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Die Liste der Stolpersteine in Berlin Marienfelde enthalt die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Marienfelde im Bezirk Tempelhof Schoneberg die an das Schicksal der Menschen erinnern die im Nationalsozialismus ermordet deportiert vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden Die Tabelle erfasst insgesamt sieben Stolpersteine und ist teilweise sortierbar die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen Bild Name Standort Verlege datum LebenErnst Lowe Emilienstrasse 14 12 Mai 2011 Ernst Lowe kam am 19 Marz 1870 in Berlin in einer judischen Familie auf die Welt 1 Er wurde Kaufmann und betrieb ein Spielwarengeschaft in Charlottenburg Er heiratete 1916 die nichtjudische Margarete Schuler eine ehemalige Angestellte Da er wohlhabend war kaufte er Mitte der 1920er Jahre ein Haus in Marienfelde Emilienstrasse 7 heute 14 In der Weltwirtschaftskrise verlor er sein Vermogen und musste als Handlungsgehilfe bei dem Bankhaus Paul Lowe arbeiten der Inhaber dieses Bankhauses wurde ebenfalls von den Nazis ermordet und hat einen Stolperstein in Friedenau in der Stierstrasse 21 1933 teilte Ernst Lowe sein Haus in zwei Wohnungen von denen er eine vermietete Auf den Druck der Nazis hin liessen sich die Eheleute 1939 scheiden Margarete Lowe erhielt das Haus und Ernst Lowe lebte dort offiziell als Untermieter Nach der Scheidung genoss er aber nicht mehr den Schutz einer Mischehe er wurde am 10 September 1942 nach Theresienstadt 2 und von dort am 29 September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt 3 Von den dorthin verschleppten Personen hat niemand uberlebt 52 424002 13 370933Antonie Plattring Kirchstrasse 84 25 Nov 2011 Antonie Sommer genannt Toni kam am 5 September 1883 in Czernowitz damals Osterreich heute Ukraine in einer judischen Familie zur Welt 4 Sie heiratete den Kaufmann Naftalin Plattring und ging mit ihm auf die Philippinen Dort auf der Insel Cebu kamen ihre funf Kinder zur Welt Friedrich 1902 Adolf Marcus 1904 Fanny Luise 1911 Flora 1913 und Jeanette 1915 Naftalin Plattring handelte mit Perlen er beherrschte mehrere Sprachen unter anderem Spanisch er selbst nannte sich deswegen Natalio Um 1922 zog die Familie nach Berlin wo Naftalin Plattring mit seinem Partner Rudolf Stern die Firma Stern Verschlusse grundete Privat wohnte die Familie ab 1927 im eigenen neu erbauten Haus in der Kirchstrasse 84 in Marienfelde Nach dem Tod von Rudolf Stern fuhrte Naftalin Plattring den Betrieb als Geschaftsfuhrer die beiden Sohne waren ebenfalls dort tatig Nach 1936 musste Naftalin Plattring die ihm gehorenden Gesellschaftsanteile an der Firma weit unter Wert an die Mitgesellschafter verkaufen im Jahr 1937 wurde der Betrieb liquidiert 5 Den funf Kindern gelang die Ausreise Naftalin und Toni Plattring dagegen nicht Sie wurden gezwungen die ihnen gehorenden Grundstucke zu verkaufen und als Untermieter in ein Zimmer in der Uhlandstrasse 182 zu ziehen Am 13 Januar 1942 wurden Toni und Naftalin Plattring nach Riga deportiert wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt zu Tode kamen 6 52 421088 13 37423Naftalin Plattring Kirchstrasse 84 25 Nov 2011 Naftalin Natalio Plattring kam am 26 Juni 1878 in Tarnopol damals Osterreich heute Ukraine in einer judischen Familie auf die Welt 7 Er heiratete Antonie genannt Toni Sommer und wanderte mit ihr in die Philippinen aus Er erhielt die philippinische Staatsangehorigkeit und ihre funf Kinder kamen dort auf der Insel Cebu auf die Welt Friedrich 1902 Adolf