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Lorenz Freiherr von Hofkirchen auf Kollmitz und Drosiedl 1606 in Kollmitz an der Thaya 1656 1 war ein General im Dreissigjahrigen Krieg Als Protestant jung aus Osterreich emigriert schloss er sich nacheinander dem kurbrandenburgischen und sachsischen Militar an stieg zum General auf und ubernahm diese Position auch im schwedischen Heer in Deutschland Nach dem Prager Frieden bemuhte er sich um den Ubertritt in die kaiserliche Armee wodurch er nach Osterreich zuruckkehren konnte Durch seine Niederlage bei Melnik im Jahr 1639 verbrachte er 3 Jahre in schwedischer Gefangenschaft wurde danach Kommandant in Schlesien aber bald darauf aus der Armee entlassen Hofkirchens Heimat Burg Kollmitz in NiederosterreichVon 1632 bis 1634 war er durch Schenkung des schwedischen Konigs Gustaf Adolf Herrscher uber die katholische Grafschaft Oettingen Wallerstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarischer Aufstieg auf protestantischer Seite 1 2 Ubertritt in kaiserliche Dienste 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Hans Georg von Arnim Hofkirchens sachsischer BefehlshaberLorenz war der jungste Sohn des niederosterreichischen Statthalters Wolfgang Freiherr von Hofkirchen 1555 1611 und seiner Frau Anna Dorothea Grafin von Oettingen 1563 nach 1624 Zu seinen alteren Brudern zahlten der kaiserliche Kammerer Wilhelm 1583 1630 und der Obristleutnant Albrecht von Hofkirchen 1590 1633 1 2 Im Jahr 1619 trat Lorenz Onkel Georg Andreas niederosterreichischer General Landesobrist zu den aufstandischen bohmischen Standen unter Graf Thurn uber wurde deshalb geachtet und musste nach der Niederlage der Aufstandischen am Weissen Berg 1620 emigrieren Lorenz schloss sich ihm an und begann eine Militarkarriere 3 Militarischer Aufstieg auf protestantischer Seite Bearbeiten Zunachst stieg Lorenz zum kurbrandenburgischen Oberst zu Pferd auf bevor er unter Arnim im Juli 1631 das sachsische Reiterregiment Bindauf verliehen bekam Nach der Eroberung Prags durch sachsische Truppen wurde Hofkirchen im Dezember zum Stadtkommandanten ernannt Im Februar 1632 verhinderte er einen kaiserlichen Ruckeroberungsversuch von Brandeis an der Elbe Im Mai zog er sich vor dem anruckenden Heer Wallensteins aus Prag zuruck Im Juli beforderte man ihn zum Generalmajor der Kavallerie Er wurde mit sachsischen Hilfstruppen an die Seite der Schweden unter Konig Gustaf Adolf vor Nurnberg geschickt und kampfte Anfang September in der Schlacht an der Alten Veste beim vergeblichen Angriff auf Wallensteins Stellungen Gustaf Adolf schenkte ihm im gleichen Jahr den gesamten Besitz der katholischen Grafen von Oettingen Wallerstein 2 Nach Gustaf Adolfs Tod in der Schlacht bei Lutzen und dem Ruckzug der Kaiserlichen aus Sachsen Mitte November eroberte Hofkirchen Leipzig zuruck Sein in kaiserlichen Diensten stehender Bruder Albrecht wurde aufgrund angeblicher Fahnenflucht bei Lutzen im darauffolgenden Jahr in Prag zum Tode verurteilt Aufgrund des Geruchts dass Lorenz seinen Bruder befreien wolle fand der Prozess unter schwerer Bewachung statt Es kam jedoch zu keinem Befreiungsversuch und Albrecht wurde am 14 Februar 1633 hingerichtet 3 Lorenz ubernahm im Marz ein schwedisches Kavallerieregiment und wurde Generalleutnant in der Armee Bernhards von Sachsen Weimar 2 Nachdem die Kaiserlichen Ende Juli 1634 Regensburg erobert hatten wurde Hofkirchen mit einer Vorausabteilung der Schweden an die Donau geschickt um die Stadte Lauingen Donauworth Nordlingen und Dinkelsbuhl gegen einen kaiserlichen Vorstoss zu sichern Er marschierte jedoch nur bis Augsburg weil die Nachricht eintraf dass die Kaiserlichen zuruck nach Bohmen gegangen waren und nur die bayerischen Truppen entlang der Donau vorruckten Als die Schweden ihren Irrtum bemerkten griffen sie die Kaiserlichen und Bayern bei Nordlingen an Hofkirchen wurde bei Kampfen am Vorabend der Schlacht verwundet Durch die Niederlage verlor er die Herrschaft uber Wallerstein konnte sich aber vor den Feinden nach Ulm retten 3 Ubertritt in kaiserliche Dienste Bearbeiten nbsp Matthias Gallas kaiserlicher OberbefehlshaberIn Ulm wurde Hofkirchen Stadtkommandant und verteidigte sie als eines der letzten protestantischen Bollwerke Suddeutschlands bis die Stadt im Juli 1635 dem Prager Frieden beitrat Im Dezember 1636 erhielt er ein kaiserliches Pardon unter der Bedingung dass er das 1631 32 aus Brandeis gestohlene Marienbild zuruckgibt Er versuchte danach in der kaiserlichen Armee eine Anstellung zu