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Korinthisches Erz lateinische Bezeichnungen aes Corinthium haufiger Corinthium aes ist eine in der Antike haufig genutzte Legierung deren Herstellung und Verwendung aber schon im alten Agypten nachgewiesen werden kann Die Legierung deren Bezeichnung je nach Zeit und Ort wechselte ist kupferbasiert mit Beimengungen der Edelmetalle Gold und Silber Antike Quellen fuhren neben diesen Hauptbestandteilen noch Zusatze von bis zu 5 aus Blei Zinn Arsen oder Eisen an Durch verbesserte Abtrennungsverfahren sowie Ersatzstoffe mit gleichen Stoffeigenschaften kann man heutzutage von der Verwendung der toxischen Beimengungen absehen Korinthisches Erz wurde hauptsachlich fur die Herstellung von Luxusartikeln und Statuen verwendet Die bekanntesten Zentren zur Herstellung waren in der griechisch romischen Epoche auf Agina und Delos sowie naturlich in der namensstiftenden Stadt Korinth angesiedelt Korinthisches Erz Corinthium aes darunter die japanische Legierung Shakudō Inhaltsverzeichnis 1 Beimengungen 1 1 Verunreinigungen 1 2 Beabsichtigte Beimengungen 2 Geschichtliche Entwicklung und Abgrenzung 2 1 Mittelmeerraum 2 2 Asien 2 3 Sonstige 3 Experimentelle Forschungsarbeit 4 Farbung Patinierung 5 Moderne Entwicklung 6 Galerie 7 Literatur 8 AnmerkungenBeimengungen BearbeitenBeimengungen entstanden entweder durch die nicht saubere Abtrennung oder waren beabsichtigt sowohl zur Anderung der Materialeigenschaft inkl der Patinabildung als auch um die Farben und optischen Eigenschaften von Gold wie bei Bronze und Messing aber auch Silber wie bei der Arsenbronze auch Cuprum album genannt zu imitieren Das Senken der Materialkosten durch die Verringerung des mengenmassigen Anteils der teueren Edelmetalle in der Legierung konnte ebenfalls ein Grund sein Der Ersatz der giftigen Beimengungen bei Beibehaltung der gewunschten Eigenschaften beginnt schon im 18 und 19 Jahrhundert So kann man den Ersatz des Arsens durch eine Kupfer Zink Nickel Legierung auf die Ausschreibung des Vereins zur Forderung des Gewerbefleisses im Jahr 1823 fur Deutschland datieren Verunreinigungen Bearbeiten In der Fachliteratur werden giftige Zusatze wie Arsen und Blei angefuhrt Diese sind nicht zwingend beabsichtigte Legierungsbestandteile des Corinthium Aes sondern entstehen bei der schmelzmetallurgischen Gewinnung von Kupfer und waren je nach dem jeweiligen Stand der metallurgischen Kenntnis und Technik nicht vollstandig abtrennbar Das grundlegende Vorgehensprinzip war dabei dennoch einheitlich nur der Wirkungsgrad differierte Das gewonnene Kupfererz besteht z B bei Kupferantimonglanz aus Kupfer mit Beimengungen aus Antimon Arsen Blei Eisen und Schwefel Man versucht bei dem geschmolzenen Rohkupfer das 90 96 igen Cu Anteil aufwies durch Lufteinblasung und Zugabe schlackenbildender Zusatze eine Reinigung durchzufuhren Elemente wie Antimon Arsen Blei und Zink verfluchtigen sich als Oxide oder bilden Eisen Kobalt Nickel sowie Zinnoxidschlacken Diese Schlacke wiederum kann man vom Garkupfer abtrennen Beabsichtigte Beimengungen Bearbeiten Eine beabsichtigte Beimengung konnte gegeben sein um grundlegende Metalleigenschaften zu andern oder zu verbessern Als Beispiel fur die Verbesserung einer Materialeigenschaft kann man die Anderung von Festigkeit Geschmeidigkeit Gleiteigenschaft und Spanbarkeit anfuhren wobei gerade Bleizusatz die Warmbruchigkeit erhohen kann 1 Als reine Anderung kann man die Herbeifuhrung eines neuen Farbtons ansetzen Arsen gemeint ist hiermit das goldgelbe Arsenmineral Auripigment leitet seinen Namen vom altpersischen al zarnik mit der