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Lagorai ist der Name einer Bergkette in den Fleimstaler Alpen im Trentino Italien Die Bergkette aus Porphyr mit ihren schwarzen rotlichen oder grunlichen Felswanden entstand aus vulkanischer Tatigkeit vor 290 Millionen Jahren LagoraiHochster Gipfel Cima di Cece 2754 m s l m Lage Trentino ItalienTeil der Fleimstaler AlpenLagorai Fleimstaler Alpen Koordinaten 46 14 N 11 34 O 46 235428 11 565514 2754 Koordinaten 46 14 N 11 34 OGestein VulkanitAlter des Gesteins Cisuraliump1p5 Hochster Gipfel ist die Cima di Cece mit 2754 m s l m Der Ostteil der Kette gehort zum Naturpark Paneveggio Pale di San Martino Inhaltsverzeichnis 1 Umgrenzung 2 Hochste Gipfel 3 Geologie 4 Geschichte 5 Alpinismus 5 1 Wanderwege 5 2 Schutz und Biwakhutten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUmgrenzung BearbeitenDie Lagorai Kette zieht sich in Ost West Richtung vom Passo Rolle bis nach Pergine Valsugana Im Osten wird sie eingegrenzt vom Torrente Cismon der vom Passo Rolle in sudlicher Richtung durch das Primiero fliesst Im Norden wird sie vom Travignolotal begrenzt das sich vom Passo Rolle bis nach Predazzo hinzieht Im weiteren Verlauf bildet der Avisio im Fleims und Cembratal die nordwestliche Grenze des Lagorai Im Suden wird er vom Vanoi einem rechten Nebenfluss des Cismon sowie von den Talern Calamento und Campelle zwei nordlichen Seitentalern der Valsugana eingegrenzt Letztere bilden auch die Trennlinie zum Granitmassiv der Cima d Asta Im Westen bildet der Lago di Lases zwischen dem Cembratal und Baselga di Pine sowie der Torrente Silla der den Abfluss aus dem Lago della Serraia bei Baselga di Pine bildet und westlich von Pergine Valsugana in den Fersina mundet die ausserste westliche Grenze 1 Westlich des Passo Manghen bildet die Lagorai Kette mit dem Monte Croce und Bergen des oberen Fersentals zwei Untergruppen Sie ist die grosste und am wenigsten besiedelte Bergkette des Trentino 2 Hochste Gipfel BearbeitenCima di Cece 2754 m im ostlichen Bereich Cimon Laste delle Sute 2616 m im zentralen Bereich Monte Croce 2490 m im westlichen BereichGeologie Bearbeiten nbsp Tridentinosaurus antiquus Kopie aus dem Naturmuseum Sudtirol Die Lagorai Kette ist Teil der Etschtaler Vulkanit Gruppe die im Cisuralium vor 290 bis 270 Millionen vor Jahren entstanden ist Sie besteht aufgrund der Magmendifferentiation aus unterschiedlich alten Vulkaniten wie Andesit Rhyolith Rhyodazit und Dazit 3 Verallgemeinernd wird das Gestein des Lagorai auch nur als Porphyr bezeichnet Die Bezeichnung Lagorai Porphyr geht dabei auf Giovanni Battista Trener zuruck der diese 1904 erstmals verwendete 4 Bei den Vulkanen handelte es sich um subaerische Vulkane die an Land oder uber der Wasseroberflache aktiv waren Die ausgestossenen Ignimbriten erreichen im Lagorai eine Starke von bis zu 2000 m Auf die subaerische Aktivitat weisen auch Fossilienfunde hin darunter der einzigartige im Jahr 1931 bei Stramaiolo nordlich von Baselga di Pine entdeckte Tridentinosaurus antiquus Eine kleine Eidechse die wahrend des unterem Pern lebte und vor dem Erscheinen der Dinosaurier bereits ausgestorben war Das Fossil dieses altesten Reptils der Sudalpen ist im Museum fur Geologie und Palaontologie der Universitat Padua ausgestellt 5 6 7 Geschichte Bearbeiten nbsp osterreichisch ungarische Feldwache auf kleiner CeceIm Ersten Weltkrieg stellte der Lagorai insbesondere im Jahr 1916 einen der wichtigeren Nebenkriegsschauplatze an der Italienfront dar Nach dem italienischen Kriegseintritt im Mai 1915 lag die Bergkette zunachst nicht im Mittelpunkt