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Kurt Hermann Berthel 9 Juli 1897 in Gera 18 Januar 1960 in Karl Marx Stadt war ein deutscher Politiker KPD SED und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Er war Oberburgermeister der Stadt Chemnitz bzw Karl Marx Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKurt Berthel Sohn eines Baumwollspinners war der zweitalteste Sohn von elf Kindern Im Jahr 1905 zog die Familie nach Chemnitz Von 1903 bis 1911 besuchte Berthel die Volksschule und erlernte danach den Beruf eines Zimmermannes Im Jahr 1912 schloss er sich der Sozialistischen Arbeiterjugend SAJ an Nach Abschluss der Lehre ging Kurt Berthel von 1915 bis 1917 auf Wanderschaft Die Wanderjahre fuhrten ihn in viele deutsche Stadte In Wittenberg trat er 1916 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD bei Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Zentralverbandes der Zimmerer 1917 wurde er zur Kaiserlichen Armee eingezogen und nahm als Artillerist am Ersten Weltkrieg teil Er wurde 1919 aus dem Militardienst entlassen und arbeitete in Dortmund und Chemnitz 1920 wurde Berthel Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD und 1923 des Roten Frontkampferbundes Er war Mitorganisator der Proletarische Hundertschaften im Unterbezirk Chemnitz Im Jahr 1924 trat er der Roten Hilfe Deutschlands und der Internationalen Roten Hilfe bei Von 1926 bis 1933 war er Mitglied der KPD Fraktion im Chemnitzer Stadtrat Nahezu diese gesamte Zeit war er unbesoldeter Stadtrat Von 1928 bis 1933 fungierte er als Leiter des KPD Stadtteils Chemnitz West Nach einem Streik 1930 wurde er arbeitslos Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Berthel weiterhin illegal fur die KPD tatig Dutzendmal wurde seine Wohnung von der Gestapo auf den Kopf gestellt Dabei fanden die Hascher Anhaltspunkte fur die illegale Tatigkeit seiner Frau Gertrud Sie wurde am 25 Oktober 1935 vom Oberlandesgericht Dresden wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt und musste fur 28 Monate ins Zuchthaus 1 Kurt Berthel wurde 1936 wegen Vorbereitung zum Hochverrat inhaftiert mangels Beweisen jedoch wieder freigelassen und unter Polizeiaufsicht gestellt Ab 1937 arbeitete er als Zimmerer in Chemnitz spater wurde er zu den Hermann Goring Werken Salzgitter dienstverpflichtet Im Januar 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und als Zimmerer in einer Baukompanie eingesetzt Beim Bruckenbau in Graudenz wurde er 1945 verwundet und geriet dort im Marz 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft aus der er jedoch bereits im Oktober 1945 entlassen wurde Im November 1945 kehrte er nach Chemnitz zuruck und wurde Ende 1945 im Auftrag des Sachsischen Ministeriums fur Handel und Versorgung als Versorgungsinspektor und Leiter der Ernahrungsinspektion des Bezirkes Chemnitz eingesetzt Er trat wieder der KPD bei und wurde 1946 Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Die Stadtverordnetenversammlung von Chemnitz wahlte ihn im November 1948 zum Stadtrat fur Innere Verwaltung Ab 1949 war er Erster Burgermeister und ab Juni 1950 Stellvertreter des Oberburgermeisters Ab 1951 kommissarischer Oberburgermeister war er von Marz 1953 bis zu seinem Tod 1960 Oberburgermeister von Chemnitz 2 Wahrend seiner Amtszeit erfolgte die Wiedereroffnung des Chemnitzer Opernhauses 1951 die Umbenennung der Stadt in Karl Marx Stadt am 10 Mai 1953 die Ubergabe des Neubaus der Hochschule fur Maschinenbau an der Kurt Fischer Strasse 1957 die Einweihung des Kunsteisstadions am Kuchwald 1958 die Errichtung der Pioniereisenbahn heute Parkeisenbahn sowie die Inbetriebnahme der ersten Trinkwasserfluoridierungsanlage 1959 Kurt Berthel war ab 1953 Mitglied der Bezirks und Stadtleitung Chemnitz bzw Karl Marx Stadt der SED Er gehorte der Stadtverordnetenversammlung und ab 1958 dem Bezirkstag Karl Marx Stadt an Ab 1955 war er Mitglied des Prasidiums des Deutschen Stadte und Gemeindetages der DDR Kurt Berthel starb am 18 Januar 1960 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenVaterlandischer Verdienstorden in Silber 1957 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 1958 Verdienstmedaille der DDR Bis 1989 trugen eine Strasse ein Kinderheim und eine Kampfgruppenhundertschaft seinen Namen Literatur BearbeitenAus dem Leben revolutionarer Kampfer Hrsg von der Stadtleitung Karl Marx Stadt der SED Kommission zur Erforschung der Geschichte der ortlichen Arbeiterbewegung Karl Marx Stadt 1979 Bernd Rainer Barth Berthel Kurt Hermann In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Einzelnachweise Bearbeiten Portrat von Kurt Berthel in der Berliner Zeitung 12 Mai 1953 S 5 Nachruf im Neuen Deutschland 20 Januar 1960 S 2 Oberburgermeister von Chemnitz 1953 1990 Karl Marx Stadt Wilhelm Andre 1874 1896 Heinrich Gustav von Beck 1896 1908 Heinrich Sturm 1908 1917 Johannes Hubschmann 1917 1930 Walter Arlart 1930 1933 Otto Hartwig 1933 1936 Walter Schmidt 1936 1945 Ernst Ring 1945 Fritz Gleibe 1945 Heinrich Engelke 1945 Kurt Wuthenau 1945 Max Muller 1945 1952 Kurt Berthel 1952 1960 Fritz Scheller 1960 1961 Kurt Muller 1961 1986 Eberhard Langer 1986 1990 Dieter Noll 1990 1991 Joachim Pilz 1991 1993 Peter Seifert 1993 2006 Barbara Ludwig 2006 2020 Sven Schulze seit 2020 Normdaten Person GND 1016375751 lobid OGND AKS VIAF 246959418 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berthel KurtALTERNATIVNAMEN Berthel Kurt HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SED GEBURTSDATUM 9 Juli 1897GEBURTSORT GeraSTERBEDATUM 18 Januar 1960STERBEORT Karl Marx Stadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Berthel amp oldid 210985370