Bedeutung goldfarben her Es kommt als normale Verunreinigung bei Kupfer vor und wurde wegen seiner Farbe aber auch beabsichtigt beigegeben 2 Die silbrig weissen Arsenbronzen vor mehrmaliger Erhitzung auch gold rotlich bilden dabei einen deutlichen Kontrast zu den goldgelben Zinnbronzen Nicht wenige Beimengungen weisen beide Funktionen auf So war Blei in den vergangenen Jahrhunderten auf Grund seiner einfachen Herstellung und Verarbeitung aber auch wegen seiner Korrosionsbestandigkeit und hohen Dichte eine mogliche Beimengung Geschichtliche Entwicklung und Abgrenzung Bearbeiten nbsp Anch Kreuz Replik aus Corinthium aes mit GlyphenMittelmeerraum Bearbeiten Herstellung und Gebrauch des Korinthischen Erzes lassen sich bis zur agyptischen Schwarzbronze deren agyptische Bezeichnung mit HMTY KM 3 4 wiedergegeben werden kann zuruckverfolgen Eine ausfuhrlichere metallurgische Betrachtung wenn auch nicht annahernd so umfangreich wie spater bei Alessandra R Giumlia Mair sowie die Verwendung des HMTY KM findet sich schon 1966 in dem Beitrag On the Meaning of black copper bronze der geklammerte Bereich des Artikels enthalt im Originalbeitrag die entsprechenden Hieroglyphen 5 Giumlia Mair verwendete ab den 1990er Jahren anfangs zusatzlich die Bezeichnungen HSMN KM 6 oder NMTI KM 7 gab dies aber nach 1993 zu Gunsten des schon genannten HMTY KM auf Nur kurz fand HMTI KM Verwendung wobei durch Giumlia Mair auch bei spateren Publikationen nicht ausgefuhrt wurde ob diese Schreibvariante beispielsweise auf der Fehlinterpretation der Gruppenschreibungen einer Kartusche beruhte HMTY KM wird dabei ausgesprochen als hɛmp tʰi kʰaeːm Die Bedeutung der Hieroglyphen die man im nebenstehenden Bild sieht kann man wie folgt angeben Das Ideogramm mit der Bedeutung Kupfer Messing sowie ganz allgemein ein Objekt aus Kupfer oder Bronze Darunter die Hieroglyphe fur Schwarz Getrennt durch die drei Striche des Pluralmarkers von dem phonetischen km u a mit den Bedeutungen Kupferkorn und Kupfererz Zwei der wohl bekanntesten erhaltenen Figuren aus agyptischer Schwarzbronze sind die Darstellung des Harpocrates aus der 18 Dynastie bei der die durchgangigen Bronzefigur um goldene Haarapplikationen erganzt wurde sowie einer Frauenstatue aus der Spatperiode bei der Goldeinlagen in die Bronze des Korpus eingearbeitet wurden 3 nbsp Corinthium aes Medaille aus dem Jahr 2017 Material und Patinierung durch Markus EckardtDer Hohepunkt der Herstellung im Mittelmeerraum dem die Legierung seinen noch gebrauchlichen Namen verdankt lag raumlich in Korinth und zeitlich in der griechisch romischen Epoche Die griechische Bezeichnung lautete Korin8iako xalkino Korinthiako chalkino oder verkurzt xalkino Es handelte sich bei der griechischen Bezeichnung um eine Stoff vor allem aber Qualitatsangabe 8 Die mykenische Bezeichnung kyanos kyanos hingegen referenziert eindeutig auf eine bestimmte Farbeigenschaft der Patina die man auch in Agypten schon kannte die aber vor allem im mykenischen Umfeld verstarkt umgesetzt wurde 9 Sowohl im Mykenischen Griechisch als auch dem Klassischen Griechisch kann man als deutsche Ubersetzungen fur den Begriff kyanos Kornblume oder blau angeben Und tatsachlich ist es nicht falsch als Ubersetzungsvariante im konkreten Fall Kornblumenblau zu wahlen da man durch die Behandlung mit schwachen Kupfersalzlosungen das erganzende Farbenspektrum der Patina von Tiefviolett bis Blau erhalt Die lateinische Bezeichnungen Corinthium aes sowie Aes Corinthium hingegen sind hingegen reine Ortsreferenzen Das lateinische Nomen aes kann man ins Deutsche mit Erz Kupfer oder Bronze ubersetzen Corinthius