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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Lesna Begriffsklarung aufgefuhrt Lesna deutsch Marklissa ist eine Stadt im Powiat Lubanski der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 9948 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 LesnaLesna Polen LesnaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat LubanskiGmina LesnaGeographische Lage 51 1 N 15 16 O 51 023333333333 15 263611111111 Koordinaten 51 1 24 N 15 15 49 OEinwohner 4391 31 Dezember 2020 Postleitzahl 59 820Telefonvorwahl 48 75Kfz Kennzeichen DLB Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Gemeinde 4 Sehenswurdigkeiten 5 Einwohnerentwicklung 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Niederschlesien im Vorland des Isergebirges am linken Ufer des Queis der sich dort in einem scharfen Knick nach Norden wendet auf 305 Metern n p m Westlich der Stadt fliesst das Heinersdorfer Wasser Miloszowski Potok Gegen Sudosten erhebt sich der Zangenberg Nachbarorte sind Smolnik Schadewalde und Szyszkowa Oberortmannsdorf im Norden Bozkowice Eckersdorf und Biedrzychowice im Nordosten Stankowice Rengersdorf Zlotniki Lubanskie und Zloty Potok Goldbach im Osten Swiecie Schwerta und Giebultow im Sudosten Miloszow im Suden und Grabiszyce Gerlachsheim im Westen Jenseits der Grenze zu Tschechien die sudlich verlauft liegen der Grenzubergang Srbska sowie Jindrichovice pod Smrkem Geschichte Bearbeiten nbsp Rathaus nbsp Ortsbild mit der fruheren evangelischen Pfarrkirche im Hintergrund seit 1945 von der katholischen Einwohnerschaft genutzt nbsp Katholische Pfarrkirche St Johannes erbaut in der Altstadt im 16 und 19 Jahrhundert Lissa dessen spatere Bezeichnung Mark lissa erst seit 1574 belegt ist gehorte von Anfang an zum oberlausitzschen Queiskreis in dem sie die einzige Stadtgrundung war Obwohl die umliegenden Waldhufendorfer Nieder und Ober Ortmannsdorf Schadewalde und Hartmannsdorf zwischen 1230 und 1260 entstanden wurde Marklissa vermutlich erst nach der Mitte des 13 Jahrhunderts gegrundet Nach dem Untergang der Burg Lesne die zusammen mit den Burgen Tzschocha und Swiecie den Queiskreis bildete ging die Bedeutung und das Herrschaftsgebiet der Burg Lesne nach 1329 auf die Stadt Marklissa uber die erst fur dieses Jahr erstmals urkundlich erwahnt ist Da der Queiskreis nach dem Aussterben der brandenburgischen Askanier 1319 an den Herzog Heinrich I von Jauer gefallen war dessen Mutter Beatrix 1316 eine Askanierin war ist es moglich dass Marklissa erst unter Herzog Heinrich I gegrundet wurde Nach dessen Tod 1346 fiel Marklissa zusammen mit dem Queiskreis als erledigtes Lehen durch Heimfall an Bohmen Danach gehorten Stadt und Herrschaft Marklissa dem Adelsgeschlecht Uechtritz und ab 1415 bis 1784 85 dem Adelsgeschlecht Debschitz Die fruheste Stadtanlage entstand unterhalb der Stadtpfarrkirche die fur das Jahr 1346 belegt ist Sie wurde jedoch nach den Zerstorungen durch die Hussitenkriege 1431 einem Hochwasser 1432 und einem Brand 1434 aufgegeben Ihr Gebiet fiel spater als Altstadt an Schadewalde zu dessen Gemarkung nun auch die Stadtpfarrkirche gehorte Die neue Stadtanlage entstand etwas weiter sudlich in hoherer Lage Sie wurde mit einem rechteckigen Marktplatz angelegt und hatte einen schachbrettartigen Grundriss Obwohl sie nicht ummauert war wurde sie uber drei Tore das Ober Schwert und Kirchtor erreicht Sie lag an einer alteren Strassenverbindung die von Oberdeutschland uber Zittau und Friedland nach Lauban fuhrte 1515 erhielt Marklissa Stadtrechte 1 einschliesslich des Privilegs fur die Abhaltung von Jahrmarkten und 1578 ist die Zunft der Leineweber belegt Grosse Verdienste um die Herrschaft Marklissa zu der bis 1633 auch das bohmische Wunschendorf gehorte erwarb sich ab 1591 der Grundherr Georg von Debschitz Nach dem Prager Frieden fiel Marklissa zusammen mit dem Queiskreis und der Oberlausitz 1635 an das evangelische Kurfurstentum Sachsen Durch die nachfolgende Zuwanderung von Glaubensfluchtlingen aus Bohmen und Schlesien kam es durch die Zunahme der Tuchmacher und Leineweber zu einem wirtschaftlichen Aufschwung Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurden Vorstadtsiedlungen errichtet Im 18 Jahrhundert erfolgte mit dem Friedrich und Treue Hilfe Gottes Stollen ein wenig erfolgreicher Bergbauversuch am Zangenberg Nach dem Wiener Kongress 1815 fiel Marklissa zusammen mit dem Queiskreis und der Ostoberlausitz an Preussen Es wurde nun der Provinz Schlesien zugeschlagen und 1816 dem neu gebildeten Landkreis Lauban im Regierungsbezirk Liegnitz eingegliedert 2 Im 19 Jahrhundert wurde die Textilherstellung auf maschinelle Produktion umgestellt Allerdings musste die 1833 errichtete Baumwollfabrik in den 1850er Jahren ihren Betrieb wieder einstellen Die 1855 gegrundete Kammgarnspinnerei Gebr Woller war die erste in Deutschland Ab 1888 entwickelte sie sich als Concordia Spinnerei und Weberei AG zu einem bedeutenden Unternehmen mit mehreren Zweigbetrieben 1896 erhielt Marklissa Eisenbahnanschluss an der Stichbahn von Lauban spater Bahnstrecke Luban Lesna Zur Vorbeugung gegen Uberschwemmungen durch den Queis wurde 1901 1905 die Marklissa Talsperre mit einer 45 m hohen Staumauer erbaut und 1907 ein Elektrizitatswerk in Betrieb