www.wikidata.de-de.nina.az
Das Salzbergwerk Altaussee ˈaltˌaʊseː ist ein osterreichisches Salzbergwerk im Sandling bei Altaussee im Salzkammergut Die grosste Salzgewinnungsstatte Osterreichs wird von der Salinen Austria AG betrieben Salzbergwerk AltausseeAllgemeine Informationen zum BergwerkKnappenhaus des SalzbergwerksForderung Jahr 450 000 1 tInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Salinen Austria AGBeschaftigte 57 2 Betriebsbeginn 1147Geforderte RohstoffeAbbau von SteinsalzSteinsalzStockname AltausseeRohstoffgehalt 75 3 Geographische LageKoordinaten 47 39 5 N 13 44 21 O 47 651388888889 13 739166666667 Koordinaten 47 39 5 N 13 44 21 OSalzbergwerk Altaussee Steiermark Lage Salzbergwerk AltausseeStandort Berg SandlingGemeinde Altaussee NUTS3 Liezen BezirkBundesland SteiermarkStaat Osterreich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Moderne 1 3 Das Schaubergwerk 2 Geologie 3 Salzabbau heute 3 1 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Moglicherweise ist der Salzbergbau am Sandling Massiv sehr alt einen Nachweis in Bezug zum bronzezeitlichen Hallstatter Salzberg gibt es aber nicht Bei der in den 1990er Jahren am Sudhang des Sandlings entdeckten romerzeitlichen Siedlung am Michlhallberg aus dem 2 bis 4 Jahrhundert n Chr konnte eine Verbindung mit Salzabbau nicht nachgewiesen werden ist aber wegen Funden von schwerem Werkzeug zur Steinbearbeitung durchaus moglich 4 Der Michlhaller Salzbergbau konnte schon um 600 wieder inbetriebgenommen worden sein er ist vielleicht 777 wieder urkundlich 5 Die Saline wurde 1147 in einer Schenkungsurkunde Markgraf Ottokars III aus dem Geschlecht der Traungauer erstmals explizit urkundlich erwahnt 6 7 womit jedenfalls ein hochmittelalterlicher Betrieb Mitte des 12 Jahrhunderts gesichert ist Damals befanden sich zwei Salzpfannen am Ahorn 8 Ursprunglich wurden nur die offen zutagetretenden Solequellen genutzt denen man sukzessive nachgrub Der erste wenig ergiebige Platz befand sich vermutlich ostlich vom Dietrichkogel direkt uber Altaussee und ubersiedelte erst spater zum eigentlichen Ahornberg nordwestlich 9 Der Untertage Abbau beginnt vermutlich mit Anschlag des Moosberg Stollens 1209 10 Der Bergbau am heutigen Platz der Steinbergstollen wurde 1319 beim heutigen Steinberg oberhalb von Moos am Fuss des Presslwieskogels eroffnet 7 Hier befindet sich das hochst ergiebige Vorkommen das bis heute ausgebeutet wird Es wurde aber auch untertage nur Sole gewonnen Anfangs wurde das Salz direkt am Fusse des Berges in Salzpfannen hergestellt 1211 ubersiedelten die Sudhauser wegen Holzmangel vom Augstbach nordlich des Ortes nach Unterlupitsch sudwestlich 7 Ab dem spaten 13 Jahrhundert um 1285 wurden Soleleitungen in die neue Saline Bad Aussee in Unterkainisch geleitet 7 Die Ausbeute betrug uber lange Zeit um die 10 000 Tonnen jahrlich 7 Anfangs wurde der Abbau vom Zisterzienserstift Rein betrieben 1211 losten ihnen die Babenberger den Abbau ab 7 Im 13 Jahrhundert kam das Bergwerk unter Salzburger Kontrolle die Burg Pflindsberg erbaute Bischof Philipp von Spanheim in den 1250ern 10 1282 kam der Besitz an die Habsburger 10 der Konflikt um das Monopol eskalierte 1291 92 um Ischl Salzkrieg Ab 1334 wurde das Werk unter der Fuhrung der privaten Hallinger Gewerkschaft betrieben die Blutezeit des mittelalterlichen Ausseer Salzwesens 7 1449 verstaatlichte Kaiser Friedrich III aber den Salzabbau wieder 7 und ab der fruhen Neuzeit gehorten sie zum kaiserlichen Salinenarar Salzkammer weshalb man den Ausdruck Steirisches Salzkammergut pragte Auch nach Ende der Habsburgermonarchie blieb der Betrieb staatlich Moderne Bearbeiten Im Jahre 1906 wurde eine Soleleitung von Altaussee uber die Blaa Alm und Bad