a um ist ein Adjektiv und bedeutet schlicht korinthisch Man erhalt also somit als eine mogliche Ubersetzungsvariante korinthische Bronze Eine Gleichsetzung des schwarzen Goldes der Antike und auch von Niello mit korinthischem Erz wird mittlerweile als wenig uberzeugend zumeist abgelehnt einzig minderwertiges korinthisches Erz nahm eine schwarze Farbung an Da nur vergleichsweise wenige Stucke korinthischen Erzes aus der Antike erhalten sind ist eine Gesamtbeurteilung schwierig Der Begriff war in der Antike schon mit Legenden verbunden haufig auch mit den Namen legendarer Handwerker und Kunstler wobei spatere Zuschreibung nicht selten wenig mit der Realitat zu tun hatten Nach Plinius waren die Saulen der Korinthische Ordnung so benannt worden weil die ersten Exemplare dieser vor allem an den Kapitellen reich verzierten Saulen aus Corinthium aes gefertigt gewesen sein sollen 10 Aus juristischen Quellen ist bekannt dass in romischer Zeit ganz klar zwischen korinthischem Erz und einfacher Bronze unterschieden wurde 11 Es wurde vor allem im ersten Jahrhundert vor Christus bis in die mittlere Kaiserzeit zu einem Inbegriff von uberbordendem Luxus Zum Teil wurde es fur horrende Preisen gehandelt Neben kostbarem Tafelgeschirr fielen auch reliefierte Gefasse und Bronzen unter den Begriff die mit Meistersignaturen versehen waren und nicht selten auch gefalscht waren Die Herstellung ist noch in der fruhen Kaiserzeit belegt 12 Im kaiserlichen Haushalt gab es sogar die Stelle des corinthiarius Geschirrwart der fruher falschlich fur Hersteller von Corinthium aes missverstanden wurde sich in Wirklichkeit aber nur um diesen uberaus wertvollen und prestigetrachtigen Besitz zu kummern hatte Mit Anthus Neapor Philemo Agrippianus Sabinus und Zoilus Agrippianus sind funf dieser corinthiarii namentlich aus ihrer Grabinschrift bekannt Die Vorliebe fur diese wertvollen Guter konnte durchaus politische Dimensionen annehmen So baute Cicero seine Anklage im Repetundenprozess gegen Gaius Verres auch zentral um dessen Vorliebe fur Korinthisches Erz und die Methoden wie er mit Unterstutzung seiner Agenten Hieron und Cornelius Tlepolemos nach solchen wertvollen Stucken suchte und diese illegal an sich brachte Auch der Kaiser Augustus musste wegen seiner Vorliebe fur Corinthium aes Spott uber sich ergehen lassen Bei Trimalchio in Petronius Satyricon ist dessen Vorliebe fur Luxusguter wie unter anderem korinthisches Erz ein zentraler Aspekt des karikierenden Spotts 13 Asien Bearbeiten Sehr ahnliche Kupferlegierungen fanden auch in Syrien Persien Indien und China Verwendungen was durch ganz unterschiedliche Zeugnisse in Form von Uberlieferungen und Artefakten nachweisbar ist Die japanischen Irogane Legierungen darunter das japanische Rotkupfer Shakudō sind vermutlich eigenstandige Entwicklungslinien wenn auch ein grundlegender Wissensaustausch nicht ausgeschlossen werden kann Fur die These eigenstandiger Entwicklungslinien sprechen sowohl die leicht unterschiedliche Zusammensetzung der Legierungsbestandteile als auch die signifikant unterschiedliche Patinadicke Diese betragt ca 1 µm bei Shakudō bei den nicht japanischen Legierungen weist sie hingegen fast 20 µm auf 3 Sonstige Bearbeiten Zu trennen sind die bislang genannten von anderen Kupferlegierungen ahnlicher Zusammensetzung wie dem mesoamerikanischen Tumbaga da bei dieser Kupfer Gold Legierung eindeutig die niedrigere Schmelztemperatur und grossere Harte als Ziele anzusetzen sind wie man an der nachtraglichen Entfernung der Kupfer II oxid Patina 14 feststellen kann Experimentelle Forschungsarbeit BearbeitenDie genauen Angaben