des militarischen Interesses Die osterreichisch ungarische Armee hatte sich auf leichter zu verteidigende Positionen zuruckgezogen und weite Bereiche zwischen der Valsugana und dem Lagorai geraumt Nur notdurftig besetzten Standschutzen unterstutzt von Einheiten des Deutschen Alpenkorps diese neu eingerichtete Verteidigungslinie Die italienische Armee ihrerseits konzentrierte sich auf die Kampfe an der Isonzofront und ruckte nur zogerlich entlang der Flusse Brenta und Cismon Richtung Osten und Norden vor Auf diese Weise gelangten das dem Lagorai sudlich vorgelagerte Massiv der Cima d Asta kampflos in italienischen Besitz Bis zum Beginn des Winters verlief die Frontlinie von Borgo Valsugana nordlich uber das Val Calamento und Val Campelle bis zum Passo Cinque Croci und beruhrte dabei die eigentliche Lagoraikette nur am Rande Zu Beginn des Jahres 1916 konzentrierten sich die italienische Angriffsversuche auf die unmittelbar nordlich der Valsugana liegenden Auslaufer der westlichen Lagoraikette zwischen den Orten Borgo Valsugana und Levico Terme Diese verlustreichen Angriffe bei denen zum ersten Mal mit der Compagnia della Morte und Vorlaufer der Arditi Sturmtruppen eingesetzt wurden endeten ohne wesentliche Veranderungen am Frontverlauf Wahrend der osterreichisch ungarische Fruhjahrsoffensive die diesen Frontbereich nur unwesentlich streifte wurden die Italiener um Borgo Valsugana wieder zuruckgedrangt 8 Dieses Bild anderte sich drastisch im Sommer 1916 als der italienische Generalstabschef Cadorna die Fleimstaloffensive westlich des Passo Rolle am ostlichen Hauptkamm der Lagoraikette einleitete Mit dieser Offensive wollte man osterreichisch ungarische Krafte binden die damit nicht an der Hauptfront am Isonzo zur Verfugung standen Unter dem Einsatz zahlreicher Alpini Bataillone und unter grossen Verlusten gelang es zwischen Juli und Oktober 1916 aber nur einzelne Bergspitzen zu besetzen darunter den Monte Cauriol die Sudspitze der Busa Alta oder Kaiserspitze und den ostlichen Gipfel des Colbricon Insbesondere die Besetzung des Cauriol wurde von italienischer Seite als grosser Erfolg angesehen da man dadurch Einblicke auf die Nachschubverbindungen des Gegners wie der Fleimstalbahn erhalten hatte und sie dementsprechend gezielt mit der eigenen Artillerie unter Beschuss nehmen konnte Alle anderen Abschnitte konnten von den osterreichisch ungarischen Truppen die sich insbesondere aus Landesschutzen zusammensetzten gehalten werden Nach dem strengen Winter 1916 17 festigten sich die Stellungen auf dem Lagorai und es kam zu keinen weiteren grosseren Angriffsversuchen auf beiden Seiten Lediglich mit Hilfe des Minenkrieges am Colbricon und an der Busa dell Oro versuchten die Italiener sich ohne Erfolg Vorteile zu verschaffen 9 Mit dem Zusammenbruch der italienischen Isonzo und Dolomitenfront infolge der Zwolften Isonzoschlacht raumten die Italiener im November 1917 den Lagorai damit endeten auch die kriegerischen Ereignisse in diesem Abschnitt Alpinismus BearbeitenWanderwege Bearbeiten Durch die Lagorai Kette fuhren zahlreiche Wanderwege die dem Wegenetz des Trentiner Bergsteigervereins SAT angehoren Daneben wird er auch von einigen Fernwanderwegen wie dem E5 oder dem Sentiero della Pace dem Friedensweg der an den Stellungen der ehemaligen Fleimstalfront vorbeifuhrt beruhrt Der Translagorai quert dagegen den Lagorai Kamm in seiner gesamten Ausdehnung von der Panarotta oberhalb von Levico Terme in der Valsugana bis zum Passo Rolle Fur die anstrengende Querung die auch in umgekehrter Richtung moglich ist werden funf bis sechs Tage benotigt