Ischl zu den Solvay Werken einen Chemiebetrieb in Ebensee verlegt 7 In den stillgelegten Werkern des Salzbergwerkes wurde gegen Ende des 2 Weltkriegs ein grosses Depot fur Kulturguter eingerichtet zum Teil fur Kunstschatze aus osterreichischen Kirchen Klostern und Museen dann aber auch NS Raubkunst insbesondere Hitlers Privat Sammlung fur das geplante Fuhrermuseum in Linz Gegen Kriegsende umfasste das Depot viele tausend Gemalde Statuen Mobel Waffen Munzen und Bibliotheken seinerzeit auf ungefahr 3 5 Milliarden US Dollar geschatzt Bei Kriegsende konnten die Salinenleitung und einheimische Bergmanner die Vernichtung der Kunstschatze und die Zerstorung des Bergwerkes vereiteln kurz vor der Besetzung Altaussees durch US Truppen am 8 Mai 1945 Die endgultige Raumung dauerte bis 1948 Hauptartikel Bergungsort Salzbergwerk Altaussee 1949 wurde der Erbstollen angeschlagen 7 Seit 1965 wird die Sole im Bohrlochsondenverfahren gewonnen 7 Seit die Bad Ausseer Saline 1983 stillgelegt wurde fliesst die gewonnene Sole zur Saline Ebensee wo heute das gesamte Salz der Abbaugebiete Altaussee Hallstatt und Bad Ischl gesotten wird 11 1997 wurden die heutigen Salinen Austria privatisiert Das Schaubergwerk Bearbeiten nbsp Die Barbarakapelle im Schaubereich des BergwerksAuf dem heutigen im Rahmen von Besichtigungen offentlich zuganglichen Solhorizont wurde 1319 mit der Solegewinnung begonnen Bereits vor dem Ersten Weltkrieg konnte das Eustach Harrischwehr besichtigt werden 1929 folgte die Errichtung eines Schaubergwerks mit zwei Museumsraumen und 1935 die Erweiterung der Besucherstrecke um die aus rohem durchscheinenden Steinsalz gebildete Barbarakapelle In der Kapelle befindet sich eine gotische Barbara Figur Nach dem Krieg wurde das Schaubergwerk 1946 wiedereroffnet Die heutige Besucherstrecke wurde 1952 inbetriebgenommen 2005 wurde das Museum umstrukturiert seitdem wird es als Salzwelten Altaussee vermarktet Das Schaubergwerk ist jeweils im Sommerhalbjahr geoffnet Begleitend gibt es einen Rundwanderweg als montanistischem Themenweg Via Salis genannt der die Bergbauorte um Altaussee verbindet 12 Geologie Bearbeiten nbsp Plastisch verformtes Rotsalz im SteinbergstollenDas Vorkommen gehort zum Haselgebirge an der Basis der Kalkalpen zu dem auch die Hallstatter und Ischler Vorkommen gehoren wie auch der Gips am Grundlsee Rigips Wissenschaftler entdeckten in permischen Steinsalzproben extremophile halophile Mikroorganismen Das Isolat wurde als neue Art identifiziert und mit Halobacterium noricense benannt 13 Salzabbau heute BearbeitenDie Salzgewinnung erfolgt heute fast ausschliesslich uber Sinkwerke im nassen Abbau Mit einer Jahresproduktion von 450 000 Tonnen Salz Stand 2008 1 ist das Salzbergwerk Altaussee heute die grosste Salzgewinnungsstatte Osterreichs Technische Daten Bearbeiten Streckenkilometer gesamt 66 99 km 2 Streckenkilometer begehbar 24 25 km 2 Horizonte Stockwerke gesamt 18 2 Horizonte begehbar 11 2 Horizonte in aktivem Abbau 4 2 Salzgehalt Haselgebirge durchschnittlich 75 3 Salzgehalt Sole etwa 29 3 Beschaftigte im Bergbau etwa 57 2 Soleproduktion Jahr 1 7 Mio m3 2 Literatur Bearbeiten800 Jahre Salzbergwerk Altaussee Osterreichische Staatsdruckerei Wien 1949 Walter Medwenitsch Die Geologie der Salzlagerstatten Bad Ischl und Alt Aussee Salzkammergut mit 4 Tafeln Geol Karte Faziesdiagramm Tektonogramm Lageskizzen und Profilen In Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien Band 50 Wien 1957 133 200 S zobodat at PDF 6 0 MB abgerufen am 16 Marz 2022 Herbert Fritz Faszination Salzbergwerke im Salzkammergut und ihre Bahnen 1 Auflage Railway Media Group Wien 2015 ISBN 978 3 902894 26 7 Leseprobe PDF abgerufen am 23 Februar 