antiker meist romischer Quellen uber die Zusammensetzung des Corinthium Aes 15 7 die es als eine Mischung aus Kupfer 16 Silber und Gold beschreiben wurden von der Fachwelt lange Zeit angezweifelt Man konnte in der Edelmetallzusetzung ausschliesslich zum Erreichen einer schwarzen Patina keinen Sinn erkennen Stattdessen wurde die These vertreten es handelte sich um Verwechslungen oder Fehlinterpretationen der Ubersetzer Gleichzeitig wurden schwarzfarbene Metalleinlagen antiker Objekte falschlicherweise als Niello klassifiziert 17 1993 veroffentlichten die Archaometallurgin Alessandra R Giumlia Mair von der Universitat Udine und Paul T Craddock vom Britischen Museum einen ersten vergleichenden Band der auf Analysedaten verschiedener Legierungen aus Kupfer Silber Gold und anderen Metallen beruhte die eine stabile dunkle Patina aufweisen Die Autoren versuchen aufzuzeigen dass es einen nachvollziehbaren Reiseweg fur diese vor antike Schmiedetechnik gegeben hat und diese mindestens einen Zeitraum von 3500 Jahren umfasste 7 Spatere praktische Versuche hatten das Ziel der Herstellung von unterschiedlichen Corinthium aes Varianten auf Grundlage antiker und neuzeitlicher Quellen 15 Die ausfuhrlichste Rezeptur lieferte dabei die aus dem 2 Jahrhundert stammende Handschrift des Alchimisten Zosimos von Panopolis heute befindlich in der Universitat von Cambridge 18 die 1893 von Marcellin Berthelot 19 ins Franzosische ubersetzt wurde Die Theorie der unterstellten Verbindung zwischen den diversen Schwarzgoldlegierungen aus Agypten Palastina Mykene dem Romischen Reich und solchen jungeren Datums aus einigen Landern Asiens mit gleichen oder ahnlichen Legierungszusammensetzungen und eigenschaften konnten Giumlia Mair und Craddock durch vergleichende Analyse 1996 konkludent nachweisen 20 nbsp Corinthium statt ShakudōIn den Folgejahren verlagerte Giumlia Mair den Fokus ihrer Arbeit verstarkt auf den Bereich der japanischen Irogane Metalle mit Schwerpunkt der aus ihrer Sicht dem Corinthium Aes ahnlichen sogar verwandten Shakudō Legierungen Ausgangsbasis ihrer These stellen dabei die nachgewiesenen Handelsbeziehungen und der erfolgte Wissenstransfer zwischen Asien und Europa dar Den Zusammenhang zwischen den Metallen macht sie dabei an dem zeitlich spateren Aufkommen der japanischen Irogane Metalle fest was sich wie auch bei den Kanjis durch eine japanische Ubernahme chinesischen Wissens uber Korea erklaren liesse 21 Unter der Sammelbezeichnung Irogane Metalle versteht man dabei die farbigen Metalle also die farbigen Legierungen die in der japanischen Schmiedetechnik traditionell zum Einsatz kamen Der Begriff setzt sich aus den Kanjis 色 ausgesprochen iro mit der Bedeutung Farbe und 金 ausgesprochen kane gane mit den Bedeutungen Metall Geld Vermogen zusammen 色の金 iro no gane ist also ein farbiges Metall oder farbiges Vermogen was recht gut sowohl auf die verschiedenen Bronzelegierungen als auch auf die edelmetallhaltigen Legierungen Shakudō und Shibuichi verweist Shakudō 赤銅 wird im Deutsch haufig mit Rotkupfer ubersetzt was zu Irritationen fuhren kann da die Legierung wie Corinthium Aes vor allem fur seine Schwarzfarbung geschatzt wurde 22 Eine Auflosung dieses augenscheinlichen begrifflichen Widerspruches ist dabei schnell gefuhrt Bezeichnet man die Legierung unter Verwendung des japanischen Numeralidentifikators fur Farben erhalt man 赤銅色 also shakudōiro mit den Bedeutungen bronzefarben und schwarzbraun Somit kann man festhalten dass 赤銅 sowohl mit Rotkupfer als auch Schwarbraun Kupfer ins Deutsche ubersetzt werden kann Die Ergebnisse ihrer eigenen Recherche sowie aus