genommen Anschliessend kam es zu einem deutlichen Bevolkerungsanstieg Wahrend 1905 2400 Einwohner gezahlt wurden waren es 1939 3430 Am Anfang des 20 Jahrhunderts hatte Marklissa eine evangelische Kirche eine katholische Kirche Unternehmen der Textilherstellung und verarbeitung ein Behindertenheim und war Sitz eines Amtsgerichts 1 Im Jahr 1945 gehorte Marklissa zum Landkreis Lauban im Regierungsbezirk Liegnitz der preussischen Provinz Niederschlesien des Deutschen Reichs Erst am 9 Mai 1945 kamen Truppen der Roten Armee nach Marklissa Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im Sommer 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt Es begann die Zuwanderung polnischer Migranten die zum Teil aus an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen wo sie der polnischen Minderheit angehort hatten Marklissa erhielt den polnischen Ortsnamen Lesna Die deutsche Bevolkerung wurde ab dem 24 Juni 1946 von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde aus Marklissa vertrieben Die Bevolkerungsabnahme infolge der Vertreibung fuhrte zum Verlust der Stadtrechte Erst 1955 wurde Lesna zu einer stadtartigen Siedlung erhoben und 1962 wieder zur Stadt Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Lesna mit einer Flache von 104 5 m gehoren die Stadt selbst und 14 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina LesnaSehenswurdigkeiten BearbeitenDie erstmals 1346 erwahnte Pfarrkirche St Johannes in der Altstadt wurde im 16 Jahrhundert neu errichtet und 1852 53 durch den Laubaner Baumeister A Augustini im neuromanischen Stil umgebaut Die ehemals evangelische Pfarrkirche der Hl Dreifaltigkeit wurde Ende des 16 Jahrhunderts als Saalkirche errichtet und diente nach dem Dreissigjahrigen Krieg als Zufluchtskirche 1702 1719 wurde sie barockisiert Seit der Enteignung durch die Volksrepublik Polen 1945 ist sie ein katholisches Gotteshaus Kosciol Chrystusa Krola An der Friedhofsmauer befinden sich Grabkapellen aus dem Anfang des 19 Jahrhunderts sowie Epitaphien und Grabsteine aus dem 17 bis 20 Jahrhundert Das barocke Rathaus wurde 1699 an der Stelle eines abgebrannten Vorgangerbaus errichtet und 1774 erweitert Weitere Umbauten bzw Renovierungen erfolgten im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts und um 1925 Mehrere Burgerhauser am Ring teilweise mit Laubengangen Einwohnerentwicklung BearbeitenBevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1816 1216 3 nach anderen Angaben 1254 Einwohner darunter 120 Katholiken 4 1825 1277 darunter 31 Katholiken 5 1840 1666 davon 1605 Evangelische 61 Katholiken 6 1867 2124 am 3 Dezember 7 1871 2259 am 1 Dezember davon 2053 Evangelische 198 Katholiken acht Juden 7 1890 2165 darunter 342 Katholiken neun Juden 8 1900 2400 meist Evangelische 1 1933 2361 8 1939 2201 8 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Lesna hatte vom 15 Mai 1896 bis zum 1 Oktober 1991 einen Bahnhof mit Personenverkehr an der Bahnstrecke Luban Slaski Lesna Seit dem Ende des Personenverkehrs findet auf dieser Bahnstrecke nur noch Guterverkehr zum Abtransport der Produkte ortlicher Steinbruche statt Personlichkeiten BearbeitenRudolf Guthmann 1887 1972 Amateurfotograf Johannes Ullrich 1902 1965 Historiker und Archivar Max Brosselt 1909 1990 Politiker SED und Bauernfunktionar Karlfried Grunder 1928 2011 Philosophiehistoriker und Professor Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 310 312 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 544f Gustav Neumann Das Deutsche Reich in geographischer statistischer und topographischer Beziehung Band 2 G F O Muller Berlin 1874 S 228 books google de Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preusz Provinz Schlesien 2 Auflage Grass Barth und Comp Breslau 1845 S 871 books google de Gottfried Weiner Marklissaer Stadtchronik nach der Handschrift von 1794 mit Nachtragen Hrsg Kurt Michael Beckert Werner Hilbig Konigslutter 2015 ISBN 978 3 03851 003 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lesna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Heimatarchiv fur Stadt und Kreis Lauban mit MarklissaEinzelnachweise Bearbeiten a b c Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 12 Leipzig Wien 1908 S 322 zeno org Landkreis Lauban Alexander August Mutzell Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 3 Kr O Halle 1822 S 169 Ziffer 611 books google de Gustav Neumann Das Deutsche Reich in geographischer statistischer und topographischer Beziehung Band 2 G F O Muller Berlin 1874 S 228 books google de Johann Georg Knie Alphabetisch Statistisch Topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien mit Einschluss des jetzt ganz zur Provinz gehorenden Markgrafthums Ober Lausitz und der Grafschaft Glatz nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung Melcher Breslau 1830 S 967 968 books google de Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preusz Provinz Schlesien 2 Auflage Grass Barth und Comp Breslau 1845 S 871 books google de a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 Berlin 1874 S 260 261 Ziffer 2 books google de a b c Michael Rademacher Lauban Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Normdaten Geografikum GND 111167 X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lesna amp oldid 238037115