Marcus 1904 Fanny Luise 1911 Flora 1913 und Jeanette 1915 Naftalin Plattring handelte mit Perlen er beherrschte mehrere Sprachen unter anderem Spanisch deswegen nannte er sich selbst Natalio Anfang der 1920er Jahre zog die Familie nach Berlin und wohnte ab 1927 im eigenen neu erbauten Haus Kirchstrasse 84 in Marienfelde Naftalin Plattring betrieb mit seinem Partner Rudolf Stern eine Fabrik zur Herstellung von Flaschenverschlussen nach dem Tod seines Geschaftspartners leitete er die Firma als Geschaftsfuhrer zwei seiner Sohne arbeiteten ebenfalls mit 1936 wurde Naftalin Plattring gezwungen seine Anteile an der Firma weit unter Wert an die Mitgesellschafter zu verkaufen die Liquidierung des Betriebes erfolgte 1937 Den funf Kindern gelang die Ausreise ins rettende Ausland Naftalin Plattring und seiner Frau Toni dagegen gelang die Ausreise nicht mehr Nach 1938 mussten die Eheleute die ihnen gehorenden Grundstucke verkaufen sie lebten als Untermieter in einem Zimmer in der Charlottenburger Uhlandstrasse 182 Am 13 Januar 1942 wurden Naftalin und Toni Plattring nach Riga deportiert ihre Todesdaten sind unbekannt 8 52 421088 13 37423Adolf Schiller Kirchstrasse 85 25 Nov 2011 Adolf Schiller kam am 7 Juli 1861 in Hindenburg Zabrze Oberschlesien in einer judischen Familie auf die Welt 9 Er studierte an der Technischen Hochschule in Berlin und heiratete Emma geborene Schiller Die Ehe blieb kinderlos In ihrem Haushalt lebte die unverheiratete Schwester von Emma Clara Schiller Adolf Schiller war von 1915 an Stadtverordneter in Schoneberg und von 1916 bis 1918 als Regierungsbaumeister Deputierter fur Kanalisation Hochbau Rathausbau Strassenreinigung und Kassenrevision Von 1906 bis 1930 war er Inhaber der Glasmaschinen Industrie GmbH und der Haidemuhler Glashuttenwerke Er machte eine Reihe von Erfindungen auf dem Gebiet der Hohlglaser und deren Verschlusse diesbezuglich besass er 25 Patente Privat sammelte er antike Glaser und andere Kunstgegenstande die er in einer Auktion 1929 verausserte Mit Frau und Schwagerin wohnte er in den Jahren von 1926 bis 1935 in einer Villa Am Seepark 112 Strasse heute nicht mehr existent in etwa zwischen Hans Rosenthal Platz und Strasse am Volkspark mit Chauffeur und Gartner 1935 musste die Familie in die Prinzregentenstrasse 11 ziehen 1938 schloss Adolf Schiller fur ein Haus in der Kirchstrasse 85 einen Mietvertrag uber drei Jahre ab 1940 mussten sie dort wieder ausziehen und sie waren gezwungen als Untermieter zu Henriette Thau geborene Pinkus in die Landsberger Strasse 14 nach Friedrichshain zu ziehen Am 14 Januar 1943 wurde Adolf Schiller mit dem 81 Alterstransport 10 nach Theresienstadt deportiert Dort starb er am 3 Februar 1943 Diagnose Magenkrebs 11 Seine Frau Emma Schiller befand sich zur Zeit seiner Deportation im Krankenhaus sie wurde am 17 Marz 1943 mit ihrer Schwester Clara ebenfalls nach Theresienstadt deportiert Als sie dort ankam war ihr Mann schon tot Emma Schiller starb am 14 April 1943 12 52 421437 13 374463Clara Schiller Kirchstrasse 85 25 Nov 2011 Clara Schiller kam am 20 Juli 1875 in Konigshutte in einer judischen Familie auf die Welt 13 Ihre Schwester Emma heiratete den Regierungsbaumeister spateren Baurat und selbstandigen Glasfabrikanten Adolf Schiller Clara Schiller blieb ledig und lebte bei ihrer Schwester und ihrem Schwager in Berlin von 1926 bis 1935 in einer hochherrschaftlichen Villa Am Seepark Hindenburgstrasse 112 Strasse heute nicht mehr existent etwa zwischen Hans Rosenthal Platz und Strasse am Volkspark Ihr Schwager hatte eine