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Lilium grayi ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Lilien Lilium in der Sektion Pseudolirium Amerikanische Sektion In den Vereinigten Staaten ist die Art unter dem Namen Gray s lily bekannt Sie ist nach Asa Gray einem US amerikanischen Botaniker benannt Lilium grayiLilium grayiSystematikMonokotyledonenOrdnung Lilienartige Liliales Familie Liliengewachse Liliaceae Unterfamilie LilioideaeGattung Lilien Lilium Art Lilium grayiWissenschaftlicher NameLilium grayiS Watson Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Zwiebel 1 2 Blatter 1 3 Bluten und Fruchte 2 Verbreitung Habitate Bestande und Schutz 2 1 Verbreitung 2 2 Habitate 2 3 Bestande 2 4 Schutz 3 Okologie 3 1 Hybriden 4 Botanische Geschichte 4 1 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenLilium grayi ist eine ausdauernde krautige Pflanze Sie erreicht Wuchshohen bis zu 130 Zentimetern Sie keimt verzogert hypogaisch In den ersten zwei Jahren nach der Keimung bluht Lilium grayi noch nicht in dieser Zeit wird die Zwiebel aufgebaut Ublicherweise bluht sie erstmals im dritten Jahr Die DNA der Art ist auf 2n 24 Chromosomen verteilt Zwiebel Bearbeiten Die Zwiebeln sind Verdickungen an unverzweigten rhizomatischen Strukturen die 2 2 bis 2 6 Zentimeter hoch und 3 8 bis 5 Zentimeter lang werden Das Rhizom wird dabei hochstens zweimal langer als hoch Die Zwiebeln sind wie fur Lilien typisch aus zahlreichen gelblich weissen Schuppen zusammengesetzt die aus bis zu zwei Segmenten bestehen Die langsten Schuppen werden 0 9 bis 2 2 Zentimeter lang Zwischen den eigentlichen Zwiebeln befinden sich unsegmentierte Rhizomstrange Die Wurzeln sind Adventivwurzeln die zum Teil direkt aus der Sprossachse entspringen Blatter Bearbeiten Kurz nach dem Austrieb des Sprosses aus der Zwiebel liegen die Blatter in der Knospe dicht zusammengedrangt uber Kreuz und geben der Knospe eine rundliche Form Nach dem Auswachsen ist die Sprossachse aufrecht und glatt Die Blattstellung ist quirlig oder teilquirlig in drei bis funf Quirlen aus je drei bis zwolf Blattern Die Laubblatter stehen horizontal oder leicht nach oben gebogen sie werden zur Spitze hin lappig und sind dadurch leicht nach unten gebogen Die Blattform ist elliptisch oder schmalelliptisch bis lanzettlich Die Blatter werden etwa 1 5 bis 3 6 Zentimeter breit und 4 1 bis 12 7 Zentimeter lang maximal sind sie funfmal langer als breit Die Blattrander sind nicht gewellt die Spreite ist an der Spitze scharf bei den distalen Blattern weniger scharf Die Hauptadern laufen langs und parallel zueinander Paralleladerung Abaxial also zum Blattrand hin und vor allem zur Sprossachse hin ist die Epidermis uber den Blattadern spurbar rauer Die Blattoberflache ist hier mit winzigen kantigen Trichomnadeln uberzogen Bluten und Fruchte Bearbeiten Die Pflanze bluht von Ende Juni bis Mitte Juli mit ein bis neun in Kultur auch uber zwanzig nickenden gestielten Bluten in einer grossen Rispe Die Blutenstiele sind zwischen 2 6 und 6 5 Zentimeter lang Die Blutenhulle ist glockenformig und duftet nicht Die Bluten sind dreizahlig und zwittrig die sechs Blutenhullblatter Tepalen sind gleichgestaltet Sie sind nur leicht umgebogen mindestens die basalen zwei Drittel der Hullblattlange sind dabei gerade erst danach beginnt die Biegung Die Farbe der Bluten andert sich von gelb orange proximal an der Basis bis zu dunkelrot distal an den Blutenspitzen sie sind dicht ubersat mit dunkelroten Sprenkeln Die Tepalen sind zwischen 3 1 und 5 6 Zentimeter lang und 1 2 bis 2 Zentimeter breit Jede Blute tragt sechs Staubblatter Die Staubfaden Filamente sind rot Sie laufen fast parallel zum Griffel der drei verwachsenen Fruchtblatter und sind ganz leicht zwischen 3 und maximal 9 nach aussen gebogen Die Staubbeutel Antheren sind magentafarben und zwischen 4 Millimeter und 1 2 Zentimeter lang Die Pollen sind rostbraun Der Stempel ist 2 4 bis 3 8 Zentimeter lang der Fruchtknoten ist oberstandig Die Narbe ist 0 8 bis 1 7 Zentimeter gross Nach der Blute bilden sich 2 1 bis 3 7 Zentimeter lange und zwischen 1 5 und 2 1 Zentimeter breite Kapselfruchte Sie sind zwischen 1 5 und 2 1 mal langer als breit Verbreitung Habitate Bestande und Schutz BearbeitenVerbreitung Bearbeiten Lilium grayi ist in einem sehr kleinen Areal endemisch Unvermischte das heisst nicht hybridisierte Bestande der Art finden sich nur noch im Roan Mountain Massiv in North Carolina und Tennessee wo die Art auch 1840 entdeckt wurde Die naturliche Hybride Lilium pseudograyi findet sich auch in kleinen Bestanden in den hoheren Lagen der Blue Ridge Mountains einschliesslich des Grandfather Mountain in North Carolina und Mount Rogers und Whitetop Mountain in Virginia Der Bestand ist stark rucklaufig In North Carolina gab es im Jahr 2000 nur noch 61 Bestande von denen einige aber nur noch aus funf bis zehn Einzelpflanzen bestehen 1 In Tennessee