www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Rennfahrer Ernst Ring Fur den gleichnamigen Okonomierat und Domanenpachter Ernst Ring 1850 1906 genannt Ring Duppel siehe Ernst Ring Duppel Ernst Ring 27 April 1921 in Stettin 11 April 1984 in Riehen war ein deutscher Kommunalpolitiker und Rennfahrer Er war 1945 der erste Burgermeister der Stadt Chemnitz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Ring trat wiederholt als Dr jur auf fur den Titel hatte er nach eigenen Angaben an der Universitat in Rostock promoviert die Urkunde sei ihm bei seiner Verhaftung 1945 in Chemnitz abgenommen worden Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Westberlin soll sein Name nicht Ring sondern Weise gewesen sein 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Burgermeister von Chemnitz 1 2 Geschaftsmann in Westdeutschland 1 3 Asyl in der DDR 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBurgermeister von Chemnitz Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs gab sich Ring als Oberleutnant aus und baute mit Hilfe gefalschter Dokumente und Befehle in Annaberg einen eigenen Auffangstab versprengter Soldaten auf Er vermied es die Soldaten zuruck an die Front zu schicken und wehrte Ermittlungen der Wehrmacht und eine Besetzung seiner Dienststelle erfolgreich ab Am 3 Mai 1945 forderte Ring unter Waffengewalt den Chemnitzer Divisionsstab zur kampflosen Ubergabe der Stadt an die Alliierten bis zum nachsten Morgen auf und drohte mit der Zerstorung des Divisionsgebaudes Daraufhin wurde er von der Wehrmacht verhaftet und sollte am 4 Mai 1945 exekutiert werden konnte aber fliehen Am 7 Mai 1945 ubergab er die seinem Auffangstab unterstellten Soldaten als Gefangene an die heranruckende Rote Armee und wurde dafur als Stadtkommandant des besetzten Chemnitz eingesetzt 2 Am 8 Mai 1945 setzte das Alliierte Oberkommando der Stadt Ring als Burgermeister von Chemnitz ein 3 die offizielle Ernennung folgte am 9 Mai Er blieb nur wenige Tage im Amt und wurde am 15 Mai als Burgermeister wieder abgesetzt und von den sowjetischen Machthabern sechs Wochen lang inhaftiert Sein Nachfolger als Stadtoberhaupt von Chemnitz wurde Fritz Gleibe Geschaftsmann in Westdeutschland Bearbeiten Nach seiner Freilassung war Ring kurzzeitig stellvertretender Landrat im Kreis Wolmirstedt und setzte sich bald darauf nach West Berlin ab Hier heiratete er am 15 Marz 1946 die zwanzigjahrige Gerda Progatzky die er bald darauf verliess um nach Bayern zu ziehen Die Ehe wurde geschieden In Mittenwald grundete er die Dienststelle fur die Ruckfuhrung der Kirchenglocken des Landes Bayern Wegen Betruges in zwei Fallen einem Fall von Erpressung sowie einem Fall der Anstiftung zur Urkundenfalschung musste Ring in Munchen eine zehnmonatige Haftstrafe verbussen 1 Am 31 Marz 1950 heiratete er in St Gallen Bernhardine Sahl Nach seiner Freilassung betrieb Ring eine Bar in Westerland auf Sylt 1 und betatigte sich als Rennfahrer Mit einem 1 5 Liter Veritas Rennwagen wurde er 1950 beim Eifelrennen auf dem Nurburgring Dritter und nahm am Grossen Preis von Deutschland 1950 teil Wahrend er in der DDR bei einem Rennen auf dem Sachsenring bei Hohenstein Ernstthal an den Start ging wurde seine Bar im August 1950 wegen offener Schulden von Amts wegen geschlossen Ring sollte bei seiner Wiedereinreise in die Bundesrepublik festgesetzt und zur Zahlung der offenen Forderungen gezwungen werden 1 Asyl in der DDR Bearbeiten Ring beantragte gegen Ablosung seiner Schulden Asyl in der DDR und siedelte in diese uber Am 30 September 1950 wurde Ring bei einer Rennsportveranstaltung in