kostbare Sammlung antiker Glaser und anderer Kunstgegenstande die jedoch bereits 1929 versteigert werden musste 1935 erfolgte vermutlich bereits unter Zwang der Auszug aus der Villa und der Umzug in die Prinzregentenstrasse 11 Im Jahr 1938 schloss Adolf Schiller einen Mietvertrag fur drei Jahre uber ein Haus in der Kirchstrasse 85 Vor Ablauf des Mietvertrages mussten Clara Emma und Adolf Schiller dort wieder ausziehen und als Untermieter zu Henriette Thau geborene Pinkus in die Landsberger Strasse 14 ziehen Wahrend ihre Schwester Emma fur mehrere Monate im Krankenhaus lag wurde ihr Schwager Adolf nach Theresienstadt deportiert dort starb er am 3 Februar 1943 Clara selbst wurde zusammen mit ihrer Schwester Emma im 4 und letzten grossen Alterstransport am 17 Marz 1943 14 nach Theresienstadt deportiert ihre Schwester starb dort am 14 April 1943 Clara wurde am 16 Mai 1943 nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 15 52 421437 13 374463Emma Schiller Kirchstrasse 85 25 Nov 2011 Emma Schiller kam am 21 Januar 1865 in Mechtal Miechowitz Oberschlesien in einer judischen Familie auf die Welt 16 Sie heiratete den Regierungsbaumeister spateren Baurat und selbstandigen Glasfabrikanten Adolf Schiller Die Ehe blieb kinderlos ihre unverheiratete Schwester Clara wohnte bei ihnen Die Familie war wohlhabend von 1926 bis 1935 lebten sie in einer hochherrschaftlichen Villa Am Seepark Hindenburgstrasse 112 Strasse heute nicht mehr existent in etwa zwischen Hans Rosenthal Platz und Strasse am Volkspark Ihr Mann hatte eine wertvolle Sammlung antiker Glaser und anderer Kunstgegenstande angelegt die aber bereits 1929 versteigert wurde 1935 mussten sie in die Prinzregentenstrasse 11 ziehen 1938 schloss Adolf Schiller einen Mietvertrag uber drei Jahre fur das Haus Kirchstrasse 85 Noch vor Ablauf des Mietvertrages mussten sie auch hier ausziehen und als Untermieter zu Henriette Thau geborene Pinkus in die Landsberger Strasse 14 ziehen Emma Schiller erkrankte und befand sich zwischen Ende 1942 und Marz 1943 im Krankenhaus Wahrend dieser Zeit wurde ihr Mann nach Theresienstadt deportiert wo er am 3 Februar 1943 an Magenkrebs starb Emma Schiller selbst wurde nach der Entlassung aus dem Krankenhaus am 17 Marz 1943 mit ihrer Schwester Clara nach Theresienstadt deportiert 17 Dort starb sie am 14 April 1943 18 52 421437 13 374463Oskar Wallach Bruno Mohring Strasse 17 25 Nov 2011 Oskar Wallach kam am 16 April 1894 in Osterode am Harz als Sohn des Kaufmanns Joseph Wallach und seiner Frau Ida geborene Rosenbaum zur Welt 19 Er kampfte im Ersten Weltkrieg und studierte anschliessend Medizin Nach Erhalt der Approbation im August 1928 wurde er Facharzt fur Allgemeinmedizin 1933 liess er sich mit eigener Praxis in der Parallelstrasse 21 heute Bruno Mohring Strasse 21 in Marienfelde nieder auch privat wohnte er dort Als ihm 1938 die Approbation entzogen wurde verkaufte er die Praxis an den nichtjudischen Arzt Dr Helmut Urban und zog mit seiner verwitweten Mutter Ida seiner Schwester Paula geboren 1895 und seinem Bruder Wilhelm geboren 1883 in die Gasteiner Strasse 4 nach Wilmersdorf Oskar Wallach soll zu Zwangsarbeit im Strassenbau gezwungen worden sein 1941 musste Oskar Wallach mit seinem Bruder Wilhelm als Untermieter in die Dahlmannstrasse 28 nach Charlottenburg ziehen Von dort wurden die Bruder am 24 Oktober 1941 nach Lodz ins Ghetto deportiert 20 Hier traf Oskar Wallach auf Therese Hammerschmidt geborene Neumann die er am 10 Dezember 1941 im Ghetto heiratete Sie sollen einen Sohn bekommen haben der aber