gibt es nur noch in einem einzigen County kleine Bestande 2 Habitate Bearbeiten Lilium grayi braucht einen sehr feuchten Boden und wachst bevorzugt in Sumpfen oder auf Waldwiesen Sie benotigt einen sauren Boden gerne auf Sandsteingrund Der bevorzugte naturliche Standort ist vollsonnig und nicht beschattet Sie tritt in Waldern auf die vor allem von der Amerikanischen Rot Fichte Picea rubens und der Fraser Tanne Abies fraseri dominiert werden und ist in Hohenlagen von 1200 bis 1900 Metern zu finden Die Hybride Lilium pseudograyi findet sich auch auf Hohenlagen bis zu 900 Metern Bestande Bearbeiten Die grosste Gefahr fur die Bestande geht von Pilzerkrankungen ahnlich der Anthraknose aus Pilze der Gattungen Colletotrichum Botrytis und Alternaria befallen die Lilie Dabei scheint einem Befall durch Botrytis oder Alternaria aber immer eine Colletotrichum Infektion vorauszugehen 3 Eine andere Gefahr ist die verstarkte Beweidung der Bergwiesen durch Vieh und die Zunahme von Kaninchen und Wildschweinen in der Region Wie bei vielen anderen bedrohten Spezies ist auch bei Lilium grayi die Vernichtung von Lebensraumen durch den Menschen und das illegale Sammeln der Pflanzen fur die Bestandsruckgange mitverantwortlich Schutz Bearbeiten Die Art steht auf der Kandidatenliste fur die Endangered Species list des United States Fish and Wildlife Service Im Staat Tennessee wird die Art seit 1986 als akut vom Aussterben bedroht S1 gefuhrt in Virginia gelten die Bestande seit 1991 als kritisch S2 4 Um die Art zumindest ex situ erhalten zu konnen wurde vorgeschlagen von allen naturlichen Bestanden Samen zu sammeln und sie zu konservieren Okologie BearbeitenLilium grayi ist bezuglich ihrer Bestaubung hochspezialisiert Durch ihre besondere Blutenform kann sie ausschliesslich von Rubinkehlkolibris Archilochus colubris bestaubt werden Einzig einige Edelfalter Nymphalidae der Gattung Speyeria sind noch in der Lage den Nektar der Bluten aufzunehmen dabei werden die Pflanzen aber nicht zuverlassig bestaubt Die Ahnlichkeit der Blutenmorphologie zu Lilium bolanderi und Lilium maritimum des amerikanischen Westens ist bemerkenswert Da diese Morphologie unabhangig voneinander erworben wurde spricht dies fur einen hohen Selektionsdruck bei der Bestaubung durch Kolibris Trochilidae fur diese Arten 5 Hybriden Bearbeiten Lilium grayi ist nah mit der Kanada Lilie verwandt mit der sie in der Natur manchmal Hybriden ausbildet William Bywater Grove beschrieb diese Hybriden als Lilium pseudograyi Der Habitus entspricht auch einer Mischung der beiden Eltern in fast allen Massen liegt sie im Bereich zwischen den Arten Im Gartenbau ist die Art nur sehr selten fur Zuchtungen herangezogen worden In Garten ist sie eine Raritat und ausserhalb der Vereinigten Staaten so gut wie nicht zu finden Botanische Geschichte BearbeitenLilium grayi wurde 1840 von Asa Gray entdeckt aber erst 1879 von Sereno Watson erstbeschrieben der sie nach Gray benannte 1888 wurde sie erstmals von Harlan Kelsey kultiviert 1934 fand Lilium grayi Beachtung als sie den Award of Merit der englischen Royal Horticultural Society gewann Systematik Bearbeiten Comber stellte die Art 1949 in seiner klassischen wenngleich mittlerweile veralteten Systematik mit Lilium canadense L iridollae L michiganense L michauxii L superbum und L pyrophilum in eine Untersektion Mit der Kanada Lilie L canadense kann sie hybridisieren was als Indiz fur eine sehr nahe Verwandtschaft gewertet werden kann Bei molekulargenetischen Untersuchungen wurde Lilium grayi bisher nicht berucksichtigt Literatur BearbeitenDie Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den folgenden Quellen Mark W Skinner Lilium grayi In Flora of North America Band 26 Oxford University Press Oxford 2003 ISBN 978 0 19 515208 1 S 187 online abgerufen am 2 Februar 2009 Lilium grayi Center for Plant Conservation abgerufen am 18 Juli 2007 Einzelnachweise Bearbeiten M Bates North Carolina Plant Conservation Program Lillium grayi Annual Report North Carolina Department of Agriculture and Consumer Services Raleigh 2000 E W Chester B E Wofford R Kral H R Selm A M Evans Atlas of Tennessee vascular plants Austin Peay State University Clarksville 1993 M Bates North Carolina Plant Conservation Program Lillium grayi Annual Report North Carolina Department of Agriculture and Consumer Services Raleigh 1997 Lilium grayi Nicht mehr online verfugbar Center for Plant Conservation archiviert vom Original am 19 August 2009 abgerufen am 18 Juli 2007 R M Adams W J Dress Nodding Lilium species of eastern North America Liliaceae In Baileya Band 21 1982 S 165 188 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lilium grayi Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Lilium grayi Artenverzeichnis Beschreibung auf the genus lilium com nbsp Dieser Artikel wurde am 25 Juli 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lilium grayi amp oldid 229638780