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Kloster Munsterlingen war zuerst ein Augustiner Chorfrauenstift spater ab dem 16 Jahrhundert ein Kloster von Benediktinerinnen in der Gemeinde Munsterlingen des Schweizer Kantons Thurgau Anlage des ehemaligen Klosters in Munsterlingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunglicher Standort am Ufer des Bodensees 1 2 Nutzung fur die reformierte und katholische Konfession 1 3 Spaterer Standort landeinwarts 1 4 Nutzungsanderung 2 Eisprozessionen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglicher Standort am Ufer des Bodensees Bearbeiten nbsp Fruheres Kloster Munsterlingen am Seeufer nbsp Luftbild auf das Gelande des ursprunglichen Klosters in MunsterlingenDer Legende nach soll das Kloster um 986 von einer Schwester des Abts Gregor von Einsiedeln 964 996 direkt am Ufer des Bodensees gegrundet worden sein aus Dankbarkeit dafur dass sie bei der Uberquerung des Bodensees aus Seenot durch einen Fohnsturm gerettet wurde Der Ort wurde Monasteriolum und spater Munsterlingen genannt Von 986 bis 1000 wurden Schwestern vom Augustinerkloster in Kreuzlingen nach Munsterlingen verlegt und hielten sich auch dort an die Augustinerregeln 1 Die Abtei war der hl Walburga geweiht und sah von Anfang an ihre Aufgabe in der Krankenpflege 1125 gestattete Kaiser Heinrich V dem Bischof von Konstanz Ulrich I von Kyburg Dillingen die Restaurierung des Klosters und verlieh dem Haus verschiedene Gefalle Papst Innozenz IV bestatigte 1254 die Augustinerregel Papst Alexander VI 1497 in einer Bulle deren Beachtung Die Nonnen wurden im Spatmittelalter auch als Dominikanerinnen betrachtet obwohl sie diesem Orden nicht angehorten Jedoch waren seit dem ersten Viertel des 14 Jahrhunderts ihre Seelsorger Dominikaner aus dem Predigerkloster St Niklaus in Konstanz Als Schirmvogte amteten die Herren von Klingen doch konnte sich das Frauenkloster 1288 von deren Vogtei loskaufen Das Kloster baute die Immunitat fur den Klosterbezirk aus und begann eine Gerichtsherrschaft uber ihre Hofe zu errichten Im 14 Jahrhundert nahm die Stadt Konstanz das Kloster Munsterlingen in ihr Burgerrecht auf 1460 kam Munsterlingen unter die Kastvogtei der sieben im Thurgau regierenden eidgenossischen Orte Zurich Luzern Uri Schwyz Unterwalden Zug und Glarus und unterstand fortan deren hohen Gerichtsbarkeit 1486 erwarb Munsterlingen vom Kloster Petershausen die Halfte der Gerichtsherrschaft von Landschlacht Die andere Halfte kaufte das Kloster 1621 von elf Inhaberfamilien in Landschlacht Durch die Gerichtsherrschaft erhielt Munsterlingen 1509 vertraglich im statuierten thurgauischen Gerichtsherrenstand Einsitz Das Kloster behielt die niedere Gerichtsbarkeit unter anderem in Munsterlingen Landschlacht Uttwil einem Teil von Schonenbaumgarten und Belzstadel bis 1798 2 Nutzung fur die reformierte und katholische Konfession Bearbeiten Im Jahr 1524 hielt die reformierte Lehre in Munsterlingen Einzug Im Jahr 1533 wurde die alte Klosterkirche fur beide Konfessionen zugelassen Im Jahr 1549 kamen zur Erneuerung des katholischen Glaubens Benediktinerinnen aus Engelberg Im Jahr 1617 wurde fur die Reformierten eigens eine Kirche in Scherzingen gebaut Im Jahr 1633 verliessen die Benediktinerinnen wegen der Schweden die vor Konstanz lagen das Kloster Danach zogen dort aufstandische Bauern ein 3 Spaterer Standort landeinwarts Bearbeiten nbsp Ehemalige Klosterkirche und heutige katholische KircheVon 1709 bis 1713 wurde fur das Kloster etwas hoher und landeinwarts am heutigen