Kooperationsprojekten aus dem Bereich der experimentellen Archaologie wurden u a 1998 auf einer Konferenz in Matsue vorgestellt Die grundlegende Funktionsweise des Verfahrens konnte verifiziert und somit die Korrektheit vieler der antiken Quellen bestatigt werden 23 Weitere Ergebnisse aus dem Bereich der experimentellen Archaologie umfassten die Bereiche der Verarbeitbarkeit und Patinierbarkeit von Schwarzkupferlegierungen bei wechselnden Zusatzen und unterschiedlichen Patinierbadern 24 Ein moderner Zweig entstammt der Verwendung von neuen Legierungen wie dem deutschen Mujodogane 25 im Bereich der japanischen Schmiedetechnik Durch die bestehende Ahnlichkeiten von Shakudō mit den diversen Corinthium Aes Legierungen war der Schritt der Verwendung dieser nicht japanischen Legierungen auch bei Mokume Gane naheliegend Die experimentelle Forschungsarbeit steht dabei in allen Facetten in Tradition der historischen Corinthium Herstellung da diese durch die Jahrhunderte und in den unterschiedlichen Herstellungsorten deutlichen Variationen unterworfen gewesen ist wie Metallanalysen ergaben 3 Farbung Patinierung BearbeitenDie standardmassige Patina von Corinthium aes weist in ihrer klassischen Auspragung eine aubergine schwarze Farbung auf Die sich durch Hautkontakt stets nachbildende Patina ist die fur Gold und Silberschmiede interessante Eigenschaft der Legierung Dadurch kommt es zu keiner Vernarbung des Schmucks worunter man das Entstehen von deutlich sichtbaren Kratzern im Metall versteht 26 Die Neubildung der Patina erfolgt dabei durch Oxidation der Kupferlegierung mit Luftsauerstoff und Schweiss nbsp Abrieb mit Dunkelfarbung der entsprechenden HautpartieDie sich neubildende Patina kann beim Trager durch Abrieb zu einer Dunkelfarbung der entsprechenden Hautkontaktstelle fuhren Dieser kann durch Innenelemente aus einem anderen Metall vorgebeugt werden 27 Durch den deutschen Goldschmied M Lehr wurden seit 2001 Wege aufgezeigt wie man trotz einer Reduktion des Edelmetallgehalts die gleiche Patinierbarkeit erreicht 28 Einen anderen Fokus legte der deutsche Goldschmied Markus Eckardt dessen Arbeiten seit 2012 den Schwerpunkt auf die Vollausbildung der Patina und deren Erhalt nach Fertigstellung umfasst Arbeitshintergrund und ausloser waren Patinavollausbildung trotz Innenelementen die spezielle Farbungsintention sowie die Kontrastfunktion Fertigte Eckardt seit Ende der 1990er Jahre primar Replika romischer Bodenfunde aus Corinthium Aes fuhrte die spatere Verwendung von Innenelementen aus anderen Metallen zur Vermeidung des Abriebs zu Problemen bei der Patinavollausbildung 27 Die reine Farbungsintention wiederum verlangt nach der Moglichkeit der Vollausbildung einer letztlich sogar tiefschwarzen Patina mit einem leichten Schimmer die erst im Vernarbungsfall in den normalen Patina Bildungszyklus ubergeht und ihre Vollausbildung ansonsten idealerweise beibehalt 29 Neue Entwicklungslinien im Bereich der Kupferlegierungsfarbung durfen dabei nicht verwundern Wie das Deutsche Kupferinstitut in seiner Verlagsausgabe Kupfer schon 1961 ausfuhrte ist das Farben eine sehr komplexe Technologie die auch heute noch nicht vom chemischen Fortschritt erreicht wurde Farben von Kupfer erfordert wie kein anderes Oberflachenbehandlungsverfahren grosses handwerkliches Geschick verbunden mit langer praktischer Erfahrung 30 Moderne Entwicklung Bearbeiten nbsp Corinthium mit Brillanten und Gold Fokus Kontrast der PatinaEine Renaissance als Legierung erlebt Corinthium aes seit 2003 in Deutschland durch die verstarkte Verwendung in der ursprunglich aus Japan stammenden Mokume Gane Technik