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Salzbergwerk Altaussee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Salzwelten Altaussee Webseite der Schaubergwerke der Salinen Austria salzwelten at Suche nach Salzbergwerk Altaussee In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Salzbergwerk Altaussee im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Einzelnachweise Bearbeiten a b Kunstlager im Berg der Schatze Abgerufen am 22 Juli 2012 a b c d e f g h Salzwelten Altaussee Bergwerk Technische Infos Abgerufen am 23 Juli 2012 a b c Othmar Schauberger Die alpinen Salzlagerstatten In Geol Bundesanstalt Hrsg Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Jahrgang 1978 Nr 3 Wien Dezember 1979 S 455 459 zobodat at PDF 423 kB abgerufen am 17 Januar 2016 Gerald Grabherr u a Michlhallberg Die Ausgrabungen in der romischen Siedlung 1997 1999 und die Untersuchung an der zugehorigen Strassentrasse Schriftenreihe des Kammerhofmuseums Bad Aussee Band 22 Verein der Freunde des Kammerhofmuseums Bad Aussee 2001 S 103 Herzog Tassilo gibt dem Kloster Kremsmunster unum hominem salem coquentem ex salina vero majori einen Salzsieder aus der grossen Saline Schon Aigner wies darauf hin dass michel ein altes Wort fur gross ist also der Ausseer nicht der Hallstatter Bergbau anzunehmen ist Hallstatt wurde wohl erst im 13 Jahrhundert wieder in Betrieb genommen urk 1311 August Aigner Der prahistorische Salzberg von Hallstatt und seine culturelle Bedeutung fur die Alpenvolker Vortrag vom 16 November 1901 In Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins fur Steiermark 38 1902 S 193 217 zobodat at PDF S 215f bzw im PDF S 23f Hans Hanke Salzbergbau im Toten Gebirge In Jahrbuch des Deutschen Alpenvereins Band 92 1967 S 40 ganzer Artikel S 39 42 ganzes Heft pdf dav bibliothek de dort S 46 a b c d e f g h i j k Bomben Helden und Schatzen die Geschichte des Salzbergwerkes Altaussee 1 2 Vorlage Toter Link www salzwelten at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abschnitt Im Uberblick die historischen Eckdaten des Salzbergbaues in Altaussee salzwelten at abgerufen am 2 April 2018 duas salis patellas in Enstal apud Mahorn Angabe in J Zahn Bearb Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark 798 1192 Band 1 Verlag des Historischen Vereines fur Steiermark 1875 Nr 261 S 271 f Digitalisat Google vollstandige Ansicht Josef Khalss Auf historischem Boden In Woadsack Nr 72 27 August 2014 ganzes heft pdf woadsack at Artikel online a b c Gerald Stiptschitsch Ausseerland Am Weg der Salzstollen auf reisen magazin at 15 Oktober 2014 aeiou Osterreich Lexikon Salz Abgerufen am 17 Juli 2012 Via Salis Webseite des Salzkammerguts ausseerland salzkammergut at abgerufen am 2 April 2018 Helga Stan Lotter Sergiu Fendrihan Andrea Legat u a Lebensfahige Halobakterien auspermischem Steinsalz und im Weltraum In Denisia 20 Kataloge der oberosterreichischen Landesmuseen Neue Serie 66 2007 S 313 322 zobodat at PDF Gemeindegliederung von Altaussee Katastralgemeinden Altaussee LupitschOrtschaften Altaussee Fischerndorf Lichtersberg Lupitsch PuchenDorfer Altaussee Fischerndorf Puchen Weiler Grundl Klaus Oberlupitsch Rotten Arzleiten Bach Hinterposern Hollau Lichtersberg Lupitsch Mitteregg Moos Neunhauser Platten Posern Ramsau Reith Steinberg Unterlupitsch Waldgraben Wimm Sonstige Ortslagen Ischler Hutte Loserhutte Salzbergbau Altaussee Scheiben Seewiese Thorl Wildenseehutte Almen Augstalm Augstwiesalm Ausseer Rettenbachalm Ausseer Sandlingalm Blaa Alm Brauningalm Egglgrubenalm Fludergrabenalm Gschwandtalm Schwarzenbergalm Wildenseealm Zahlsprengel Altaussee Zentrum Altaussee Umgebung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salzbergwerk Altaussee amp oldid 232422013