Dessau von Wilhelm Pieck als Ubersiedler aus der Bundesrepublik feierlich in der DDR begrusst Die Neue Berliner Illustrierte zitierte Ring der versprach sich mit allen Mitteln fur die Zukunft und das Wohlergehen der DDR einzusetzen Die westdeutschen Behorden hatten ihn seiner Existenz beraubt 1 Ring erhielt wegen seiner Ubersiedlung Startverbot in der Bundesrepublik und trat am 1 Oktober 1950 zum Zweiten Dessauer Motorrad und Autorennen in Dessau an das er gewann 4 5 Ring gelang es die DDR Fuhrung um Wilhelm Pieck zu uberzeugen dass Erfolge der DDR im Motorsport der Reputation des jungen Landes forderlich waren Das DDR Regime beauftragte Ring daraufhin im Versuchs und Prufamt des Deutschen Amtes fur Material und Warenprufung DAMW in Berlin Johannisthal ein Staatliches Rennkollektiv zusammenzustellen und zu leiten das einen konkurrenzfahigen Rennwagen konstruieren sollte um im Strassenrennsport die Leistungsfahigkeit der sozialistischen Industrie zu demonstrieren Der DDR Fuhrung liess er mitteilen dass der bald eintretende Erfolg des Rennkollektivs dem Material aus der volkseigenen Industrie zu verdanken sei tatsachlich liess er sich jedoch Teile aus der Bundesrepublik beschaffen 6 Im Sommer 1951 wurden Ernst Ring und seine Ehefrau die er als Adlige auszugeben pflegte wegen Hochstapelei durch das Ministerium fur Staatssicherheit verhaftet 7 Sein Nachfolger als Leiter des Rennkollektivs das 1953 nach Eisenach umzog den Eisenacher Motorenwerken angegliedert wurde und bis 1956 mit den AWE Rennsportwagen Erfolge erzielen sollte wurde der bisherige technische Leiter Arthur Rosenhammer Rings Spur verliert sich in den 1960er Jahren in der Schweiz 2 uber seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt Er starb im Jahr 1984 in Riehen im Kanton Basel Stadt Literatur BearbeitenBenno Kirsch Oberburgermeister Rennfahrer Spion Die abenteuerliche Geschichte des Hochstaplers Ernst Ring epubli 2018 ISBN 374509901X Weblinks BearbeitenSpiegel 9 1951 Wenn Sie was taugen Dr Ernst Ring Ernst Ring auf racingsportscars com englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Spiegel 9 1951 Wenn Sie was taugen Dr Ernst Ring aufgerufen am 23 April 2014 a b Andre Seitz Unser cooler Burgermeister jungle world com aufgerufen am 18 April 2014 Chemnitzer Nachrichten Ausgabe vom 12 13 Mai 1945 Ernst Ring Results racingsports com aufgerufen am 18 April 2014 Rennsport 1949 50 auf w311 wiki aufgerufen am 19 April 2014 Motorsport in der DDR mdr de aufgerufen am 19 April 2014 Horst Ihling Autorennsport in der DDR 90 Jahre Rennwagenbau und Motorsport Delius Klasing Verlag Bielefeld 2006 ISBN 3 7688 5788 3 Seite 96 ff Oberburgermeister von Chemnitz 1953 1990 Karl Marx Stadt Wilhelm Andre 1874 1896 Heinrich Gustav von Beck 1896 1908 Heinrich Sturm 1908 1917 Johannes Hubschmann 1917 1930 Walter Arlart 1930 1933 Otto Hartwig 1933 1936 Walter Schmidt 1936 1945 Ernst Ring 1945 Fritz Gleibe 1945 Heinrich Engelke 1945 Kurt Wuthenau 1945 Max Muller 1945 1952 Kurt Berthel 1952 1960 Fritz Scheller 1960 1961 Kurt Muller 1961 1986 Eberhard Langer 1986 1990 Dieter Noll 1990 1991 Joachim Pilz 1991 1993 Peter Seifert 1993 2006 Barbara Ludwig 2006 2020 Sven Schulze seit 2020 Normdaten Person GND 1128850052 lobid OGND AKS VIAF 3088149108406968780000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ring ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Rennfahrer und PolitikerGEBURTSDATUM 27 April 1921GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 11 April 1984STERBEORT Riehen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Ring amp oldid 236588107