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Loweit auch Lœweit oder Loewit 6 ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate und Verwandte Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Na12Mg7 SO4 13 15H2O 2 ist also chemisch gesehen ein wasserhaltiges Natrium Magnesium Sulfat LoweitGelber Loweit aus der Le Cetine di Cotorniano Mine Chiusdino Toskana Italien Sichtfeld 3 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Low 1 Andere Namen Lœweit LoewitChemische Formel Na12Mg7 SO4 13 15H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und WolframateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI C 17 VI C 17 010 7 CC 45 29 04 03 01Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol trigonal rhomboedrisch 3 3 Raumgruppe R3 Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 2 Gitterparameter a 18 86 A c 13 40 A 2 Formeleinheiten Z 3 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 bis 3Dichte g cm3 gemessen 2 36 bis 2 42 berechnet 2 35 4 Spaltbarkeit bisher nicht beobachtet 5 Bruch Tenazitat muscheligFarbe farblos rotlichgelbStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 1 490ne 1 471 5 Doppelbrechung d 0 019 5 Optischer Charakter einachsig negativWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten wasserloslich leicht bitterer GeschmackLoweit konnte bisher nur in Form von Ausbluhungen und Krusten oder unregelmassig ausgebildeter Kristallkorner und kornigen Massen gefunden werden In reiner Form ist Loweit farblos und durchsichtig Durch Fremdbeimengungen von Eisenoxid kann er aber auch eine rotlichgelbe Farbe annehmen wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde das Loweit im Bad Ischler Salzberg in Oberosterreich und beschrieben 1846 durch Wilhelm von Haidinger der das Mineral nach dem osterreichischen Chemiker und Generalmunzprobierer von Wien Alexander Lowe 1808 1895 benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Loweit zur Mineralklasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen wo er als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe VI C 17 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Loweit ebenfalls in die Klasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate und dort in die Abteilung der Sulfate Selenate usw ohne zusatzliche Anionen mit H2O ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit mittelgrossen und grossen Kationen zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 7 CC 45 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Loweit in die Klasse der Sulfate Chromate und Molybdate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Sauren und Sulfate ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 29 04 03 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Sauren und Sulfate mit A 2Bn XO4 p x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenLoweit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 mit den Gitterparametern a 18 86 A und c 13 40 A sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenLoweit ist wasserloslich und hat einen leicht bitteren Geschmack 4 Bildung und Fundorte BearbeitenLoweit bildet sich meist in marinen Salzlagerstatten kann aber auch als Sublimationsprodukt aus vulkanischen Gasen entstehen Als Begleitminerale treten unter anderem Anhydrit Aphthitalit Blodit Epsomit Gips Hexahydrit Kieserit Langbeinit Mirabilit Pentahydrit Starkeyit Thenardit und Vanthoffit auf Als seltene Mineralbildung konnte Loweit bisher Stand 2012 nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher rund 20 Fundorte als bekannt gelten 7 Neben seiner Typlokalitat Bad Ischler Salzberg trat das Mineral in Oberosterreich noch in einem Salzbergwerk bei Hallstatt auf Weitere Fundorte in Osterreich sind unter anderem die Steinsalz Lagerstatte bei Durrnberg in Salzburg sowie das Salzbergwerk Altaussee und die Gips und Anhydrit Lagerstatte Schildmauer bei Admont in der Steiermark In Deutschland wurde Loweit bisher im Kaliwerk Neuhof Ellers am Himmelsberg bei Giesel Neuhof im Kaliwerk Wintershall und im Kaliwerk Hattorf bei Philippsthal in Hessen im Bergwerk Berlepsch bei Stassfurt in Sachsen Anhalt sowie bei Merkers in Thuringen gefunden Weitere Fundorte sind unter anderem Jianghan Mangnai und Qakilik in China die islandische Insel Surtsey Klodawa in der Woiwodschaft Grosspolen sowie der Soda Lake im kalifornischen Carrizo Plain National Monument West Salt Creek im Mesa County in Colorado und bei Carlsbad in New Mexico in den Vereinigten Staaten von Amerika 5 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenHelmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 591 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1979 ISBN 3 342 00288 3 S 671 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 610 Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Loweite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Loweit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 390 Webmineral Loweite a b John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Loweite In Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 63 8 kB a b c d Mindat Loweite Mineralienatlas Loweit Mindat Anzahl der Fundorte fur Loweit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Loweit amp oldid 237754921