Standort an der Landstrasse ein neues Konventsgebaude nach Planen von Franz Beer errichtet Die barocke Klosterkirche wurde 1711 1716 erbaut Im Jahr 1836 wurde das Kloster wegen Uberschuldung unter staatliche Aufsicht gestellt 4 Im April 1848 lag dem Kleinen Rat von Thurgau ein Dekret uber Aufhebung von sechs Klostern vor darunter Munsterlingen 5 Noch im gleichen Jahr wurde das Kloster aufgehoben Nutzungsanderung Bearbeiten 1840 wurde zunachst nur in einem vom Kanton Thurgau ubernommenen Flugel des Klosters das Kantonsspital Munsterlingen eingerichtet und seither durch mehrere Um und Anbauten modernisiert und medizinischem Standard angepasst Die letzte Erweiterung erfolgte 1998 6 Auf dem ursprunglichen Klostergelande am Bodensee wurden ab 1838 psychisch Kranke damals als Tobsuchtige bezeichnet untergebracht woraus sich eine bis heute bestehende Einrichtung mit mehrmals wechselnder Namensgebung entwickelte 1895 Thurgauische Irrenanstalt 1940 Thurgauische Heil und Pflegeanstalt 1966 Psychiatrische Klinik Munsterlingen 2000 Psychiatrische Dienste Thurgau Eisprozessionen Bearbeiten nbsp Inneres der Sankt Remigius Kirche in Munsterlingen mit Johannes Buste Aufnahme 2011 Seit 1573 gibt es den Brauch der Eisprozession Bei der Eisprozession anlasslich der Seegfrorne von 1963 wurde die Johannes Buste von Hagnau in Deutschland nach Munsterlingen in der Schweiz quer uber den Bodensee getragen und befindet sich nun im Innern der ehemaligen Klosterkirche bis sie bei der nachsten Seegfrorne in feierlicher Prozession wieder nach Hagnau getragen wird 7 Literatur BearbeitenFriedrich Meichle Seegefrorne und Eisprozession in Vergangenheit und Gegenwart In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 81 Jg 1963 S 145 170 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Munsterlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erich Trosch Munsterlingen In Historisches Lexikon der Schweiz Angelus Hux Munsterlingen Ehemalige Klosterkirche St Remigius Auf der Website der Katholischen Kirche Thurgau Zeittafel mit Details zum Kloster Munsterlingen auf der Website der evangelischen Kirchgemeinde Scherzingen BottighofenEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte des Kantonsspitals Munsterlingen Memento des Originals vom 8 Marz 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stgag ch Erich Trosch Munsterlingen In Historisches Lexikon der Schweiz Dieser Abschnitt basiert weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz HLS der gemass den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4 0 International CC BY SA 4 0 steht Friedrich Meichle Seegfrorne und Eisprozession in Vergangenheit und Gegenwart In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Nr 81 Thorbecke Lindau Konstanz 1963 S 164 165 Friedrich Meichle Seegfrorne und Eisprozession in Vergangenheit und Gegenwart In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Nr 81 Thorbecke Lindau Konstanz 1963 S 164 165 Schweiz In Leipziger Zeitung 6 April 1848 S 786 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung lzg Geschichte des Kantonsspitals Munsterlingen Memento des Originals vom 8 Marz 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stgag ch Friedrich Meichle Seegfrorne und Eisprozession in Vergangenheit und Gegenwart In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Nr 81 Thorbecke Lindau Konstanz 1963 S 145 170 47 635083 9 231576 Koordinaten 47 38 6 3 N 9 13 53 7 O CH1903 734740 277586 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Munsterlingen amp oldid 236715258