www.wikidata.de-de.nina.az
Zlovedice deutsch Lobeditz ist ein Ortsteil der Gemeinde Krasny Dvur Schonhof in Tschechien Das Dorf liegt drei Kilometer nordwestlich von Podborany Podersam und gehort zum Okres Louny ZlovediceZlovedice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk LounyGemeinde Krasny DvurFlache 118 1 haGeographische Lage 50 16 N 13 24 O 50 2663417 13 3934794 265 Koordinaten 50 15 59 N 13 23 37 OHohe 265 m n m Einwohner 26 2011 Postleitzahl 441 01Kfz Kennzeichen UVerkehrStrasse Podborany KadanBahnanschluss Kastice Kadan PrunerovGehoft Nr 12KirchenruineNischenkapelle vor der Instandsetzung Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Trivia 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Rundling Zlovedice befindet sich oberhalb der Einmundung der Duba II Dubabach an der Leska Leskabach bzw Schonhofer Bach am Rande des Saazer Beckens Das Dorf und der sich sudlich anschliessende Hof liegen links des Baches die Kleinseite mit der Kirche dem Friedhof und zwei Hausern rechtsseitig Westlich des Dorfes verlauft die Staatsstrasse II 224 zwischen Podborany und Kadan Kaaden von der Zlovedice uber eine Stichstrasse erreichbar ist Im Osten und Suden fuhrt die Bahnstrecke Kastice Kadan Prunerov an Zlovedice vorbei Sudostlich erheben sich der Rubin Rubin 352 m n m der Homole Hummelberg 354 m n m und der Zebracky vrch 327 m n m Nachbarorte sind Mory Mohr Oploty Oblat und Neprobylice Neprowitz im Nordosten Kastice Kaschitz und Dolanky Dolanka im Osten Rumplak Rumpelmuhle und Letov Letau im Sudosten Vysoke Trebusice Hohen Trebetitsch und Buskovice Puschwitz im Suden Krasny Dvur und Chrastany Groschau im Sudwesten Chotebudice Kettowitz und Velika Ves Michelsdorf im Westen sowie Nove Trebcice Deutsch Trebetitsch und Siroke Trebcice Weiten Trebetitsch im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung von Zlowiedicz erfolgte 1369 als der Besitzer des Gutes Busek von Zlowiedicz einen Pfarrer einsetzte Ein Jahr spater hatte Habart von Zirotin das Kirchpatronat inne wahrscheinlich gehorte ihm auch das Gut zumindest anteilig 1387 ubten Petr von Buskovice und Johanka die Witwe des Jan Kladiva von Chrastany gemeinschaftlich das Kirchpatronat in Zlobiedicz aus 1395 und 1396 setzte Johankas Sohn Vanis von Chrastany zusammen mit den Vladiken von Buskovice und Brusy neue Pfarrer in Zlowidicz ein Nachfolgender Besitzer des Gutes Zlowiedicz war ab 1414 Zikmund von Hlubany Im Jahre 1467 wurde das Dorf als Zlovedice und 30 Jahre spater als Zlowetice bezeichnet Nach dem Tode des Georg Henninger von Eberg Jiri Henigar z Eberka fiel das Gut als erledigtes Lehn an die Bohmische Krone heim Konig Ladislaus Jagiello belehnte 1499 den Hofmarschall Vaclav Cec von Nemiceves und Ruprecht von Haugwitz anteilig mit dem nur aus der Feste dem Hof und dem Dorf Zlowetice sowie einem Bauernhof in Neprobylic bestehenden Gut Nachfolgende weitere Teilungen bewirkten dass das Dorf mit der Feste zwischen etlichen weltlichen Besitzern und der Kirche aufgeteilt war Zu Beginn des 16 Jahrhunderts erwarben die Vladiken Zabrusky von Vsechlap die Feste Lowotitz Slavibor Zabrusky verkaufte sie im Juni 1546 zusammen mit dem Meierhof und dem Patronatsrecht an Niklas Globner von Globen der kurz zuvor bereits den Haugwitzschen Anteil erworben hatte und beide Teile wieder zu einem Gut Zlowiediczy vereinigte Sigismund Globner von Globen verkaufte das Dorf Loboticze bzw Lobiedicz 1564 fur 1500 Schock Groschen an Georg Vitzthum von Vitzthum Nachfolgender Besitzer des Gutes Lobiedicz war ab 1590 Wolf Bernhard Vitzthum von Egerberg Im Jahre 1604 verausserte Balthasar Vitzthum von Egerberg das Gut Loboticze zusammen mit Vysoke Trebusice an den Besitzer der Herrschaft Nepomysl Heinrich Stampach von Stampach Nach der Schlacht am Weissen Berg wurden 1622 die Christoph Adam von Stampach gehorigen Guter Nepomysl Zlovedice und Holetice konfisziert und im Jahr darauf an Hermann von Questenberg verkauft In dem Questenbergschen Kauf wurde die Feste letztmals erwahnt vermutlich erlosch sie im Dreissigjahrigen Krieg Nach Sedlacek soll es sich um eine Wasserfeste gehandelt haben die beim Meierhof stand und deren Graben aus der Leska gespeist wurde Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde die Gegend deutschsprachig Nach Questenbergs Tod fiel die Herrschaft Pomeisl 1651 seiner Witwe zu In der berni rula von 1654 wurde das Dorf als Lobetice