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Konrad von Krosigk um 21 Juni 1225 im Kloster Sittichenbach war von 1201 bis 1209 Bischof von Halberstadt Auf ihn gehen bedeutende Bestande des Halberstadter Domschatzes zuruck Heinrich Weltring Konrad von Krosigk Dom zu Halberstadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr stammt aus der bereits im Hochmittelalter bedeutenden Familie von Krosigk bei Halle an der Saale und war der Sohn Dedos II von Krosigk Die Quedlinburger Abtissin Bertradis I von Krosigk war seine Schwester 1184 wurde Krosigk erstmals urkundlich fassbar als er als Subdiakon und Domherr in Halberstadt Erwahnung findet Als Neffe des Halberstadter Bischofs Dietrich von Krosigk 1180 1193 und verwandt mit dessen Nachfolger Gardulf von Harbke 1193 1201 vollzog er eine rasche Laufbahn 1185 war er Probst von Liebfrauen 1187 zudem von St Paul 1191 vereinte er die Funktionen des Domprobstes und des Probstes von Liebfrauen 1 1201 schliesslich wurde er zum Bischof von Halberstadt gewahlt 2 Als Bischof machte er sich als treuer Anhanger der Staufer und Parteiganger des Gegenkonigs Philipp von Schwaben bei Papst Innozenz III unbeliebt und zog den Kirchenbann auf sich Um sich vom Bann zu losen verpflichtete er sich zu einer Pilgerreise ins Heilige Land Krosigk schloss sich in Venedig dem Heer des Vierten Kreuzzugs an welches Jerusalem als offizielles Ziel ausgerufen hatte aber stattdessen uber die kroatische Stadt Zadar nach Konstantinopel segelte Die byzantinische Hauptstadt wurde von den Kreuzfahrern erobert und geplundert Der Bischof von Halberstadt hatte einen erheblichen Anteil an den Geschehnissen des Kreuzzugs Er war eine der fuhrenden Personlichkeiten Die Leitung des Heeres lag zwar bei Bonifatius von Montferrat und dem venezianischen Dogen Enrico Dandolo Aber er war an seiner geistlichen Fuhrung beteiligt etwa wenn der Segen uber das Heer vor Schlachten gegeben werden sollte oder wenn Entscheidungen die den Kriegsverlauf bestimmten geistlich begrundet wurden Ein Beispiel ist etwa die Exkommunikation aller an der Plunderung von Zadar ehemals Zara Beteiligten die spater zwar vom Papst zuruckgenommen den Kreuzzugsteilnehmern aber nicht mitgeteilt wurde Auch unterstutzte er die kirchliche Rechtfertigung des Zugs gegen Konstantinopel Gemeinsam mit den Bischofen von Troyes und Soisson versicherte er in einem Gottesdienst den Kreuzfahrern dass der Kampf gegen Konstantinopel rechtmassig sei da die Griechen Verrater Morder und illoyale Untertanen der rechtmassigen Kaiser seien Die Griechen die den Papst nicht als Stellvertreter Gottes anerkennen waren Feinde Gottes An diese Sicht glaubte wohl Krosigk selbst ebenso an die Rechtmassigkeit der Kronung Balduins von Flandern zum Kaiser eines lateinischen byzantinischen Reichs und somit an die Vereinigung der westlichen und ostlichen Kirche 3 4 Nach der Einnahme Konstantinopels bemachtigte er sich zahlreicher Wertobjekte aus den byzantinischen Kirchen namentlich aus der Pharoskirche der Apostelkirche und weiteren Kirchen Konstantinopels 5 Laut eigener Auskunft schenkte ihm der byzantinische Kaiser vermutlich Kaiser Balduin I viele wertvolle Gegenstande Reliquien liturgische Gerate und kostbare Seidenstoffe 6 Sie haben sich im Domschatz Halberstadt bis heute erhalten Anschliessend pilgerte er doch noch ins Heilige Land weiter wo er sich einige Zeit in Tyrus aufhielt und unter anderem den Bischof von Sidon weihte Auf der Ruckreise suchte er Papst Innozenz III auf der im Juni 1205 den Kirchenbann von ihm loste Als er anschliessend an seinen Bischofssitz Halberstadt zuruckkehrte hatte er zahlreiche bedeutende Reliquien und Schatze im Gepack Des Tages seiner Ankunft in Halberstadt am 16 August 1205 wurde jahrlich mit einem Fest der Ankunft der Reliquien gedacht In einer urkundlichen Schenkung vermachte er dem Dom zu Halberstadt zahlreiche Reliquien u a der zwolf Apostel Splitter des hl Kreuzes und eine kostbare byzantinische Hostienschale aus dem 12 Jahrhundert 7 1209 legte er sein Bischofsamt nieder und trat ins Zisterzienserkloster Sittichenbach ein 1213 erschien er als papstlicher Kommissar der in der Magdeburger und Bremer Kirchenprovinz den Kreuzzug von Damiette vorbereitete Fur den Naumburger Bischof Engelhard trat er als dieser den Kreuzzug angetreten hatte als Weihbischof in Naumburg ein und hielt unter anderem 1216 eine Synode in Naumburg ab 8 Er starb 1225 im Kloster Sittichenbach der Ort seiner Bestattung ist unbekannt Wenngleich sein Werdegang der eines stringenten Erfolgsmenschen scheint verraten Quellen dass er ein tiefglaubiger Christ und Zweifler an den Werten der irdischen Welt war In einer Urkunde von 1202 kommt dies deutlich zum Ausdruck in der er die Welt wie ein dunkles