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Lichenroth ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein im hessischen Main Kinzig Kreis Das Dorf liegt sudlich des Naturparks Vulkanregion Vogelsberg am Oberlauf der Salz auf einer Hohe von 410 bis 440 m u NN LichenrothGemeinde BirsteinKoordinaten 50 26 N 9 19 O 50 436777777778 9 3240277777778 421 Koordinaten 50 26 12 N 9 19 27 OHohe 421 410 440 m u NHNFlache 8 67 km 1 Einwohner 352 31 Dez 2021 HW 2 Bevolkerungsdichte 41 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1971Eingemeindet nach OberlandPostleitzahl 63633Vorwahl 06668Kirche LichenrothKirche Lichenroth Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bevolkerung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 2 Regelmassige Veranstaltungen 3 3 Vereine 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Unternehmen 4 2 Verkehr 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Die Lichenrother Kirche im Mai 1945Die alteste bekannte Erwahnung von Lichenroth erfolgte im Jahr 1375 unter dem Namen Libichinrode 1 Es war zu diesem Zeitpunkt von den Herren von Lissberg an die Herren von Rodenstein verpfandet Im Spatmittelalter wurde der Ort mehrfach zum Gegenstand von Verpfandungen und Verkaufen bis er 1489 endgultig in den Besitz der Grafen von Isenburg uberging Lichenroth gehorte zum Gericht Reichenbach und zur Pfarrei Reichenbach deren Sitz Unterreichenbach war In einem Verzeichnis der Huben und Zinsguter von 1499 werden sieben Guter genannt die den Isenburgern zinspflichtig waren 1514 bestand Lichenroth aus 26 Hofen 1551 aus 41 Hofen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges hatte Lichenroth unter Einquartierungen und Plunderungen zu leiden 1624 nahm das Furstenbergische Regiment im Gericht Reichenbach sein Winterquartier wobei 40 Soldaten nach Lichenroth kamen 1653 hatte Lichenroth 132 Einwohner 1666 wird erstmals ein judischer Ortseinwohner erwahnt Bis zur Zeit des Nationalsozialismus besass Lichenroth eine judische Gemeinde mit mehr als sechzig Mitgliedern Judische Gemeinde Lichenroth Mit dem Beginn der NS Diktatur im Jahr 1933 kam es zu teilweise massiven Ubergriffen auf die judischen Einwohner des Dorfes die bis Ende 1936 Lichenroth nach und nach verliessen Im Marz 1813 waren etwa 300 franzosische Soldaten in Lichenroth einquartiert Nach der Auflosung des Furstentums Isenburg durch den Wiener Kongress fiel Lichenroth im Jahr 1816 an das Kurfurstentum Hessen welches 1866 vom Konigreich Preussen annektiert wurde Verwaltungsmassig gehorte Lichenroth ab 1821 zum Kreis Salmunster ab 1830 dann zum Kreis Gelnhausen Im 19 Jahrhundert wanderten zahlreiche Ortseinwohner aus hauptsachlich in die Vereinigten Staaten 1907 erhielt Lichenroth eine Wasserleitung 1914 hatte das Dorf 540 Einwohner 1923 wurde ein eigener Spar und Darlehenskassenverein gegrundet der auch Warenhandel betrieb nachdem bereits seit 1891 ein gleichartiger Verein fur das Oberland mit Sitz in Kirchbracht existiert hatte Die Genossenschaft fusionierte 1971 mit der in Birstein zur spateren Raiffeisenbank Vogelsberg Von 1911 bis 1987 bestand eine Molkereigenossenschaft die eine eigene Molkerei vor Ort betrieb 1934 wurde die Vogelsberger Sudbahn als Verlangerung der Kleinbahn Wachtersbach Birstein in Betrieb genommen wodurch Lichenroth einen Anschluss an das Eisenbahnnetz erhielt Bereits 1958 wurde der Abschnitt von Wustwillenroth nach Hartmannshain stillgelegt Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelande westlich des Ortes entstand ein Industriegebiet Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1 Juli 1971 die bis dahin selbstandigen Gemeinden Lichenroth Mauswinkel Wustwillenroth Wettges und Volzberg freiwillig zur neuen Gemeinde Oberland zusammen 3 Bereits im Mai 1972 wurde von Seiten der hessischen Landesregierung ein Anhorungsverfahren eingeleitet mit dem Ziel den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Birstein mit Ortsteilen Katholisch Willenroth und Oberland zu einer neuen Grossgemeinde herbeizufuhren Die Eingliederung der Gemeinde Oberland in die Gemeinde Birstein erfolgte schliesslich kraft Landesgesetz mit Wirkung vom 1 Juli 1974 4 5 Fur alle ehemals eigenstandigen Gemeinden von Birstein wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 6 Im Sprachgebrauch der alteren Einwohner der vier Ortsteile findet die Bezeichnung Oberland immer noch Anwendung auch stammt die gemeinsame Telefonvorwahl 06668 noch aus der Zeit vor der Eingliederung nach Birstein Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Lichenroth 351 Einwohner Darunter waren 9 2 6 Auslander Nach dem Lebensalter waren 57 Einwohner unter 18 Jahren 141 zwischen 18 und 49 78 zwischen 50 und 64 und 75 Einwohner waren alter 7 Die Einwohner lebten in 135 Haushalten Davon waren 24 Singlehaushalte 42 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften In 24 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 81 Haushaltungen lebten keine Senioren 7 Einwohnerentwicklung Quelle Historisches Ortslexikon 1 1514 26 Zinsende 1551 41 Zinsende 1606 70 Untertanen 1770 43 Haushaltungen mit 165 PersonenLichenroth Einwohnerzahlen von 1770 bis 2021Jahr Einwohner1770 1651800 1834 4671840 4751846 5081852 4741858 5051864 4861871 4751875 4961885 5151895 4901905 5031910 4771925 4881939 3841946 6191950 