sowie der Damast Herstellung fur den Schmuckbereich Als Ausloser kann man hierfur den gunstigeren Preis als Palladium Weissgold und Gold anfuhren was durch die Moglichkeit der Edelmetallreduktion in der Legierungszusammensetzung vor allem zur Zeit der steigenden Edelmetallpreise zusatzlich befeuert wurde 28 nbsp Corinthium aes Munze aus 2017 Material und die typische dunkelschwarze Patina durch Markus EckardtAnsonsten sprechen die gute Verarbeitbarkeit sowie der interessante Farbwechsel der von kupferfarben uber dunkelbraun bis tiefschwarz 29 reicht und die Vernarbungsfreiheit fur die Verwendung von Corinthium aes Das Korinthische Erz gehort dabei nicht zu den klassisch japanischen Mokume Gane Damast Materialien und wird bei Verwendung durch die Punzierung u a von dem japanischen Shakudō eindeutig getrennt Optisch kann man den Unterschied erst nach Vollausbildung der Patina erkennen das Rotgold Shakudō erreicht maximal eine satte tiefbraune Farbung Corinthium aes hingegen bildet eine aubergine schwarze Patina aus Dieser Trend begann durch eine Reihe von Mokume Gane Kunstlern seit 2000 Im Zuge dieser Verwendung ist auch der Wunsch der starkeren Kontrastfunktion weg von der klassischen aubergine schwarzen hin zu einer tiefschwarzen Patina zu verorten 27 Galerie BearbeitenCorinthium aes nbsp Frauenringreplik eines romischen Bodenfundes aus Corinthium aes nbsp Herrenringreplik mit teilweise ausgebildeter Patina nbsp Armreifreplik aus Corinthium aes mit sich deutlich ausbildender Patina nbsp Ringinnenseite mit Stempelung nbsp Corinthium Aes Ring mit Brillanten Einlage Fokus starker Kontrast der Legierung nbsp Schale aus Corinthium aes mit tiefschwarzer PatinaLiteratur BearbeitenErnst von Bibra Die Bronzen und Kupferlegierungen der alten und altesten Volker mit Rucksichtnahme auf jene der Neuzeit Verlag von Ferdinand Enke Erlangen 1869 Marcellin Berthelot Histoire des Sciences La Chimie au Moyen Age Band 2 Imprimerie nationale Paris 1893 Nachdruck Rubens Duval Ubersetzer Whitefish MT 2009 Alessandra R Giumlia Mair Paul T Craddock Das schwarze Gold der Alchimisten Corinthium Aes Zaberns Bildbande zur Archaologie Band 11 Sonderhefte der Antiken Welt Jahrgang 24 Philipp von Zabern Darmstadt 1993 ISBN 3 8053 1419 1 Richard Neudecker Korinthisches Erz In Der Neue Pauly DNP Band 6 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01476 2 Sp 744 745 Rebekka Pabst Olivia Zorn Corinthium Aes Das Geheimnis des schwarzen Kupfers Sonderschriften der Agyptischen Sammlung 7 Agyptisches Museum und Papyrussammlung Staatliche Museen zu Berlin Berlin 2023 ISBN 978 3 88609 882 8 Anmerkungen Bearbeiten Carl Bischoff Das Kupfer und seine Legierungen Mit besonderer Berucksichtigung ihrer Anwendung in der Technik Berlin 1865 S 40 et passim Vgl Ioannes Alexandrides Pseudo Democritus Physica et Mystica Chrysopoeia 1880 a b c d Vgl Corrosion patina or voluntary patina Contribution of non destructive analyses to the surface study of copper based archaeological objects Abgerufen am 8 Dezember 2014 Vgl Alessandra Giumlia Mair Peter Gaboda u a Two statuettes with HMTY KM in the fine arts museum Budapest In Metals and Societies Studies in honour of Barbara S Ottaway T L Kienlin Universitatsforschungen zur prahistorischen Archaologie 169 B Roberts Hrsg Bonn 2009 S 433 442 John D Cooney On the Meaning of black copper bronze Zeitschrift fur Agyptische Sprache und Altertumskunde 93 Berlin 1966 S 43 48 P T Craddock A R Giumlia Mair HSMN KM Corinthium aes Shakudo Blackpainted bronze in the ancient world In Metal Plating amp Patination Cultural technical amp historical developments Kap 