Gefangnis bezeichnet und die Frucht allen irdischen Bemuhens in der ewigen Belohnung in Gott sieht 9 Noch vor dem Antritt zum Kreuzzug denkt er an Abdankung die er schliesslich 1208 auch tatsachlich vollzieht und ins Kloster geht Da er auch in seiner Funktion als Zisterziensermonch noch im Auftrag des Papstes fur Kreuzzuge warb 10 glaubte er wohl an die Rechtmassigkeit des Kreuzzugsgedankens Literatur BearbeitenRaphaela Averkorn Die Bischofe von Halberstadt in ihrem kirchlichen und politischen Wirken und in ihrer Beziehung zur Stadt von den Anfangen bis zur Reformation In Burger Bettelmonche und Bischofe in Halberstadt Studien zur Geschichte der Stadt der Mendikanten und des Bistums vom Mittelalter bis zur Fruhen Neuzeit Werl 1997 Heinz Wiessner Das Bistum Naumburg 1 Die Diozese 2 In Max Planck Institut fur Geschichte Hrsg Germania Sacra NF 35 2 Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg Berlin New York 1998 S 1006f Gustav Schmidt Hrsg Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt und seiner Bischofe Erster Theil bis 1236 Publicationen aus dem Kgl Preussischen Staatsarchiven 17 Halberstadt 1883 Alfred J Andrea Conrad of Krosigk Bishop of Halberstadt Crusader and Monk of Sittichenbach His ecclesiastical career In Analecta Cisterciensia 43 1987 S 12 91 Stefan Tebruck Kreuzfahrer Pilger Reliquiensammler Der Halberstadter Bischof Konrad von Krosigk 1225 und der Vierte Kreuzzug In Kunst Kultur und Geschichte im Harz und Harzvorland um 1200 Veroffentlichungen des Landesamts fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Arbeitsberichte 8 Petersberg 2008 S 26 48 Arne Effenberger Via Italia Byzantinische Kunstwerke und Reliquien in Mitteldeutschland In Schriften zur sachsischen Geschichte und Volkskunde 47 2013 305 346Weblinks BearbeitenRudolph von Krosigk Nachrichten zur Geschichte des Dynasten und Freiherren Geschlechts von Krosigk Zusammengestellt aus Urkunden Aut h entischen Schriftstellern Archiv und Familien Nachrichten 1856 Band 4te Generation Nummer 7 Conrad a 1226 als Manuscript gedruckt Druck J Petsch Berlin 1856 S 60 74 books google online Abb Krosigk Conrad von In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 15 Leipzig 1737 Sp 1982 1984 Einzelnachweise Bearbeiten Alfred J Andrea Conrad of Krosigk Bishop of Halberstadt Crusader and Monk of Sittichenbach His Ecclesiastical Career 1184 1225 In Analecta Cisterciensia Nr 43 1987 S 12 91 hier S 15 16 Alfred J Andrea Conrad of Krosigk Bishop of Halberstadt Crusader and Monk of Sittichenbach His Ecclesiastical Career 43 Auflage Analecta Cisterciensia 1987 S 19 20 Stefan Tebruck Kreuzfahrer Pilger Reliquiensammler Der Halberstadter Bischof Konrad von Krosigk 1225 und der Vierte Kreuzzug In Kunst Kultur und Geschichte im Harz und Harzvorland um 1200 Veroffentlichungen des Landesamts fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Arbeitsberichte 8 Petersberg 2008 S 26 48 Alfred J Andrea Conrad of Krosigk Bishop of Halberstadt Crusader and Monk of Sittichenbach His Ecclesiastical Career In Analecta Cisterciensia Band 43 1987 S 30 41 Arne Effenberger Via Italia Byzantinische Kunstwerke und Reliquien in Mitteldeutschland In Schriften zur sachsischen Geschichte und Volkskunde Band 47 2013 S 305 346 hier S 339 341 Gustav Schmidt Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt und seiner Bischofe In Publicationen aus dem Kgl Preussischen Staatsarchiven 17 Band 1 Halberstadt 1883 S 400 403 hier S 401 Bernhard Bischoff Mittelalterliche Schatzverzeichnisse Erster Teil Von der Zeit Karls des Grossen bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts In Zentralinstitut fur Kunstgeschichte Hrsg Veroffentlichungen des Zentralinstituts fur Kunstgeschichte in Munchen Band IV Prestel Verlag Munchen 1967 S 150 152 Alfred J Andrea Conrad of Krosigk Bishop of Halberstadt Crusader and Monk of Sittichenbach His Ecclesiastical Career In Analecta Cisterciensia Band 43 1987 S 73 83 Gustav Schmidt Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt und seiner Bischofe In Publicationen aus dem Kgl Preussischen Staatsarchiven 17 Band 1 Halberstadt 1883 S 369 371 hier S 369 Alfred J Andrea Conrad of Krosigk Bishop of Halberstadt Crusader and Monk of Sittichenbach His Ecclesiastical Career In Analecta Cisterciensia Band 43 1987 S 85 87 VorgangerAmtNachfolgerBerthold von HarbkeBischof von Halberstadt 1201 1209Friedrich II von KirchbergNormdaten Person GND 1030492891 lobid OGND AKS VIAF 296071522 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krosigk Konrad vonKURZBESCHREIBUNG Bischof von HalberstadtGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 21 Juni 1225STERBEORT Kloster Sittichenbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad von Krosigk amp oldid 239587230