5991956 5021961 4461967 4451970 4411980 1990 2000 2011 3512021 352Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Gemeinde Birstein 2 Zensus 2011 7 Historische Religionszugehorigkeit 1885 401 evangelische 77 86 114 judische 20 14 Einwohner 1 1961 411 evangelische 62 15 35 katholische 7 85 Einwohner 1 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten nbsp Eingang der Lichenrother Kirche mit Konfirmationsschmuck nbsp Die ehemalige Synagoge in Lichenroth Juni 2008 Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Birstein Lichenroth Evangelische Filialkirche Hauptartikel Evangelische Kirche Lichenroth Bereits 1488 wird eine Kirche in Lichenroth erwahnt das zu diesem Zeitpunkt zur Pfarrei Reichenbach gehorte Nach einem Brand im Jahr 1675 wurde die Kirche zwischen 1677 und 1681 wiederhergestellt Die heutige Kirche wurde 1732 anstelle ihrer Vorgangerin als Querkirche erbaut 8 Sie war die Pfarrkirche des im gleichen Jahr eingerichteten Kirchspiels Lichenroth das aber nur bis 1744 bestand Seither ist sie Filialkirche der Pfarrei Kirchbracht Uber dem Eingang der Kirche befindet sich das Isenburger Patronatswappen Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1677 und wurde von der Vorgangerkirche ubernommen 2010 erhielt die Kirche einen neuen Altar von den Leipziger Gestaltern Markus Zink und Agnes Gensichen 9 Synagoge Hauptartikel Synagoge Lichenroth 1733 erhielt die ortliche judische Gemeinde die Erlaubnis zur Einrichtung einer Synagoge Das heute noch erhaltene Synagogengebaude wurde 1837 erbaut Wahrend der allmahlichen Auflosung der Gemeinde als Folge der Ubergriffe in der NS Zeit wurde die Synagoge 1935 verkauft und spater als Saalbau einer Gastwirtschaft genutzt 1997 98 erfolgte der Umbau zu einem Wohnhaus Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten FaschingsveranstaltungenVereine Bearbeiten In Lichenroth bestehen folgende Vereine und Vereinigungen Grundungsjahr in Klammern Mannergesangverein Frohsinn Lichenroth 1923 Freiwillige Feuerwehr Lichenroth 1928 VdK Ortsverband Lichenroth Jagdgenossenschaft Lichenroth 1956 Kultur und Sportgemeinschaft Wustwillenroth Lichenroth 1963 Dartclub Hotzenplotz Lichenroth 1983 Dartclub Robin Hood Lichenroth 1996 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenUnternehmen Bearbeiten Auf dem Gelande des fruheren Bahnhofes liess sich 1960 zuerst eine Mobelfabrik nieder 1961 folgten ein Bauunternehmen und 1963 eine Metallbaufirma Heute sind ein Displayhersteller und ein Holzfuhrbetrieb in dem Industriegebiet ansassig Verkehr Bearbeiten Uber Lichenroth verlauft die Bundesstrasse 276 die den Ort im Norden mit Hartmannshain und im Suden mit Wachtersbach verbindet In der Zeit zwischen 1934 und 1958 hatte Lichenroth einen Bahnhof an der Vogelsberger Sudbahn Nach der Bahnstrecke benannt wurde der 2004 eroffnete Vogelsberger Sudbahnradweg der ebenfalls durch Lichenroth fuhrt Literatur BearbeitenGeschichtsverein Birstein Hg 750 Jahre Lichenroth 1241 1991 Birstein 1991 S 40 45 Literatur uber Lichenroth nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Suche nach Lichenroth In Archivportal D der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Lichenroth Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Zahlen Einwohnerzahl HW In Webauftritt Gemeinde Birstein abgerufen im Marz 2022 Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlusse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21 Juni 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 28 S 1117 Punkt 988 Abs 10 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 5 0 MB Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen Hanau und Schluchtern und der Stadt Hanau sowie die Ruckkreisung der Stadte Fulda Hanau und Marburg Lahn betreffende Fragen GVBl 330 26 vom 12 Marz 1974 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 9 S 149 7 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 0 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 362 363 Hauptsatzung PDF 49 kB 4 In Webauftritt Stadt Felsberg abgerufen im Oktober 2020 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 24 und 78 archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Marz 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de Kathrin Ellwardt Kirchenbau zwischen evangelischen Idealen und absolutistischer Herrschaft Die Querkirchen im hessischen Raum vom Reformationsjahrhundert bis zum Siebenjahrigen Krieg Michael Imhof Verlag Petersberg 2004 ISBN 3 937251 34 0 GJP Gotz J Pfeiffer Altar von Markus Zink und Agnes Gensichen in Mut zum Gestalten Kunstforderung in der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck Kassel 2013 S 62 63 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lichenroth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteil Lichenroth In Webauftritt der Gemeinde Birstein Oberland Ortsgeschichte Infos In www lichenroth de Private Website abgerufen am 9 Dezember 2018 Lichenroth Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ortsteile von Birstein Birstein Bosgesass Boss Gesass Fischborn Hettersroth Illnhausen Kirchbracht Lichenroth Mauswinkel Oberreichenbach Obersotzbach Unterreichenbach Untersotzbach Volzberg Wettges Wustwillenroth Normdaten Geografikum GND 4357282 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lichenroth amp oldid 228510366