9 London 1993 a b c Vgl Alessandra R Giumlia Mair Paul T Craddock Das schwarze Gold der Alchimisten Corinthium Aes Darmstadt 1993 Hilfsweise Mit Xalkino korin8iako kranos wird der Helm aus korinthischer Bronze bezeichnet und auch argyro kai xalkino gibt Silber und Bronze als Metall Stoffangabe wieder Korin8iako mit Bezug auf xalkino angepasst xalkos korin8iakos Chalkos korinthiakos korinthisches Kupfer aber Korin8iako xalkino Korinthische Bronze im Sinne von aus korinthischer Bronze als Qualitatsmerkmal des Produktes Vgl Ernst Freiherr von Bibra Die Bronzen und Kupferlegierungen der alten und altesten Volker mit Rucksichtnahme auf jene der Neuzeit Erlangen 1869 S 208 e p Plinius naturalis historia Naturgeschichte 34 13 Digesten 32 100 3 Pausanias 2 3 3 Richard Neudecker Korinthisches Erz In Der Neue Pauly DNP Band 6 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01476 2 Sp 744 745 Vgl Elizabeth P Benson The art of Precolumbian gold the Jan Mitchell collection Boston 1985 a b so Gaius Plinius Secundus d A Naturkunde Naturalis Historia Metallurgie Roderich Konig Hg Ubers u a Munchen Zurich 1989 Und Marcellin Berthelot Histoire des Sciences La Chimie au Moyen Age Band 2 1893 Rubens Duval Ubers Whitefish MT 2009 Vgl www archaeometallurgie de Stand 31 Januar 2008 Vgl Alessandra Giumlia Mair Black Copper ist not Niello London 1997 11 S 35f Vgl Zosimos von Panopolis Uber die Herstellung und Farbung der corinthischen Bronze oder des schwarzen Metalls Cambridge Handschrift Mm 6 29 Weiterfuhrend Marcellin Berthelot La Chimie au Moyen Age Band II Paris 1893 S 223 Siehe auch Digitalisierte Ausgabe Berthelot La Chimie au Moyen Age Abgerufen am 7 Dezember 2014 Vgl A Giumlia Mair Das Krokodil und Amenemhat III aus el Faiyum Hmti km Exemplare aus dem Mittleren Reich In Antike Welt 27 4 1996 S 257 267 ebd Abschnitt Krokodil von El Fayum in der agyptischen Sammlung in Munchen Vgl A R Giumlia Mair u P T Craddock Irogane alloys in classical antiquity Bulletin of the Metals Museum Sendai 1994 S 3 17 Und A R Giumlia Mair Early instances of Shakudo type alloys in the West Bulletin of the Metals Museum Sendai 1997 S 3 15 Silvia Miklin Kniefacz Shakudo und Shibuichi Einblicke in die japanische Goldschmiedekunst In Metallkonservierung Metallrestaurierung Geschichte Methode und Praxis Martina Griesser Stermscheg u Gabriela Krist Hg Wien u a 2009 129 138 S 129 Vgl A Giumlia Mair amp M Lehr Patinating Black Bronzes Texts and Tests in Proceedings of the 4th International Conference on the Beginning of the Use on Metals and Alloys BUMA IV Sendai 1998 Vgl A Giumlia Mair amp M Lehr Experimental reproduction of artificially patinated alloys identified in ancient egyptian palestinian mycenean and roman objects Eindhoven 2003 Vgl Mujodogane Archiviert vom Original am 23 August 2014 abgerufen am 25 Dezember 2014 u Staatspreis Design Silberlegierung Mujodogane Anerkennung Produktdesign Abgerufen am 25 Dezember 2014 Vgl Andreas Neumann Mokume Gane Damast als Beispiel japanischer Entwicklungslinien Astarte Verlag In Offene Abstract u Essay Sammlung der All Asian Society 2000 2007 Wadgassen 2008 S 21 a b c Vgl Corinthium aes Das schwarze Gold der Antike die Seele einer Nacht voller Magie Abgerufen am 8 Dezember 2014 a b Vgl A Giumlia Mair u M Lehr Herstellung von Corinthium Aes Goldschmiedezeitung 1 2000 S 104 107 a b Vgl Beispiele fur Dauerpatina bei Corinthium aes Markus Eckardt Abgerufen am 7 Dezember 2014 Siehe Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e V Kupfer Dusseldorf 1982 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korinthisches Erz amp oldid 238015480