bald verstarb 21 Oskar Wallach wurde am 2 Juli 1942 in ein unbekanntes KZ gebracht am 25 Februar 1945 wurde er aus dem KZ Gross Rosen ins KZ Flossenburg getrieben ob zu Fuss oder per Bahn ist unbekannt Der Zeitpunkt seines Todes ist nicht bekannt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er mit Wirkung zum 31 Dezember 1945 fur tot erklart Therese Wallach wurde ins KZ Stutthof verbracht wo sich ihre Spur verliert Oskars Bruder Wilhelm starb am 24 April 1942 in Lodz seine Mutter die mit ihrer Tochter Paula nach Theresienstadt deportiert wurde starb ebenda am 28 November 1942 Die Schwester Paula wurde noch nach Auschwitz deportiert wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde Die Inschrift uberlebt auf dem Stolperstein entspricht nicht dem heutigen Erkenntnisstand 52 423142 13 369346Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stolpersteine in Berlin Marienfelde Sammlung von Bildern Stolpersteine in Marienfelde Memento vom 11 Februar 2013 im Webarchiv archive today auf der Website des Bezirks Tempelhof SchonebergEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Lowe im Gedenkbuch bundesarchiv de Transportliste I 63 Nr 6482 10 September 1942 Berlin gt Theresienstadt Ernst Lowe in der Opferdatenbank holocaust cz Toni Plattring im Gedenkbuch bundesarchiv de Stern Verschlusse GmbH in Judische Gewerbebetriebe in Berlin 1930 1945 Transportliste Nr 779 VIII Transport Abfahrtsdatum 13 01 42 Deportationsziel Riga Naftalin Plattring im Gedenkbuch bundesarchiv de Transportliste Nr 778 VIII Transport Abfahrtsdatum 13 01 42 Deportationsziel Riga Adolf Schiller im Gedenkbuch bundesarchiv de Transportliste Nr 94 Abfahrtsdatum 14 01 43 Deportationsziel Theresienstadt Adolf Schiller Todesfallanzeige Ghetto Theresienstadt auf holocaust cz Biografische Zusammenstellung nach dem Album uber Adolf Schiller in der Ausstellung Wir waren Nachbarn Clara Schiller im Gedenkbuch bundesarchiv de Transportliste Nr 677 Abfahrtsdatum 17 03 43 Deportationsziel Theresienstadt Biografische Zusammenstellung nach dem Album Adolf Schiller in der Ausstellung Wir waren Nachbarn Emma Schiller im Gedenkbuch bundesarchiv de Transportliste Nr 678 Abfahrtsdatum 17 03 43 Deportationsziel Theresienstadt Biografische Zusammenstellung nach dem Album Adolf Schiller in der Ausstellung Wir waren Nachbarn Dr Oskar Wallach In stolpersteine berlin de Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin statistik des holocaust de Ruth Alton Deportiert von den Nazis Berlin Lodz Auschwitz Stutthof Dresden Lorbeer Verlag Bielefeld 2009 ISBN 978 3 938969 08 3 Stolpersteine in den Ortsteilen Berlins Adlershof Alt Hohenschonhausen Alt Treptow Altglienicke Baumschulenweg Biesdorf Bohnsdorf Borsigwalde Britz Buckow Charlottenburg Charlottenburg Nord Dahlem Falkenhagener Feld Fennpfuhl Friedenau Friedrichsfelde Friedrichshagen Friedrichshain Frohnau Gesundbrunnen Grunau Grunewald Hakenfelde Halensee Hansaviertel Haselhorst Heiligensee Hermsdorf Johannisthal Karlshorst Kaulsdorf Kladow Konradshohe Kopenick Kreuzberg Lankwitz Lichtenberg Lichtenrade Lichterfelde Lubars Mahlsdorf Mariendorf Marienfelde Markisches Viertel Mitte Moabit Muggelheim Neukolln Niederschoneweide Niederschonhausen Nikolassee Oberschoneweide Pankow Planterwald Prenzlauer Berg Rahnsdorf Reinickendorf Rudow Rummelsburg Schlachtensee Schmargendorf Schoneberg Siemensstadt Spandau Steglitz Tegel Tempelhof Tiergarten Waidmannslust Wannsee Wedding Weissensee Westend Wilhelmsruh Wilhelmstadt 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