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Die Liebfrauenkirche in Bessungen ist eine katholische Kirche im sudhessischen Darmstadt Ihr markanter Kirchturm erhebt sich an exponierter Stelle ostlich der Orangerie an der Klappacher Strasse Zur Pfarrgemeinde gehoren rund 4000 Katholiken Liebfrauenkirche Darmstadt BessungenInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Innenraum 2 1 Marienkapelle 2 2 Altarraum 2 3 Judas Thaddaus Kapelle 2 4 Taufkapelle 2 5 Orgel 2 5 1 Instrument von Klais 1954 2 5 2 Instrument von Mayer 1989 3 Turm und Glocken 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Pfarrei Liebfrauen besteht als eigene Pfarrkuratie seit dem Jahr 1901 zunachst unter dem Namen Martinsgemeinde Zuvor wurde Bessungen am 7 Juli 1887 als Filialgemeinde von der Darmstadter Gemeinde St Ludwig abgetrennt Dies war ein Jahr bevor sich die politische Gemeinde von Bessungen der Stadt Darmstadt anschloss Eine eigene Pfarrkirche gab es bei der Grundung der Gemeinde nicht Die Gottesdienste wurden in einer 1902 dem Heiligen Martin geweihten Kapelle einem ehemaligen Mobelschuppen im Herdweg 28 Ecke Bruchwiesenstrasse gefeiert Im Jahr 1924 wurde zunachst eine Unterkirche gebaut und am 8 September 1924 geweiht Sie lag 2 50 Meter in der Erde und ragte 2 30 Meter uber den Erdboden hinaus Sie sollte spater als Gemeindesaal dienen wurde aber stattdessen 1936 37 nach Planen des Architekten Jan Hubert Pinand mit Sakristei Marien und Taufkapelle und schliesslich mit der Liebfrauenkirche in ihrer heutigen Form erweitert Die Weihe der Kirche war am 2 Mai 1937 1987 wurden der Altarraum anlasslich des 50 jahrigen Weihejubilaums der Kirche von Paul Brandenburg neu gestaltet und der Innenraum umfassend renoviert Dabei blieb das von Edzard Seeger gestaltete Apsismosaik hinter dem Hauptaltar erhalten Nach der Umgestaltung des Innenraumes wurde 1989 eine neue Orgel der Orgelbaufirma Hugo Mayer in der Kirche eingebaut Das Vorgangerinstrument wurde 1954 von Klais Opus 1042 erbaut Anders als das heutige Instrument das hinten in der Kirche steht war die vorherige Orgel vorne seitlich rechts im Altarraum positioniert 2013 wurde die Kirche innen erneut umfassend renoviert nachdem einige Jahre zuvor eine aufgrund von Schaden durch Bodenfeuchtigkeit notwendig gewordene Sanierung des Fundamentmauerwerks durchgefuhrt worden war Architektur und Innenraum BearbeitenDie Kirche mit Platz fur circa 300 Personen ist als dreischiffige Basilika klar gegliedert Mit ihrer flachen Holzdecke erinnert sie an den Stil fruhchristlicher Bauwerke Das Mauerwerk besteht aus naturbelassenen Trachyt und Muschelkalksteinen Abweichend von der heiligen Baulinie ist die Kirche in Nord Sud Achse errichtet worden In der Ostwand befindet sich nur ein Fenster durch welches Licht in den Altarraum fallt Zusammen mit den sechs Fenstern in der Westwand zeigt es die sieben Sakramente In der Nordwand uber dem Haupteingang zeigt ein grosses Fenster eine Darstellung des Erzengels Michael Es wurde 1952 von Annelise Reichmann geschaffen In einer ruckwartigen Nische des westlichen Seitenschiffs hangt ein Olgemalde Es ist ein Geschenk der polnischen Partnerstadt Plock an den Magistrat der Stadt Darmstadt und der Liebfrauengemeinde als Leihgabe uberlassen Das Bild mit dem Titel Jesus ich vertraue auf dich wird in Polen als Gnadenbild verehrt Es geht zuruck auf eine Vision der Seligen Schwester Faustyna Kowalska Marienkapelle Bearbeiten An der nordostlichen Ecke der Kirche befindet sich ein rechteckiger Seitenbau Von den drei mittelgrossen bunten Spitzbogenfenstern ist eins nach Norden und zwei sind nach Suden