erhalten Im Dezember 1637 sollte der Oberkommandierende Matthias Gallas deswegen urteilen im Mai 1638 bat Hofkirchen erneut um Eintritt in die Armee und Anwerbung eines Regiments Erst im Marz 1639 erhielt er ein Kommando als Feldmarschallleutnant und Kavalleriekommandant gegen den nach Bohmen vorruckenden schwedischen Feldherrn Johan Baner Zusammen mit dem ihm unterstellten Raimondo Montecuccoli sollte er Baner im Mai bei Brandeis am Ubergang uber die Elbe hindern wurde aber zwischen Brandeis und Melnik mit schweren Verlusten geschlagen und geriet wie Montecuccoli in Kriegsgefangenschaft Er verbrachte seine Gefangenschaft erst in Landsberg an der Warthe und spater in Stettin 2 Nach fast drei Jahren Gefangenschaft wurde er am 24 Marz 1642 zusammen mit Johann von Werth und Hans Christoph III von Puchheim bei Lahr freigelassen und gegen den schwedischen Feldmarschall Gustaf Horn ausgetauscht den die Kaiserlichen seit der Schlacht bei Nordlingen gefangen hielten Weil er die ihm auferlegte Ranzion nicht bezahlen konnte bat er den Kaiser im Juni um eine Gnadenhilfe Im November erhielt er wieder ein Kommando in Schlesien und im Marz 1643 das bisherige Regiment Hennin verliehen Mit seinen Truppen blockierte er das im Vorjahr von den Schweden eroberte Oppeln Im Marz zog er von dort ab und wurde zum 1 April dem zuruckgekehrten Oberbefehlshaber Gallas unterstellt Den Sommer uber verbrachte er bei der Hauptarmee in Mahren im Herbst zog er nach Mecklenburg wo er im Oktober vergeblich versuchte die belagerte Festung Domitz zu entsetzen Am 16 November war er in Dresden um dort Winterquartiere zu beziehen Funf Tage spater erhielt er wegen Ungehorsams gegenuber Gallas einen Verweis Nur einen Monat spater erhielt Gallas den Befehl Hofkirchen dessen Kommando und Regiment zu nehmen 2 Zunachst durfte Hofkirchen seinen Sold als Feldmarschallleutnant und seinen Stab in Bohmen behalten dagegen legte aber die bohmische Hofkanzlei noch im Laufe des Januars 1644 Beschwerde ein Am 19 Mai entliess Kaiser Ferdinand III Hofkirchen endgultig aus seinen Kriegsdiensten der aber ein Gnaden Recompens von 12 000 Gulden und Empfehlungen an den danischen Konig und den sachsischen Kurfursten erhielt Hofkirchen starb Anfang 1656 ohne noch einmal ein militarisches Kommando anzutreten und hinterliess mehrere unmundige Kinder 2 Familie BearbeitenAm 8 Dezember 1633 heiratete Hofkirchen die Grafin Agatha von Oettingen Oettingen die Tochter des Grafen Ludwig Eberhard 1577 1634 aus der protestantischen Linie des Hauses Oettingen Lorenz und Agatha hatten zusammen mindestens drei Kinder 2 4 Wolf Lorenz um 1635 1672 sachsischer und brandenburgischer Kammerherr und Oberst 1666 Johanna Margaretha von Hanow 5 2 4 Georg Lorenz 1649 1694 kaiserlicher Kammerer und Feldmarschalleutnant 6 2 4 Elisabeth 2 4 Literatur BearbeitenAntonio Schmidt Brentano Laurenz Freiherr von Hofkirchen In Die kaiserlichen Generale 1618 1655 Ein biographisches Lexikon Wien 2022 S 226ff Bernd Warlich Hofkirchen Lorenz II Freiherr von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen am 18 Februar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b Hofkirchen Lorenz Kaiser und Hofe Personendatenbank der Hoflinge der osterreichischen Habsburger hrsg von Mark Hengerer und Gerhard Schon abgerufen am 18 Februar 2023 a b c d e f g h i j Antonio Schmidt Brentano Laurenz Freiherr von Hofkirchen In Die kaiserlichen Generale 1618 1655 Ein biographisches Lexikon Wien 2022 S 226ff a b c Bernd Warlich Hofkirchen Lorenz II Freiherr von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen am 18 Februar 2023 a b c d Franz Karl Wissgrill Schauplatz des landsassigen niederosterreichischen Adels Bd 4 Wien 1800 S 362 Online Hofkirchen Wolgang Lorenz Kaiser und Hofe Personendatenbank der Hoflinge der osterreichischen Habsburger hrsg von Mark Hengerer und Gerhard Schon abgerufen am 18 Februar 2023 Hofkirchen Georg Lorenz Kaiser und Hofe Personendatenbank der Hoflinge der osterreichischen Habsburger hrsg von Mark Hengerer und Gerhard Schon abgerufen am 18 Februar 2023 Normdaten Person GND 1213425018 lobid OGND AKS VIAF 1456159474228427662081 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hofkirchen Lorenz vonALTERNATIVNAMEN Hofkirchen Lorenz Freiherr von Hofkirchen Laurenz Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG General im Dreissigjahrigen KriegGEBURTSDATUM 1606GEBURTSORT Burgruine KollmitzSTERBEDATUM 1656 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lorenz von Hofkirchen amp oldid 231132189