bezeichnet 1661 erbte Questenbergs Tochter die Herrschaft sie uberschrieb sie 1686 testamentarisch ihrem Ehemann Gundacker von Dietrichstein Dieser bildete 1689 aus seinen umfangreichen Besitzungen den grossen Familienfideikommiss des Hauses Dietrichstein den er im Jahr darauf der 1690 der jungeren Nikolsburger Linie vererbte Die Kirche des Erzengel Michael wurde 1750 als Filialkirche der Pfarrei Pomeisl neu errichtet 1787 bestand Lobotitz bzw Lobetitz aus 22 Hausern 2 Die Seelsorge und Matrikenfuhrung wurde 1787 an den Weitentrebetitscher Schlosskaplan ubergeben Per Hofdekret vom 13 Juni 1789 wurde dem Bistum Leitmeritz die Zuordnung von Lobeditz und Hohen Trebetitsch zur Pfarrei Michelsdorf empfohlen Die Umpfarrung erfolgte bereits am 6 Juli desselben Jahres wenig spater wurde der Lokalist von Weitentrebetitsch mit der Wahrnehmung der Seelsorge in Lobeditz und Hohen Trebetitsch beauftragt Nach dem Tode von Johann Karl von Dietrichstein Proskau Leslie erbte 1808 dessen altester Sohn Franz Joseph von Dietrichstein Proskau Leslie den Fideikommiss Weil das Klassenzimmer im alten Schulhausel neben der Kirche kaum Platz fur 30 Schuler bot und die Lehrerwohnung unzumutbar war liess die Herrschaft Pomeisl 1824 ein neues Schulhaus errichten Im Jahre 1846 bestand das im Saazer Kreis gelegene Dorf Lobetitz auch Lobotitz bzw Lobeditz genannt aus 23 Hausern mit 125 Einwohnern Im Ort gab es eine Filialkirche des hl Erzengels Michael eine Schule einen herrschaftlichen Meierhof und ein Wirtshaus Lobetitz lag im Bereich des Michelsdorfer Braunkohlenlagers in den Fluren sudwestlich des Dorfes wurde ein Braunkohlenbergwerk betrieben Pfarrort war Michelsdorf 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Lobetitz der Fideikommissherrschaft Pomeisl untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Lobotiz Zlovetice Zlovedice ab 1850 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Podersam 1854 wurden Lobotitz Lobeditz und Zlovetice alternativ als Gemeindenamen verwendet Auf Erlass des Bischofs Hille wurden Lobeditz und Hohen Trebetitsch 1857 wieder der Pfarrei Pomeisl zugewiesen Da Joseph Franz von Dietrichstein Proskau Leslie keine mannlichen Erben hatte erfolgte per Familienvertrag die Teilung des grossen Fideikommisses zwischen seinen Tochtern Die bohmischen Guter Budin Libochowitz und Pomeisl fielen 1858 Therese von Dietrichstein zu die 1849 Friedrich von Herberstein und Proskau geheiratet hatte Der Braunkohlenabbau erfolgte nun in drei Gruben die Zechen Hugo und Leopoldine wurden von Hugo Karl Eduard Furst und Altgraf zu Salm Reifferscheidt Raitz betrieben die Zeche Michael von der Gemeinde Lobeditz 1868 wurde die Gemeinde Lobeditz dem Bezirk Podersam zugeordnet 1869 bestand das Dorf aus 27 Hausern und hatte 306 Einwohner In Folge der Errichtung der Zuckerfabrik Hohen Trebetitsch stieg 1874 die Anzahl der Schuler auf uber 100 an so dass Halbtagsunterricht abgehalten werden musste Die Gemeinde erwarb fur 9000 Kronen das ehemalige Gasthaus Nr 11 als kunftiges Schulgebaude und liess fur 10 000 Kronen ein Stockwerk aufsetzen Im September 1877 wurde darin der Unterricht aufgenommen Die 1881 fertiggestellte Lokalbahn Kaschitz Schonhof verlief sudlich des Dorfes bei der Zuckerfabrik Hohen Trebetitsch und den Braunkohlengruben wurde der Haltepunkt Hohen Trebetitsch angelegt Nach einem 1892 zwischen dem Pfarrern von Pomeisl und Michelsdorf geschlossenen Vergleich ubernahm der Michelsdorfer Pfarrer wieder samtliche kirchliche Aufgaben in Lobeditz und Hohen Trebetitsch wofur er vom Pomeisler Pfarrer nunmehr vergutet wurde Im Jahre 1900 hatte Lobeditz 217 Einwohner 1910 waren es 195 Ausser dem Dorf und der Kleinseite gehorten zu Lobeditz noch drei Einschichten eine Ziegelei zwei Hauser der Lokalbahn Kaschitz Radonitz und das Haus des Bergwerksbesitzers Leopold Stamm Im Ort gab es eine zweiklassige Volksschule Die Braunkohlengruben waren ausser Betrieb Durch einheimische Stifter waren in dem Dorf sechs Heiligenstatuen aufgestellt Der Josef von Herberstein gehorige Meierhof nahm 53 der Gemeindeflache ein und war an die Firma Hielle amp Dittrich verpachtet Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Dorf wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 33 Hausern des Dorfes 169 Personen davon 151 Deutsche und 18 Tschechen 4 Haupterwerbsquellen waren der Ackerbau insbesondere von Gerste und Zuckerruben