ausgerichtet Die Motive auf den Fenstern sind Symbole fur Maria die Mutter Gottes Am ostlichen Ende der Kapelle steht der Edith Stein Altar aus gehauenem gelben Warthauer Sandstein Dieser Altar wurde im September 1999 geweiht An der Stirnseite hinter dem Altar befindet sich eine Kreuzigungsgruppe die aus der Barockzeit stammt Am Eingang der Kapelle befindet sich in der Sudwand eine Nische Dort stand fruher der Beichtstuhl und von 1987 bis 2013 eine Figur des Heiligen Antonius Heute beherbergt sie eine alte Pieta aus dem 17 Jahrhundert Fur den Bau der Nische wurde im Zuge der Renovierung 1987 die Altarplatte aus rotem Marmor des alten Hochaltars der Kirche verwendet In der Altarplatte befindet sich ein Reliquiengrab mit den Reliquien von funf Heiligen der Heiligen Ursula des Heiligen Fortunatus des Heiligen Biodarus des Heiligen Juciniculus und der Heiligen Casta Altarraum Bearbeiten Das Mobiliar des Altarraums Altar Tabernakelsaule Ambo Sedilien Kredenz und Podest der Marienstatue wurde aus Anrochter Dolomit gehauen Der Altar beherbergt Reliquien des Heiligen Petrus Canisius Die Apsis und der Chorraum werden von einem Grossmosaik dominiert das die um das Mittelschiff herumlaufenden 14 Kreuzwegstationen um eine zusatzliche funfzehnte erganzt Es zeigt den auferstandenen Christus Wahrend der Renovierung der Kirche 2013 wurde die zuvor weiss angestrichene Apsis durch den Kirchenmaler Jorg Held farblich neu gestaltet Judas Thaddaus Kapelle Bearbeiten Gemass ubernommener Uberlieferung der Pfarrei hatte die Gemeinde dem Apostel Judas Thaddaus einem der 14 grossen Nothelfer einen eigenen Altar in einer kleinen Seitenkapelle westlich des Hauptkirchenschiffes geweiht Auf einem Mosaik an der Stirnseite der Kapelle ist der Apostel dargestellt Genau wie das Apsismosaik hinter dem Hauptaltar ist es von Edzard Seeger gestaltet Durch ein buntes Spitzbogenfenster fallt Westlicht in die Kapelle Das Fenster hat als Motiv eine Ollampe mit dem Christuszeichen XP chi rho Chr istus Alle Spitzbogenfenster wurden 1956 58 von der Kunstlerin Annelise Reichmann gestaltet Rechts neben dem Torbogen in der Kapelle befinden sich einige historische Votivtafeln Seit 2013 wird die Kapelle als Beichtraum verwendet Dazu wurden die zuvor zum Hauptschiff offenen Spitzbogen geschlossen In den entstandenen Nischen stehen Figuren des Heiligen Antonius und des Heiligen Judas Thaddaus Der Altar wurde entfernt nbsp Im Vordergrund die Taufkapelle nbsp TaufbeckenTaufkapelle Bearbeiten Eine weitere Kapelle rechts vom Eingang vorbei an der Seitenkapelle des heiligen Apostels Judas Thaddaus ist ein runder Seitenanbau In der Mitte befindet sich das Taufbecken das um zwei Stufen tiefer gesetzt ist um das Hinabsteigen ins Wasser anzudeuten Wiedergeboren aus dem Wasser und dem heiligen Geist steigt der Taufling nach der Taufe wieder herauf Ein kleines Spitzbogenfenster mit zwei Fischen rechts und links vom Kreuz erhellt den Gang zur Taufkapelle und erinnert an das Erkennungszeichen der Urchristen Orgel Bearbeiten Instrument von Klais 1954 Bearbeiten Die Klais Orgel der Kirche von 1954 op 1042 hatte elektrische Spiel und Registertrakturen sowie einen Freipfeifenprospekt Sie wurde 1989 im Zuge der Renovierung der Kirche abgebaut und durch ein neues Instrument von Mayer ersetzt I Manual C 1 Gedackt Pommer 16 2 Principal 8 3 Lieblich Gedackt 8 4 Octave 4 5 Spitzflote 4 6 Rohrflote 2 7 Rauschpfeife II8 Mixtur IV VI9 Schalmey 8 II Manual C 10 Rohrflote 8 11 Weidenpfeife 8 12 Principal 4 13 Quintadena 4 14 Octave 2 15 Sifflote 1 1 3 16 Sesquialtera II17 Scharff IV18 Krummhorn 8 Pedal C 19 Subbass 16 20 Zartbass 