 1863 No 38 Berlin den 18 September 1863 S 248 Zur Problematik der ausreichenden Holzkohlenversorgung siehe Reinhardt 1999 S 24 32 Bericht uber die Allgemeine Ausstellung zu Paris im Jahre 1867 erstattet von den fur Preussen und die Norddeutschen Staaten ernannten Mitgliedern der internationalen Jury Berlin 1868 S 569 Zitiert nach Reinhardt 1999 S 42 Zitiert nach Reinhardt 1999 S 48 Zeitschrift fur Kapital und Rente Systematische Mittheilungen aus den Gebieten der Statistik Nationalokonomie Borse Finanz und Kreditgesetzgebung Dritter Band Stuttgart 1867 S 160 162 5 Mitteldeutsche Creditbank zu Meiningen Fessner 2013 S 231 234 Fessner 2013 S 122 Darmstadter Kreditbank in Der Aktionar Central Organ fur Fonds und Aktienbesitzer in Eisenbahnen Versicherungen Banken und industriellen Unternehmungen nebst Anzeiger fur Amerikanische Fons und Effekten und Frankfurter Allgemeiner Verlosungsanzeiger Herausgegeben von Dr Hermann Scherer Siebenter Jargang Januar bis Dezember 1860 Nr 314 366 Frankfurt am Main 1860 S 373 377 Schache 1938 S 239 Koniglich Preussischer Staats Anzeiger Nr 78 Berlin Freitag den 1 April abends 1870 Beilage zum Koniglich Preussischen Staatsanzeiger Freitag den 1 April 1870 S 1290 Offentlicher Anzeiger zum Amtsblatte der Koniglichen Regierung zu Wiesbaden Nr 14 Donnerstag den 7 April 1870 S 98 Nr 628 Schache 1938 S 295 298 Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Wiesbaden Nr 36 Ausgegeben Donnerstag den 12 August 1869 S 240 241 Nr 794 Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Wiesbaden Nr 17 Ausgegeben Donnerstag den 27 April 1871 S 184 Nr 474 Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Wiesbaden Nr 42 Ausgegeben Donnerstag den 17 Oktober 1872 S 527 Nr 1258 Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Arnsberg Stuck 22 Ausgegeben Arnsberg den 31 Mai 1873 S 127 Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Wiesbaden Nr 1 Ausgegeben Donnerstag den 1 Januar 1874 S 1 2 Nr 4 Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Wiesbaden Nr 2 Ausgegeben Donnerstag den 8 Januar 1874 S 7 8 Nr 19 Schache 1938 S 276 u S 303 Schache 1938 S 278 Schache 1938 S 278 279 Fessner 2013 S 241 Sander Christoph Handbuch der Leistungsfahigkeit der gesammten Industrie Deutschlands Oesterreichs Elsass Lothringens und der Schweiz I Band Handbuch der Leistungsfahigkeit der gesammten Industrie des Preussischen Staates Leipzig 1873 S 589 Auf der Seite 824 wird eine Anzeige der Eibelhauser Hutte wiedergegeben die das Unternehmen J J Jung als Eigentumer der Aktiengesellschaft des Oberhessischen Huttenvereins zu Ludwigshutte bei Biedenkopf neben der Eibelshauser Hutte bei Dillenburg und der Amalienhutte bei Laasphe auffuhrt Officieller Katalog der Gewerbe Ausstellung Dusseldorf 1880 zweite Auflage Dusseldorf 1880 Gruppe 2 S 24 Fessner 2013 S 125 Schache 1938 S 309 Fessner 2013 S 244 Schache 1938 S 310 311 Ferger 2018 S 113 114 Ferger 2018 S 114 Fessner 2013 S 453 456 Ferger 2018 S 115 116 Ferger 2018 S 116 http www buderus guss de index php id 176 Stand April 2020 50 921744 8 505427 Koordinaten 50 55 18 3 N 8 30 19 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwigshutte bei Biedenkopf amp oldid 231084153