wobei man wegen fehlender bewirtschafteter Schutzhutten zum Teil in einfachen Biwakunterkunften ubernachten muss Schutz und Biwakhutten Bearbeiten Rifugio Cauriol 1600 m s l m privat Val Sadole Rifugio Ertele 1460 m s l m privat Panarotta Rifugio Laghi di Colbricon 1927 m s l m privat westlich des Passo Rolle Rifugio Lago Erdemolo 2024 m s l m privat Lago Erdemolo Rifugio Refavaie 2163 m s l m privat im Vanoi Rifugio Serot 1566 m s l m privat Valsugana bei Roncegno Rifugio Sette Selle 1978 m s l m SAT Val Laner Rifugio Tonini 1906 m s l m SAT oberes Val Sprugio nbsp Bivacco Forcella ColdoseBiwakhutten im westlichen Lagorai Baito Valletta Alta 1709 m s l m 46 1862 11 3953 Bivacco al Mangheneto 2060 m s l m 46 16859 11 42373 Malga Vasoni Alta 1973 m s l m 46 19112 11 36634Biwakhutten im zentralen Lagorai Baito dei Manzi 2047 m s l m 46 21383 11 46747 Baito dei Slavazi 1955 m s l m 46 261 11 59048 Baito del Pignaro 1909 m s l m 46 21923 11 46665 Casera delle Capre 1610 m s l m 46 23184 11 46101 Malga Nuova di Val Moena 1744 m s l m 46 23044 11 48803 Rifugio forestale Cupola 1544 m s l m 46 2114 11 5845Biwakhutten im ostlichen Lagorai Bivacco Aldo Moro 2565 m s l m 46 26462 11 72343 Bivacco Paolo e Nicola 2180 m s l m 46 25682 11 66499 Baito di Moregna 2081 m s l m 46 26725 11 63543 Bivacco Forcella Coldose 2168 m s l m 46 2596 11 6244 Malga Miesnotta di Sopra 1876 m s l m 46 2492 11 6973Literatur BearbeitenIstituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale ISPRA Hrsg Note illustrative della Carta geologica d Italia 1 50 000 Foglio 060 Trento S EL CA Roma 2010 PDF Mario Corradini Lagorai Cima d Asta Guida dei Monti d Italia Club Alpino Italiano Touring Club Italiano Mailand 2006 ISBN 88 365 3378 7 Luca Girotto La Prima guerra mondiale nella catena del Lagorai In Societa degli Alpinisti Tridentini Sezione del CAI Commissione Sentieri per sentieri e luoghi Sui monti del Trentino 2 Lagorai Cima d Asta Calisio Monti di Cembra Euroedit Trento 2013 ISBN 978 88 86147 96 5 Societa degli Alpinisti Tridentini Sezione del CAI Commissione Sentieri per sentieri e luoghi Sui monti del Trentino 2 Lagorai Cima d Asta Calisio Monti di Cembra Euroedit Trento 2013 ISBN 978 88 86147 96 5 Robert Striffler Der Minenkrieg in Tirol 1917 Colbricon Buso del Oro Marmolata Buchdienst Sudtirol Kienesberger Nurnberg 1988 ISBN 978 3 923995 07 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lagorai Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Societa degli Alpinisti Tridentini Sezione del CAI Commissione Sentieri per sentieri e luoghi Sui monti del Trentino 2 Lagorai Cima d Asta Calisio Monti di Cembra 2013 S 27 Mario Corradini Lagorai Cima d Asta Guida dei Monti d Italia 2006 S 32 Inquadramento geomorfologico In gis provincia tn it Abgerufen am 17 Juli 2019 italienisch Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale ISPRA Hrsg Note illustrative della Carta geologica d Italia 1 50 000 Foglio 060 Trento S 16 18 I Fossili del Trentino In science unitn it Abgerufen am 17 Juli 2019 italienisch Museo di Geologia e Paleontologia I vertebrati fossili In musei unipd it Abgerufen am 17 Juli 2019 italienisch Tridentinosaurus antiquus a glider ancestor not a protorosaur In pterosaurheresies wordpress com 10 Juni 2016 abgerufen am 17 Juli 2019 englisch Luca Girotto La Prima guerra mondiale nella catena del Lagorai S 51 Luca Girotto La Prima guerra mondiale nella catena del Lagorai S 51 52Normdaten Geografikum GND 4288581 4 lobid OGND AKS VIAF 122145858148823022680 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lagorai amp oldid 215982276