sowie der Obstbau und die Viehzucht Der tschechische Ortsname wurde 1924 von Zlovetice in Zlovedice abgeandert 1930 lebten in den 37 Hausern von Lobeditz 153 Personen davon 114 Deutsche und 38 Tschechen Nach dem Munchner Abkommen wurde Lobeditz im Oktober 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Podersam 1939 hatte die Gemeinde 143 Einwohner 5 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Zlovedice zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck Nach der Aussiedlung der meisten deutschen Bewohner wurde das Dorf mit Tschechen wiederbesiedelt 1948 erfolgte die Eingemeindung nach Vysoke Trebusice 1950 lebten in den 28 Hausern von Zlovedice 97 Personen In den 1950er Jahren setzte ein drastischer Bevolkerungsruckgang ein 1961 hatte das Dorf nur noch 27 Einwohner Bei der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Podborany Zlovedice wurde nach Krasny Dvur eingemeindet und dem Okres Louny zugeordnet 1991 bestand Zlovedice aus 10 Hausern und hatte 31 Einwohner Beim Zensus von 2011 lebten in den 12 Hausern des Dorfes 26 Personen Ortsgliederung BearbeitenZlovedice ist Teil des Katastralbezirkes Krasny Dvur 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenBarocke Kirche des Erzengels Michael errichtet 1750 auf einem erhohten Platz gegenuber dem Dorf Das seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ungenutzte einschiffige Bauwerk ist heute eine Ruine Das Dach und das Kreuzgewolbe des Schiffes sind eingesturzt die aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts stammende Rokokoausstattung ist vernichtet Auf dem Turm waren bis ins 21 Jahrhundert noch Reste der Schindelbedeckung vorhanden 7 8 In den 2000er Jahren erfolgten Sicherungsarbeiten an der Ruine und die Neueindeckung des Kirchturmes Die Ruine ist als Kulturdenkmal geschutzt 9 Friedhof westlich der Kirchenruine Er ist stark verwahrlost erhalten sind einige prachtige Grabsteine Gehoft Nr 12 der am Dorfplatz giebelstandige Bauernhof mit Hofportal befand sich in einem Zustand fortgeschrittenen Verfalls Das Stallgebaude und die Scheune sind dachlose Ruinen vom rechtsseitig des Portals gestandenen Ausgedingehaus ist nur noch eine Aussenmauer erhalten der als Kulturdenkmal geschutzte Bauernhof befindet sich in einem Zustand fortgeschrittenen Verfalls 10 Ruine der Nischenkapelle in einer Hofmauer am Dorfplatz die darin gestandene Heiligenfigur ist verschwunden 11 Nischenkapelle am nordlichen Ortsrand 12 das zur Ruine verfallene Bauwerk wurde in den 2010er Jahren ohne Ausschmuckung instand gesetzt Gusseisernes Kreuz auf einer Wiese beim Friedhof 13 Sockel einer Statue auf dem Dorfplatz die darauf gestandene Heiligenfigur ist verschwunden 14 Trivia BearbeitenDer Legende nach soll Zlovedice einst ein grosser Marktflecken gewesen sein der in seiner Ausdehnung bis an das spater gegrundete Vysoke Trebusice gereicht haben soll Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenJoseph Meder 1857 1934 KunsthistorikerLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Louny Wenzel Rott Der politische Bezirk Podersam Gerichtsbezirke Podersam und Jechnitz eine Heimatskunde fur Schule und Haus Podersam 1902 S 355 363 Weblinks BearbeitenFotogalerie auf Pamatky Krasnodvorska Lobeditz Heimatkreis Podersam JechnitzEinzelnachweise Bearbeiten Abecedni prehled sidelnich jednotek podle stavu uzemni struktury k 1 lednu 2021 Ustecky kraj CSU Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Siebenter Theil Saatzer Kreis Prag und Wien 1787 S 108 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 14 Saazer Kreis 1846 S 272 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1465 Zlatno Zmrhal Michael Rademacher Landkreis Podersam Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Louny Kostel sv Michaela archandela hrady cz Zlovedice kostel sv Michala Lobeditz Kirche des Hl Michael zanikleobce cz Kostel Archandela Michaela USKP 43268 5 1208 In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 8 Juli 2022 tschechisch Usedlost USKP 43707 5 1210 In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 8 Juli 2022 tschechisch Gehoft Nr 12 Kaplicka ve zdi ve Zlovedicich na navsi drobnepamatky cz Kaplicka ve Zlovedicich drobnepamatky cz Krizek na louce ve Zlovedicich drobnepamatky cz Podstavec sochy na navsi ve Zlovedicich drobnepamatky cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zlovedice amp oldid 235485596