16 21 Principalbass 8 22 Gedacktbass 8 23 Choralbass 4 24 Nachthorn 2 25 Fagott 16 Instrument von Mayer 1989 Bearbeiten nbsp Orgel der Liebfrauenkirche Darmstadt BessungenDie Mayer Orgel der Kirche von 1989 hat Schleifladen mit mechanischer Spiel und elektrischer Registertraktur Fur den Prospekt wurde gekalkte Eiche und fur das Innere des Spielschrankes Palisander verwendet Das Instrument verfugt uber 28 klingende Register die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind 1 Die Orgel wurde 2013 im Zuge der Renovierung der Kirche generaluberholt I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal C dis1 im Prospekt 8 3 Gemshorn 8 4 Octave 4 5 Rohrflote 4 6 Quinte 2 2 3 7 Schwegel 2 8 Mixtur V VI 1 1 3 9 Trompete 8 II Schwellwerk C g310 Offenflote 8 11 Rohrflote 8 12 Salicional 8 13 Schwebung ab c0 8 14 Principal 4 15 Nachthorn 4 16 Principal 2 17 Octavlein 1 18 Sesquialter II19 Acuta V 2 20 Bombarde 16 21 Schalmey 8 Tremulant Pedal C f122 Prinzipal ab d0 im Prospekt 16 23 Subbass 16 24 Octave ab c0 im Prospekt 8 25 Gedecktbass 8 26 Octave 4 27 Hintersatz IV 2 2 3 28 Posaune 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Tutti Zungenabsteller 2 freie KombinationenTurm und Glocken Bearbeiten nbsp GlockenturmDer 28 Meter hohe Kirchturm steht getrennt vom Kirchenbau an dessen sudwestlicher Ecke am Strassenrand Im Eingangsbereich des Turmes hangt ein Metallrelief des heiligen Josef Es wurde von Paul Brandenburg geschaffen und von Karlo Wolf ehemaliger Pfarrer in Liebfrauen gestiftet Das erste Gelaut der Kirche bestand aus vier Stahl Hartgussglocken und stammte aus dem Jahr 1948 Hieran zeigten sich in den 1990er Jahren so starke Schaden dass es teilweise stillgelegt werden musste Im Juni 1999 brach schliesslich sogar ein Lagerbolzen und ein Glockenkloppel sturzte in die Glockenstube ab ohne allerdings grossen Schaden anzurichten Anfang 2000 wurde durch eine Zuwendung an die Gemeinde die Anschaffung eines kompletten neuen Bronzegelautes und Glockenstuhls moglich Der Auftrag ging an die Eifeler Glockengiesserei K A Mark in Brockscheid Der Glockenguss erfolgte am 17 Marz 2001 Die Glockenweihe wurde von Weihbischof Wolfgang Rolly am 1 Mai 2001 vorgenommen Das Klangmotiv der Glocken besteht aus den Tonen c1 e1 g1 und a1 und bildet damit den Anfang des gregorianischen Salve Regina Es ist auf des Gelaut der benachbarten Pauluskirche abgestimmt Glocke 1 Marienglocke Ton c1 Durchmesser 1540 mm Gewicht ca 2400 kg Inschrift In honorem Beatae Mariae Virginis SALVE REGINA Glocke 2 Martinusglocke Ton e1 Durchmesser 1300 mm Gewicht ca 1300 kg Inschrift In honorem Sancti Martini CHRISTUS VINCIT Glocke 3 Bonifatiusglocke Ton g1 Durchmesser 1060 mm Gewicht ca 800 kg Inschrift In honorem Sancti Bonifatii CHRISTUS REGNAT Glocke 4 Edith Stein Glocke Ton a1 Durchmesser 960 mm Gewicht ca 550 kg Inschrift In honorem Sanctae Teresiae Benedictae a Cruce OCD Edith Stein CHRISTUS IMPERAT Literatur BearbeitenLandesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Stadt Darmstadt Kulturdenkmaler in Hessen Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Vieweg amp Sohn Braunschweig 1994 ISBN 3 528 06249 5 Pfarrgemeinderat Liebfrauen Hrsg Katholische Pfarrei Liebfrauen Darmstadt Stand 09 2008 Pfarrgemeinde Liebfrauen Hrsg Liebfrauenkirche Darmstadt Bessungen Stand 11 2013Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Liebfrauenkirche Darmstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Kirchengemeinde49 857979 8 655285 Koordinaten 49 51 28 7 N 8 39 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebfrauenkirche Darmstadt amp oldid 236434209